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Frage zur KuWe: Beurteilung Axialspiel der Pleuellagerung

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2008 19:38
von ETZploited
Hallo,

im NM sind Verschleißmaße zur Kurbelwelle bzgl. des maximalen Axialspiels der unteren Pleuellagerung angegeben.

Welche Bedeutung hat es?
Insbesondere: wie vergrößert es sich?
Und welche Folgeschäden sind bei Nichtbeachtung zu erwarten?

Danke!

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2008 20:02
von Ex-User Eifelheizer
kommt drauf an bei welchem Motortyp!

die dicken ESsen haben ein kolbengeführtes Pleuel, da ist das Seitenspiel am unteren Lager etwas nebensächlich. Bei den anderen Motoren kann zu großes Seitenspiel zu erhötem Verschleiß am Kolben führen, wenn das Pleuel seitlich anschlägt. Dies kann durchaus bei jeder Motorumdrehung geschehen und man hat ruckzuck das obere Lager und den Kolben in Fritten!

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2008 20:05
von Emmebauer
Arne du hast doch die Bilder von meiner zerfetzten KW gesehen. Das kann auch passieren.

Gruß Chris

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2008 20:59
von ETZploited
Eifelheizer hat geschrieben:kommt drauf an bei welchem Motortyp!


Ok, mich interessiert's besonders für EM 250 und EM 150.
(Dies gilt dann auch sinngemäß für die TS/1)
Bei diesen Motoren ist das Axialspiel max. 0,8mm angegeben.

Was mich etwas wundert: Der große EM bzw. MM/4 hat die Kupferanlaufscheiben, die kleinen EM bzw. MM/3 kennen sowas nicht.


@Chris
Ich dachte, dein Verdacht lag auf einem verzogenen P...
(PSST - ja, ich weiß... :wink: )


- Mir ist auch noch nicht ganz klar, WIE sich das Axialspiel vergrößert.
Da muß ja Materialabtrag im Spiel sein...?

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2008 21:03
von Emmebauer
Naja ob Pleuel schief oder nich is ja erstmal ne andere Sache aber durch zuviel Axialspiel kanntet der ganze Kurbeltrieb was letztendlich zu diesem Schaden führen kann. Mein Axialspiel war in Ordnung und die Ursache is nich geklärt. Ich weiß nur das ich den Regenerier wechsel.

Gruß Chris

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2008 21:06
von Stephan
Wenn ich das jetzt aber richtig in Erinnerung hab, hat der EM 150 doch aber auch ein unten geführtes Pleul und somit die Anlaufscheiben am Hubzapfen.

Die KW, die ich zum regenerieren brachte, wackelte minimal, die regenrierte war ein Traum.

Das Spiel ergibt sich aus der seitlichen Belastung des Pleuls und somit minimalsten Materielabtrag der Anlaufscheiben. Da das Pleul gehärtet ist, sind die Anlaufscheiben hier das Verschleißteil.

Wenn du mit zu großen Spiel fährst ergibt sich meiner Meinung nach ein hoher Verschleiß an unterer und oberer Pleullagerung, dem Kolben selber, bzw. der Tod des unteren Nadelkranzes.

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2008 21:38
von ETZploited
Stephan hat geschrieben:Wenn ich das jetzt aber richtig in Erinnerung hab, hat der EM 150 doch aber auch ein unten geführtes Pleul und somit die Anlaufscheiben am Hubzapfen.


Ich hatte mich auf den NM bezogen.
Unter 2.15.4 Beurteilung der zerlegten Baugruppen steht bei Kurbelwelle zu Besonderheiten die Erwähnung der Anlaufscheiben bei MM/4 und EM250, nicht aber den kleinen mit nadelgelagertem KB.
Das ist dann wohl mißverständlich geschrieben...

Bei Gelegenheit muß ich mir das nochmal am lebenden Objekt anschauen - das geht im Augenblick leider nicht.

Ansonsten sind jetzt fast alle weiteren Unklarheiten beseitigt - schönen Dank an euch!

Die einzige Frage die bleibt, wieviel Mindestaxialspiel notwendig ist.
Schließlich kann die Welle je nach Einbau mehr rechts oder links sitzen (üblicherweise natürlich links)...

BeitragVerfasst: 7. Dezember 2008 23:24
von ETZploited
Die Frage nach den Anlaufscheiben beim kleinen EM hat sich hiermit wohl endgültig erledigt.
Bei den Pleuelsätzen z.B. bei eBay sind sie beiliegend:
Beispiel
(Schön, daß eBay zur Abwechslung auch mal zu was nutze ist.)

Auf jeden Fall mal wieder was dazugelernt! :wink:

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2008 02:11
von Ex User Hermann
Grober "Gut/Schlecht" Test: Pleuel in die eine Hand, Bolzenauge freilassen, mit dem Handballen der anderen Hand aufs Bolzenauge knuffen.

Macht es deutlich "Klonk" >> Lager ist hin, macht es nur "Klock" >> Alles easy.

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2008 08:26
von ETZploited
Ok, das wäre dann der Test fürs Radialspiel.

Ich kann mich nicht erinnern, daß wir (zumindest nach dem Hack) mal über das Axialspiel gesprochen hätten.
Daher meine unbedarften Fragen dazu... :wink: :)

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2008 22:54
von Ex User Hermann
Nur wichtig ab bestimmten Motoren (5-Gang), dann aber nicht soooo dramatisch, das Pleuel sollte einfach SAUBER geführt sein.

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2008 13:19
von ETZploited
Hermann hat geschrieben:...das Pleuel sollte einfach SAUBER geführt sein.


Ist damit die saubere Führung durch die Nadelkränze (=Spielfreiheit) gemeint...?

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2008 13:44
von Ex User Hermann
ETZploited hat geschrieben:Ist damit die saubere Führung durch die Nadelkränze (=Spielfreiheit) gemeint...?

Ganz genau, kein Rucken oder sonstwas.

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2008 16:55
von ETZploited
Alles klar - danke dir!