Bei der Haltbarkeit von Motoren sind wirklich sehr viele Faktoren zu berücksichtigen. Von der Fahrweise angefangen, über die Sorgfalt der Montage, bis zur Güte der verwendeten Materialien geht da, in unterschiedlicher Gewichtung, so Einiges.
Als ich meinen ETZ 250-Gespannmotor durch eine eingesaugten Düsennadel ruiniert hatte, da habe ich "Nägel mit Köpfen" gemacht. Damals arbeitete ich noch an einem Lehrenbohrwerk und habe nach Absprache mit dem Vater von Herrn Wahl den Zylinder so ausgedreht, das er EXAKT Zwei Hunderstel Einbauspiel hatte, habe auf dessen Anraten die Kurbelwelle nicht nur bei Hoekle regenerieren lassen, sondern auch auf den neuen Kolben feinwuchten lassen. War so richtig teuer, das Ganze.
(Alle, denen ich den Preis der Teile und der Kurbelwellenkur erzählt habe, haben mich für verrückt erklärt, 1993 bekam man noch einen neuen ETZ-Motor für ein Drittel des Geldes, das ich in meinem Motor verstaut hatte

)
Auch halte ich nix von der vielgepriesenen Heizplattenmethode, weil da das Gehäuse von einer Seite aus erwärmt wird, ich bevorzuge einen Backofen. Allerdings schraubt es sich an einem 175Grad heißen Motor etwas "unkomod".
Aber der Motor hat mir den hohen Aufwand dadurch entlohnt, das er bis damals, als er auf der Anfahrt nach Holzthaleben, wegen Zündaussetzer die Kupplung ruinierte und mir Sven Witzel und Schwelli85 in vorbildlichster Weise geholfen hatten und im letzten Herbst, als er wieder durch die vermaledeite defekte Elektronikzündung mit einer Zündung im Kurbelgehäuse einen KW-Simmerring (ein grüner DDR-Simmering

) raus sprengte bis zum heutigen Tag, inzwischen 110 000Km hält.
Gut, die 130Km/h, die das Lastengespann in den besten Tagen lief, die sind schon lange nicht mehr zu erreichen, aber 110Km/h geht es immer noch.
