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Wie poliert man Kanäle?

Verfasst:
9. November 2008 17:51
von Lorchen
Ich hab das noch nie gemacht

Kanäle polieren.
Im Ansaugtrakt bekomme ich das ja noch auf die Reihe, da könnte man feines Schleifleinen um ein Holz wickeln und dann los. Aber wie macht man das in den gekrümmten Überstromkanälen?


Verfasst:
9. November 2008 17:58
von Maddin1
Keine Ahnung Lorchen. Aber ich würde es mal mit ner Schleifhexe oder nem Dremel probieren.
Was willst du überhaupt machen? Denke dran Rasen ist nicht...


Verfasst:
9. November 2008 18:02
von trabimotorrad
Ich zeihe da immer einen schmalen Streifen SchmirgelLEINWAND unterschiedlicher Körnung von 60er bis 120er durch und ziehe dann oft genug hin und her, bis die eine Seite glatt ist. Dann kommt die "Fingerbrecharbeit": Etwas Schmirgelleinwand auf den Finger und dann an die Außenseite der Kanäle (bis einen die Lust verläßt

)
Aber der Erfolg in Form von deutlich Mehrleistung bei gleichem, oder gar geringfügig reduzierten Spritverbrauch ist einem sicher!!
Das hat schon der Kreidler gewaltig auf die Sprünge geholfen und hilft auch meinen MZen und auch den Trabis...
(und das ist keine eintragungspflichtige "Tuningmaßname" sondern nur eine positive Verlagerung der Serienstreuung)

Verfasst:
9. November 2008 18:08
von Lorchen
Mir geht's hier um die ES 125. Die hat ja schon von Hause aus wenig Dampf, da will ich wenigstens noch das maximal Mögliche rausholen.

Verfasst:
9. November 2008 18:21
von trabimotorrad
Finger weg von Drehmel und Co, wenn sie irgendwelche stählerne Aufsätze haben!!!!
Man darf die form des Überströhmkanal nicht verändern. Im Idealfall sorgt die Form des ÜberströmKANALS dafür, das sich die Überströmströme in der Mitte des Brenraumes treffen, sich gegenseitig aufrichten, dann wie ein Falschirm über die verbrannten Gase legen um diese dann zum Auslaßkanal herausdrücken.
Durch verbessern der Oberfläche beschleunig man diesen Vorgang und verbessert die Füllung. Aber das spielt sich Alles im einstelligen Prozentbereich ab, also keine Wunder erwarten!

Verfasst:
9. November 2008 18:31
von henrik5
"Ich zeihe da immer einen schmalen Streifen SchmirgelLEINWAND unterschiedlicher Körnung von 60er bis 120er durch und ziehe dann oft genug hin und her, bis die eine Seite glatt ist. Dann kommt die "Fingerbrecharbeit": Etwas Schmirgelleinwand auf den Finger und dann an die Außenseite der Kanäle (bis einen die Lust verläßt )"
So habe ich es auch gemacht. Es soll nur geglättet werden und nicht poliert. Gut ist es wenn die Motorhälften auseinander sind. Die Übergänge vom Gehäuse waren bei mir sehr ungenau.

Verfasst:
9. November 2008 18:47
von MZ Fighter
Wie kann man das feststellen, ob die Übergänge zwischen Gehäuse und Zylinder ungenau sind?

Verfasst:
9. November 2008 18:54
von trabimotorrad
Gehäuse zerlegen und die jeilige Hälfte an den Zylinder stecken.
Oder die Fußdichtung genau auf das Gehäuse auflegen, mit Tuschierfarbe einreiben und den Zylinder aufsetzen.
Dann vieleicht noch mit der Fußdichtung, die vorher auf die Überströhmausschnitte am Kurbelgehäuse exakt angepaßt wurde, die Überströmkanäle des Zylinders überprüfen

Verfasst:
9. November 2008 19:57
von Patrick Christian
trabimotorrad hat geschrieben:(und das ist keine eintragungspflichtige "Tuningmaßname" sondern nur eine positive Verlagerung der Serienstreuung)
Tuning heißt nichts anderes wie "Optimieren" und das optimieren von Serienteilen war noch nie Strafbar.
In der beseitigung der Serienstreunung liegt das Geheimnis, alles andere ist Austausch und damit eine ganz andere Geschichte.

Verfasst:
9. November 2008 20:19
von olic75
Patrick Christian hat geschrieben:trabimotorrad hat geschrieben:(und das ist keine eintragungspflichtige "Tuningmaßname" sondern nur eine positive Verlagerung der Serienstreuung)
Tuning heißt nichts anderes wie "Optimieren" und das optimieren von Serienteilen war noch nie Strafbar.
In der beseitigung der Serienstreunung liegt das Geheimnis, alles andere ist Austausch und damit eine ganz andere Geschichte.
Endlich mal jemand,der das gleiche Verständnis von Tuning hat,wie ich.
Ein V8 in einem Trabbi ist für mich kein Tuning mehr.
Gruß olic

Verfasst:
9. November 2008 20:29
von trabimotorrad
Mir ist auch das "Tuning" so bekannt gewesen, das man die Serienteile "verbessert". Alles andere sind für mich "Umbaumaßnamen".
Aber wo ist die Grenze? Ein 300er Kolben im aufgebohrten 250er Zylinder? Ist das Umbau oder "Tuning" oder Umbau???
Wenn wir früher bei der Kreidler den Krümmer abgesägt haben dann ging die 15Km/h schneller und durch auffeilen des Einlaskanals sind nochmal 10 Km /h mehr gegangen, mit aufgefeiltem Auslaßkanal warens gar 80Km/h, was anfänglich 45Km/h lief, nach Buchstaben des Gesetztes war das UNERLAUBTES Tuning, obwohl nix dazugekauft wurde.
Die Grenzen sind fließend und bei der Emme sind Verbesserungen der Oberfläche sicher legal, wobei, wenn man die Steuerschlitze verändert, dann wird brenzlig. Aber auch hier gilt: Wo kein Kläger, da kein Richter!


Verfasst:
10. November 2008 02:58
von Patrick Christian
trabimotorrad hat geschrieben:Mir ist auch das "Tuning" so bekannt gewesen, das man die Serienteile "verbessert". Alles andere sind für mich "Umbaumaßnamen".
Aber wo ist die Grenze? Ein 300er Kolben im aufgebohrten 250er Zylinder? Ist das Umbau oder "Tuning" oder Umbau???
Wenn wir früher bei der Kreidler den Krümmer abgesägt haben dann ging die 15Km/h schneller und durch auffeilen des Einlaskanals sind nochmal 10 Km /h mehr gegangen, mit aufgefeiltem Auslaßkanal warens gar 80Km/h, was anfänglich 45Km/h lief, nach Buchstaben des Gesetztes war das UNERLAUBTES Tuning, obwohl nix dazugekauft wurde.
Die Grenzen sind fließend und bei der Emme sind Verbesserungen der Oberfläche sicher legal, wobei, wenn man die Steuerschlitze verändert, dann wird brenzlig. Aber auch hier gilt: Wo kein Kläger, da kein Richter!

Tuning im legalen Sinn, ist bearbeiten aller Bauteile ohne deren Beschaffenheit oder maßgeblichen Maße zu verändern.
Nimm einem 19mm Bing Vergaser und verändere ihn so das Deine Kreidler 7 Km/H mehr läuft.
Wenn Du das schaffst ohne die Bedüsung oder den Durchmesser zu verändern, ist das Legal.
Es gab mal einen tollen Bericht in der Oldtimer-Markt über "Tuning" an einem 2 Liter Alfa Motor.
Nach einer Laufleistung von ca. 1500 Km wurde die Leistung gemessen und anschließend der Motor kompl. Zerlegt und Bearbeitet.
Es wurde kein Teil ausgetauscht, wirklich nur alle Teile bearbeitet und auf einander eingepaßt/ausgewogen.
Ergebnis war ein seidenweicher fast vibrationsfreier lauf und fast 15 PS mehr.
Das ist Tuning.
Re: Wie poliert man Kanäle?

Verfasst:
10. November 2008 03:25
von Ex User Hermann
Lorchen hat geschrieben:Ich hab das noch nie gemacht

Kanäle polieren.
Viel Spaß beim "Blödfug" und vor allem der überaus berauschenden Leistungssteigerung (die möglicherweise negativ ausfällt).
GLÄTTEN, nicht Polieren!! Alles was spiegelblank ist, zieht Kondenströpfchen an wie ein Magnet!
Patrick Christian hat geschrieben:In der beseitigung der Serienstreuung liegt das Geheimnis
Genau das ist der Punkt und gerade "Ostmotoren" liefern hier unglaubliches Potenzial!
Re: Wie poliert man Kanäle?

Verfasst:
10. November 2008 03:31
von Ex-User peryc
Hermann hat geschrieben:GLÄTTEN, nicht Polieren!!
Also nur vorhandene Kanten und Grate an den Übergängen der Teile wegfeilen? Nicht die Kanäle absolut glatt machen?

Verfasst:
10. November 2008 03:31
von Ex User Hermann
trabimotorrad hat geschrieben:Im Idealfall sorgt die Form des ÜberströmKANALS dafür, das sich die Überströmströme in der Mitte des Brenraumes treffen, sich gegenseitig aufrichten, dann wie ein Falschirm über die verbrannten Gase legen um diese dann zum Auslaßkanal herausdrücken.
Achim, das eruieren wir nochmal!
Eine gute "Schnürle" ist immer nach "hinten" gerichtet, dort richten sich die zusammentreffenden Ströme auf und machen den "Bogen" über den Brennraum zum Auslaßkanal.
Re: Wie poliert man Kanäle?

Verfasst:
10. November 2008 03:34
von Ex User Hermann
peryc hat geschrieben:Also nur vorhandene Kanten und Grate an den Übergängen der Teile wegfeilen? Nicht die Kanäle absolut glatt machen?
Ob Luft oder Wasser/Flüssigkeiten: Man hat festgestellt das eine spiegelglatte Oberfläche negative Auswirkungen auf die Strömung hat.
Diese Erkenntnis wird sowohl bei Fliegern als auch bei Booten, insbesondere U-Booten konsequent angewendet.
Und natürlich auch bei Motoren


Verfasst:
10. November 2008 03:59
von mz_gespann
absolut glatt bewirkt, das sich das vorbeistreichende Medium (beim Ansaugkanal Luft-Benzin Gemisch) direkt an der Wandung reibt, das gibt massiver Verwirbelungen und damit eine Strömungsbremse. Ist eine ausreichende Rest Rauhtiefe vorhanden, wird zwischen Metall und bewegter Luft eine hauchdünne Luftschicht so weit runtergebremst, das sie sich fast nicht mehr bewegt. Daraus ergibt sich dann zwischen bewegter Luft und stehender Reibung annähernd null, Verwirbelungen finden auch nicht mehr statt, also optimale Strömungsverhältnisse. Der Trick ist, eine rauhe Oberfläche ohne Stufen oder plötzliche Querschnittsveränderungen (Grate, kleine "Hügel" vom Gießen, Übergänge zwischen verschiedenen Bauteilen) zu schaffen. Alles rund, keine großen Winkel, soweit möglich, Übergänge Block - Zylinder, Ansaugstuzen - Zylinder z.B. soweit angleichen, das sich eine gleichmäßige Veränderung des Querschnittes ergibt (Vergaser ist rund, Steuerschlitz rechteckig mit abgerundeten Ecken)
Verständlich oder hab ich zu fachchinesisch geschrieben?
Gerhard

Verfasst:
10. November 2008 06:15
von trabimotorrad
Ich habe eigentlich ausdrücklich geschrieben, das ich bis maximal 120er Schmirgelleinwand gehe. Es ist bekannt, das sich auf einer MATTEN Oberfläche ein ganz hauchdünner Luftfilm bildet, der dann eine Art "Luftschmierung" für den Hauptgasstrom bilden.
Aber in diese Regionen kommen "Hobbytuner" niemals. Also, schleift die Kanäle mit Schmirgelleinnwand aus, man kann auch versuchen sie zu polieren, ich kenne keinen, der das geschafft hat, aber man schreibt/spricht doch ganz gerne von den polierten Kanälen.
(Mattglanz wäre erstrebenswert)

Verfasst:
10. November 2008 08:20
von Lorchen
Das versöhnt mich. Dann ist nämlich der Aufwand nicht so hoch.

Verfasst:
10. November 2008 09:08
von trabimotorrad
Es gibt da eine "Managerregel": Im Regelfall kann man mit 20% Aufwand 80% vom gewünschten Ergebnis erreichen, will man 100% Ergebnis, so muß man 100% Aufwand betreiben.Das läßt sich auf viele Bereiche des täglichen Lebens übertragen!
Re: Wie poliert man Kanäle?

Verfasst:
10. November 2008 09:23
von ElMatzo
Hermann hat geschrieben:peryc hat geschrieben:Also nur vorhandene Kanten und Grate an den Übergängen der Teile wegfeilen? Nicht die Kanäle absolut glatt machen?
Ob Luft oder Wasser/Flüssigkeiten: Man hat festgestellt das eine spiegelglatte Oberfläche negative Auswirkungen auf die Strömung hat.
Diese Erkenntnis wird sowohl bei Fliegern als auch bei Booten, insbesondere U-Booten konsequent angewendet.
Und natürlich auch bei Motoren
das müsste das prinzip sein, dass man an einem golfball am einfachsten sehen kann. auf der gewollt unglatten oberfläche bilden sich kleine luftwirbel, die den luftwiderstand erheblich (!!!) verringern. umgemünzt auf unsere motoren: der hauptteil des gemischs flutscht viel besser durch die kanäle und, da die äußere oberfläche ja auch nicht aalglatt ist, müssten die zylinder weiter fliegen als entsprechenden glatte zylinder!


Verfasst:
10. November 2008 10:59
von hiha
Mein Senf hierzu:
JEGLICHE Veränderung des Serienzustandes, egal ob sie Leistung bringt oder vernichtet, ist erstmal verboten, also auch Kanal"optimierungen", sofern man sie als Solche überhaupt erkennen kann. Das gilt für Mofas und Mopeds usw. Im Ernstfall wird diese Suppe zwar nicht so heiss gegessen wie sie hier kocht, aber im Prinzip ist das so.
Der vom Gerhard, Hermann und Anderen beschriebene Sachverhalt zu glatten Oberflächen stimmt so nicht. Die spiegelglatte Wand kann durchaus einen niedrigeren Strömungswiderstand haben. Nicht umsonst gibts an den Tragflächen von Hochleistungssegelflugzeugen sogar "Flächenwaschanlagen" die im Flug bedienbar sind. Und bei mehr als 100m/s Strömungsgeschwindigkeit möcht ich Kondenströpfchen sehen, die es schaffen, da pappen bleiben zu können
Für Überströmkanäle, die ja ziemlich stark gekrümmt sind, hat sich in der Praxis aber eine leicht raue Oberfläche wesentlich besser bewährt. Laut Aerodynamikbuch hat eine "turbulente Grenzschicht", also das was wir mit einer Rauigkeit erzeugen, die Eigenart, Krümmungen besser folgen zu können ohne sich abzulösen. Ein spiegelglatter Überstromkanal kann also einen internen Strömungsabriss verursachen.
Ein konisch enger werdender, gerader Fallstromkanal eines z.B. modernen Viertakters, profitiert hingegen möglicherweise eher von einer spiegelglatten Oberfläche. Aber auch da muss mans probieren.
Golfball ist nochmal was Anderes, das mit den Dellen gilt so auch praktisch ausschließlich für den Golfball. Ein sehr spezielles Phänomen.
Gruß
Hans

Verfasst:
10. November 2008 11:38
von olic75
Eine turbulente Grenzschicht ist nicht zu verachten. Jedoch sollte der laminare Strömungsquerschnitt dem idealen Strömungsquerschnitt entsprechen. Das bedeutet in den meisten Fällen ein Aufbohren und definiertes Aufrauhen der Kanalwand,um das Maß an turbulenter Grenzschicht zuzugeben.
Gruß olic

Verfasst:
10. November 2008 12:34
von Ex User Hermann
hiha hat geschrieben:Ein konisch enger werdender, gerader Fallstromkanal eines z.B. modernen Viertakters, profitiert hingegen möglicherweise eher von einer spiegelglatten Oberfläche. Aber auch da muss mans probieren.
Muß man nicht, die F1 machts schon lange nicht mehr so.
hiha hat geschrieben:Golfball ist nochmal was Anderes, das mit den Dellen gilt so auch praktisch ausschließlich für den Golfball.
Schubert hat das Prinzip mit Erfolg an einem Helm angewendet. Dieser war leiser und es ergab einen geringeren Winddruck als bei glatter Oberfläche.
Die ganz modernen, wirklich schnellen Militärjets haben übrigens auch keine glatten Oberflächen.

Verfasst:
10. November 2008 14:13
von trabimotorrad
Ist sehr interessant zu lesen, wieviele Strömungstechniker da sind!
Ist auch alles warscheinlich nicht verkehrt, aber für eine MZ irrelevant.
Wenn eine "normale" TS-Hufu 11 PS hat, dann wird sie mit den absolut optimalsten Kanälen, OHNE andere Tunigmaßnamen sicher keine 13 PS mobilisiern. Und mit 20% optimieten Kanälen werden dann doch 80% vom zu erwartenden Ergebnis erzielt.
Ich glätte vor allem alle Übergänge, auf das die Gasströme ohne Verwirbelung die Kanäle entlangströmen können. Wenn ich dann noch Böcke übrig habe, dann gibts vielleicht noch ein/zwei Stunden das Schmirgelleinwand, aber am Ende von Lust ist noch viel zu glätten übrig.
Im Regelfall war ich mit dem jeweiligen Ergebnis sehr zufrieden.
Meist war im MITTLEREN Drehzahlbereich ein gewisser Leistungszuwachs zu bemerken und ich kann dann früher hochschalten = spührbarer Minderverbrauch.
Und da ich nicht will das die ganze Rennfahrerelite in Tränen aufgelöst in den Fahrerlagern verschwinden, lasse ich meinen Grand-Prix-Boliden, MZ-TS 150 nicht auf den Rennstrecken dieser Welt fahren, so bin ich nun mal!


Verfasst:
10. November 2008 14:17
von Ex User Hermann
trabimotorrad hat geschrieben:Ich glätte vor allem alle Übergänge, auf das die Gasströme ohne Verwirbelung die Kanäle entlangströmen können.


Verfasst:
10. November 2008 14:43
von hiha
Hermann hat geschrieben:Die ganz modernen, wirklich schnellen Militärjets haben übrigens auch keine glatten Oberflächen.
Das hat aber andere Gründe.

Verfasst:
10. November 2008 15:48
von Ex User Hermann
hiha hat geschrieben:Das hat aber andere Gründe.
OK, bei den modernen U-Booten ist es ähnlich, auch andere Gründe?
Alle Berichte die ich bisher darüber gelesen/gesehen habe sind damit Mumpitz oder man will uns etwas veräppeln .............


Verfasst:
10. November 2008 15:58
von Ex-User peryc
Hermann hat geschrieben:hiha hat geschrieben:Das hat aber andere Gründe.
OK, bei den modernen U-Booten ist es ähnlich, auch andere Gründe?
Alle Berichte die ich bisher darüber gelesen/gesehen habe sind damit Mumpitz oder man will uns etwas veräppeln .............

Militärjets profitieren eher durch behinderte Radarreflektierung von der rauhen Oberfläche, die im Idealfall auch noch gewisse Winkel/Formen haben muß - siehe Tarnkappenbomber. Aber das mit dem günstigeren Strömungsverhalten der Luft an einer rauhen Flugzeugaußenhaut stimmt schon auch.

Verfasst:
10. November 2008 16:02
von Ex User Hermann
Haie sind auch nicht poliert, im Gegenteil. Und andere Fische haben kein Hai-Radar


Verfasst:
10. November 2008 16:27
von mz_gespann
Und meine Wenigkeit kennt das Phänomen vom Regattasegeln. Wenn das Boot im Winter fit gemacht wird, wird am Ende der Unterwasserbereich mit 1200er Papier angeraut. Als ich das noch nicht gemacht habe, wunderte ich micht, das die anderen auf den langen Schlägen deutlich schneller waren als ich - und keiner hats mir verraten. Mistpilze, elende. Irgendwann hab ichs zufällig mitbekommen - mittlerweile segel ich wieder hinterher, diesmal allerdings, weil ich selber zu schwer geworden bin
Gerhard

Verfasst:
10. November 2008 18:24
von eichy
olic75 hat geschrieben:Eine turbulente Grenzschicht ist nicht zu verachten. Jedoch sollte der laminare Strömungsquerschnitt dem idealen Strömungsquerschnitt entsprechen. Das bedeutet in den meisten Fällen ein Aufbohren und definiertes Aufrauhen der Kanalwand,um das Maß an turbulenter Grenzschicht zuzugeben.
Gruß olic
Respekt! Haben wir hier noch einen Modellflieger?

Verfasst:
10. November 2008 18:29
von hiha
Bei Modellfliegern ist das beste Beispiel die Epoche, wo die Bügelfolie aufkam. Die ist so glatt, dass man wieder künstlich für Turbulenz sorgen musste, durch Drähte vor der Flügelnase, auftragen von Haarspray vor jedem Flug. usw. Mittlerweile hat man Profile gefunden die da toleranter sind.
Gruß
Hans

Verfasst:
10. November 2008 19:25
von Lorchen
Und ich wollte doch nur wissen, wie man einen Überströmer glättet...


Verfasst:
10. November 2008 19:39
von olic75
eichy hat geschrieben:olic75 hat geschrieben:Eine turbulente Grenzschicht ist nicht zu verachten. Jedoch sollte der laminare Strömungsquerschnitt dem idealen Strömungsquerschnitt entsprechen. Das bedeutet in den meisten Fällen ein Aufbohren und definiertes Aufrauhen der Kanalwand,um das Maß an turbulenter Grenzschicht zuzugeben.
Gruß olic
Respekt! Haben wir hier noch einen Modellflieger?
Die RC-Fliegerei ist bei mir schon etwas her.
Heute habe ich eher beruflich u.a. mit Flugzeugen zu tun.
Obwohl ich in diesem Falle eher aus meinem Grundwissen der Strömungslehre meines Fahrzeugtechnikstudiums profitiere.
Bin halt bei einem sehr komplexen, europäischen Konzern beschäftigt.
Gruß olic

Verfasst:
10. November 2008 20:50
von Ex-User krippekratz
SO!!!! das schleifen geht ganz gut mit um einem in einen akkuschrauber eingespannten, mit glitziumwickeltem bohrer... bist auf der knick oben. aber da noch was zu machen bringt nach meiner erfahrung wenig. wichtiger ist das entfernden der kanten:

Verfasst:
10. November 2008 21:13
von trabimotorrad
Das ist aber eine sehr saubere Arbeit, respekt!

Verfasst:
10. November 2008 21:14
von Ex-User krippekratz
trabimotorrad hat geschrieben:Das ist aber eine sehr saubere Arbeit, respekt!
bedankt

und es ist nur die hälfte... am gehäuse geht sie ja weiter in der regel.

Verfasst:
11. November 2008 01:41
von Ex User Hermann
eichy hat geschrieben:Respekt! Haben wir hier noch einen Modellflieger?
Eichy, entspann Dich!


Verfasst:
11. November 2008 01:47
von Ex User Hermann
hiha hat geschrieben:Bei Modellfliegern ist das beste Beispiel die Epoche, wo die Bügelfolie aufkam. Die ist so glatt, dass man wieder künstlich für Turbulenz sorgen musste, durch Drähte vor der Flügelnase, auftragen von Haarspray vor jedem Flug. usw. Mittlerweile hat man Profile gefunden die da toleranter sind.
Hans, ich habe großen Respekt vor Dir und Deinem Wissen!
Aber wenn Du jetzt nicht bald ne glasklare Aussage machst ...............
Ich bin übrigens Modellflieger, genau wie Eichy & Richy, wir kennen die "glatten Folien"!
Mein "Nuri" flog mit glatter Haut wie ein Sack Nüsse, künstlich angerauht rasiermesserscharf und DEUTLICH schneller! Und ich konnt ihn fliegen wie ich Motorrad fahre, das war mir wichtig.

Verfasst:
11. November 2008 01:50
von Ex User Hermann
Lorchen hat geschrieben:Und ich wollte doch nur wissen, wie man einen Überströmer glättet...

Kümmer Dich um Stromizitäten und sowas, OK?


Verfasst:
11. November 2008 01:52
von Ex User Hermann
krippekratz hat geschrieben:wichtiger ist das entfernen der kanten
Er hat es verstanden!!! Ich habe nichts anderes erwartet! (Weil ich ihn kenne)


Verfasst:
11. November 2008 08:53
von hiha
Hermann hat geschrieben:Hans, ich habe großen Respekt vor Dir und Deinem Wissen!
Danke! Ich auch vor Deinem!
Aber wenn Du jetzt nicht bald ne glasklare Aussage machst ...............
Tja, das isses ja. Es gibt MAN keine glasklare Aussage. Der olic75 triffts wohl genau: Der laminare Querschnitt innerhalb der turbulenten Wandströmung muss noch groß genug sein.
Wenn man moderne Überströmer anschaut, sind die "stark sich konisch zum Fenster hin verjüngend".
Ich glaub mittlerweile, dass man als Amateur, der ja normalerweise keine Strömungsmessungen in den Kanälen machen kann, mit einer narrensicheren Methode (anrauen) am besten fährt.
Beispiel: Sagenwirmal ich bin Strömungsfließbankbesitzer, habe auch Ahnung wie man das Teil bedient und was die Messwerte aussagen. Ich bearbeite einen Kanal auf optimale Strömung, d.H. keine Stelle hat besonders ungute Druckunterschiede (sag ich jetzt mal so, ich kenn mich auch nicht so gut aus) und stelle fest, dass ein anschließendes Polieren das Ganze noch verbessert.
Dem Laien, (dazu rechne ich mich auch) der einen Kanal irgendwie nach Gefühl (oder sogar mit technischem Verständnis und aerodynamischem Wissen) vergrößert und dann poliert, kanns passieren dass er einen Strömungsabriss an einer unangenehmen Stelle hat, weil die Form nicht genau stimmt. Wäre die Oberfläche rauer, würde die Strömung anliegend bleiben und der Kanal wäre besser, der Motor hätt mehr Leistung.
Passt das, oder mein ich was Anderes?
Gruß
Hans
Bearbeitung der Überströmkanäle

Verfasst:
6. Januar 2009 22:45
von krocki
Hallo an die Motorenspezis,
Überströmkanäle werden ja meistens frei Schnauze durchgeputzt, wenn man überhaupt rankommt. Das obwohl der konische Verlauf, die Wandungsradien und die Strahlrichtung im Zylinder entscheidend für die Motorleistung sind. Treffen beide nicht genau aufeinender, entstehen Wandzungen und die Spülung ist schlechter.
Kennt jemand von euch CNC Maschinen, die "um die Ecke" in die Kanäle reinkommen?
Sonst hätte ich noch eine Idee, genau symmetrische Kanäle zu erzeugen: Wachskerne mit 2K mit Füllstoff eingiessen und ausschmelzen. Ist aber Arbeit...
Carsten
Re: Bearbeitung der Überströmkanäle

Verfasst:
6. Januar 2009 23:31
von Ex User Hermann
luckybiker hat geschrieben:Hallo an die Motorenspezis
Bin ich zwar nicht, aber ich antworte mal
luckybiker hat geschrieben:Überströmkanäle werden ja meistens frei Schnauze durchgeputzt, wenn man überhaupt rankommt.
Watt??
luckybiker hat geschrieben:Das obwohl der konische Verlauf, die Wandungsradien und die Strahlrichtung im Zylinder entscheidend für die Motorleistung sind.
Setzen, 1!
luckybiker hat geschrieben:Treffen beide nicht genau aufeinender, entstehen Wandzungen und die Spülung ist schlechter.
JEDE Kante die vorsteht bzw. einen Absatz bildet, begünstigt Verwirbelungen, die letztendlich zu einem geringeren effektiven Querschnitt der Kanäle führen.
luckybiker hat geschrieben:Kennt jemand von euch CNC Maschinen, die "um die Ecke" in die Kanäle reinkommen?

Die will ich auch sehen!
Flexwelle und Handarbeit!
luckybiker hat geschrieben:Sonst hätte ich noch eine Idee, genau symmetrische Kanäle zu erzeugen: Wachskerne mit 2K mit Füllstoff eingiessen und ausschmelzen.
Laß ma lieber, Chemie gegen Benzin geht manchmal (oder besser nicht selten) einem unrühmlichen Ergebnis entgegen.

Verfasst:
6. Januar 2009 23:54
von Schraubergott
Ahem...wozu?
Allein mit der Kanalbearbeitung kommst Du nicht weit, der ganze Rest davor und danach/Luftfilter,Vergaser, Ansaugtrakt, Auspuff/Krümmer,Zündung etcetcetc. muss auch angepasst werfen...willkommen beim X. Tuning-Fred!
PS: Wenn Du Leistung bei einem 2Takter willst...hol Dir ne R500 Gamma.

Verfasst:
6. Januar 2009 23:57
von sst 350
Oder Rd 350 LC,gibt es nicht für MZ- Tarif

Verfasst:
7. Januar 2009 00:02
von Schraubergott
Tja, entweder fette stabile Leistung satt (mein Meister hatte eine dermassen durchgetunte, die nur noch mit Flugzeugbenzin lief, dafür aber richtig brachial, Wheelies bis in den 4. Gang, dann war leider die Strasse zu Ende...)oder günstig auf allen Strassen unterwegs, beides geht nicht.

Verfasst:
7. Januar 2009 12:24
von jot
moin,
ich erodiere die kanäle, da geht alles bis ins hundertsel klar. jot
sieh mal
http://www.kraftfahrzeugfreun.de/Restau ... ts_250.htm


Verfasst:
7. Januar 2009 13:49
von Micky
Wenn ich das richtig verstehe geht es darum die Kanäle im Zylinder zu optimieren und die Fertigungstoleranzen zu beseitigen bzw. so zu machen wie es eigentlich gedacht war.
Micky