Man sollte sich vielleicht mal überlegen WAS beim "Einfahren" eines regenerierten Motors eigentlich geschieht, bzw. was erreicht werden soll.
Man hat auf der Zylinderlaufbahn, den Kolbenringen den Lagerringen und Kugeln usw. auf allen Oberflächen Oberflächen, die frisch bearbeitet sind, also eine bestimmte und genau definierte Rauhtiefe haben.
Bei einem Zweitaktmotor kommt erschwerend dazu, das der Zylinder RUND ist, während er im eingelaufenen Zustand bis zu einem gewissen Maß oval ist, weil die Temparturverteilung eben ungleich ist. (in der Zone um den Auslaßkanal ist ein Zweitakter eben heißer, als im Einlaskanalbereich)
Die unterschiedlichen Wärmeausdehnungen der unterschiedlichen Materialien (Graugus dehnt sich anders als Aluminium) ist auch ein Faktor.
Nun werfen wir den frisch bearbeiten Motor an und er erwärmt sich. Im Optimalfall reiben sich die Berührungspunkte gegeneinander ab, OHNE fest zu fressen, deswegen ist Öl notwendig. Öl mit besonders guten Schmiereigenschaften (Synthetiköl) schmiert eben besonders gut und der Einlaufprozess verlängert sich, genauso ist es mit zuviel Öl. Aber "etwas" mehr Öl gebe ich auch zu. Wieviel jetzt wirklich notwendig ist, das ist Glaubensfrage und egal wieviel und was für ein Öl man reinfüllt, es entbindet den Einfahrenden Fahrer nicht von der Sorgfalt, immer seinen Motor genau zu beobachten (genauer gesagt: ihn zu belauschen) um immer bei abnormalen Geräuschen SOFORT zu reagieren.
Aus diesem Grunde empfehle ich auch
nicht mehr den Tip des alten Herrn Wahl, der mir vor langer Zeit erzählt hat, das man vor dem Krieg Rennmotoren mit etwas Graphitpulver im Sprit auf den ersten 1000Km eingefahren hat. Denn auch da muß man
sehr sorgfältig den Motor im Ohr haben, denn immer wieder setzt die Hauptdüse mit Graphitpartikeln zu und da muß
SOFORT reagiert werden.
Die 110 000 GESPANN-Km die mein ETZ-300-Gespannmotor mit Mahle-Kolben, gemachten Kanälen, zwei Hundertstel Einbauspiel geben dem Mann aber Recht
