hamstor1 hat geschrieben: Nicht umsonst haben sehr viele japanische Motorräder ein nachgerüstetes Ölthermometer. Man sieht damit genau wann es kritisch wird - und das war in den 80er Jahren bei XT600 & Co im Sommer bei Autobahnfahrten ganz schnell erreicht. Damals galt 130 Grad Öltemperatur als das maximale Limit.
Was wurde bei der XT600 kritisch? Und was passierte dann?? Da ist mir nix bekannt. Thermische Probleme gabs allenfalls bei sehr langen, langsamen, schwer beladenenen Bergauftouren im Gelände. Nichtmal die Wüste hat da richtig geschadet. Und 160° war auch noch in Ordnung, wenn man die Ölwechselintervalle eingehalten hat.
Im Winter musste man erst mal mindestens eine halbe Stunde fahren, bevor der Motor halbwegs warm war.
Das stimmt wohl. Und zwar für alle Viertakter, besonders mit Trockensumpfschmierung. Aber wenn man kein Ölthermomenter hatte, fuhr man halt einfach so, ohne zu wissen, wie kalt er ist...Ich kenne Leute, die machen das seit ungefähr 15 Jahren, sommers wie winters. Wenn das Öl mal 30° hat (und das hat es nach 5-10km, auch bei -20°) passt das. Bei den späteren Ölkühlermodellen kann man den im Winter übrigens problemlos zukleben, das spart ein Thermostat.
Wer das ohne Ölthermo nicht hatte, wechselte bei Yamaha halt alle 7.000km die Kopfdichtung. Ich habe das dreimal mitgemacht und danach 22 Jahre kein Moped mehr angefasst.
Das war wohl auch besser für die XT, dass Du die Finger davon gelassen hast.
Wenn bei der 600er die Kopfdichtung überhaupt irgendwann mal durchbläst, dann deshalb, weil ein selbsternannter Schraubermeister den Drehmomentschlüssel durch "Hausfrauengefühl" ersetzt hat, und die (anfangs zugegebenermaßen bescheidenen) Gewinde im Zylinder rausgezogen hat. Ich bin jetzt kein ausgesprochener Fän der XT600, hatte selber ein paar wirklich schöne Jahre eine Tenere, und betreue heut noch eine alte 43F, aber wenn über Abwesende, und deshalb Wehrlose, hergezogen wird, muss ich schon Partei ergreifen. Ein schlitzgesteuerter einzylinder-Zweitakter mit Gemischschmierung ist nun mal weniger komplex, als ein Einzylinder-Vierventiler mit Ausgleichswelle, Trockensumpfschmierung, usw...
Japanschrott aus den 80ern.
Ich will keinesfalls die DDR-Konstruktionen schmälern, z.B. die Ölführung im Ts250/1-Motor finde ich genial durchdacht, aber Japanmotorräder, gerade aus den '80ern, als Schrott zu bezeichnen, zeugt schon von einem gerüttelt Maß an ahnungloser Arroganz. Schau Dir mal ein paar dieser "Schrottmotoren" auf, und schau sie Dir von innen an. Da kann man was lernen.
(Dieser Beitrag ist ernst, aber nicht böse gemeint)
Gruß
Hans