Das MZ Forum für MZ Fahrer

Halli Hallo,

wollte am Donnerstag eine Runde mit meiner MZ ETZ 251 drehen. Habe das gute Stück letztes Jahr Dezember erstanden - laut Vorbesitzer wurde der Motor vor 2000 km regeneriert. Bin schon ein paar Runden mit ihr gefahren und der Motor schnurrte immer einwandfrei.
Am Donnerstag machte sie dann jedoch nach 100 m ein ganz komisches Geräusch - habe den Motor darauf sofort abgestellt und nur noch für das Video noch einmal angetreten. Ist es ein Kolbenring der gebrochen ist oder sind es die Lager? Kam leider bisher noch nicht dazu den Zylinder zu ziehen bzw. durch fehlendes Lötzinn das Spaltmaß zu messen. Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Ratschläge geben, bevor ich den Motor aufmache.

Hier das Video: https://youtu.be/Zp0QUrm2lOU

Liebe Grüße

Peter

ohne Zylinder ziehen wirst du nicht auskommen, dann siehst du schon was es ist.....

Hi!
Sehe ich genauso.

Ich würde auf Pleuel tippen.

Ok, das dacht ich mir und werde die Tage mal den Zylinder ziehen und weiter berichten!

Liebe Grüße

Peter

Sag mal sitzt der Krümmer auch fest am Zylinder? Bei mir hat sich das ähnlich angehört und die Krümmermutter war lose. Als soe wieder fest war, gings wieder.

Soooo, habe heute mal den Zylinderkopf abgemacht. Als erstes ist mir aufgefallen, dass etwas im Zylinderkopf steckte. Ich konnte es leider nicht beurteilen ob es metallisch oder nichtmetallsich war, da es nach kurzen berühren herunterfiel. Zumindest habe ich nun 3 fiese Einschläge im Kolben - zum Glück hat die Laufbuchse nichts abbekommen. Meine Frage nun - kann ich den Kolben weiter dauerhaft verwenden? Ich habe ihn wieder zusammengebaut, angetreten und er klingt wie vorher.

Hier noch ein paar Bilder zur Begutachtung.

Viele Grüße

Peter

erstmal ist irgendwas durch den Motor geflogen. Es kann ein Stück von einem Kolbenring gewesen sein. Mir scheint auch das die Kanalfenster nicht angefast sind. Merkwürdig das im Kopf mehr Einschlagspuren sind als auf dem Kolben. Hatte der Kopf vorher schon Spuren ???
Zieh mal bitte den Zylinder runter ,damit man mehr sieht.

... wenn nichts im Kurbelraum gelandet ist ...den Kopf und den Kolben würde ich bedenkenlos weiter verwenden...
auf jeden Fall gilt zu klären was da durchmarschiert ist...Vergaser kontrollieren...Verdrehsicherung vom Kolbenschieber...
Nadeln vom Nadellager Kolbenbolzen...Kolbenring...auf jeden Fall war es hart...
Der Zylinder muss komplett runter...

Den Zylinder hatte ich zu 3/4 runter, konnte ihn aber nicht über die Stehbolzen bekommen, da der Zylinder dann am Rahmen anschlug. Jedoch habe ich die Kolbenringe begutachtet und da ist noch alles ganz und dran. Ich hatte den Kopf jetzt das erste mal unten, da ich die Maschine erst seit letztem Dezember besitze und es bis dato noch keinen Grund gab den Zylinder zu ziehen. Sprengringe waren auch noch alle vorhanden und im Kurbelgehäuse gab es auch keine erkennbaren Spuren, das da etwas lang marschiert ist.

um den Zylinder ganz zu ziehen . Kette öffnen ,Kupplungszug abnehmen ,Drehzahlmesserwelle abschrauben , dann die obere M8 Schraube von den Motorschuhen rausdrehen und den Motor weiter nach unten kippen. Ein Gefäß unter den Motor stellen , weil dann vorne Getriebeöl raus läuft.

...die meisten Einschläge im Kopf werden alte sein, aber die im Kolben sind definitiv frische... der Zylinder sollte wirklich mal runter...das Kurbelgehäuse muss "sauber" werden...mindestens mit Druckluft...

Der Kopf hat auf jeden Fall schon einmal Fremdkörper eines/mehrerer Ringe gezählt
dieser Kolben offenbar nur drei/vier markante Punkte
und für mich hört sich das so an, als wäre jetzt eine Pleuellagerung der KW am Ende und er deswegen oben antitscht

@Paule
Nach dem Zusammenbau klingt nun aber wieder einwandfrei - von daher hoffe ich nicht, dass es das Pleuellager erwischt hat.

@Werner
Das ist aber deftig viel Aufwand . Ist auch möglich die Stehbolzen rauszuschrauben oder besteht auch hier die Gefahr, dass die wie bei der Simson schnell mal brechen?

Viele Grüße

Peter

Motor absenken ist der Klassiker, Stehbolzen lasse ich immer stecken.

Zylinder ziehen und Lager begutachten ist Pflicht, der Klassiker für solche Schäden wäre eben Pleuellager. Ist das irgendwo verfärbt (das untere), sind beide Anlaufscheiben vorhanden und in Ordnung, ist das obere komplett (Vorsicht, Drehrichtung nicht ändern), gibt es sonst Möglichkeiten, wo ein Fremdkörper herkommen kann? Wie sieht der Luftfilter aus? welchen Vergaser nutzt du?

die Stehbolzen rausdrehen dauert genau so lange. Beim wieder zusammensetzen versaut man warscheinlich auch noch die Fußdichtung.

Ok, dann muss ich da wohl durch und es über die Absenkmethode machen . Luftfilter habe ich direkt nach Motorradkauf getauscht. Ich fahre einen Nachbau-BVF 30N3-2. Habe vorhin auch in den Vergaser geschaut, aber da ist mir nichts markantes aufgefallen, was fehlen könnte

Bei den Nachbau-BVFs fallen oftmals die kleinen Führungsstifte vom Schieber raus. Schau mal im Vergasergehäuse nach ob der noch da ist.

Irgendetwas muss ja angesaugt worden sein. Vielleicht auch aus dem Luftfilterkasten, kann da ja schon länger geklemmt oder sonstiges haben. Wenn das Tackern weg ist dann ist das Pleuel wohl heil aus der Nummer gekommen, ist kaputt oder nicht, aber nicht mal ja mal nein.
Kann ja der Fremdkörper gewesen sein der da gektackert hat, bis er dann genauso verschwunden ist wie er auch gekommen ist.

Nach entfernen des Fremdkörpers klingt er auch wieder normal. Nichts desto trotz werde ich den Zylinder noch einmal komplett ziehen und das nadellager begutachten. Der Führungsstift für den Kolbenschieber war noch vorhanden