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Zylinder ES250: nachbearbeitet oder original?

BeitragVerfasst: 13. März 2016 20:38
von JHNS
Guten Abend zusammen, ich putze gerade meinen ES250-Zylinder.
Hierbei fand ich die Einlassseite etwas auffällig-wie nachbearbeitet.
Ist das Original so?

Danke!

Re: Zylinder ES250: nachbearbeitet oder original?

BeitragVerfasst: 14. März 2016 22:16
von JHNS
Ich hol' das Thema nochmal hoch, vieleicht hat ja einer 'ne Ahnung. Werde den Zylinder auf jeden Fall wieder verbauen, interessiert mich dennoch.

Re: Zylinder ES250: nachbearbeitet oder original?

BeitragVerfasst: 14. März 2016 22:23
von UlliD
Irgendwie sieht das nach Hobbyfräserei aus, hab jetzt aber keine Vergleichsbilder.

Re: Zylinder ES250: nachbearbeitet oder original?

BeitragVerfasst: 14. März 2016 22:26
von Überströmer
Hallo,

das sollte der Zylinder der (/0) sein...bei einer die ich mal gemacht habe, sah das glaube ich genauso aus....bin mir sicher, ist orischinaaal....

VG Peter

Re: Zylinder ES250: nachbearbeitet oder original?

BeitragVerfasst: 14. März 2016 22:41
von JHNS
Danke Dir! Es ist ein /0-Zylinder.

Re: Zylinder ES250: nachbearbeitet oder original?

BeitragVerfasst: 15. März 2016 22:39
von Christof
Zu Beginn wurden die Zylinder so im Werk von Hand nachbearbeitet. Das nannte man glaub ich Auskellern.

Re: Zylinder ES250: nachbearbeitet oder original?

BeitragVerfasst: 15. März 2016 23:11
von JHNS
Danke auch Dir (und UlliD) für die Antworten. Interessant finde ich, dass diese Bearbeitung nur einlasseitig stattgefunden hat, Auslasseite und Überstromkanäle sind nicht nach bearbeitet (wenn man davon absieht, dass es kantenlose Übergänge von der Laufbuchse zum Kühlkörper gibt, das ist z.B. bei meinem S51-Zylinder nicht so).

Re: Zylinder ES250: nachbearbeitet oder original?

BeitragVerfasst: 16. März 2016 19:21
von tony-beloni
Passierte das Auskellern nur zu beginn der Produktion?
Ich habe zwei recht unfrühe (etwa 1960) Zylinder mit solchen Bearbeitungsspuren.
Ist das nicht einfach nur eine gewöhnliche Nachbearbeitung, weil die Qualitätssicherung die Zylinder nicht durchgewunken hat bzw. der Produktionsmitarbeiter das so entschied?

Re: Zylinder ES250: nachbearbeitet oder original?

BeitragVerfasst: 16. März 2016 23:04
von ertz
... das wurde auch noch an den ETZ Zylindern ähnlich gemacht..
Hatte selbst mal die Ehre als "sozialistische Hilfe" den Job 4 Wochen lang zu machen.... :-(

Das war der erste Arbeitsgang beim Materialeingang in Hohndorf in der Zylinderfertigung, wenn die Rohzylinder aus der Geißerei ankamen.
Zu meiner Zeit ein Winkelfräskopf mit biegsamer Welle und einem 6mm Kugelfräser, damit wurde der Übergang vom Alu zur Gusslaufbüchse "geglättet".
Die Praxis sah so aus, das der Kugelfräser (Kellerfräser genannt) 1x um alle Kanäle mit gewaltigem Druck rumgeführt wurde, wobei meist in den Kanal stehendes Aluminium abgetragen wurde, teilweise aber auch einfach ein Radius zwischen Laufbüchse und Alu reingefräst wurde.

Die Norm war übel, habe sie kaum geschafft und 8,75 Stunden am Tag die 250-er Zylinder rumwuchten in die drehbare Klemmvorrichtung war schon keine Spielerei....Da wurde nix mit Liebe gemacht, Du hast nur 1,5 Minuten je Zylinder und da kamen nur milimeterweise in den Kanal ragernde Grate aus Aluminium weg, nix mit strömungsgünstg optimiert wie wir das heute mal Stundenlang an einem Zylinder befummeln....
Aber das war Ende der 80-er Jahre, so um 86 - 87 rum, früher war da vielleicht noch mehr Ehre da !

(aber "sozialistische Hilfe" würde ich heutzutage schon ganz gern wieder einführen, da wurden "nichtproduktive Bereiche" 4 Wochen im Jahr in die Produktion geschickt... ;-) in meinem Fall der Werkzeugbau..... aber die Konstrukteure e.t.c. hatten es da schwerer...)

Bye
ertz.