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ETZ150 Lager Abtriebswelle

BeitragVerfasst: 15. November 2015 22:40
von Maximus
Guten Abend,

der Motor meiner ETZ150 (86) ist originale 17000km gelaufen und war noch nicht offen, das Motorrad läuft einwandfrei.
Ich bin gerade am Wechseln der Simmerringe Kurbelwelle und Abtriebwelle, da diese nach 30 Jahren doch wohl schon etwas verhärtet sein sollten.

Nach dem Entfernen des Kettenritzels und der Abstandsbuchse auf der Abtriebswelle ist mir ein ganz minimales Radialspiel des rechten 6304er Lagers aufgefallen, Axialspiel ist nicht vorhanden.
Gemessen mit dem Fühhebelmessgerät sind es ca. 3-3,5/100 Radialsspiel bei starken Drücken. Würder ihr dies noch als tolerierbar bezeichnen?
Ich würde den Motor eigentlich nur ungern komplett öffnen, da die anderen Lager wie z.B. Kurbelwelle absolut kein mess- und fühlbares Spiel aufweisen.


Danke für eure Antworten.

Re: ETZ150 Lager Abtriebswelle

BeitragVerfasst: 15. November 2015 22:54
von voodoomaster
6204, nicht 6304 ;)
würd es lassen und beobachten

Re: ETZ150 Lager Abtriebswelle

BeitragVerfasst: 16. November 2015 20:05
von MZ_Martin88
Ich würde es ebenfalls so lassen und immermal prüfen ob es sich verschlimmert. Denke aber das ist normal. Das Schaftrad hat ja auch ein gewisses Spiel auf der Kupplungswelle. Ist also nicht verwunderlich, wenn man an dieser Stelle, als gaaaanz feinfühliger Mensch, das Lagerspiel vom Schaftradlager (6204) erfühlen kann.

Grüße
Martin

Re: ETZ150 Lager Abtriebswelle

BeitragVerfasst: 16. November 2015 20:30
von TomAtWork
Ja, man kann das so lassen. Aber bedenke: Jetzt ist Winter, du hast Zeit weil Fahren ist ja z.Z. nicht so toll. Wenn das Lager dann am Beginn der nächsten Saison, sagen wir mal 11.März - ein Freitag, kommt und du den Motor dann machen musst, haste die Brille uff.
Bei einem Motor mit 17T auf der Nudel von '86 ist das ja nicht unwahrscheinlich.
So ein paar Abende in der muckelig geheizten Garage, das hat doch auch was.

Tom

Re: ETZ150 Lager Abtriebswelle

BeitragVerfasst: 16. November 2015 20:51
von MZ_Martin88
Na ja, mit 17 000 Kilometern auf der Uhr sollte an der Stelle eigentlich noch kein Problem auftreten. NORMALERWEISE :D Bevor er den ganzen Motor zerlegt sollte er mal die Dichtkappe am Schaftrad abnehmen. Dann hat er ja das Lager vor sich und kann gleich mal den Käfig kontrollieren. Soweit ich mich erinnere, ist bei meiner auch ein leichtes Spiel am Schaftrad spürbar. Genau kann ich es aber nicht sagen, denn der Deckel war lange nichtmehr unten.

Grüße
Martin

Re: ETZ150 Lager Abtriebswelle

BeitragVerfasst: 16. November 2015 21:12
von voodoomaster
da ist bauartbedingt ein spiel fühlbar. das schaftrad hat eine messingbuchse, mit welchem es auf der welle sitzt. das ist nunmal keine schrumpfpassung und hat immer etwas spiel. dazu noch das normale spiel des lagers und das schaftrad kippelt. aufgrund der länge des schatftrades ist es halt deutlich spührbar. bei den nachbau schafträdern ist die bohrung in der messinghülse wohl etwas größer, von hause aus und das spiel noch extremer. so wie bei mir.
wenn man es sich genau anschaut, kann man das kippeln des inneren lagerrings in seinem seitlichem spiel deutlich sehen

Re: ETZ150 Lager Abtriebswelle

BeitragVerfasst: 16. November 2015 23:43
von Maximus
Vielen Dank für eure Antworten!

Nach der sehr hilfreichen Erklärung von Voodoomaster habe ich mir nochmal die Explosionzeichnung angeschaut, ich war dem Irrtum erlegen, das das Antriebsritzel direkt auf der Welle sitzt.
Der Sitz des Schaftrades mit Buchse auf Welle erklärt mir dann auch das ganz minimale Kippen, ist ja keine direkt in 2 Lagern geführte Welle mehr.

Die Dichtkappe hatte ich bereits mit demontiert, da ich den Simmerring mit tauschen möchte, Lager/ Käfig sehen unauffällig auf.

Noch eine andere Frage zur Dichtkappe und auch zu den Dichtringträgern an der Kurbelwelle.
Mein bestellter Dichtsatz ist nicht gerade sehr passgenau, sodaß ich mir die Original DDR-Dichtungen exakt aus Elring Abil N geschnitten habe.
Verwendet ihr hier eine zusätzliche dauerplastische Dichtmasse wie Hylomar oder Curil T auf dem Dichtpapier?
Die Senkschrauben werde ich auf jeden Fall mit Abdichten, nur bei der Dichtung an sich bin ich noch unschlüssig, die Dichtflächen sehen auf jeden Fall noch gut aus.

Re: ETZ150 Lager Abtriebswelle

BeitragVerfasst: 16. November 2015 23:47
von Lorchen
Maximus hat geschrieben:Verwendet ihr hier eine zusätzliche dauerplastische Dichtmasse wie Hylomar oder Curil T auf dem Dichtpapier?

Ja, immer, aber nur sparsam, also dünn auftragen. Und bedenke das Ablüften. Bei Hylomar muß man die Teile ein paar Minuten offen liegen lassen. Das andere Zeug kenne ich nicht.

Re: ETZ150 Lager Abtriebswelle

BeitragVerfasst: 19. November 2015 14:22
von MZ_Martin88
Was hast du dir da für Dichtungen gekauft? Sind das die rötlichen Kautasitdichtungen oder die grünen Papierdichtungen? Auf die Papierdichtungen würde ich an deiner Stelle verzichten und stattdessen die Dichtungen selber schneiden. Empfehlen kann ich das Dichtungsmaterial AFM 30 von VICTOR REINZ in entsprechender Stärke. Dieses Material ist im Gegensatz zu den Papierdichtungen wirklich absolut öldicht. Wird übrigens auch vom Motorgeräte-Hersteller STIHL standardmäßig verwendet.
Die originalen Kautasitdichtungen sind natürlich auch top. Nur leider immer seltener zu bekommen...

Wenn du zusätzliche Dichtmasse verwendest, dann nur sparsam - wie von Lorchen schon geschrieben. Empfehlenswert ist hier DIRKO HT von ELRING.


Grüße
Martin

Re: ETZ150 Lager Abtriebswelle

BeitragVerfasst: 20. November 2015 01:18
von voodoomaster
habe mit den papierdichtungen aber auch keine probleme. öle sie vor dem einbaun immer ein und gut ist. wichtig ist auch die schrauben mit hylomar oder schraubendichtmittel, vor dem einschrauben, zu behandeln.

Re: ETZ150 Lager Abtriebswelle

BeitragVerfasst: 24. November 2015 10:40
von Maximus
Habe das Dichtungsset von Ost2Rad genommen, enthält graue Dichtungen, Stärke 0,75mm. Das Set und das Papier ist an sich nicht schlecht, bloß gerade an den Dichtringträgern zum inneren Durchmesser recht großzügig geschnitten, womit Dichtfläche verloren geht (gerade um die Schrauben herum). Habe jetzt aus Elring Dichtpapier passgenau geschnitten und mit Marston Dichtmasse (rot) verbaut, ist erstmal dicht.

Re: ETZ150 Lager Abtriebswelle

BeitragVerfasst: 24. November 2015 13:03
von Lorchen
Originale Papierdichtungen haben 0,5mm Dicke. Und schon stimmen bei 0,75mm die axialen Abstände nicht mehr.

Re: ETZ150 Lager Abtriebswelle

BeitragVerfasst: 29. November 2015 11:33
von Maximus
Hm, die Dichtung Dichtringträger Kurbelwelle rechts war original Kautasit, die Dichtung war 0,7-0,8mm nach dem Ausbau, muss also eine 1mm gewesen sein.
Bei der Abtriebswelle war eine Papierdichtung gemessen 0,4mm verbaut, war dann wohl beim damaligen Einbau eine 0,5mm Dichtung, dort habe ich dann 0,5mm Elring genommen.
Habe beide Lager auf 0,2mm Axialspiel ausdistanziert unter Einbezug der Kompressibilität des verwendeten Papiers, passt hoffentlich.