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ETZ 250 Motor - Wann aufgeben?

BeitragVerfasst: 3. März 2007 11:25
von Thomy
Hallo zusammen,
nachdem mich meine ETZ 250 / A mal wieder im Stich gelassen hatte, stand für mich fest: "ganz oder gar nicht". Also gedenke ich den Motor einmal komplett zu überholen. Da ich sowas noch nie gemacht habe, mußte ein ein anderer (defekter) Motor als Übungsobjekt herhalten. Nach dem Motto: Wenn's klappt - wunderbar; wenn nicht - immerhin nichts kaputtgemacht.

Ich habe mich also ans Werk gemacht und die Bestandsaufnahme des Übungsmotors sieht bisher so aus:
- Kolben ist eine unlösbare Verbindung mit dem Zylinder eingegangen (trotz reichlich Rostlöser, Wärme und Gewalt - ich vermute, daß er vollflächig festgegammelt ist), eine Kühlrippe ist am Überstromkanal eingerissen... *hüstel
- Kurbelwelle rührt sich keinen Millimeter, Rost an den Stümpfen und an den Kurbelwangen.
- Gehäuse ist um das Ritzel herum an zwei Stellen deutlich ausgebrochen (noch oben und zur LiMA hin), vermutlich weil da mal die Kette gerissen ist.
- eine Schraube des Ritzel-/LiMa-Deckels steckt abgerissen im Gehäuse (war ich nicht) inkl. der abgebrochenen Spitze eines Ausdrehers (war ich, wer billig kauft...).
- eine Schlitzschraube des Gehäuses (vorne unter dem Gummipfropfen) scheint seeehr fest zu sitzen und ist (fast) hinüber, werde ich vermutlich ausbohren müssen!?
- LiMA-Rotor ist Schrott (Hammerschlag auf Laufringe (? Da, wo die Kohlen laufen.) - war ich nicht!!!), LiMa-Stator bisher nicht geprüft.
- Ritzel-/LiMa-Deckel ist unten ziemlich kaputt und entblößt so die LiMa nach unten (war ich auch nicht).
- Kupplung und Primärtrieb (? Das große Zahnrad neben der Kupplung) sind stellenweise mit großen Rostblasen überzogen.

Soweit, so schlecht. Ich hege die Vermutung, daß der Motor gefahren wurde bis die Kette riß und dann jahrelang draußen (oder gar in einem Teich) liegen gelassen wurde.
Inzwischen habe ich das Gefühl, daß nur wenige Teile überhaupt noch als Ersatzteile taugen und von dem Gedanken, den Motor wieder fertig zu machen habe ich mich komplett verabschiedet. Zwar kann man alles reparieren, aber meine finanziellen (und auch zeitlichen) Möglichkeiten sind begrenzt.

Nun die Frage an Euch: Lohnt es sich, weiterzumachen? Oder ist es sinnvoller, das Übungsobjekt wegzuschmeißen und sich den anderen Motor aus der /A vorzunehmen? Oder sollte ich doch lieber Briefmarken sammeln?

Für Eure Antworten danke ich schon jetzt,
schönen Gruß aus Hamburg,
Thomy

BeitragVerfasst: 3. März 2007 11:58
von mz-henni
Weiterzumachen lohnt sich immer.
Dein Übungsmotor mag zwar fertig sein, aber du kannst, falls du den Zylinder doch irgendwie herunterbekommst, daran so manchen Handgriff üben, z. B. den Motor zu trennen, Getriebe ein- und ausbauen, ausdistanzieren und einstellen etc....

Und wenn du meinst, du bist schon fit, versuch dich doch einfach mal an dem /A Motor. Eigentlich kann man nicht sooo viel falsch machen, wenn man sich an die einschlägige Literatur (Wildschrei oder NM) hält.

Grüße, und viel Glück,
Henni

BeitragVerfasst: 3. März 2007 12:23
von rmt
LOHNT SICH IMMER!!!

Selbst wenn sich - wie in deinem Fall - vorher ein Prolet daran vergangen hat.
Schätze viele von der von dir beschriebenden Schäden gehen auf solches Gemurkse zurück, bei dem Versuch die KW wieder zu bewegen.

Ich hatte selbst so einen Fall und kann dir sagen, der Versuch, den Kolben in den Zylinder DRÜCKEN zu wollen ist bei richtig festgegammelten Motore sinnlos.

Warum det Janze trotzdem:
Zylinder, Zylinderkopf, Gehäuse und Getriebe können gerettet werden und kosten andernfalls Geld! (auch die KW ist wieder zu regenerieren, ausser Pleuel und Hubzapfen, welche sowieso getauscht werden dabei)

Vorgehen:
Zylinderdeckel abbauen.
Zwei Muttern auf jeden Stehbolzen schrauben, Kontern und die untere Rausdrehen - Stehbolzen soll rausgehen (wenn er sich weigert, Gehäuse im Bereich des unteren Gewindes warmmachen mit Brenner, dabei kreisende Bewegung - dauert, auch Caramba einsprühen schadet nicht).

Dabei sind die vorderen beide komplett rauszudrehen, die hinteren leider nicht (die haben bei der unteren Verdickung einen Anschlag, kann auch an der Zylindersorte liegen, es gibt mindestens 2 ETZ 250 Zylinder!), sind aber mindestens zu lockern, nun sollte man etwas Spiel haben und die beiden Stehbolzen mit der Eisensäge möglichst nahe am Zyl absägen.

Hat man dies geschafft, kommt das Pleuel als nächstes dran.
Nun schlägt man den Kolben vonn innen nach außen (oben).
Beim Motorzerlegen geht man dann weiter normal vor.

Die Stumpfen bekommt man mit der Zange aus dem Gehäuse rausgedreht, da sie locker waren, bzw. man kann auch einen Schlitz reinsägen und mit Schraubenzieher rausdrehen, von Dremeln halte ich garnix.

Es sollte klar sein, daß sich nix bewegen kann, wenn alle 4 Lager (die beiden Hauptlager, oberes und unteres Pleuellager) nebst Kolbenringe, Zylinderbuchse festgerostet sind.

Rostige Teile mit abschmirgeln und/oder mit WD40 einsprühen, im Ölbad werden sie wieder blank - nach und nach.
Beim Getriebe kann es dir passieren (besonders bei A), daß es beinahe unverbraucht ist und besser als der Rest (rein optisch).

BeitragVerfasst: 3. März 2007 17:05
von Paule56
Wann aufgeben?

Nie!

Und sei es um nur eine Welle, ein Zahnrad, eine Gabel im Original und gebrauchsfähigem Zustand zu erhalten .......

Geht nicht - gibt es nicht

Bild

Zylinder im Nullmaß - gerettet

Auch der Kolben ist ohne mechanische Schäden gezogen worden - auch wenn ich ihn nicht mehr verwenden werde ....

Bild

bekommt er halt nen Plätzchen in der Galerie :lol:

BeitragVerfasst: 4. März 2007 10:19
von mz-henni
auch wenn ich ihn nicht mehr verwenden werde ....


Warum nicht, ist doch genau richtig...Du weist doch...DIE MUSS FETT LOOFEN!
:lol: :lol: :lol: :lol:

Grüße, Henni

BeitragVerfasst: 4. März 2007 11:00
von Ex-User Herbert aus Hamburg
JA - WA !
Thomy , hast du bemerkt das du eine PN hast ?
Gryße...

BeitragVerfasst: 4. März 2007 11:05
von Norbert
Paule56 hat geschrieben:Wann aufgeben?

Nie!

Auch der Kolben ist ohne mechanische Schäden gezogen worden - auch wenn ich ihn nicht mehr verwenden werde ....



So eine Verschwendung! ;-) 2x mit Backofenreiniger behandelt dann ist der wie Neu !

BeitragVerfasst: 4. März 2007 22:17
von Thomy
Ein ganz herzliches Dankeschön an Euch alle!
Die Sinnkrise ist überwunden und ich werde mich weiterversuchen! Habe aber noch nicht weitergemacht, da meine Werkstatt ein kleines Stück weit weg ist.
Immerhin habe ich jetzt ein paar neue Ideen, wie es weitergehen könnte...

Ich halte Euch auf dem Laufenden!

Schönen Gruß aus Hamburg,
Thomy

BeitragVerfasst: 5. März 2007 02:35
von Ex User Hermann
Paule56 hat geschrieben:.......sei es um nur eine Welle, ein Zahnrad, eine Gabel im Original und gebrauchsfähigem Zustand zu erhalten .......

Der Mann hat die richtige Einstellung! :gut: