Über 109.000km mit Bing 84, dann BVF & Aha-Effekt!

Hallo zusammen,
vorgestern baute ich meine TS 300 wieder auf einen BVF-Vergaser zurück, und zwar einen gebrauchten BVF 30N2-5 einer 1982er ETZ 250, die originale 48502 km runter hatte und so der BVF auch. Auch um der Authentie gerecht zu werden. Und überhaupt: Am Freitag, 15.3.13 werden wir nach Berlin los machen - das geht doch nur mit BVF, oder?
Am 11. Januar 2008 montierte ich an meiner TS (damals noch 250ccm) einen nagelneuen Bing 84 ein. Da hatte ich sie knapp einen Monat in Betrieb. Und das, obwohl der BVF gut und ohne Probleme funktionierte. Weil ich dachte, dass dieser vieles besser kann als der BVF. Dem war eigentlich nicht so.
Nach 61.694 Kilometern verpasste ich diesem am 18.12. 2010 einen neuen Schieber, da der vorige ganz schön klapperte. Für einige Zeit war es dann besser, ein Optimum wäre natürlich das Bearbeiten des Vergasers und ein Übermaßschieber gewesen.
Es kam die Zeit (das war dann beim ersten 300er Motor, ca. 10.000km bis zu seinem Ausbau hielt ich das aus!), da hielt meine TS das Standgas, auch, wenn der Schieber wirklich ganz unten war! Ich vermutete Falschluft, die er aber nirgendwo zog. Nicht an beiden Siris, nicht an der Boostbottle, nicht am Ansaugkrümmer…. Es war grausig: Denn an Ampeln schüttelte alles ganz schön, fehlte nur noch, dass die Lampe am Boden liegen sollte. Entweder musste ich fix kurz den Choke ziehen oder das Standgas etwas höher halten. Auch der Schiebebetrieb gestaltete sich unangenehm, bei Bergabfahrten zog ich daher zwischendurch immer mal wieder kurz den Choke. Sie ruckelte wie ein Schaukelpferd! Klingelei war auch hin und wieder zu hören.
Vom Thema 300ccm war ich zunehmend enttäuscht, dachte, dass er einfach schon fertig sei. Manches konnte ich wieder leicht egalisieren, mal mit der Zündung oder einem neuen Auspufftopf von Güsi, mit dem sie oben heraus wieder besser ziehen sollte. Und dann war da immer dieses schnalzende Geräusch in Kopfgegend nach einer Autobahnfahrt, wenn man vom Gas ging. Und das schon ziemlich früh mit 300ccm.
Am 2.10.2012, nach 71.000 km mit dem ersten 300er (mit einem Kolben+Zylinder), baute ich dann meinen zweiten 300er ein. Zuverlässig waren und sind die 300er immer gewesen, da gab es nie Probleme. Mittlerweile habe ich mit diesem neuen über 10.000 km runter. Bald war ich wieder enttäuscht, meine 250er liefen alle besser! Vom Stand weg bescheiden, ich vermisste den 300ccm-Bonus, den mein erster 300er damals die erste Zeit zeigte. Und auch hier war das Phänomen da, dass er nie vom Standgas ging und schlecht abtourte, daher ließ sie sich auch bescheiden schalten! Im Standgas war das, wie oben beschrieben, schrecklich! Und manchmal klingelte sie auch wieder. Nach dem Anheben der Nadel wurde es etwas besser. Ich experimentierte auch wieder mit dem Zündzeitpunkt. Nach einem ausführlichen Falschlufttest war mir klar: Ich muss den Fehler importiert haben!!! Es könne nur am Vergaser liegen.
Somit bestellte ich bei unserem guten Bowdenfix einen neuen Gas - und Chokezug und bei Güsi eine BVF-Hauptdüse 135 und eine neue Schwimmerkammerdichtung. Ich zerlegte diesen, putzte ihn (innen), schaute nach dem Schwimmerstand.
Am 8.März war es dann soweit:
Der Bing kam raus, der o.g. BVF 30N2-5 hinein!
Übrigens: Der Bing 84 absolvierte von 11.1.08 bis 8.3.13 reale 109.676 Kilometer!
Leerlaufdüse 45 fuhr ich immer, die HD beim ersten 300er war 132, beim aktuellen 300er 126.
Das Resultat: Ich war verblüfft!!!!!!!!!!!
Schon bei der ersten Probefahrt merkte ich gleich, dass sie vom Stand weg bulliger wegzog, und bei der Beschleunigung! Sie läuft sanfter, sauberer und trotz leicht eingestelltem Standgas (das ich nun endlich wieder auch ganz auf null setzen kann) hat sie einen wunderbaren Schiebebetrieb!!! Sie tourt sauberer ab und lässt sich daher angenehmer schalten! Die Lampe vibriert nicht mehr im Stand! Nun macht mir das 300er-Fahren wieder Laune, endlich macht sich das kleine Mehr an Hubraum bemerkbar!
Nur aussen patinierter BVF 30N2-5 in der TS 300:
Unglaublich! Mir ist klar, dass eine echte Komplettüberholung des Bing wahrscheinlich den gleichen Effekt gebracht hätte. Aber in Zukunft werde ich nichtsdestotrotz immerzu BVF einsetzen.
Demnächst werde ich einen Ersatz - BVF aufbohren und mit Übermaßschieber versehen lassen. Dann werde ich einen neuen Schwimmer, ein neues Schwimmernadelventil und einen neuen Düsenstock mit Nadel verbauen und somit wird ein nagelneuer BVF im Regal bereitliegen. Und dem momentan verbauten werde ich dann dasselbe angedeihen lassen.
Ich habe so etwas nicht für möglich gehalten. Da strömt eben Luft durch eine Röhre und nimmt von unten mithilfe Venturi Sprit mit, mittels Bedüsung und anderen Einstellungen kann man experimentieren, manches verbessern etc., aber dass ein Vergaser so verschlissen sein kann, dass er den Fahrspaß so vehement trübt…
Wie sie oben herum läuft und was mir noch so auffallen wird, werde ich hier noch beschreiben.
Viele Grüße und einen schönen Sonntag euch noch
Dominik
vorgestern baute ich meine TS 300 wieder auf einen BVF-Vergaser zurück, und zwar einen gebrauchten BVF 30N2-5 einer 1982er ETZ 250, die originale 48502 km runter hatte und so der BVF auch. Auch um der Authentie gerecht zu werden. Und überhaupt: Am Freitag, 15.3.13 werden wir nach Berlin los machen - das geht doch nur mit BVF, oder?

Am 11. Januar 2008 montierte ich an meiner TS (damals noch 250ccm) einen nagelneuen Bing 84 ein. Da hatte ich sie knapp einen Monat in Betrieb. Und das, obwohl der BVF gut und ohne Probleme funktionierte. Weil ich dachte, dass dieser vieles besser kann als der BVF. Dem war eigentlich nicht so.
Nach 61.694 Kilometern verpasste ich diesem am 18.12. 2010 einen neuen Schieber, da der vorige ganz schön klapperte. Für einige Zeit war es dann besser, ein Optimum wäre natürlich das Bearbeiten des Vergasers und ein Übermaßschieber gewesen.
Es kam die Zeit (das war dann beim ersten 300er Motor, ca. 10.000km bis zu seinem Ausbau hielt ich das aus!), da hielt meine TS das Standgas, auch, wenn der Schieber wirklich ganz unten war! Ich vermutete Falschluft, die er aber nirgendwo zog. Nicht an beiden Siris, nicht an der Boostbottle, nicht am Ansaugkrümmer…. Es war grausig: Denn an Ampeln schüttelte alles ganz schön, fehlte nur noch, dass die Lampe am Boden liegen sollte. Entweder musste ich fix kurz den Choke ziehen oder das Standgas etwas höher halten. Auch der Schiebebetrieb gestaltete sich unangenehm, bei Bergabfahrten zog ich daher zwischendurch immer mal wieder kurz den Choke. Sie ruckelte wie ein Schaukelpferd! Klingelei war auch hin und wieder zu hören.
Vom Thema 300ccm war ich zunehmend enttäuscht, dachte, dass er einfach schon fertig sei. Manches konnte ich wieder leicht egalisieren, mal mit der Zündung oder einem neuen Auspufftopf von Güsi, mit dem sie oben heraus wieder besser ziehen sollte. Und dann war da immer dieses schnalzende Geräusch in Kopfgegend nach einer Autobahnfahrt, wenn man vom Gas ging. Und das schon ziemlich früh mit 300ccm.
Am 2.10.2012, nach 71.000 km mit dem ersten 300er (mit einem Kolben+Zylinder), baute ich dann meinen zweiten 300er ein. Zuverlässig waren und sind die 300er immer gewesen, da gab es nie Probleme. Mittlerweile habe ich mit diesem neuen über 10.000 km runter. Bald war ich wieder enttäuscht, meine 250er liefen alle besser! Vom Stand weg bescheiden, ich vermisste den 300ccm-Bonus, den mein erster 300er damals die erste Zeit zeigte. Und auch hier war das Phänomen da, dass er nie vom Standgas ging und schlecht abtourte, daher ließ sie sich auch bescheiden schalten! Im Standgas war das, wie oben beschrieben, schrecklich! Und manchmal klingelte sie auch wieder. Nach dem Anheben der Nadel wurde es etwas besser. Ich experimentierte auch wieder mit dem Zündzeitpunkt. Nach einem ausführlichen Falschlufttest war mir klar: Ich muss den Fehler importiert haben!!! Es könne nur am Vergaser liegen.
Somit bestellte ich bei unserem guten Bowdenfix einen neuen Gas - und Chokezug und bei Güsi eine BVF-Hauptdüse 135 und eine neue Schwimmerkammerdichtung. Ich zerlegte diesen, putzte ihn (innen), schaute nach dem Schwimmerstand.
Am 8.März war es dann soweit:
Der Bing kam raus, der o.g. BVF 30N2-5 hinein!
Übrigens: Der Bing 84 absolvierte von 11.1.08 bis 8.3.13 reale 109.676 Kilometer!
Leerlaufdüse 45 fuhr ich immer, die HD beim ersten 300er war 132, beim aktuellen 300er 126.
Das Resultat: Ich war verblüfft!!!!!!!!!!!
Schon bei der ersten Probefahrt merkte ich gleich, dass sie vom Stand weg bulliger wegzog, und bei der Beschleunigung! Sie läuft sanfter, sauberer und trotz leicht eingestelltem Standgas (das ich nun endlich wieder auch ganz auf null setzen kann) hat sie einen wunderbaren Schiebebetrieb!!! Sie tourt sauberer ab und lässt sich daher angenehmer schalten! Die Lampe vibriert nicht mehr im Stand! Nun macht mir das 300er-Fahren wieder Laune, endlich macht sich das kleine Mehr an Hubraum bemerkbar!
Nur aussen patinierter BVF 30N2-5 in der TS 300:
Unglaublich! Mir ist klar, dass eine echte Komplettüberholung des Bing wahrscheinlich den gleichen Effekt gebracht hätte. Aber in Zukunft werde ich nichtsdestotrotz immerzu BVF einsetzen.
Demnächst werde ich einen Ersatz - BVF aufbohren und mit Übermaßschieber versehen lassen. Dann werde ich einen neuen Schwimmer, ein neues Schwimmernadelventil und einen neuen Düsenstock mit Nadel verbauen und somit wird ein nagelneuer BVF im Regal bereitliegen. Und dem momentan verbauten werde ich dann dasselbe angedeihen lassen.
Ich habe so etwas nicht für möglich gehalten. Da strömt eben Luft durch eine Röhre und nimmt von unten mithilfe Venturi Sprit mit, mittels Bedüsung und anderen Einstellungen kann man experimentieren, manches verbessern etc., aber dass ein Vergaser so verschlissen sein kann, dass er den Fahrspaß so vehement trübt…
Wie sie oben herum läuft und was mir noch so auffallen wird, werde ich hier noch beschreiben.
Viele Grüße und einen schönen Sonntag euch noch
Dominik