Seite 1 von 1
Vergasereinstellung/Zusammenhänge

Verfasst:
1. Januar 2007 17:57
von Rico
Geht zwar jetzt speziell um meine Simson, aber die Zusammenhänge sind ja bei MZ das Selbe.
Habe einen neuen BVF-Nachbau angeschafft (16N1-11). Der war ab Werk völlig mißeingestellt. Also Schwimmer eingestellt, drangebaut, warmgefahren und feinjustiert (Nadelstellung, Leerlaufluftschraube). Das Kerzenbild sieht sehr gut aus und Motor läuft prima.
Nur eines bekomme ich nicht geregelt. Nach dem Schalten ist jedesmal kurzzeitig schlechte Gasannahme vorhanden, wie ein kurzer Aussetzer. Der Übergang vom Leerlauf- zum Teillastbereich ist schlecht, von Teillast auf Vollast perfekt. Standgas läuft perfekt. Drehe ich jetzt im Leerlauf langsam am Gas, steigt die Drehzahl bis zu einen bestimmten Punkt, dann fällt die Drehzahl wieder auf Leerlaufdrehzahl. Drehe ich weiter, steigt die Drehzahl wieder.
Was ist eigentlich für den Übergang von Leerlauf zu Teillast zuständig? Die Nadelstellung, Leerlaufluftschraube? Schwimmerstand stimmt. Hab schon alles mögliche probiert ohne Erfolg. Ich glaube, ich komme jetzt nur noch weiter, wenn ich die Zusammenhänge kenne.
Luftfilter ist sauber und Ansaugweg ist frei, Simmerringe sind neu (Viton) und dicht, keine Nebenluft (Bremsenreinigertest).

Verfasst:
1. Januar 2007 18:19
von Rico
Nachtrag:
Habe mal Testweise eine 40er Leerlaufdüse anstatt original 35er reingebaut. Das Problem bestand da auch, nur war die im Teillastbereich zu fett (Kerze zu dunkel bei Halbgas. Also die 35er wieder reingebaut.

Verfasst:
1. Januar 2007 18:33
von Nordlicht
Was ist für eine Hauptdüese eingebaut? Ich fahre meinen S51 (60ccm) mit 78 Hautdüse.Versuche mal es über die Leerlaufluftdüse zu regeln,,man muß da schon ein bischen probieren.Den Motor aber schön warmfahren vorher. Grund- Einstellung so 2-3 umdrehungen auf,wie gesagt probieren.

Verfasst:
1. Januar 2007 18:48
von Rico
Also Hauptdüse ist original 72. Und das scheint auch zu passen. Nach 5 Minuten Dauervollgas Kerze schön rehbraun. Habe auch mal den tatsächlichen Stand im Vergaser mit dem alten verglichen, indem ich den Vergaser abgebaut und den Stand im Vergaserdeckel mit dem alten verglichen habe. War absolut identisch. Der alte Vergaser hatte das Problem nicht, nur der war so verschlissen, daß kein Standgas möglich war und der Schieber hat geklappert wie verrückt. Ich habe jetzt wieder die Leerlaufdüse in Verdacht, daß die größer ist, als draufsteht. Ich muß die Leerlaufluftschraube auch weiter rausdrehen als beim alten. Drehe ich die weiter rein, verstärkt sich das Problem, drehe ich noch weiter raus, hält kein Standgas mehr, aber das Übergangsproblem bleibt.
Notfalls kann ich auch damit leben, weil der Motor ansonsten wirklich gut läuft und das Kerzenbild stimmt. Aber wenn's eine Möglichkeit gibt, das noch zu optimieren, will ich das haben.
Ich könnte ja mal probieren, die Leerlaufdüse aus dem alten Vergaser einzubauen, aber heute nicht mehr.

Verfasst:
1. Januar 2007 19:18
von Nordlicht
ich hat geschrieben: Drehe ich die weiter rein, verstärkt sich das Problem, drehe ich noch weiter raus, hält kein Standgas mehr, aber das Übergangsproblem bleibt.
.
Versuch doch mal die Nadel tiefer zu hängen und dann mit der Gemischschraube einzustellen.Ich weiß ich hab Tage dafür gebraucht,die 'Vergaser reagieren sehr empfindlich auf Einstellungen.simmeringe Zündung ist aber i.O.

Verfasst:
1. Januar 2007 19:49
von Rico
Nordlicht hat geschrieben:Versuch doch mal die Nadel tiefer zu hängen und dann mit der Gemischschraube einzustellen.Ich weiß ich hab Tage dafür gebraucht,die 'Vergaser reagieren sehr empfindlich auf Einstellungen.simmeringe Zündung ist aber i.O.
Werde ich morgen probieren, hatte zwar schon mal tiefer gehängt, aber danach Leerlauftluft nicht neu eingestellt.
Simmerringe sind neu, Getriebeöl riecht nach Öl und nicht nach Benzin, Lichtmaschinenseite ist trocken.
Zündpunkt stimmt genau, ist 'ne VAPE drin. Mit Meßuhr eingestellt, wobei ich aber den Markierungen auf Grundplatte und Polrad vertrauen muß. Aber so, wie der Motor hochdreht und dabei unangestrengt wirkt, ich denke, ich kann den Markierungen vertrauen.

Verfasst:
2. Januar 2007 18:45
von Rico
Hab jetzt die Nadel eins tiefer und die Leerlaufluftschraube weiter drausen als normal und so haut's hin. Beim langsam Gasgeben im Leerlauf ist jetzt nur noch 'ne leichte Stufe drin zwischen Leerlauf und Teillast, aber beim Fahren merkt man das nicht. Besser bekomme ich es nicht hin. Irgendwie neigt der neue Vergaser in Richtung fettiger als der alte außer bei Vollast, da hat es gleich gepasst.
Und nochwas, beim alten Vergaser ist auf der Ansaugseite daß Langloch zugeschmiert und beim neuen offen, hat das was zu bedeuten?

Verfasst:
2. Januar 2007 18:59
von Nordlicht
ich hat geschrieben:Hab jetzt die Nadel eins tiefer und die Leerlaufluftschraube weiter drausen als normal und so haut's hin. Beim langsam Gasgeben im Leerlauf ist jetzt nur noch 'ne leichte Stufe drin zwischen Leerlauf und Teillast, aber beim Fahren merkt man das nicht. Besser bekomme ich es nicht hin. Irgendwie neigt der neue Vergaser in Richtung fettiger als der alte außer bei Vollast, da hat es gleich gepasst.
Und nochwas, beim alten Vergaser ist auf der Ansaugseite daß Langloch zugeschmiert und beim neuen offen, hat das was zu bedeuten?
Warum das Langloch zu ist,

Müßte mal bei meinen Nachschauen.Weiß nur das es da Unterschiede gab in den Vergaserausführungen. je nach Baujahr.Wenns dir noch zu Fett vorkommt,Nadel noch tiefer.vieleicht sind die Nachbaunadeln nicht orginalgetreu genug,vergleiche sie doch mal! Oder wenn alte Nadel noch ok ist austauschen.

Verfasst:
3. Januar 2007 13:16
von Rico
Ich weiß jetzt, warum sich der Vergaser so komisch verhält. Das hat was mit dem nicht zugestöpselten Langloch zu tun. Hab nämlich jetzt gemerkt, daß das gar kein S51-Vergaser ist sondern ein auf S51 umbedüster und umgenadelter 16N1-3 ist. Bei dem gelangt über das Langloch Luft zum Düsenstock an die 2 Löcher da drin. Bei den zugestöpselten befindet sich unter dem Ansaugluftkanal eine gefräßte Öffnung, die diesen Kanal von außen freigibt. Und der Luftdruck im Luftfilterkasten ist ja ein anderer als draußen. Bei meinem Vergaser kann ich also nicht einfach das Loch zustöpseln, weil die Öffnung nach draußen nicht da ist, und die nachträglich reinzubauen ist ohne Spezialwerkzeug nicht möglich. Habe jedenfalls eine brauchbare Einstellung gefunden und jetzt bleibt das so.
P.S.: An meine ETZ soll bei Gelegenheit auch ein neuer BVF-Nachbau dran, und da geht die Einstellerei von vorne los. Aber da weiß ich dann (hoffentlich) bescheid.

Verfasst:
3. Januar 2007 23:47
von Steffen G
Hi!
Na fein, dass Du uns an der Lösung teilhaben lässt !
In meiner Lehrzeit haben mir die Altgesellen beigebracht, dass man bei warmgefahrenem Motor den Leerlauf gerade so einstellt,
dass der im Leerlauf laufende Motor beim schnellen Vollgasgeben ohne sich zu verschlucken hochdreht.
Dann ist ja alles gut !