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Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2014 22:41
von biebsch666
Moin

Ich habe noch einen Zylinderkopf für meine Neckermann-250-er liegen.
Bei diesem wurde das Kerzengewinde mit Helicoil repariert.
Hält das auf Dauer?
Ich weiss echt nicht mehr, wo ich den her habe. Vielleicht sogar hier aus dem Forum.

Danke

Gruss vom Biebsch

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2014 23:02
von Klaus P.
Ich bin kein Freund von Helicoil und würde mich nach einem anderen Deckel umsehen.

Gruß Klaus

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2014 23:09
von PeterG
Auf Dauer hält ja leider nichts... Bei unsrer Team- Ducati haben wir vor vier Jahren beim Fischerei Hafen rennen einen helicoil ins kerzengewinde gestrickt. Hält immer noch

edit: ich hab mal den 4-fach-post entfernt

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2014 23:12
von RenéBAR
Für diese Draht- Gewindeeinsätze (Helicoil) kann ich mich auch nicht begeistern.
Es gab allerdings auch schon zu Ostzeiten massive Rep-Buchsen, ähnlich wie heute ensat, die
haben an meinem Trabi dauerhaft gehalten.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2014 23:13
von eichy
Einmal hät gereicht. Wenn der Heli gut gemacht ist, hält er besser als original. Sagt man.
Glauben tu ich das allerdings nicht.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2014 23:18
von Mainzer
Gibt wohl ne gasdichte Ausführung davon. Im anderen Fall --> viewtopic.php?f=28&t=44060&start=1150#p1085073 ab diesem Beitrag

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2014 23:25
von PeterG
eichy hat geschrieben:Einmal hät gereicht.


passiert mir immer dann, wenn ich mit dem telefon poste :oops:
keine Ahnung woran es liegt... das Problem haben andere auch..

Zum Helicoil nochmal: ich würde ihn ausprobieren :ja:

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2014 23:31
von matthias1
Gasdichte muß der nicht sein, da die Abdichtung, auch im Normalfall, über den Dichtring erfolgt.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2014 23:45
von Klaus P.
Ich habe schon einen gesehen, der ist in eine Flasche gekrochen.

Die Helicoil - Spiralen sind in Stahl i. O.
In Alu oder Kupfer nicht zu vertreten wenn es gescheit sein soll, obwohl ich dutzende in Kupfer (Schweißelektoden) eingebracht habe - mußte.
Dann kam der hemdsärmelige Einrichter und die Spirale war wieder draußen, egal, gab Stunden.

Und in dem weichen und porösen MZ - Alu würde ich die schon gar nicht nehmen, aber wahrscheinlich hat sich so ein Gewinde noch keiner angesehen.
Egal auf meine Geschichten braucht keiner hören.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2014 23:51
von seife
Mir wurde mal erzählt, daß im Flugzeugbau alle Schrauben in Alu "ab Werk" mit Helicoil eingesetzt werden, wegen höherer Festigkeit oder so.
Ist aber Hörensagen, ich arbeite in einer anderen Branche und kenne das nicht aus eigener Erfahrung.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 8. Dezember 2014 23:56
von biebsch666
Mainzer hat geschrieben:Gibt wohl ne gasdichte Ausführung davon. Im anderen Fall --> viewtopic.php?f=28&t=44060&start=1150#p1085073 ab diesem Beitrag

Ich weiss leider nicht,welche Ausführung das ist. Ich habe das Gewinde nicht selbst repariert.

Klaus P. hat geschrieben:Ich bin kein Freund von Helicoil und würde mich nach einem anderen Deckel umsehen.

Gruß Klaus


Das ist nicht so einfach, da es sich um die Export-Version mit der angegossenen "8,5" handelt.

Gruss vom Biebsch

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 00:05
von Klaus P.
Was denn Null oder /1

@ seife,

das ist sogar wahrscheinlich,
oder es wurden Gewindeeinsätze irgend einer Art genommen, z.B. in Blech vernietete Muttern.

Gruß Klaus

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 00:08
von Feuereisen
Zuschweissen, Ausrichten auf Bohrwerk, neu bohren, planen und Gewinde neu schneiden... Hab ich bei dem Helicoil "reparierten" Kopf meiner ETZ gemacht...

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 00:15
von biebsch666
Klaus P. hat geschrieben:Was denn Null oder /1



TS 250/1

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 00:25
von Klaus P.
Gewinde rein schneiden M 18 x 1,25; Kerzenkörper M 18 reindrehen und von unten verstemmen, unten bearbeiten und da rein M 14 x 1,25; dann glaube ich lange Kerze.
Haben wir Prähelicoil gemacht.

/1 kannste dir etwas Hoffnung machen.

Aber 8,5 angegossen ?
Kenne ich nur gestempelt und das auch nur unten drunter.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 00:26
von muenstermann
das wäre die Lösung der Wahl Klick machen

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 00:32
von Klaus P.
Gewesen,
wenn nicht schon mal einer gebohrt hätte.

Habe ich auch in meinem /1 Deckel, aber von einem anderen Hersteller.
Diese Einsätze gab es schon Ende der 70ger.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 00:33
von Jonas
Biebsch, den hast du von mir!

Ich bin damit so ca. ein Jahr problemlos gefahren.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 02:01
von biebsch666
Jonas hat geschrieben:Biebsch, den hast du von mir!

Ich bin damit so ca. ein Jahr problemlos gefahren.


Echt?
:D Ich wusste es echt nicht mehr.
Danke

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 02:32
von Jonas
Jepp. Am 18.08.2010 bei dir angekommen. Da lässt du dir aber Zeit mit deinem Neckermannumbau! :biggrin:

Der Deckel war 2006 beim Kauf an meiner TS montiert. Irgendwann bin ich dann drauf gekommen, was es mit dem Teil auf sich hat und habe ihn ausgetauscht und eingelagert. So ein Jahr lang bin ich damit gefahren, gab nie Probleme. Montieren, ausprobieren.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 02:37
von biebsch666
Jonas hat geschrieben:Jepp. Am 18.08.2010 bei dir angekommen. Da lässt du dir aber Zeit mit deinem Neckermannumbau!


Naja, was soll ich sagen... Zu wenig Zeit, 1000 andere Projekte, ständig Bierdurst, die Erderwärmung, Tschernobyl,... :oops:

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 06:40
von trabimotorrad
Zuim Thema HeliCoil als Kerzengewinde: Beim Benz wurden bei den V8-Motoren die Aluköpfe hatten, also 380, 420, 500 und 560er-Motoren sogar ab Werk die Kerzengewinde in HeliCoil ausgeführt. Auch ich repariere, wenn es nötig ist, mit HeliCoil und mir ist bisher noch keines wieder raus gegangen.
Aber Jeder sollte den Aufwand betreiben, den er für erforderlich hält :ja:

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 08:09
von hiha
Klaus P. hat geschrieben:Gewinde rein schneiden M 18 x 1,25; Kerzenkörper M 18 reindrehen und von unten verstemmen


Wenn Du eine M18er Kerze in ein M18x1,25er Gewinde schraubst, brauchst Du sie nicht mehr von unten verstemmen, die hat nämlich M18x1,5 :mrgreen:

Zum helicoil: Ich hatte mal ein Moped, mit dem bin ich in 5 jahren etwa 30.000km gefahren und hab diverse Kerzenwechsel vorgenommen. Da war schon ein Helicoil drin als ich sie bekam, und das war auch noch drin als ich sie verkaufte.
In diversen Ariane-Raketen: HeliCoils aus CuSn6 in Titanverschraubungen, hartcoatierte AluCoils in Magnesiumteilen. Autorennsport: Versilberte Inconel-Coils in Turboladern..usw. Ich hab bisher nur gute Erfahrungen mit HeliCoils gemacht. Probleme treten auf, wenn der Schrauber vergisst dass der Reibungsfaktor des Gewindes erheblich abnimmt, und man mit dem gleichen Anzugsdrehmoment eine bis zu doppelt so hohe Vorspannung erreicht. Ausserdem gibts Schwierigkeiten, wenn der Einbauer schlampt.
In Gasdicht gibts HeliCoils konstruktionsbedingt nicht, denn ein Gewinde ist nie gasdicht, ausser es ist ein konisches Rohrgewinde...

Gruß
Hans

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 08:30
von olic75
seife hat geschrieben:Mir wurde mal erzählt, daß im Flugzeugbau alle Schrauben in Alu "ab Werk" mit Helicoil eingesetzt werden, wegen höherer Festigkeit oder so.
Ist aber Hörensagen, ich arbeite in einer anderen Branche und kenne das nicht aus eigener Erfahrung.

Kann ich bestätigen, da ich jahrelang in der Flugzeugbranche war.
Helicoil dient zum panzern weicher Alugewinde.
Es ist also quatsch, was einige hier schreiben, daß sie Helicoils in stahl einsetzen würden und nicht in Alu oder Kupfer.
Denn gerade für Alu oder weiche Werkstoffe sind sie gedacht, um beim mehrfachen lösen und anziehen die Verschraubungen zu schonen.
Außerdem verteilen sie die Kräfte gleichmäßiger über die Gewindegänge als bei einem Standardgewinde.
Ich habe in der Entwicklung Zugversuche mit Helicoil und Gewindeeinsätzen durchführen dürfen.
Der richtige Helicoiltyp war immer min. gleichwertig. Daneben hat er dann noch den Vorteil seiner unschlagbar kleine Bauform gegenüber anderen Gewindeeinsätzen.
Aber viele pflegen halt ihre Vorurteile ohne sich ernsthaft mit der Materie auseinander zu setzen.
Gruß OliC!

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 08:41
von Prä Jonas-Treiber
Ich hatte den auch mal bei meinem Pierreux President (Wartburg) nötig, da gab es nie ein Problem nach dem Einbau.........

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 09:09
von trabimotorrad
So langsam arbeiten sich die "HeliCoil-Frede" auf Platz zwei der "innerforalen Hitliste" gleich nach den "Ölfreden" :lach:

SPOILER:
Lieber Gott, erhalte mir meine Vorurteile :flehan:

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 09:18
von TS_Treiber
Der hintere Bremssattel der MZ1000 hat ein "ziemlich schwaches Gewinde", welche beim häufigen demontieren (Reifenwechsel) gern den Geist/die Gewindegänge aufgibt. Habe nie gehört, dass die Helicoil-Einsätze da Probleme bereitet hätten. Wie oben schon beschrieben, sind sie für die Verstärkung von Gewinden in weicheren Werkstoffen vorgesehen. Richtige Verarbeitung ist - wie immer - die Voraussetzung für richtige Funktion.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 09:26
von LeMansII
hiha hat geschrieben:In Gasdicht gibts HeliCoils konstruktionsbedingt nicht, denn ein Gewinde ist nie gasdicht, ausser es ist ein konisches Rohrgewinde...


Dafür gibt es dann Time-Sert: die dünnwandigen Buchsen werden im letzten Bearbeitungsschritt durch ein Formwerkzeug in ihrem Außengewinde verpresst, lt. Hersteller ist das dann mediendicht.
Funktioniert bisher gut, ist aber auch mehr Aufwand als Helicoil oder Ensat (die ich persönlich den Helis vorziehe, wenn genug Futter steht).

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 10:11
von Nordmann 0815
olic75 hat geschrieben:
seife hat geschrieben:Mir wurde mal erzählt, daß im Flugzeugbau alle Schrauben in Alu "ab Werk" mit Helicoil eingesetzt werden, wegen höherer Festigkeit oder so.
Ist aber Hörensagen, ich arbeite in einer anderen Branche und kenne das nicht aus eigener Erfahrung.

Kann ich bestätigen, da ich jahrelang in der Flugzeugbranche war.
Helicoil dient zum panzern weicher Alugewinde.
Es ist also quatsch, was einige hier schreiben, daß sie Helicoils in stahl einsetzen würden und nicht in Alu oder Kupfer.
Denn gerade für Alu oder weiche Werkstoffe sind sie gedacht, um beim mehrfachen lösen und anziehen die Verschraubungen zu schonen.
Außerdem verteilen sie die Kräfte gleichmäßiger über die Gewindegänge als bei einem Standardgewinde.
Ich habe in der Entwicklung Zugversuche mit Helicoil und Gewindeeinsätzen durchführen dürfen.
Der richtige Helicoiltyp war immer min. gleichwertig. Daneben hat er dann noch den Vorteil seiner unschlagbar kleine Bauform gegenüber anderen Gewindeeinsätzen.
Aber viele pflegen halt ihre Vorurteile ohne sich ernsthaft mit der Materie auseinander zu setzen.
Gruß OliC!

`
:zustimm: :zustimm: :zustimm: :zustimm: Audi macht das bei den Alu-Autos auch so... :schlaumeier:

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 10:46
von Klaus P.
Alles richtig was über Helicoil geschrieben wird, wenn es unter den Bedingungen wie vorgeschrieben und verlangt eingesetzt wird.

Aber wer kann das, hat die entspr. Einrichtungen bei einer Notfallreparatur ?
Oder bei Rep-set`s die irgendwo rum liegt, auch in Firmen, wie sehen da oft die Kernlochbohrer aus ?

Egal,ich habe die Anwendungsfähigkeiten der Bastler gesehen, wo die Spirale auch schon mal mit der Schraube wieder unten raus gedreht wurde.
Und darum geht es mir, nicht um jene die es können und wissen, die brauchen nicht in Foren rum zu fragen.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 11:28
von olic75
Klaus P. hat geschrieben:Alles richtig was über Helicoil geschrieben wird, wenn es unter den Bedingungen wie vorgeschrieben und verlangt eingesetzt wird.

Aber wer kann das, hat die entspr. Einrichtungen bei einer Notfallreparatur ?
Oder bei Rep-set`s die irgendwo rum liegt, auch in Firmen, wie sehen da oft die Kernlochbohrer aus ?

Egal,ich habe die Anwendungsfähigkeiten der Bastler gesehen, wo die Spirale auch schon mal mit der Schraube wieder unten raus gedreht wurde.
Und darum geht es mir, nicht um jene die es können und wissen, die brauchen nicht in Foren rum zu fragen.

Oja, bevor ich mein erstes Helicoil setzen durfte musste ich 4Wochen einen Lehrgang besuchen :lach:
Nun stell die Leute hier mal nicht als total unfähig dar.
Wer sich zu doof anstellt ein Helicoil richtig einzusetzen, der sollte auch keine Schrauben eindrehen dürfen.
Das man vielleicht erstmal 2-3mal übt ist klar.
Wer bei Helicoils nicht den richtigen Kernlochbohrer nimmt, der nimmt ihn wahrscheinlich auch nicht bei anderen Gewindeeinsätzen. Und setzt diese ebenfalls verkantet ein.
Wenn ich Helicoils einsetze, muss ich immer an M.Krügers "Wir müssen erst den Nippel..." :lach:
Man kann natrülich noch mehr Horrorszenarien (er)finden, anstatt es einfach mal zu versuchen :roll:
Bei der Hufu ES habe ich die stehbolzengewinde für den Zylinder im Block alle mit Helicoil gepanzert.
Gruß OliC!

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 14:31
von Ex-User Der alte Fritz
olic75 hat geschrieben:
seife hat geschrieben:Mir wurde mal erzählt, daß im Flugzeugbau alle Schrauben in Alu "ab Werk" mit Helicoil eingesetzt werden, wegen höherer Festigkeit oder so.
Ist aber Hörensagen, ich arbeite in einer anderen Branche und kenne das nicht aus eigener Erfahrung.

Kann ich bestätigen, da ich jahrelang in der Flugzeugbranche war.
Helicoil dient zum panzern weicher Alugewinde.
Es ist also quatsch, was einige hier schreiben, daß sie Helicoils in stahl einsetzen würden und nicht in Alu oder Kupfer.
Denn gerade für Alu oder weiche Werkstoffe sind sie gedacht, um beim mehrfachen lösen und anziehen die Verschraubungen zu schonen.
Außerdem verteilen sie die Kräfte gleichmäßiger über die Gewindegänge als bei einem Standardgewinde.
Ich habe in der Entwicklung Zugversuche mit Helicoil und Gewindeeinsätzen durchführen dürfen.
Der richtige Helicoiltyp war immer min. gleichwertig. Daneben hat er dann noch den Vorteil seiner unschlagbar kleine Bauform gegenüber anderen Gewindeeinsätzen.
Aber viele pflegen halt ihre Vorurteile ohne sich ernsthaft mit der Materie auseinander zu setzen.
Gruß OliC!


Hallo,

kann ich vollinhaltlich unterschreiben!
Es ist DIE Domäne von Gewindeeinsätzen à la HeliCoil, zerstörte Gewinde in zu weichem Material zu reparieren und ganz besonders, Gewinde in Alu prophylaktisch zu verstärken, damit sie erst gar nicht kaputt gehen.
Ich schraube seit ca. 45 J., und es ist mir noch niemals ein Einsatz wieder herausgekommen, ob Zündkerzen- oder sonstiges Gewinde. Das Problem scheint eher zu sein, daß manche mit der korrekten Montage überfordert sind oder was auch immer.

Muß aufhören - mir ist immer noch schwindelig vom Kopfschütteln über den Quark, der hier teils verzapft wurde ...

Grüße, Fritz.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 14:35
von hiha
Der alte Fritz hat geschrieben:Muß aufhören - mir ist immer noch schwindelig vom Kopfschütteln über den Quark, der hier teils verzapft wurde ...


:biggthumpup: :biggthumpup:

Hans

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 14:43
von biebsch666
Es ist fantastisch, was meine kleine,bescheidene Frage für Wellen schlägt :mrgreen:

Ich gebe zu, dass ich mit Helicoil bisher noch nicht gearbeitet habe.
Aber danke für die zahlreichen Antworten.

Gruss vom Biebsch

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 20:17
von manitou
Ich habe auch noch nicht mit Heli gearbeitet. Aber.... mit Bear :ja:

Gleiches Prinzip nur eben bissel Preiswerter. Bearcoil

Oh mein Gott was schreibe ich. Vielleicht gibts ja wen der Heli Preiswerter anbietet. Also, als ich´s gekauft habe war es Preiswerter als Helicoil.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 20:21
von P-J
Hab von einem Freund richtige Büchsen bekommen, Aufbohren, Gewinde schneiden, Kegelbund einsenken, eindrehen und dann ein 1,8mm Loch in den Bund bohren um einen 2 mm Stift gegen das Herausdrehen einschlagen, sah richtig gut aus hat aber auch nicht gehalten.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 20:26
von colli
Hallo
Ich hab den Helicoil in meinen Membranern seit 2 Jahren drin ,Verdichtung 11;1 und hält und hält.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 20:35
von trabimotorrad
Einen Trick aus der "Schwäbisch/russischen" Trickkiste: Ich schneide das HeliCoil-Außengewinde immer TROCKEN, also ohne Schmiermittel in das Alu. Dann drehe ich SOFORT den HeliCoil-Einsatz mit dem Eindrehwerkzeug ein, verstemme ihn, wie vorgeschrieben, mit einem herzhaften Linksruck (dabei bricht dann auch der Mitnehmerzapfen an der Sollbruchstelle ab), lasse dann in die Gewindegänge ein paar Tropfen von dem sehr flüssigen Sicomet 8300-Sekundenkleber fließen und schneide, wenn der Kleber ausgehärtet ist, das HeliCoilgewinde nach, damit die Klebereste wieder weg sind.
Sicomet 8300 ist zieht durch die Kapillarwirkung durch die Gewindefeder und verklebt sie zusätzlich mit dem umgebenden Material. Mir ist noch kein HeliCoil los gegangen :wink:

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 20:56
von Egon Damm
guter Fred. Muss dringend Gewindeeinsätze nachbestellen. Hätte ich fast vergessen.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 9. Dezember 2014 22:24
von ronin
Mein Gott... Seid ihr Memmen...

Ich baue Gasturbinen, die sollten am Gehäuse gasdicht sein. Und, oh Wunder, sie sind es.
Und die Helicoils halten auch in Alu hervorragend, man muss nur beim Gewindeschneiden in Alu aufpassen, sonst fliegt man aus der Gewindetoleranz. Und nebenbei haben die Kerzen alle einen Dichtring, der ist groß genug um auch mit Helicoil zu dichten. Es sei denn man hat schief geschnitten....

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 10. Dezember 2014 08:33
von hiha
trabimotorrad hat geschrieben:...Dann drehe ich ... den HeliCoil-Einsatz mit dem Eindrehwerkzeug ein, verstemme ihn, wie vorgeschrieben, mit einem herzhaften Linksruck...


Der von Dir als "verstemmen" bezeichnete Vorgang ist nirgends vorgeschrieben, bei den gängigen Einschraubwerkzeugen geht das auch garnicht, da die beim rückwärtsdrehen "auskuppeln". Es steht ausserdem ausdrücklich drin, dass man den Haken keinesfalls mit dem Einschraubwerkzeug abbrechen soll.
Ich seh schon: Dass die helicoils bei manchen nicht halten, liegt wohl hautpsächlich am mangelnden Lesen der Einbauanleitung... :roll:
Wem fad ist, der kann ja mier mal ein paar Videos darüber anschauen:
http://www.boellhoff.de/de/de/verbindun ... licoil.php

Gruß
Hans

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 10. Dezember 2014 09:59
von trabimotorrad
Ja, Hans, bei den neuen EIndrehwerkzeugen, da geht das nicht mehr. Aber die Eindrehwerkzeuge, die wir auf Arbeit haben, die haben vorne nur eine Nut, wo der Mitnehmer der Gewindeeinsätze genau reinpassen tut und mir wurde es damals so gelernt, das man durch einen heftigen Ruck in die andere Richtung den Mitnehmer abbricht und damit auch den Einsatz im Trägergewinde "verstemmt" und deshalb mache ich das seit ein paar Jährchen so und? Es funktioniert :ja:

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 10. Dezember 2014 10:15
von Enz-Zett
biebsch666 hat geschrieben:Es ist fantastisch, was meine kleine,bescheidene Frage für Wellen schlägt :mrgreen:

Ich würd nicht "fantastisch" sagen, sondern "ganz normal hier" :lach:

hiha hat geschrieben:Dass die helicoils bei manchen nicht halten, liegt wohl hautpsächlich am mangelnden Lesen der Einbauanleitung... :roll:

Logisch! Bedienungsanleitungsleser, Warmduscher, Vorwärtseinparker etc. findest Du hier auch nicht. Alles richtige Männer eben.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 10. Dezember 2014 19:33
von Arni25
Wo wir gerade beim Thema sind - geht dieses Set preislich so in Ordnung ? Klick

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 10. Dezember 2014 19:44
von biebsch666
Noch `ne blöde Frage:
Was hat es denn mit diesem "Zapfen brechen" auf sich???

Danke

Gruss vom Biebsch

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 10. Dezember 2014 19:56
von trabimotorrad
Der HeliCoil-Gewinde-Einsatz hat am unteren Ende einen Mitnehmerzapfen, mit dem man den Gewindeinsatz eindrehen kann.
Die älteren Eindrehwerkzeuge hatten eine Nut eingefräßt, in die genau dieser Zapfen passte. Im 3. Lehrjahr beim Daimler wurde uns erklärt, das man durch ruckartiges gegen-die-Einbaurichtung-Drehen diesen Zapfen abbrechen muß und das sich auch gleichzeitig der HeliCoil-Einsatz dann besser im Trägergewinde verkantet.
Die neuen Eindrehwerkzeuge sind in der Tat so gearbeitet, das ein "rückwärts drehen" des Gewindeeinsatzes nicht mehr möglich ist und der Mitnahmezapfen wird mit einem passenden Dorn abgeschlagen.
Ich habe erfreulicherweise noch die alten Werkzeuge und werde die Zapfen so entfernen, wie ich es 1980 gelernt habe :wink:

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 10. Dezember 2014 19:59
von eichy
Wichtig sollte sein, daß der Zapfen nicht im Brennraum fällt und dort verbleibt.

Denk ich mal...

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 10. Dezember 2014 20:07
von Mainzer
eichy hat geschrieben:Wichtig sollte sein, daß der Zapfen nicht im Brennraum fällt und dort verbleibt.

Denk ich mal...

Ich täte den Deckel zum Bearbeiten eh abnehmen und auf einer Standbohrmaschine gerade bohren.

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 10. Dezember 2014 20:27
von MZ-Pfleger
trabimotorrad hat geschrieben:Der HeliCoil-Gewinde-Einsatz hat am unteren Ende einen Mitnehmerzapfen, mit dem man den Gewindeinsatz eindrehen kann.
Die älteren Eindrehwerkzeuge hatten eine Nut eingefräßt, in die genau dieser Zapfen passte. Im 3. Lehrjahr beim Daimler wurde uns erklärt, das man durch ruckartiges gegen-die-Einbaurichtung-Drehen diesen Zapfen abbrechen muß und das sich auch gleichzeitig der HeliCoil-Einsatz dann besser im Trägergewinde verkantet.
Die neuen Eindrehwerkzeuge sind in der Tat so gearbeitet, das ein "rückwärts drehen" des Gewindeeinsatzes nicht mehr möglich ist und der Mitnahmezapfen wird mit einem passenden Dorn abgeschlagen.
Ich habe erfreulicherweise noch die alten Werkzeuge und werde die Zapfen so entfernen, wie ich es 1980 gelernt habe :wink:

Ich habe eine eindrehwerkzeug mit Nut und einen automatischen Schlagbolzen zum Zapfenbrechen.
Watt ist das denn für eine Generation?
LG Tino

Re: Helicoil im Kerzenloch

BeitragVerfasst: 10. Dezember 2014 20:50
von Steffen G
Hi!

Beiner BK war auch mal ein Kerzengewinde weich- kritisch- teilweise beschädigt.

In einer Autowerkstatt hab ich das machen lassen,
die haben da eine Stahl- Gewindebuchse eingesetzt, keine Ahnung, was das war, wie Ensat sah das nicht aus,
weil die oben einen ordentlichen Bund hatte.
Die haben die mit Salzsäure eingesetzt, dass die sich festfrisst, und von unten etwas verstemmt.
Das ist eine saubere Lösung, und funktioniert bis jetzt.