Vergaser Bing 84 abstimmen und einstellen
Verfasst: 27. August 2009 06:42
Für Ingo und alle Andern, dies wissen wollen
Auszug aus meiner HP, hier nachzulesen: http://kerzengesicht.com/vergaser1.html
Die Vergasereinstellung führen wir mit der originalem Leerlaufdüse und Düsennadel vor.
1.Einstellung des Vollastbereichs:
Zuerst wird die Düsennadel in der obersten Stellung befestigt.
Dann wird durch Fahrversuche die größte HD ausgewählt. Das ist dann der Fall, wenn der Motor bei Vollgas
im Vollastbereich überfettet.
Nun versucht man, ob durch ein Tieferhängen der Düsennadel die Überfettung bei Vollgas nachlässt.
Gelingt dieses nicht durch Veränderung der Nadelstellung, muß eine kleinere HD gewählt werden.
Kann der Vollastbereich so nicht eingestellt werden, weil schon im Teillastbereich eine zu starke
Überfettung eintritt, führt man die Ermittlung der HD in der untersten Nadelstellung durch.
2.Einstellung des Teillastbereichs:
Die Luftregulierschraube sollte 2/3 Umdrehung rausgedreht sein!
Läuft der Motor nun mit der ausgesuchten HD bei maximaler Drehzahl unter maximaler Belastungeinigermaßen sauber,
stellen wir den Teillastbereich und die Gasannahme ein.
Der Idealfall ist, wenn der Motor beim abrupten aufziehen des Gasschiebers sauber und ruckfrei hochdreht und
im mittleren Drehzahlbereich bei Schiebebetrieb auf leichte Gaswechsel feinfühlig reagiert.
Hier ist es etwas schwieriger zu erkennen, ob die Einstellung zu fett oder zu mager ist. Es sollte jedoch unter
Berücksichtigung des Kerzenbildes während des Fahrversuchs möglich sein.
Eine zu magere Einstellung erkennt man auch an einer zunahme des Ansauggeräuschs bei zunehmender Leistungsabnahme.
Für das ideale Mischungsverhältnis ist hier hauptsächlich die Nadelstellung und Nadelform verantwortlich!
Feine Verändrungen ergegen sich auch noch bei der Auswahl der LLD.
3.Einstellung des Leelaufbereichs:
Die Luftregulierschraube sollte nur 1/3 bis 1/2 Umdrehung rausgedreht sein!
Bei warm gefahrenem Motor stellen wir die Standgasdrehzahl recht niedrig ein (900 1/min bis 1100 1/min) und lassen
den Motor so lange laufen, bis sich die Leerlaufdrehzahl stabilisiert hat.
Dann drehen wir die Luftregulierschraube etwas raus. Dabei müsste sich die Drehzahl leicht erhöhen.
Diese Leerlauferhöhung gleichen wir durch die Leerlaufschraube (Schieberanschlagschraube) aus.
Danach wird der Vorgang wiederholt, bis keine Drehzahlerhöhung mehr stattfindet.
Nun wird die Luftregulierschraube 1/3 Undrehung hinein gedreht und die Leerlaufdrehzahl durch die Leerlaufschraube
eingestellt.
Bei leichtem Schieberuckeln kann die Luftregulierschraube noch etwas weiter reingedreht werden.
Veränderungen sollten beim Probefahren im mitteltourigen Schiebebetrieb direkt spürbar sein.
Wenn das Schieberuckeln b.z.w. ein ordentliches Abtouren erst unterhalb von 1/2 Umdrehung stattfindet,
sollte man eine größere Leerlaufdüse verwenden.
Die Betriebssicherheit und somit auch unsere eigene kann nur gewährleistet sein, wenn unter den ungünstigsten Bedingungen eine vernünftige Verbrennung stattfindet. Das hängt auch vom Sauerstoffgehalt der Luft und vom Luftdruck ab. Und deshalb kann eine optimale Abstimmung bedeuten, daß der Motor bei der Fahrt ins Gebirge wegen Überfettung an Leistung verliert.
Es sollte aber nie bedeuten, daß bei der Fahrt ans Meer oder ungünstigen Luftdruckbedingungen die Gefahr eines Kolbenklemmers besteht.
Auch dann nicht, wenn man mit dem Spritkonsum der Emme einen Supersportler bewegen könnte.
Deshalb führe ich den abschließenden Test mit einer ausgiebigen Vollgasfahrt auf der Autobahnfahrt durch.
Daß ich zwischendurch auf Pakplätze ausrolle, den Motor abkühlen lasse, um das Kerzenbild zu checken,
versteht sich von selbst.
Leerlauf fetter:
Luftregulierschraube reindrehen
Leerlauf magerer:
Luftregulierschraube rausdrehen
zu fett:
der Motor beginnt rumzurotzen und verliert an Drehzahl
zu mager:
der Motor dreht immer höher der Motorlauf ist sehr unruhig.
und außerdem: immer das Kerzengesicht beachten!
Bei meiner TS 250/1 hat sich dabei folgende Einstellung als optimal erwiesen:
Mit originalem Auspuff : 123er Hauptdüse, 50er Leerlaufdüse, 6O1 er Düsennadel: 2. Kerbe von oben
mit geändertem Auspuff: 125er Hauptdüse, 55er Leerlaufdüse, 8H1 er Düsennadel: 2. Kerbe von unten
Leerlaufgemischschraube 3/4 bis 1 1/4 Umdrehungen raus
Verbrauch zwischen 4,6 Liter und 6,5 Liter pro 100 km
Nachtrag:
Ich erhielt folgende Anfrage:
Habe jetzt meine gemischprobleme in den griff bekommen ! habe nur noch ein problem. beim wechsel von vollgas in kein gas (abtouren zum bsp ranrollen an eine ampel)ist sie leicht bockig und gibt leichte klopfgeräusche, bis sie dann auf standgas wieder sauber läuft ! habe den Vergaser nach deiner anleitung eingestellt. und er läuft super, bis auf dass er beim abtouren rummotzt. (kurzzeitiges schockziehen beruhigt den motor)
Dein Problem hörst sich nach zu magerem Gemisch an. Jedenfalls im Moment des Abtourens.
Wenn er obenrum gut läuft, würd ichs mal mit ner größeren Leerlaufdüse probieren.
Ich hab eine 55er verbaut. Die setzt sich auch nicht so schnell zu.
Folgende Faktoren können auch zur Abmagerung beitragen:
1.Ein heißgefahrener Motor, (z.B. nach längerer Vollgasfahrt) sorgt für zeitweise schlechtes Abtouren, hört sich eher nach Yamaha RD als nach MZ an. Das darf nicht sein!
2. Offenes Auspuffsystem wie z.B. der kurze Nachbauauspuff (größere HD nehmen)
3. Undichtigkeit im Ansaugflansch (elastische Dichtmasse wie Hylomar nehmen)
Auch die Länge des Ansaugschlauchs ist ausschlaggebend. Mit kurzem Schlauch war die Abstimmung fast unmöglich.
Eine Liste von Düsen und Nadeln gibts hier
"http://www.bingpower.de/shared/images/datenblaetter/type84_einstellteile.pdf"
Auszug aus meiner HP, hier nachzulesen: http://kerzengesicht.com/vergaser1.html
Die Vergasereinstellung führen wir mit der originalem Leerlaufdüse und Düsennadel vor.
1.Einstellung des Vollastbereichs:
Zuerst wird die Düsennadel in der obersten Stellung befestigt.
Dann wird durch Fahrversuche die größte HD ausgewählt. Das ist dann der Fall, wenn der Motor bei Vollgas
im Vollastbereich überfettet.
Nun versucht man, ob durch ein Tieferhängen der Düsennadel die Überfettung bei Vollgas nachlässt.
Gelingt dieses nicht durch Veränderung der Nadelstellung, muß eine kleinere HD gewählt werden.
Kann der Vollastbereich so nicht eingestellt werden, weil schon im Teillastbereich eine zu starke
Überfettung eintritt, führt man die Ermittlung der HD in der untersten Nadelstellung durch.
2.Einstellung des Teillastbereichs:
Die Luftregulierschraube sollte 2/3 Umdrehung rausgedreht sein!
Läuft der Motor nun mit der ausgesuchten HD bei maximaler Drehzahl unter maximaler Belastungeinigermaßen sauber,
stellen wir den Teillastbereich und die Gasannahme ein.
Der Idealfall ist, wenn der Motor beim abrupten aufziehen des Gasschiebers sauber und ruckfrei hochdreht und
im mittleren Drehzahlbereich bei Schiebebetrieb auf leichte Gaswechsel feinfühlig reagiert.
Hier ist es etwas schwieriger zu erkennen, ob die Einstellung zu fett oder zu mager ist. Es sollte jedoch unter
Berücksichtigung des Kerzenbildes während des Fahrversuchs möglich sein.
Eine zu magere Einstellung erkennt man auch an einer zunahme des Ansauggeräuschs bei zunehmender Leistungsabnahme.
Für das ideale Mischungsverhältnis ist hier hauptsächlich die Nadelstellung und Nadelform verantwortlich!
Feine Verändrungen ergegen sich auch noch bei der Auswahl der LLD.
3.Einstellung des Leelaufbereichs:
Die Luftregulierschraube sollte nur 1/3 bis 1/2 Umdrehung rausgedreht sein!
Bei warm gefahrenem Motor stellen wir die Standgasdrehzahl recht niedrig ein (900 1/min bis 1100 1/min) und lassen
den Motor so lange laufen, bis sich die Leerlaufdrehzahl stabilisiert hat.
Dann drehen wir die Luftregulierschraube etwas raus. Dabei müsste sich die Drehzahl leicht erhöhen.
Diese Leerlauferhöhung gleichen wir durch die Leerlaufschraube (Schieberanschlagschraube) aus.
Danach wird der Vorgang wiederholt, bis keine Drehzahlerhöhung mehr stattfindet.
Nun wird die Luftregulierschraube 1/3 Undrehung hinein gedreht und die Leerlaufdrehzahl durch die Leerlaufschraube
eingestellt.
Bei leichtem Schieberuckeln kann die Luftregulierschraube noch etwas weiter reingedreht werden.
Veränderungen sollten beim Probefahren im mitteltourigen Schiebebetrieb direkt spürbar sein.
Wenn das Schieberuckeln b.z.w. ein ordentliches Abtouren erst unterhalb von 1/2 Umdrehung stattfindet,
sollte man eine größere Leerlaufdüse verwenden.
Die Betriebssicherheit und somit auch unsere eigene kann nur gewährleistet sein, wenn unter den ungünstigsten Bedingungen eine vernünftige Verbrennung stattfindet. Das hängt auch vom Sauerstoffgehalt der Luft und vom Luftdruck ab. Und deshalb kann eine optimale Abstimmung bedeuten, daß der Motor bei der Fahrt ins Gebirge wegen Überfettung an Leistung verliert.
Es sollte aber nie bedeuten, daß bei der Fahrt ans Meer oder ungünstigen Luftdruckbedingungen die Gefahr eines Kolbenklemmers besteht.
Auch dann nicht, wenn man mit dem Spritkonsum der Emme einen Supersportler bewegen könnte.
Deshalb führe ich den abschließenden Test mit einer ausgiebigen Vollgasfahrt auf der Autobahnfahrt durch.
Daß ich zwischendurch auf Pakplätze ausrolle, den Motor abkühlen lasse, um das Kerzenbild zu checken,
versteht sich von selbst.
Leerlauf fetter:
Luftregulierschraube reindrehen
Leerlauf magerer:
Luftregulierschraube rausdrehen
zu fett:
der Motor beginnt rumzurotzen und verliert an Drehzahl
zu mager:
der Motor dreht immer höher der Motorlauf ist sehr unruhig.
und außerdem: immer das Kerzengesicht beachten!
Bei meiner TS 250/1 hat sich dabei folgende Einstellung als optimal erwiesen:
Mit originalem Auspuff : 123er Hauptdüse, 50er Leerlaufdüse, 6O1 er Düsennadel: 2. Kerbe von oben
mit geändertem Auspuff: 125er Hauptdüse, 55er Leerlaufdüse, 8H1 er Düsennadel: 2. Kerbe von unten
Leerlaufgemischschraube 3/4 bis 1 1/4 Umdrehungen raus
Verbrauch zwischen 4,6 Liter und 6,5 Liter pro 100 km
Nachtrag:
Ich erhielt folgende Anfrage:
Habe jetzt meine gemischprobleme in den griff bekommen ! habe nur noch ein problem. beim wechsel von vollgas in kein gas (abtouren zum bsp ranrollen an eine ampel)ist sie leicht bockig und gibt leichte klopfgeräusche, bis sie dann auf standgas wieder sauber läuft ! habe den Vergaser nach deiner anleitung eingestellt. und er läuft super, bis auf dass er beim abtouren rummotzt. (kurzzeitiges schockziehen beruhigt den motor)
Dein Problem hörst sich nach zu magerem Gemisch an. Jedenfalls im Moment des Abtourens.
Wenn er obenrum gut läuft, würd ichs mal mit ner größeren Leerlaufdüse probieren.
Ich hab eine 55er verbaut. Die setzt sich auch nicht so schnell zu.
Folgende Faktoren können auch zur Abmagerung beitragen:
1.Ein heißgefahrener Motor, (z.B. nach längerer Vollgasfahrt) sorgt für zeitweise schlechtes Abtouren, hört sich eher nach Yamaha RD als nach MZ an. Das darf nicht sein!
2. Offenes Auspuffsystem wie z.B. der kurze Nachbauauspuff (größere HD nehmen)
3. Undichtigkeit im Ansaugflansch (elastische Dichtmasse wie Hylomar nehmen)
Auch die Länge des Ansaugschlauchs ist ausschlaggebend. Mit kurzem Schlauch war die Abstimmung fast unmöglich.
Eine Liste von Düsen und Nadeln gibts hier
"http://www.bingpower.de/shared/images/datenblaetter/type84_einstellteile.pdf"