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Dritter Gang hupft

Verfasst:
27. Dezember 2006 07:15
von hiha
Moing Leut,
bitte fragtz mich nicht, was der Motor für ein Typ ist, aber er hat 5 Gänge, der Zylinder ist eckig, und man kann einen mit 300ccm draufbauen...Vermutlich spielt das aber eh keine Rolle.
Problem ist, dass der dritte Gang beim Beschleunigen ab und zu kurz raus- und wieder reinhupft, oft auch ohne nenneswerte Last. Der Vorbesitzer sagt, dass das verschwindet wenn sie richtig heiss ist.
Meine Vermutung ist eine mangelnde Hinterschneidung der Klauen an den Getrieberädern, aber ich kenn das Getriebe nicht gut genug. Kann das auch noch was Anderes sein? (arretierung...)
Danke,
Hans

Verfasst:
27. Dezember 2006 08:45
von kutt
Re: Dritter Gang hupft

Verfasst:
27. Dezember 2006 08:49
von Ex User Hermann
hiha hat geschrieben:Meine Vermutung ist eine mangelnde Hinterschneidung der Klauen an den Getrieberädern
Volltreffer.
Manchmal sinds auch die Schaltgabeln, manchmal auch der "Pizzaschneider" (eine Scheibe auf einem federbelasteten Hebel hinter dem großen Primärrad, welche in eine Kurvenscheibe an der Schaltwalze greift). Aber dann sollte nicht nur ein Gang betroffen sein.

Verfasst:
27. Dezember 2006 09:20
von hiha
kutt hat geschrieben:*hust*suchfunktion*hust*
Ahem, 'zeihung. Dass es SO häufig ist, dass gleich ein paar Threads existieren, hab ich nicht gedacht..Werd mich bessern
Ohje, dann muss ich über kurz oder lang den Motor knacken. Blääd.
Hat jemand schonmal die Schaltgabeln hart aufgeschweisst, oder die Hinterschneidungen nachgefräst? Nur so, aus Interesse.
Gruss
Hans

Verfasst:
27. Dezember 2006 09:23
von Ex User Hermann
hiha hat geschrieben:Hat jemand schonmal die Schaltgabeln hart aufgeschweisst, oder die Hinterschneidungen nachgefräst? Nur so, aus Interesse.
Hinterschneidungen ja, hält bis Heute. Es mag wohl auch an der Fahrweise liegen, wie lange ein Getriebe hält.

Verfasst:
27. Dezember 2006 09:29
von kutt
kein problem hiha - war auch nicht böse gemeint - ich wußte, daß es da schon rel. viel gibt auch wenn ich keine 5 gang habe
aber mein nachbar hat aber eine und das selbe problem - deshalb hatte ich mich mal eingehend damit beschäftigt


Verfasst:
27. Dezember 2006 09:35
von hiha
kutt hat geschrieben:kein problem hiha - war auch nicht böse gemeint -
Davon bin ich auch erstmal nicht ausgegangen
Normal benutz ich die Suchfunktion ja auch, bevor ich was frag. Diesmal hab ich einfach nicht dran gedacht.
Was ich für Spezialwerkzeug zum Zerlegen brauch, hab ich schon gesehen, auch das .pdf des Motorenhandbuches hab ich. Und schwieriger wie der Montesamotor kann er eigentlich nicht werden. So massive Abziehvorrichtungen wie ich da gebraucht hab... brutalste Konusverbindungen zwischen allen Teilen...
Naja, derweilen soll sie erstmal faaaahn!
Gruss
Hans
edit:
Übrigens: Die BK350 ist ja ein geiles Teil. Sieht man nicht direkt oft, und erinnert mich an einen BMW-Prototypen den ich unlängst in einer Restaurierungswerkstatt gesehen hab...

Verfasst:
27. Dezember 2006 09:54
von Rolf
Hallo Hans,
muttu mal nach Penzberg kommen, da liegen die Abzieher ...

Verfasst:
27. Dezember 2006 09:56
von Norbert
Hermann hat geschrieben:hiha hat geschrieben:Hat jemand schonmal die Schaltgabeln hart aufgeschweisst, oder die Hinterschneidungen nachgefräst? Nur so, aus Interesse.
Hinterschneidungen ja, hält bis Heute. Es mag wohl auch an der Fahrweise liegen, wie lange ein Getriebe hält.
Hermann , erzähl !
@hiha , wenn die Zähne kein Pitting haben sollte das gehen,ist aber sicherlich eine Frage der Möglichkeiten die man zur Verfügung hat . Und eine Frage der Ersatzteilpreise , vor 2 Jahren habe ich ein neues + fast komplettes 5Gg. Getriebe in der Bucht für 50,-? bekommen , da lohnt nacharbeiten derzeit noch nicht.
Gruß
Norbert

Verfasst:
27. Dezember 2006 09:59
von oldie
Hallo,
darf ich mich anhängen?
Bei einem meiner ETZ-Motoren springt der 3. Gang nicht raus - er geht manchmal nur widerwillig rein. Es braucht mehrere Versuche.
Was könnte hier der Grund sein? Auch die Schaltgabel?
MfG
Alexander

Verfasst:
27. Dezember 2006 10:51
von hiha
No hier in Bayern scheinen immerhin deutlich mehr MZ- wie XT-Fahrer zu hausen.
Merci allerseits, und nach Penzberg schonmal eine Warnungsankündigung zwegs Abzieherbenutzung
Gruss
Hans

Verfasst:
27. Dezember 2006 10:51
von kutt
hiha hat geschrieben:edit:
Übrigens: Die BK350 ist ja ein geiles Teil. Sieht man nicht direkt oft, und erinnert mich an einen BMW-Prototypen den ich unlängst in einer Restaurierungswerkstatt gesehen hab...
aka: "der brummer aus zschopau" - wie es so schön auf der bk350 seite steht
aber von den ersatzteilpreisen ist man da schon eine oder besser zwei Ligen höher

- wird halt schon langsam rar - das kommt aber auch durch die rel. geringe stückzahl

Verfasst:
27. Dezember 2006 11:20
von motorang
Also, das kann auch einfach an fehlerhafter Distanzierung liegen ...
Hans, Dein Murl ist ein Fünfgang-Motor von der TS 250/1 und auf 300 ccm aufgemacht. Sonst ginge der Krümmer vorne nicht am Rahmen vorbei - am einzigen anderen Fünfgangmotor (ETZ) geht der Krümmer vorne zentral raus ...
Zu Deinem Problem: ich hatte das auch schon. Bei mir: da Antriebs- und Abtriebswelle nicht richtig zueinander stehen schlupft das Radl aus dem Eingriff.
Da kanns helfen GEMÜTLICH aufs Ritzel zu klopfen. Zumindest halfs bei meinem Motor schon zweimal (einmal anno 1999 in Südtirol, siehe
http://motorang.com/reisen/alpentour1999-3.htm und genau lesen ...) - hat dann gehalten bis ich den Motor wegen Pleuellagerschaden letztes Jahr zerlegt habe - und das Mopped musste bis dahin richtig schuften!! Bei der Demontage waren die Radl und die Fenster aber OK ...
Nach dem Zusammenbau dann selbiges Problem. Welle etwas reinklopfen ... dann sprang der zwote Gang raus. Mit Abzieher wieder ein wenig rausziehen ... dann passte es ... seit 2500 km inzwischen.
Aber Obacht!!
Wenn Du zu hart darufhaust sprengts Dir auf der Gegenseite den Seegerring aus dem Gehäuse (Manche Leute schaffen das angeblich schon beim rohen umklöppeln des Ritzel-Sicherungsbleches, sagt Wildschrei).
Ist zwar auch kein Beinbruch weil man den mit ein paar Schrauberln arretieren kann (wie Du das bei Deinem XT-Ritzeldichter gemacht hast), aber besser wärs man hält am Lagerring mit einem Eisenklotz plus Distanzring dagegen, während der Bappa aufs Ritzel schlägt. Dazu muss das Öl raus und der linke Motordeckel runter und das große Zahnrad glaub ich, dann schaust Du direkt auf das Lager - das wird nur teilweise von einem sehr dünnen Alukragen gehalten ...
Ist ein Abend Arbeit, aber ich tät das probieren bevor das Getriebe unnötigerweise komplett aufgemacht wird.
Worans liegt? Welle beim Montieren nicht ganz in den Sitz gerutscht wahrscheinlich, da hätte man noch etwas nachschlagen müssen ...
Oder eben im Betrieb rausgewandert. Die Passungen werden halt auch nicht besser.
Gryße!
Andreas, der motorang

Verfasst:
27. Dezember 2006 11:55
von hiha
Hei Andreas,
des klingt guad. Wird natürlich gleich probiert...
Merci,
Hans

Verfasst:
27. Dezember 2006 13:49
von hiha
Ich hab mir grad mal die Schnittzeichnung vom Getrieberädersatz angeschaut, da wird das klarer. Falsch ausdistanziert kann daher leicht sein, da der Motor von einer Fachwerkstatt schonmal instandgesetzt wurde. Meine Meinung von Fachwerkstätten wurde an anderer Stelle schon ausführlich breitgetreten, mehr brauch I dazua ned song.
[unterdrückter gallischer Fluch]
Heut Nachmittag werd ich mal das Hämmerl ansetzen.
Gruß
Hans

Verfasst:
27. Dezember 2006 15:54
von Ex User Hermann
Norbert hat geschrieben:Hermann , erzähl !
Lebenshilfe Hildesheim, Metallwerkstatt. Man muß die richtigen Leute kennen


Verfasst:
12. Januar 2007 14:17
von motorang
hiha hat geschrieben:Heut Nachmittag werd ich mal das Hämmerl ansetzen.
... und ?
Gryße!
Andreas, der neugierige motorang

Verfasst:
12. Januar 2007 17:28
von hiha
Nix und. Immer wenn ich heimkomm ist es entweder dunkel, ich hab einen Fetzenkatarrh, oder es regnet gschlifferne Hackl. Aber am Wochenende solls ja schönes Wetter haben.
Eine M18x1,5er Kontermutter für die Vorderschwingachse hab ich grad montiert. Unser Schraubendantler hat sowas auf Lager. Sogar in Flach!
Gruss, und Danke der Nachfrage,
Hans

Verfasst:
15. Januar 2007 07:57
von hiha
So, jetzt hab ichs probiert. Mit dem Belzerithammer ging die Abtriebswelle relativ leicht ein paar mm hinein (ich bin nicht auf Anschlag gegangen),
und anfangs hatte ich auch kein Gehupfe. Gegen Ende der Tour gings allerdings wieder los.
Ich werd die Methode nochmal wissenschaftlich mit dem Messchieber durchführen, denn ich nehm an, die Welle ist wieder rausgewandert.
Des motorang's Tip war jedenfalls goldrichtig!
Übrigens war hier am Samstag ein Frühlingswetterl sondersgleichen. Ich bin mit dem Bappa eine grössere Herrentour gefahren, ein Traum!
Dabei hat sich auch noch rausgestellt, dass die Verbindung zwischen Messingnippel und Gaszug von einem Kaltlöter hergestellt war, und deshalb nicht hielt.
Nachdem ich kein Lötzeug dabei hatte, und der
Kohlestift noch in der Beschaffungsliste steht, war es ein glückliches Zusammentreffen,
dass der Zwischenfall am
Flugplatz Schleissheimauftrat, wo natürlich eine Werkstattausrüstung zur Verfügung stand...
Hier der
Werkstattmeister und sein Gehylfe in Winterausrüstung.
Gruss
Hans

Verfasst:
15. Januar 2007 08:05
von Rolf
Angebot steht nach wie vor ...

Verfasst:
15. Januar 2007 08:10
von hiha
Supergut, aber jetzt wird erstmal gefahren


Verfasst:
4. Februar 2007 10:39
von hiha
So, wie oben beschrieben hab ich jetzt den wissenschaftlichen Ansatz begonnen.
Zunächst hat ja das Einklopfen der Abtriebswelle kurzzeitig Linderung verschafft, aber eben nur kurzzeitig.
Diesmal hab ich vor und nach dem Klopfen gemessen, und bin auf gut 2,5mm um die sich die Welle leicht einschlagen liess, gekommen. Wobei ich noch nicht auf Anschlag bin.
Jetzt folgt der Fahrversuch mit anschließendem Messen.
Fortsetzung folgt.
Gruss
Hans

Verfasst:
4. Februar 2007 21:10
von hiha
So, drei Stunden spazierengefahren. Anfangs wars weg, das Gehupfe, nach 15km aber wieder da. Nachgemessen: Die Welle ist wieder rausmarschiert.
Wenn ich die Schnittzeichnung und die Zusammenbauanleitung richtig deute, kann ich unter dem Simmerringhaltedeckel derunter dem Ritzel sitzt, einen entsprechenden Distanzring einsetzen der das Kugellager und damit die Welle enstprechend nach links drückt, oder?
Normalerweise darf doch zwischen dem Deckel und dem Lager maximal 0,3mm Luft sein, und ich dürfte die Welle garnicht um 3mm reinklopfen können?
Dank
Hans

Verfasst:
5. Februar 2007 08:23
von kutt
wo wandert denn die welle?
welle im lager oder lager im alusitz des motors?
da zumindest die höheren gangräder sicherlich schrägverzahnt sind bekommt die welle in eine axiale richtung immer etwas druck.
auf dieser seite ist normalerweise immer ein deckel, wo man die entsprechenden beilegringe unterlegen muß.
also: einstellen - so das es geht (also nicht "hupft") und darauf achten, daß du das lager im sitz schiebst.
dann dicke der papierdichtung messen und die tiefe des lagers im motor - addieren - dann weist du wie dicke der beilegring sein muß.
soweit wie ich weis muß immer soviel begelegt werden, daß das lager auf keinen fall axial im sitz rutschen kann - sonst ist bei zeiten der lagersitz im alu hin ...

Verfasst:
5. Februar 2007 08:39
von hiha
>wo wandert denn die welle? im lager oder lager im alusitz des motors?
>
Das weiss ich noch nicht, aber das Abtriebswellenlager wird nach dem Verschrauben der Gehäuseteile "auf Anschlag" eingedrückt, und dann gegen den Dichtungsdeckel mit 0,2-0,3 ausdistanziert. Den Fotos nach hat der Aussenring keinen Anschlag im Gehäuse, also sollte sich der Innenring an einem Absatz an der Welle abstützen, und die Ausdistanzierung sollte zwischen Aussenring und Dichtungsdeckel erfolgen,
--was scheints von der Fachwerkstatt trotz Reklamation des Vorbesitzers nicht erkannt/gemacht wurde.
>
>da zumindest die höheren gangräder sicherlich schrägverzahnt sind...
>
Sind sie nicht.
>
>soweit wie ich weis muß immer soviel begelegt werden, daß das lager auf keinen fall
>axial im sitz rutschen kann - sonst ist bei zeiten der lagersitz im alu hin ...
>
Dagegen gäbs ja Lagerkleber
Gruss
Hans

Verfasst:
5. Februar 2007 11:55
von Paule56
Mhmmm, eine konkrete Antwort auf Dein Prob fällt mir auch nicht ein, aber spinnen wir mal ein Konstrukt um den Sachverhalt:
Getriebe ist geradverzahnt, axiale Kräfte = 0!
Wenn jedoch entweder ein Lagersitz, oder ein Lager ausgelutscht ist, stimmt die parallele Zuordnung der Wellen nicht mehr, die Zahnräder kämmen seitlich und das axiale Wandern setzt ein.
Somit tippe ich auf das Sacklochlager, bzw. dies hinterm Dichtdeckel des Ritzels, oder aber deren Sitze. (Warum ich mit dem Sacklochl. anfing? Ist mein pers. Favorit und warum dürfte klar sein.)
Im schlimmsten Fall sieht es so aus:
Dein Widerpart beim Klopfen, das linksseitige Lager der Abtriebswelle war mit Sitz und selbst fertig, die Kampfspuren sind dann aber ebenfalls links ....
Ich würde ihn öffnen.

Verfasst:
5. Februar 2007 12:00
von Ex User Hermann
Paule56 hat geschrieben:Mhmmm, eine konkrete Antwort auf Dein Prob fällt mir auch nicht ein, aber spinnen wir mal ein Konstrukt um den Sachverhalt:
Getriebe ist geradverzahnt, axiale Kräfte = 0!
Falsch, bei JEDEM Schaltvorgang sind diese Kräfte am wirken.

Verfasst:
5. Februar 2007 12:23
von kutt
stimmt - die sind ja geradeverzahnt ... hab eben nochmal bei meinen bildern geschaut
naja .. da hab ich wohl an die bk gedacht (wiedermal) - da ist das so
aber wenn ich daran denke wie leicht zum teil die wellen in den lagern sitzen, braucht es kaum "kräfte" um die zum wandern zu überreden

Verfasst:
5. Februar 2007 12:33
von Paule56
Hermann hat geschrieben:Falsch, bei JEDEM Schaltvorgang sind diese Kräfte am wirken.
Hast ja recht
Du vermutest ein zu 'straffes Losrad des dritten Ganges als Grund?

Verfasst:
5. Februar 2007 12:35
von Ex User Hermann
Ich vermute einen "labberigen Lagersitz" am Getriebeausgang. Lagerkleber wäre die Lösung evtl.

Verfasst:
5. Februar 2007 21:58
von hiha
Der hoffentlich letzte Eintrag.
Heute Abend schnell in die eisgekühlte Garage geschlupft, ausgerüstet mit Mützl und langer UHo. Ritzel und Dichtungsdeckel waren schnell abgebaut. Das Kugellager saß bündig zur Aussenfläche des Gehäuses.
Also Plastikhammer und mittles eines 47mm-Schlagstückes auf den Lageraussenring geklopft bis er 2,5mm tiefer saß, wie in der Rep.Anleitung beschrieben. Einen
Distanzring mit 2,3mm Dicke gedreht (dafür gibts scheinbar sogar welche mit Bestellnummer!)
und
eingelegt. Deckel aufgesetzt, Ritzel und Kette wieder eingebaut, Probefahrt gemacht,
FÜR GUT BEFUNDEN
Und damit hat der Zopf ein Ende.
Gruss
Hans

Verfasst:
6. Februar 2007 01:17
von motorang
Sehr schön!
Gryße!
Andreas, der motorang

Verfasst:
7. März 2008 01:18
von ETZploited
Ich ergänze hier mal schnell meine Erfahrung zum Thema.
Schaltprobleme bzgl. 3./4. Gang rührten bei mir ebenfalls von einer wandernden Abtriebswelle her. Erst nach dem Wiederzusammenbau beim Freischlagen des Rumpfmotors bemerkt.
Es stellte sich heraus, daß beide Lagersitze der Abtriebswelle aufgeweitet sind.
Es fiel zuerst nicht auf, die Lagersitze waren nicht spiegelblank poliert, wiesen nur bei genauem Hinsehen leicht blanke Stellen auf.
Ab schätzungsweise 50°C konnte man am Rumpfmotor die Abtriebswelle schon leicht axial bewegen (2-3mm), "kalt" war nichts feststellbar.
In betriebswarmen Zustand wanderte die Welle also schon.
Das Getriebe war auch vorher komplett und richtig montiert, inklusive allem.
(Heißt, hab den anderen Thread über fehlende Dichtscheibe unter der Ölfangtasche auch gelesen! - Hatte auch schon so einen Motor.)
Zur Ausdistanzierung war ein Ring 40x0.4 eingelegt.
Das Spiel zwischen Lager mit aufgelegtem Distanzring und Bund der Dichtkappe habe ich beim Zerlegen nicht ausgemessen, wußte ja nicht, was mich erwartet.
Ich gehe davon aus, daß die Ausdistanzierung seinerzeit korrekt vorgenommen wurde.
In diesem Sinne hatte meine Welle also nur das vorgegebene Spiel von 0.2...0.4mm zum wandern.
Dies reichte offenbar aus, damit die Schaltung versagt.
Es müssen nicht unbedingt beide Lagersitze defekt sein.
Meinen Erfahrungen nach sitzen die Lager auf den Wellen am gezahnten Stumpf recht fest, auf dem polierten Stumpf (mit RRKL 6203) nicht. Abtriebswelle könnte links auch im Lager wandern.
Auch ohne das es Hermann oben schon schrieb, würde ich beim Auftreten dieses Problems also immer auf mindestens den Defekt des Lagersitzes Abtrieb rechts tippen.
Dieses Lager beim MM/4 kleiner bemessen, mag dieses Problem noch eher in Erscheinung treten als beim EM.
Warum zwischen Abtriebslager rechts + evtl. Distanzringe und Dichtkappe überhaupt ein Spiel vorgesehen ist, bleibt mir ein Rätsel.
Ich würde es allerdings trotzdem immer beachten.
Als Hauptverursacher für's Aufweiten des Lagersitzes schätze ich eine zu straff gespannte Kette ein.

Verfasst:
7. März 2008 01:21
von ETZploited
PS. Meine Grammatik war auch schon mal besser. Seht bitte großzügig drüber hinweg.

Verfasst:
7. März 2008 07:20
von hiha
ETZploited hat geschrieben:Als Hauptverursacher für's Aufweiten des Lagersitzes schätze ich eine zu straff gespannte Kette ein.
!!!!
Unterschrieben von
HiHa.

Verfasst:
7. März 2008 08:40
von Thomas Becker
Das Draufkloppen auf die Welle mag nur kurzzeitig was bringen, hauptsächlich bei falsch ausdistanzierten Wellen. Sind die Kanten der Klauen rund, wird der Gang immer wieder rausspringen und dabei sowieso die Schaltgabel einlaufen lassen oder verbiegen. Also Motor auf.
Gruss Thomas

Verfasst:
7. März 2008 11:12
von motorang
Hm ?
Die Welle fixiert sich doch nicht über den Lagersitz im Gehäuse?
Auf der einen Seite wird das Kugellager von einem Sprengring im Gehäuse gehalten.
Auf der anderen Seite wird sie von einem verschraubten Deckel in Position gehalten.
Auch wenn die Lagersitze aufgeweitet sind, kann die Welle nicht weiter nach links oder rechts wandern als beim Ausdistanzieren eingestellt, es sei denn das Gehäuse wäre auf der linken Seite gebrochen so dass der Sprengring das Lager nicht mehr hält. Oder es ist nicht gescheit ausdistanziert (hinterm Ritzel) weil die Welle oder das Lager bei der Montage nicht auf Grund gegangen ist.
Wenn DANN das Gehäuse warm wird kann die Welle nach links.
Laut dem großen gelben Schrauberbuch ist das Gehäuse dann Schrott.
Aber man kanns richten:
Gryße!
Andreas, der motorang

Verfasst:
7. März 2008 12:27
von ETZploited
Thomas Becker hat geschrieben:Das Draufkloppen auf die Welle mag nur kurzzeitig was bringen, hauptsächlich bei falsch ausdistanzierten Wellen. Sind die Kanten der Klauen rund, wird der Gang immer wieder rausspringen und dabei sowieso die Schaltgabel einlaufen lassen oder verbiegen.
Es geht darum, daß Schaltschwierigkeiten 3. Gang eben auch unabhängig vom Verschleißgrad des Getriebes auftreten können, weil sie defekten Lagersitzen geschuldet sind.

Verfasst:
7. März 2008 12:40
von ETZploited
motorang hat geschrieben:Die Welle fixiert sich doch nicht über den Lagersitz im Gehäuse?
M.E. doch.
motorang hat geschrieben:Auf der anderen Seite wird sie von einem verschraubten Deckel in Position gehalten.
Wenn ich das Rep.-buch richtig verstanden habe, dann nicht!
Mir kommen aber verstärkt Zweifel, ob ich den Text richtig interpretiert habe.
Es folgen ein paar bunte Bildchen.

Verfasst:
7. März 2008 12:44
von ETZploited
Foto vom defeken Lagersitz.
Die blanken Stellen fallen in natura nicht so sehr auf, erst durch's Blitzlicht vom Fotoapparat werden sie augenfällig.

Verfasst:
7. März 2008 12:49
von ETZploited
Ausmessen des Abstands zwischen Lageraußenring und Bund der Dichtkappe.
Dafür ist selbst der anachronistische Billigmeßschieber aus dem DDR-Werkunterricht gut genug.

Verfasst:
7. März 2008 13:07
von ETZploited
Vorm Aufsetzen der Dichtkappe (inklusive Dichtung passender Stärke) nun die Wahl des passenden Distanzringes. Hierzu zitiere ich das Rep.-buch:
Dichtkappe und Lagersitz ausmessen. Zwischen dem Bund der Dichtkappe und dem Lager muß 0.2...0.4 mm Luft vorhanden sein. Mit Paßscheiben 40 x 0.1 (0.2; 0.5; 0.8 ) TGL 10404-St ausgleichen.Daraus schließe ich: die Wahl der Distanzringe ist so zu treffen, daß MIT Ring(en) noch 0.2...0.4 mm Luft zum Bund der Dichtkappe bleibt.
Wozu, weiß ich auch nicht. Denn bei Betriebstemperatur scheint mir dieser Abstand nur noch größer zu werden, weil sich das Aluminiumgehäuse schneller ausdehnt.
Doch wie gesagt, evtl. habe ich das einfach falsch rausgelesen.
Unabhängig davon sehe das Ausgleichen mit Ringen bündig zum Kappenbund bei durch defekten Lagersitz wandernder Welle als unbedingte Notrepaparatur. Auch wenn's lange zu halten scheint. Aber das ist nur meine unbedarfte Meinung


Verfasst:
7. März 2008 13:34
von motorang
Aber wohin soll bei aufgeweiteten Lagersitzen das Lager samt Welle denn wandern???
Nach links geht nicht (Sprengring),
nach rechts nur die distanzierten Zehntelmillimeter ...
Wo nimmt denn Deine Welle die 2-3 mm Spiel bei warmem Gehäuse her?
Hast Du bei diesem Motor schon mal hinter das große Primärzahnrad geschaut ?
Gryße!
Andreas, der motorang

Verfasst:
7. März 2008 13:36
von motorang
Dass die Dichtkappe auch das Lager im Gehäuse hält, ist doch aus zweierlei zu ersehen:
1) wird mittels dieser Kappe die Distanzierung ja erst wirksam, weil sich die Distanzscheiben an ihr abstützen wenn die Welle nach rechts wandern sollte
2) Schnittzeichnung ganz oben, rot angemalt
Gryße!
Andreas, der motorang

Verfasst:
7. März 2008 15:16
von Thomas Becker
ETZploited hat geschrieben:Thomas Becker hat geschrieben:Das Draufkloppen auf die Welle mag nur kurzzeitig was bringen, hauptsächlich bei falsch ausdistanzierten Wellen. Sind die Kanten der Klauen rund, wird der Gang immer wieder rausspringen und dabei sowieso die Schaltgabel einlaufen lassen oder verbiegen.
Es geht darum, daß Schaltschwierigkeiten 3. Gang eben auch unabhängig vom Verschleißgrad des Getriebes auftreten können, weil sie defekten Lagersitzen geschuldet sind.
Nur, was bringt dir diese Erkenntnis? Die Schalträder/Klauen sind deshalb auch im A.... Wenn dir 3 mal der Dritte richtig rausflutscht, ist schon geschehen.
Gruss Thomas

Verfasst:
7. März 2008 15:58
von ETZploited
Hab alles nochmal ganz genau Revue passieren lassen.
Bei meinem EM ließen sich (soweit ich feststellte nur!) 3./4. Gang nicht sauber schalten.
Den 5. habe ich gar nicht erst probieren können/wollen.
Begutachtung beim Zerlegen:
- Deckscheibe vom Schaltstern locker, aber nicht ab.
- Deutlichen Verschleiß an Hinterschneidung der Klauen/Fenster konnte ich nicht feststellen.
- Einlaufspuren an den Schaltgabeln deutlich, aber der Vergleich mit einem ebenfalls gebrauchten, aber funktionierendem Getriebe lassen nicht auf sie als Fehlerquelle schließen.
- Das Spiel zwischen Lager inklusive dem montierten Distanzring und Dichtkappe hatte ich nicht ausgemessen, auffällig zu groß war es aber nicht.
Den Rumpfmotor soweit wieder zusammengebaut und freigeschlagen. Und offensichtlich einen Fehler gemacht. Ich hatte die Dichtkappe noch nicht aufgesetzt.
Das scheint mir inzwischen auch klar, daß man erst nach Aufsetzen der Dichtkappe freischlägt. Das war aber sogar gut so, denn nur so bin ich überhaupt erst auf die defekten Lagersitze gekommen.
Beim abkühlenden Motor, der nicht mehr heiß, aber immer noch warm war, konnte ich die Abtriebswelle samt Lager ohne jeglichen Kraftaufwand ein gutes Stück wieder rausziehen.
Also definitiv Lagersitze defekt.
Klar: bei montierter Kappe, im Fahrbetrieb, kann die Welle natürlich höchstens um das Spiel der Luft zwischen Kappe und Lager bzw. Distanzring wandern.
Zusammenfassend kann ich also Folgendes feststellen:
- Vielleicht waren die betroffenen Gänge nur purer Zufall, und es lag an der Schaltarretierung.
- Vielleicht habe ich das Verschleißbild des originalen Getriebes falsch beurteilt.
- Vielleicht stimmte die Ausdistanzierung des Abtriebslagers doch auch schon vorher nicht - jedenfalls kann ein erhöhtes Spiel durch fehlende Fangtasche/Dichtscheibe usw. nicht vorgelegen haben, es war alles da.
- Vielleicht haben alle Faktoren zusammengespielt.
Ich kann mich also doch nicht 100%ig festlegen, daß das Spiel durch eine wandernde Abtriebswelle zu den Schaltproblemen bei mir führte.
Allerdings haben Lagersitze idealerweise intakt zu sein.
Ich möchte behaupten, wenn diese intakt sind, sitzen die Lager im Fahrbetrieb auch ohne jegliche Sicherung fest.
Die Sprengringe im Rumpfmotor haben ja schon mal bei der Montage eine wesentliche Funktion. Ich würde ihnen nur eine Rolle als zusätzliche Sicherung für den Havariefall einräumen.
In diesem Sinne sehe ich die Funktion des Distanzrings nicht primär darin, im Fahrbetrieb die Welle gegen die Dichtkappe abzustützen.
Da hätte man wohl eine Anlaufscheibe verbaut.
Aber es ist gut denkbar, daß im Notfall (bei aufgeweitetem Lagersitz) der Distanzring die Schaltbarkeit sichert und/oder eine Sicherung gegen ein verhakendes Getriebe, was evtl. einen schweren Sturz nach sich zieht, darstellt.
Learning by writing, nachdem ich jetzt schon ewig an diesem Text epischer Breite sitze und dabei tüchtig nachgedacht hab, schätze ich die Existenz der Ausdistanzierung auch als wesentlich beim Freischlagen ein. Mit dem Ring plus der beim Einsetzen vorgeschriebenen Luft kann sich die Abtriebswelle unverspannt setzen, ohne sich aus der Einbauposition zu verschieben.
Ich glaub', das ist der Knackpunkt.

Verfasst:
7. März 2008 16:05
von ETZploited
Thomas Becker hat geschrieben:Nur, was bringt dir diese Erkenntnis? Die Schalträder/Klauen sind deshalb auch im A.... Wenn dir 3 mal der Dritte richtig rausflutscht, ist schon geschehen.
Gruss Thomas
Die Erkenntnis ist, daß ich die Schaltprobleme irrtümlich (nur) auf das Getriebe zurückführe, ein neues in ein Gehäuse mit defekten Lagersitzen einbaue und hinterher sind die Probleme möglicherweise immer noch da oder kommen bald wieder.

Verfasst:
7. März 2008 17:39
von motorang
ETZploited hat geschrieben:... sind die Probleme möglicherweise immer noch da oder kommen bald wieder.
Aber genau diese Erkenntnis sehe ich hier eben nicht ... ich sehe da keinen logischen Zusammenhang, sorry.
Wenn ich einen Plattfuß im Reifen habe obwohl ich einen neuen Schlauch verbaut hatte, danach alles zerlege und defekte Radlager feststelle, dann kann ich doch nicht daraus schließen dass die defekten Radlager schuld am Plattfuß sind?
Wohl aber fände ich die Bemerkung richtig, dass Radlager in Ordnung sein müssen und die Luft im Schlauch bleiben soll. Und dass trotz neuer Radlager jederzeit wieder mit einem Plattfuß zu rechnen wäre ...
Gryße!
Andreas, der motorang

Verfasst:
7. März 2008 18:06
von Ex-User Eifelheizer
ETZploited hat geschrieben:Ausmessen des Abstands zwischen Lageraußenring und Bund der Dichtkappe.
Dafür ist selbst der anachronistische Billigmeßschieber aus dem DDR-Werkunterricht gut genug.
nö, genausogut kannste mit nem Zimmermannshaar messen!

Verfasst:
7. März 2008 18:11
von mz-henni
Mit dem Ring plus der beim Einsetzen vorgeschriebenen Luft
Ich setze das immer laut Wildschrei zusammen, also ohne Luft, mit aufgelegter Dichtung passts dann. Habe bis jetzt keine Probleme damit.
Und freischlagen kann man den Motor auch schon erfolgreich, wenn er durch die Montage der 2. Gehäusehälfte noch warm ist, dafür muss der Dichtringträger nicht drin sein.
Grüße, Henni