Ich hab versucht, mal ein paar Bilder zur Illustration zu finden.
Im Shop von AKF,
Klick, kann man sehr schön eine ETZ-Welle sehen, dort erkennt man an den Kurbelweangen kleine, abgesetzte Bünde. Diese sorgen dafür, daß die Lager nicht direkt an den Wangen sitzen und daraus resultierend schleift die Welle mit den Wangen grundsätzlich niemals am Gehäuse, bzw. wenn sie schleift, dann ist etwas nicht i.O.
Wie ich oben schon einräumte, war meine Behauptung, des gelte am MM250/4 ebenso, etwas voreilig, denn wir verbauten dort gleich eine ETZ-Welle, ich hatte selbst also noch keine TS/1-Welle in der Hand.
Leider habe ich keine aussagekräftigen Bilder gefunden, aber auf diesen hier aus dem Rep.-handbauch der TS/1 (miraculis)

meine ich ebensolche Bünde zu erkennen.
Wenn die Wangen am Gehäuse schleifen, dann liegt der Verdacht nahe, daß die Kurbelwelle gewaltigen Schlag hat.
Natürlich muß es nicht an den Wangen gehakt haben.
Daß der Kurbeltrieb allein durch die montagebedingte Verspannung der Lager derart hakt, würde ich eigentlich ausschließen und nicht für möglich halten.
Kann natürlich auch sein, daß mir da einfach nur ein entsprechender Erfahrungswert fehlt
Eine mögliche Erklärung wäre, daß tatsächlich das rechte Lager nicht richtig sitzt, nämlich schief auf der Welle.
Mach bitte mal Folgendes:
Nimm die Ölleitbleche raus und höre, ob's dann noch schleift.
Dreh das Pleuel durch und lege die Finger so aufs rechte, LiMaseitige Lager, daß du Innen- und Außenring fühlen kannst. Laufen die beiden Ringe parallel?
Die Ölleitbleche kannst du mal anschauen, ob sie unverzogen sind.
Zu den Schleifgeräuschen, naturgemäß sind auch die Anlaufscheiben von der Pleuellagerung recht laut - die sind es nicht?
Zum Freischlagen,
KlickWar nicht sehr schwer zu finden
Reparaturhandbuch TS 250/1 hat geschrieben:Kurbelwellenhauptlager freischlagen (Kurbelwelle muß sich leicht drehen lassen);
Achtung: Nicht auf Kurbelwellenstümpfe schlagen, damit würde der Rundlauf der Kurbelwelle (0,02 mm) nicht eingehalten werden.
Das Freischlagen der Lager wird mittels Gummi- oder Plasthammer, beiderseits auf das noch heiße Gehäuse vorgenommen.
Durch diese Prellschläge setzen sich die Lager. Die Kugeln laufen dann genau Mitte der Rillen von Innen-und Außenlaufringen

Meine persönliche Meinung, beim Freischlagen setzen sich die Lager im Gehäuse, nicht aber die Lager auf den Wellen.
Ich will aber nicht ausschließen, daß es im Ausnahmefall nicht doch mal funktioniert...