Moin liebe Gemeinde,
ich klinke mich an der Stelle mal mit ein. Passt zwar nicht hundertprozentig zum Thema, das Grundproblem ist aber dasselbe.
Nach einer Motorüberholung geht bei meiner ETZ250 garnix mehr. Nach zahlreichen Kicken springt sie kurz an (Gasschieber knapp über Leerlauf), pendelt sich mit Müh und Not bei etwa 2000U/min ein und verabschiedet sich mit ner Fehlzündung. Wenn ich mit Startvergaser kicke, werden die Fehlzündungen schlimmer und es dauert ein paar Tritte, bis sich wieder ein zündfähiges Gemisch an der Kerze eingestellt hat.
Zum Setup: SMU-Kopf (kann fast ausgeschlossen werden, Einbaurichtlinien eingehalten, Telefongespräch mit ORP), Zündenergie mit der "Zündleitung gegen Masse"-Methode überprüft, ca. 20mm Luftfunkenstrecke, ZZP 1,6 vOT, 130er HD, Vergaserschieber in gutem Zustand, Güsi's Qualitätsauspuff, der Rest Original.
Nach einigem Nachdenken und dem Telefonat kam eigentlich nur noch Nebenluft in Frage. Nun bin ich auf gute Ideen und Hinweise aus dem Forumswissen gespannt. Die Hauptfrage ist, wie kann ich feststellen, dass die Gehäusedichtfläche und die beiden WeDi's dicht sind? Ich kann nur soviel sagen, dass die Abgase nicht danach riechen, als würde Getriebeöl mit verbrannt werden. Sowas hatte ich schon mal (beim S51 versehentlich linken Kurbelwellendichtring mit Schaltwellendichtring vertauscht, bin ich sicher nicht der erste dem das passiert ist)
Problematisch ist derzeit, dass ich die Bremsenreinigermethode nicht anwenden kann, da der Motor nur mit Müh und Not ein paar Sekunden tuckert und sich dann mit einer Fehlzündung verabschiedet.
Der Vergaser ist übrigens mit Gehäusedichtmasse in den Schnorchel eingeklebt, diese Stelle ist immer zu 100% dicht gewesen. Zur Demontage der Vergasers schraube ich den Schnorchel immer am Zylinder ab. Die Papierdichtungen haben ein gleichmäßgies Tragbild und sind augenscheinlich dicht, die Kunststoffplatte am Flansch ist augenscheinlich rissfrei.
Meine Vermutung geht insgesamt in Richtung Zylinderfuß. Beim Sandstrahlen wurden beide Dichtflächen (sowohl Zylinder als auch Gehäuse) mit gestrahlt. Die Dichtung habe ich ohne Dichtmasse montiert. Es könnte nun sein das die Strahlbearbeitung so dermaßen aufgeworfen hat, das es überall vorbei zieht. Hat jemand schonmal so etwas gehabt?
Bitte entschuldigt das ich so viel schreibe, aber eine saubere Beschreibung erspart oft viele Missverständnisse

Übrigens noch ein kurzes Kommentar zur Schwalbenproblematik: bei den älteren M53 Motoren mit Klauenschaltung und Gebläsekühlung sitzen die Kurbelwellendichtringe auf der Kurbelwellenseite, da die Kugellager über das Getriebeöl mit geschmiert werden. Es ist fast unmöglich eine Aussage zu treffen, ob diese noch in Ordnung sind. Der Motor aus dem 1968er Star meines Kumpels ging immer sehr gut, und eines Tages - wie aus dem Nichts - massiver Leistungsabfall, Startprobleme und unerklärbares Hochtouren. Dazu kein Standgas mehr. Dabei hatten sich einer der Kurbelwellenringe verabschiedet. Seltsamer Weise wurde kein Getriebeöl mit verbrannt, es roch normal. Nach der Motorüberholung war alles wieder in Ordnung.
Insgesamt vermute ich, dass sich bei dir die inneren WeDi's verabschiedet haben.