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Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 2. Juli 2012 14:27
von Trabant
Hat sich schon mal jemand gefragt, warum bei Bing Düsen ein sogenannter " Durchflusswert" z.B 118 drauf steht und nicht einfach der Durchmesser in 1/100 mm, gleichzeitig die Düsen aber mehr als doppelt so viel kosten
wie BVF, Mikuni oder Del Orto? Zum Teil bekommt man für diese ja schon einen ganzen Abstimmsatz Düsen mit 10 Stück für unter 20 Teuro.

Genau. Um dem Endverbraucher das Leben schwer zu machen.
Denn er kann nicht einfach mit Düsenlehre und Reibahle hingehen und einen bestimmten Wert anfertigen.
Wenn jedoch Vergleichswerte in mm zur Verfügung stehen klappt es trotzdem.
Wer schon mal Bingdüsen bei nicht autorisierten Händlern bestellt hat, dem wird aufgefallen sein, das er z.b. eine 125er Düse bestellt, auf dieser aber 105 oder 118 steht.
Geliefert werden dazu fadenscheinige Begründungen warum das so ist. Tatsächlich wurden sie aber nur aufgerieben.
Bing Fachhändler bieten alle Düsen mit korrekter Beschriftung. Im Nürnberg ist einer.

Also nun mal zum wesentlichen

Bing Nr : 1/100 MM

118 : 108
120 : 110
122 : 112
130 : 118
132 . 120

Wir sehen, es ist immer 10/100 Differenz zum echten Wert. Andere Düsen habe ich im Moment nicht zum Nachmessen.
Aber das das die Wichtigsten sind macht das ja nichts.
Wer also ein paar gute Reibahlen und eine Düsenlehre,
der kann also nun selber loslegen.

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 2. Juli 2012 15:55
von Klaus P.
Bing sagt zu deiner Frage:

Die Nummer gibt nicht den Durchmesser an, sondern sagt,
daß sie Größer ist als jene mit der kleineren Nummer.

Und der Paule 56 hat doch auch festgestellt,
daß die Angaben wie du es gerne hättest,
bei BVF auch nicht stimmen braucht.

Gruß Klaus

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 2. Juli 2012 16:04
von Arni25
Genau genommen braucht man nur eine Düse, Reibahlen, Düsenlehren, Lötlampe und Lötzinn.

Und natürlich Geduld beim Fummeln.

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 2. Juli 2012 16:24
von Klaus P.
Wenn ich dein neuestes Foto sehe,
dann sage ich nur:
Hut ab und frohes schaffen.

Gruß Klaus

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 2. Juli 2012 16:52
von motorang
Nachdem da Durchflusswerte draufstehen, kann es durchaus sein, dass fünf Düsen mit der Bezeichnung 125 unterschiedliche Durchmesser aufweisen, oder andersrum: ich würde mich nicht darauf verlassen dass eine Düse mit dem gleichen Durchmesser das gleiche Verhalten in einem Vergaser zeigt ... der Durchmesser ist im Hundertstelbereich halt schwer zu messen, ein Durchflusswert hingegen relativ einfach zu ermitteln.

Gryße!
Andreas, der motorang

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 2. Juli 2012 22:07
von Trabant
Kann ich mir nicht vorstellen.
Im Zeitalter von Qualitätsmanagement, Zertifizierungen, und wahrer DIN-Norm Orgien, soll es möglich sein sagen wir mal zwei 125er Düsen zu kaufen und die sollen dann unterschiedlich sein?
Wenn made in China oder Russland drauf steht sicher, aber hierbei?
Oder sollte das Qualitätsmanagement doch wieder nur eine Masche sein, für nichts Geld zu kassieren?

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 2. Juli 2012 22:15
von r4v3n
da der durchfluss nicht nur durchs loch bestimmt wird, sondern auch von der oberfläche abhängt, können da schon unterschiede entstehen.

mfg

-- Hinzugefügt: 2/7/2012, 23:17 --

noch hinzu kommt, dass wir beim wechseln der düsen ja eigentlich primär die durchflussmenge beeinflussen wollen und nicht den querschnitt der bohrung. insofern finde ich persönlich das schon als sinnvoller.

mfg

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 2. Juli 2012 22:35
von Trabant
ok, und in was für einer Einheit sind dann diese Bing Düsen Werte.
125 ja was denn?
Das ist doch frei erfunden.
oder will mir das sagen: Diese Düse hat einen Durchfluss wie in einem anderen Vergaser eine mit einer 125 Bohrung.
Bei uns reicht aber schon ein 115er Loch!!!

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 2. Juli 2012 22:46
von Arni25
Trabant hat geschrieben:ok, und in was für einer Einheit sind dann diese Bing Düsen Werte.


Tja, da wirst Du wohl mal in der Bing Versuchsabteilung anrufen müssen um zu erfahren, welche Versuchsflüssigkeit die da in welcher Viskosität und welcher Zeit und unter welchem Versuchsaufbau so durchrinnen lassen....

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 3. Juli 2012 06:26
von hiha
Da brauchst Du nicht anzurufen, die haben ein Kundenforum, wo einer antwortet, der sich sogar auskennt.
Der Durchfluss wird bei Bing mittels Druckluft unter Normbedingungen ermittelt, die Düsen werden nach dem Ergebnis der Durchflussmessung gestempelt.
Daher hat der motorang genau Recht wenn er sagt, dass drei 125er Düsen durchaus drei verschiedene Durchmesser haben können, aber den gleichen Durchfluss aufweisen.
Nachdem diese Frage im Bing-Forum schön öfter gestellt wurde, gibts darauf auch Antworten:
http://forum.bingpower.de/viewtopic.php?f=1&t=889
http://forum.bingpower.de/viewtopic.php?f=1&t=2490

Gruß
Hans

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 3. Juli 2012 09:32
von Klaus P.
Diese Frage ist dann ja auch mit Beleg beantwortet.

@ motorang,

du meinst aber schon 5 Düsen mit der Bez. 125 von 5 verschiedenen Herstellern.

Gruß Klaus

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 3. Juli 2012 09:58
von hiha
Nein, vom selben Hersteller, vielleicht über verschiedene Baujahre verteilt, (also nicht gerade aus einer Charge) aber alle neu. Es fließt überall das Selbe durch, die Nummer ist die Gleiche, die Düsenlehre zeigt aber unterschiedliche Durchmesser. Was logisch ist, denn der Durchfluss wird -wie erwähnt- auch durch die Bohrungsgeometrie beeinflusst. Drum empfiehlt der Hertweck ja auch die Durchflussmessung an Düsen auch wirklich in Durchflussrichtung zu machen. Lässt mans andersrum laufen, kann möglicherweise was Anderes durchgehen.

Ich hab mal für die RD250 Mikuni-Düsen der Größen 105, 110 und 115 dreier verschiedener Hersteller durchflussgemessen. Den grössten Durchfluss hatte die 105er von Yamaha, den Kleinsten die 110er des unbekannten Herstellers.

Gruß
Hans

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 3. Juli 2012 11:11
von Klaus P.
So habe ich das auch vermutet.
Und daß bei den Herstellern auch Tolleranzen sind und der "Bohrer" nicht alle 1/2 Stunde gewechselt wird,
ist ja auch zu vermuten.
Der Hertweck ist ja i. O.(Grundlagenwissen), aber den überall ranzuziehen ist auch nicht nötig.
1950/60 waren die Herstellungen im Vergleich zu heute ja noch wie in der Späteisenzeit.

Gruß

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 3. Juli 2012 11:16
von Enz-Zett
Trabant hat geschrieben:Genau. Um dem Endverbraucher das Leben schwer zu machen.

[Ironie on]Genau. Die Welt ist böse und schlecht, und sowieso wollen uns alle nur bescheißen wo es nur geht.[Ironie off]
Dass Du vielleicht nicht alle Hintergründe und Zusammenhänge weisst, dieser Gedanke kommt Dir nicht? Dass Kunden bescheißen kein Weg ist um dauerhaft ein erfolgreiches Geschäft zu betreiben?
Es ist natürlich eine Möglichkeit, erst mal alles negativ zu sehen und das Schlimmste anzunehmen. Aber Du scheinst mit dieser pessimistischen Grundeinstellung nicht gerade zu den glücklicheren Zeitgenossen zu gehören.

Lochdurchmesser ist nicht gleich Durchfluss, das hast Du hier schon von anderen erfahren. Außer dem Durchmesser spielen Lochlänge, Oberflächenbeschaffenheit in der Bohrung, Verrundungsgrad im Bohrungseingang und noch ein paar weitere Faktoren ihre Rolle. Da braucht es nicht mal den unvermeidlichen Werkzeugverschleiß, um Unterschiede zu erhalten. Schon allein die erforderlichen Toleranzen sorgen für eine Streubreite. Technisch möglich ist es, einen sehr exakten Zusammenhang zwischen Bohrung und Durchfluss hinzubekommen - aber das ist teuer und das will kein Kunde bezahlen. Durchflusswerte messen ist Stand der Technik, gleicht alle Toleranzstreuungen und -ketten aus, geht vollautomatisch im Sekundentakt und ist damit wesentlich billiger und genauer. Düsen nur mit dem Bohrungsdurchmesser anzugeben, ist dagegen archaisch und unpräzise. Da wird die Arbeit, letztendlich den richtigen Durchfluss herauszufinden, nur vom Düsenhersteller an den Endnutzer weitergereicht. Steht ja auch in der Fachliteratur zum BVF-Vergaser einstellen: Erst mal mehrere Varianten der gleichen Düsengröße ausprobieren, bevor eine andere Größe gewählt wird.

Ob bei dem Durchflusswert nun ein Durchsatz in l/min angegeben wird, oder eine Druckdifferenz, oder eine werksinterne Kenngröße, ist doch total egal.

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 3. Juli 2012 11:22
von ETZChris
sogesehen ist die bing-methode sogar richtig gut und zuverlässig. einzig erkennbarer nachteil: die düsen sind auf anhieb nicht mit anderen düsen in anderen vergasern vergleichbar.

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 3. Juli 2012 11:32
von Klaus P.
Genau so ist es Enz-Zett.

Aber um in der Realität zu bleiben, reden wir hier über eine Collet Yam bei der Umschaltung auf Reserve
oder über die Probleme mit der MZ mit all ihren Unzulänglichkeiten.

Die Boxer-Fraktion besonders der Heusler beschäftig sich ja auch mit dieser Sache.
Das geht es dann auch um die Kontur der Düsennadel und diese zu verändern/optimieren.
Und das alles für Alltagsmotorräder um nochmal 0,2 l Benzin zu sparen.
Ob das nicht zu akademisch ist?

Gruß Klaus

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 3. Juli 2012 11:35
von ETZChris
Klaus P. hat geschrieben:Ob das nicht zu akademisch ist?


wenn man sonst keine anderen hobbys hat?! was soll man machen?

man bedenke: kraft kommt von kraftstoff.
klar, der hobel sollte nicht saufen. aber man kann es auch übertreiben.

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 3. Juli 2012 11:47
von TS-Jens
Und die Bing Düsen zur Abstimmung aufreiben konnte ich auch schon vor der Auflistung :nixweiss:

Re: Bing Düsen selber basteln

BeitragVerfasst: 3. Juli 2012 11:54
von hiha
ETZChris hat geschrieben:einzig erkennbarer nachteil: die düsen sind auf anhieb nicht mit anderen düsen in anderen vergasern vergleichbar.


Genau, weil die meisten Anderen auch einen Durchfluss messen (Mikuni, Keihin, TK, Dellorto...) aber nach anderen Methoden...

Gruß
Hans