ES175/2 - Erfahrungen bei der Vergasereinstellung

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ES175/2 - Erfahrungen bei der Vergasereinstellung

Beitragvon retnuk1408 » 6. April 2016 07:14

Ich darf jetzt endlich fahren (Sasionkennzeichen ab April).

Nach kleinen Tests mit meiner fertig gestellten ES175/2 in der Garage bzw. im Garagenhof kommt jetzt etwas Ernüchterung:

Verbaut hatte ich (weil moderner) eine 26N1-3, den ich über ebay erstehen konnte. Nach meinen Recherchen ist das wohl ein "spätes Produkt", um die Neckermann-250er in der Leistung zu drosseln. Bedüst habe ich Ihn, soweit nicht schon so fertig, wie den 26N1-2 laut dem Neuber-Müller-Buch (habe allerdingss die 13,5PS und nicht die 14PS-Maschine, ist also quasi sogar zu reichlich eingestellt).

Maschine springt relativ gut an, aber wenn ich den Choke zumache, habe ich dann ein Loch so zwischen Standgas und Last, also wohl im Teillastbereich. Also Maschine tuckert und wenn ich Gas geben macht es erst "möhhhhhh" und dann dreht sie hoch (nein, der Auspuff ist nicht zu, weil neu). Mit gezogenem Choke dreht sie besser hoch, allerdings auf Grund des hohen Spritangebotes natürlich nicht flott und rund.
Ich hatte das zuerst auf den kalten Motor in der Garage geschoben, auch im Hof kann ich sie ja kaum warmfahren. Nun erste Ausfahrt und das Verhalten auf der Straße: aber es wird auch nicht besser. Blöd vor allem, dass das die Gasstellung ist, bei der ich aus dem Stand losfahren will, drehe nun erstmal wie ein Blöder am Gasgriff um an der Kreuzung wegzukommen. Bin ich dann erst mal unterwegs, dreht sie aber recht ordentlich. Im Vergleich zur HUFU beschleunigt sie auch "untenheraus" ordentlich, die HUFU muss ich immer in der Drehzahl hoch treiben, bevor ich schalten kann.
Habe als erstes die Nadel ganz nach oben genommen ( von der 5. in die 7. Kerbe), da läuft es erst mal besser, aber das Loch bleibt prinzipiell. Alle Einstellungen, Bestückung mit Vergaserdüsen habe ich noch einmal geprüft, die Düsen noch einmal ausgetauscht, falls eine nicht der aufgeprägten Nummer entspricht, auch versucht an der Leerluftdüse was zu machen, es wird nicht besser. Kerzengesicht sieht gut aus: Gewindeansatz bissel schwarz, Elektrode rehbraun. Habe dann auch bemerkt, dass es bei Vollgas ab und zu mal zum Rasseln kommt, so als ob ich ein paar Nägel mit durchsauge (Klingeln?). Nehme dann das Gas weg, dann hört es wieder auf. Am Sprit kann es nicht liegen - Super Plus habe ich drin.

nun zur Frage: kann mir da mal jemand weiter geben, wie seine Einstellungen am Vergaser der 175/2 sind ?

Leistungsmäßig bin ich ja auch etwas entäuscht. Fährt gut bis so 85 km/h, dann braucht es aber langsam Rückenwind um schneller zu fahren. 3 PS mehr als die HUFU, die locker schneller kommt - oder eher normal ?
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Re: ES175/2 - Erfahrungen bei der Vergasereinstellung

Beitragvon mz-henni » 6. April 2016 07:53

Mmmmh..bei schlechtem Übergangsverhalten, was mit der Düsennadel nicht korrigiert werden kann, besteht noch die Möglichkeit, die Leerlaufdüse etwas zu variieren. Ansonsten fällt mir noch ein, das an meiner 175/2 der Vergaser (1-1) ziemlich sensibel auf den Schwimmerstand reagiert, dieser sollte real mit Glas oder modifizierter Schwimmerkammer eingestellt werden, nicht auf das statische Mass im Buch verlassen!

Ich hatte eine ähnliche Problematik nach der Verwendung eines Vergaserüberholsatzes, auf die neue Nadel reagierte mein Motor mit den gleichen Symptomen, in der Grundeinstellung war überhaupt kein Übergang möglich und hochhängen brachte auch nicht den gewünschten Erfolg..alte Nadel wieder rein und läuft :-)

Frage an die Wissenden: Gab es bei dem Vergaser Unterschiede im Düsenstock im Vergleich zu 1-1 und 1-2? Querbohrung?

Grüße, Henni
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Re: ES175/2 - Erfahrungen bei der Vergasereinstellung

Beitragvon Eisenschwein 1968 » 6. April 2016 08:55

mz-henni hat geschrieben:Mmmmh..bei schlechtem Übergangsverhalten, was mit der Düsennadel nicht korrigiert werden kann, besteht noch die Möglichkeit, die Leerlaufdüse etwas zu variieren. Ansonsten fällt mir noch ein, das an meiner 175/2 der Vergaser (1-1) ziemlich sensibel auf den Schwimmerstand reagiert, dieser sollte real mit Glas oder modifizierter Schwimmerkammer eingestellt werden, nicht auf das statische Mass im Buch verlassen!

Ich hatte eine ähnliche Problematik nach der Verwendung eines Vergaserüberholsatzes, auf die neue Nadel reagierte mein Motor mit den gleichen Symptomen, in der Grundeinstellung war überhaupt kein Übergang möglich und hochhängen brachte auch nicht den gewünschten Erfolg..alte Nadel wieder rein und läuft :-)

Frage an die Wissenden: Gab es bei dem Vergaser Unterschiede im Düsenstock im Vergleich zu 1-1 und 1-2? Querbohrung?

Grüße, Henni


Servus,meine 13,5 er reagiert auf den -2 Vergaser auch allergisch.Sprich ich habe sie damit nie zum ordentlichen Laufen gebracht.Wenn ich mich jetzt richtig erinnere , war da auch was anders.Habe dann einen originalen bekommen,seit dem läuft sie super.Allerdings muß ich die Nadel auf die 2. Kerbe von oben hängen.
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Re: ES175/2 - Erfahrungen bei der Vergasereinstellung

Beitragvon Paule56 » 6. April 2016 09:06

mz-henni hat geschrieben:

Frage an die Wissenden: Gab es bei dem Vergaser Unterschiede im Düsenstock im Vergleich zu 1-1 und 1-2? Querbohrung?

Grüße, Henni


Bei den 26 und 28ern weiss ich es nicht, bei den 30igern ist die letzte Zahl entscheidend, ist die bei 30n2-5 ungerade ist die querbohrung drinnen, stände da eine z.B. 4 hätte der Vergaser keine.
edit:
hatte aber auch schon MIschmaschteile die taten es auch und zeigten zumindest kein auffälliges Verhalten, wie Drehzahlbegrenzer, patschen oder gar massive Fehlzündungen
Gruß
Wolfgang

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Re: ES175/2 - Erfahrungen bei der Vergasereinstellung

Beitragvon Christof » 6. April 2016 18:10

Die 175/2 reagiert teilweise sehr extrem auf Änderungen an der Düsennnadel. Hänge mal die Nadel etwas niedriger und beobachte. Ansonsten würde ich den Vergaser zuvor nach den Vorgaben des 13,5PS-Motors bedüsen und den Schwimmerstand einstellen.

mz-henni hat geschrieben:Frage an die Wissenden: Gab es bei dem Vergaser Unterschiede im Düsenstock im Vergleich zu 1-1 und 1-2? Querbohrung?


Nein, nur die Nadel ist beim 26 N 1-2 konisch, beim 26 N 1-1 ist diese gestuft. Ich würde aber persönlich auch im 13,5 PS-Motor die konische Nadel benutzen.
Grüße

Christof

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Re: ES175/2 - Erfahrungen bei der Vergasereinstellung

Beitragvon retnuk1408 » 6. April 2016 20:13

Erst einmal Danke für die Tipps. Die Nadel runter hängen: darauf wäre ich jetzt nicht gekommen, aber man kann es sicherlich probieren.
Den 26N1-3 hatte ich ja eigentlich nur genommen, weil beim originalen 26N1-1 der Schieber schon einen kleine Riss hatte. Erst jetzt ist mir beim direkten Vergeich aufgefallen, dass sich der 1er und der 3er äußerlich nicht unterscheiden, die Schieber sind sogar gleich nummeriert (Prägung im Guss).
Allerdings kann ich erstmal den 26N1-1 nicht testen. Der passte plötzlich nicht mehr in den Ansaugstutzen, vielmehr ist so locker, das er mit den 2 Schrauben komischerweise nicht mehr geklemmt werden konnte. Und dann kam wieder einmal die Erkenntis: ..."nach fest kommt ab..." - jetzt hat der Ansaugstutzen erst mal nen Riss und ich suche nach Ersatz (siehe Kleinanzeige). :cry: :cry:

Das hatte mir die Laune so verdorben, dass ich am letzten schönen Wochenende überhaupt mit nix trotz "Auswahl 2 von 3" mehr gefahren bin und mich dem Unkraut vorm Haus gewidmet habe. :|
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Re: ES175/2 - Erfahrungen bei der Vergasereinstellung

Beitragvon retnuk1408 » 9. April 2016 18:36

Fazit:

verbaut ist nun der 26N1-1 mit folgenden Einstellungen:

Bedüsung wie im Reparaturhandbuch (Miraculix u.a.) beschrieben (im NM ist der 26N1-1 ja leider nicht mehr drin):

Nadeldüse; 65
Hauptdüse: 100
Leerlaufdüse: 35
Start-Düse: 90
Teillastnadel: C5, 3.Kerbe
Leerlaufluftdüse: 2 Umdrehungen

Nach meinen Versuchen mit dem 26N1-3 komme ich ebenfalls zum Schluss, dass die dort verbaute Nadel D1 nicht so gut läuft, ordentliches "Loch" im Teillastbereich, also genau dort, wo man "losfahren will". Das Herunterhängen der Nadel hat zwar erst einmal geholfen (danke an den Tip-Geber), das Loch blieb aber prinzipiell. Außerdem habe ich noch einmal eine K2-Nadel (die stufige) im 26N1-1 probiert (die eigentlich Orignal drin sein soll), hier spüre ich aber auch ein Loch in der Gasannahme. Im direkten Vergleich habe ich mich dann doch für die C5 entschieden.

Auf die C5 kam ich übrigens, weil die einfach schon drin war, laut NM gehört die ja in den 28N1-3 wo als Alternative wiederum die C5 steht. Die D1 ist aber deutlich länger und hat 7 Kerben (wieso heißt die dann D1?), die C5 hat richtigerweise 5 Kerben.

Prinzipell sollte aber der 26N1-3 auch verwendbar sein, muss man eben umbedüsen und die andere Nadel verwenden. Im Gehäuse unterschieden die sich offenbar nicht, lediglich der Kraftstoff-Anschlussnippel ist am 26N1-1 eingeschraubt, beim 26N1-3 ist er eingepresst.
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