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Rätselhafte Innereien eines MM 150

BeitragVerfasst: 3. März 2012 11:56
von TS Paul
Hallo liebe Motorenspezis,

Ich habe gestern mal wieder einen Motor gerupft um ihn zu regenerieren. Bei der demontage ist mir nichts ungewöhnliches aufgefallen, als ich allerdings die Lager der Kurbelwelle abgezogen hatte stach mir folgendes ins Auge.
Auf der Limaseite war ein alter Blechummantelter Simmerring, aberauf der seite des Primärtriebes war eine art Passring die den SiRi gehalten hat.
IMG_2766.JPG

IMG_2767.JPG

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Ich habe so einen "Dichtringträger" so noch nie gesehen. Handelt es sich vielleicht um einen frühen MM150?

Desweiteren war der Motor scheinbar das letzte mal 1973 geöffnet, dies schliesse ich daraus,da die Kurbelwelle in diesem Jahr eine regenerierung erfahren hat (laut Stempel). Auch die Motorschrauben sahen sehr jungfräulich aus, so das ich eigendlich dachte der MM150 wäre noch nie geöffnet wurden.

Beim betrachten der Kugellager zusammen mit Saalpetre ist dann die nächste unregelmäßigkeit aufgefallen. Das Lager der Vorgelegewelle (Gr.: 6201) trägt die eingravierte inschrift: Machi - 6201-Japan.
Wie gesagt, ich hätte schwören können das der Motor schon seid 1973 nicht mehr geöffnet war. Wie kommt dann so ein Lager in das Getriebe?
Hat die DDR Lager zugekauft bei engpässen?

Fragen über Fragen, für die Ihr bestimmt die passenden Antworten habt.... :wink:
Die Motornummer kann ich nachreichen wenn gewünscht.

Grüße, Paul

Re: Rätselhafte Innereien eines MM 150

BeitragVerfasst: 3. März 2012 12:01
von UlliD
Das Lager ist bestimmt aus einem VEB rausgerollt :rofl: kann ja mal passiert sein ;D

Re: Rätselhafte Innereien eines MM 150

BeitragVerfasst: 3. März 2012 14:20
von RT Opa
Das Lager wurde mit sicherhiut aus freundschaftlichen Diensten in deine MZ eingepflanzt. ;D
Sozialistiche Umlagerung nannten es auch viele.

Zu den Wedis, kan ich sagen das ich dies schon des öfteren genau so vorgefunden habe.
Also für mich nichts neues mehr.

Re: Rätselhafte Innereien eines MM 150

BeitragVerfasst: 3. März 2012 20:48
von Christof
Die blechummantelten Wellendichtringe und der Ring mit Dichtringträger wurde bis ca. 1974 so serienmäßig verbaut. Du kannst beide Ringe inkl. Träger gegen die Dichtringe D 22x47x7 tauschen, musst aber an der Innenseite der Lagerbohrungen eine Schlupffase anbringen, damit die gummiummantelten Ringe besser in die Bohrung rutschen. Diese Fase hatten alle späteren MM /2 serienmäßig!

Re: Rätselhafte Innereien eines MM 150

BeitragVerfasst: 3. März 2012 21:40
von Lorchen
Christof hat geschrieben:Du kannst beide Ringe inkl. Träger gegen die Dichtringe D 22x47x7 tauschen, musst aber an der Innenseite der Lagerbohrungen eine Schlupffase anbringen, damit die gummiummantelten Ringe besser in die Bohrung rutschen.

Sonst ruppt es außen den Gummi ab mit der Gefahr der Undichtigkeit oder der Dichtring ist gleich ganz hinüber, weil krumm und gedellt. :oops: