ETZploited hat geschrieben:Einerseits muß es ja irgendwie so funktionieren, wie im WHB vorgeschrieben - andererseits gab es nun tatsächlich schon den Fall, daß das rechte Kurbellager bei Montage in der Gehäusehälfte zu weit weg von der Kurbelwange saß.
Ich weiß nicht, wer die von dir beschriebene Methode eingeführt hat. Möglicherweise sogar Werkstätten, seis drum weil sie den Heizdorn nicht hatten, oder eher wahrscheinlich, weil sie Zeit sparen wollten, schnell schnell eben. Der Heizdorn braucht lange, um auf Temperatur zu kommen und braucht auch etwas um den Innenring gleichmäßig auszudehnen. Denke nicht, daß die im WHB beschriebene Methode dazu da war, um dem überflüssigen Werkzeug einen Sinn und Daseinszweck zu geben. Es geht ihm eher wie allen Handbüchern - sie werden ignoriert, weil... viele Gründe... das Werkzeug nicht da ist, es alle anders machen, alles schnell,schnell gehen muss, oder RTFM eben. Das ändert aber nichts daran, daß ich es für die Methode für sehr material- und geldschonend halte.
Zu diesem "Fall" sei auch angemerkt, daß es Spezis gibt, die
Gehäusehälften verschiedener Motoren des gleichen Typs zusammendengeln... aus Unwissenheit und in der Annahme, daß die alle exakt gleich sind, oder weil ihr Teilelager durcheinandergeraten ist. In dem Fall darf man sich nicht wundern, wenn der eine Block zu eng wird und der andere zu weit.
ETZploited hat geschrieben:Die ganze Geschichte steht und fällt auch mit der Frage, ob die 250er Fünfgänger nun auch Axialluft an der KuWe haben (müssen), auch wenn diese nicht explizit ausdistanziert wird, siehe oben.
Aus Beobachtungswerten und auch aus rein logischen Überlegungen meine ich, daß dem so sein muß.
Ja es wäre logisch. Wäre super, wenn die KW genau mittig im Gehäuse plaziert wird. Wird aber nie der Fall sein.
Denke mal, daß die 1 mm zur einen wie zur andern Seite möglich ist. Damit das Pleuel nicht schief läuft, hat der Kolben oben ein entsprechendes Spiel, um das auszugleichen.
Jedenfalls ist mir nichts bekannt, das es hier zu überprüfen ist, ob das Pleuel genau grade ist, wie die Methode in "Besser machen" von Hertneck beschrieben (Winkeleisen).
ETZploited hat geschrieben:Wenn ich deine Beschreibung richtig verstanden habe, heizt du Innenring des rechten, eingesetzten KuWe-Lagers und rechte Gehäusehälfte auf, bevor du sie aufsetzt. Wenn zudem die KuWe noch einigermaßen tiefkühlkalt ist, könnte da das Lager einfach dabei von selbst "nachrutschen".
Dabei maßgeblich ist die Passung Lager/Kurbelwelle, und ein KuWe-Zapfen bei - 20°C ist etwas "schmaler" als einer bei 20°C.
Nein, hast du nicht richtig verstanden. Ich meine 2 Arbeitsschritte, die man hintereinander macht, dann ist das Gehäuse vielleicht noch 50 Grad warm, oder am nächsten Tag, dann ist das Gehäuse kalt.
Schritt 1 - der komplette Lagersatz (6 Stk) wird in die rechte und linke Gehäusehälfte verbaut, das Gehäuse ist 100 Grad warm
Schritt 2 - nur der Lagerinnenring des 6306 wird aufgeheizt, die KW (kühlschrank nicht gefrierfach) wird links eingesetzt, Getriebegedöns, rechts aufheizen und dann die rechte Seite umdrehen und zügig aufsetzen...
Wenn das Gehäuse da noch die 100 Grad hätte, würden die Lager rausfallen...
Temperaturunterschied KW 4 Grad, Lagerinnenring ca. über 100 Grad, ich mess das nicht, aber anfassen bedeutet Brandblasen ^^, jedenfalls wiederum nicht so doll, daß der Heizdorn rot glüht, aber der ist auch nach 10 Minuten noch nicht in die Hand zu nehmen...
ETZploited hat geschrieben:Es wurde schon geäußert, daß sich die Lager beim Freischlagen auf der Welle setzen - beim Kurbeltrieb habe ich das noch nie erlebt.
Das Freischlagen ist genau so eine Sache, die man machen sollte, wie das Vorspannen der Kupplung auf der KW vor Montage des Kupplungsgehäuses. Unterläßt man das, kann es Komplikationen geben, muß aber in beiden Fällen nicht.
Jedenfalls sollte sich die Welle nach dem Freischlagen leichtgängig drehen - man sollte auf Nummer sicher gehen.
Schließlich ist das ein Haufen Arbeit - vom Auseinandernehmen, Saubermachen bis Zusammenbauen. Wäre blöd wenn man wegen so Lapalien sein Ziel, einen gesunden regenerierten Motor, nicht erreicht.
ETZploited hat geschrieben:Auf Nummer sicher geht man mit dem Aufsetzen des rechten Kurbellagers auf die Welle, die meisten hier im Forum machen das eh so und es gab damit noch keine Probleme...
Nur weil alle die Klippe runterspringen, muß ich das nicht auch tun ^^.
Zu der von dir beschriebenen Methode sei noch angemerkt:
Ein Alugehäuse heizt sich wesentlich schneller auf, kühlt aber auch schneller ab, bei Stahl ist das eine wie das andere langsamer. Man hat ein größeres Zeitfenster. Da sowohl das Lagereinsetzen mit einem Mal klappt, werden die Lagersitze geschont, und da man mehr eine kleinere Fläche erwärmt (Lagerinnenring), ist es auch nicht so eine Katastrophe, wenn man stecken bleibt.