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ETS Leerlaufgemisch überfettet

BeitragVerfasst: 19. September 2016 17:07
von Krizma
Hallo zusammen,

ich habe gerade eine ETS250 die ich gerne zum laufen bringen würde.
Mein Problem ist aber das Sie kein Standgas hält und im unteren Bereich schlecht Gas annimmt. Die Kerze ist Rabenschwarz.
Im oberen Drezhalbereich ist alles super.

Ich habe eine Vape Zündanlage verbaut und der Funken ist auch sehr deutlich.
Zündkerze habe ich auch schon hin und her getauscht.

Den Vergaser habe ich mitlerweile mehrmals auseinander gebaut und geprüft.
Ich habe:
- den Schwimmerstand eingestellt auf ca. 27mm
-die Leerlaufdüse zwischen 40 und 35 gewechselt, ohne Ergebnis
-den Chokekolben ersetzt
-Seilzugspiel am Choke überprüft und Choke sogar ganz ausgehangen

Kompression habe ich auch geprüft und liegt bei 7,3bar

Hat noch jemand eine Idee was es sein könnte?

Achso Motor soll wohl vor kurzem gemacht worden sein und auch so ist vieles neu (Luftfilter, Zündkerze etc.)


Danke für die Hilfe...

Re: ETS Leerlaufgemisch überfettet

BeitragVerfasst: 19. September 2016 17:45
von der garst
Die Aussage "...soll wohl..." macht mir Bauchschmerzen.

Klingt nämlich nach defekten Wedis.

-- Hinzugefügt: 19. September 2016 17:49 --

Ansonsten ist in der Tat der Choke verdächtig. Es gibt da auch allerlei untaugliche Nachfertigungen.
Hast du denn einen schönen runden Abdruck am Boden des Choke Gummis?

Re: ETS Leerlaufgemisch überfettet

BeitragVerfasst: 19. September 2016 18:05
von derJörn
7,3bar...das is aber heftig wenig!!! Grad wenn der motor erst vor kurzem überholt worden ist...ist er denn schon eingefahren?
Welche stellung hat denn die LLS?
Stimmt der getriebeölstand noch?

Re: ETS Leerlaufgemisch überfettet

BeitragVerfasst: 19. September 2016 18:23
von der garst
Die Kompression haut m.E. schon hin, anfangs müssen sich Ringe und Buchse noch einlaufen.

Re: ETS Leerlaufgemisch überfettet

BeitragVerfasst: 19. September 2016 21:05
von Krizma
Hi,
der Motor hat keine 200km runter.

Die Befürchtung mit den Wellendichtringen hab ich auch schon. Will aber vorher noch abklären ob es nicht doch eine kleinigkeit ist.

Die Leerlaufschraube steht im moment bei Ca2,5 Umdrehungen. Wobei man sagen muss das der Motorlauf auch auf rein und rausdrehen null reagiert.
Kompression ist denke ich genug da. Man muss schon ordentlich in den Kicker treten.

Werde morgen mal den Getriebeölstand prüfen......

Re: ETS Leerlaufgemisch überfettet

BeitragVerfasst: 20. September 2016 02:57
von hecht1970
Hallo,

noch eine Idee, wenn Du die anderen Sachen, die angesprochen wurden, ausgeschlossen hast:

Wurde, neben dem Motor, auch der Vergaser überholt? Ich hatte jüngst dasselbe Problem mit meiner TS 250/0 (motormäßig das Gleiche wie bei Dir). Motor selbst überholt, nicht aber den Vergaser.
Im Leerlauf und im Übergang zum Teillastbereich starkes Überfetten, Richtung Vollast alles gut. Nachdem ich alles andere, wie Schwimmerstand, Bedüsung, Teillastnadelstellung, Choke etc. mit negativem Befund durchgegangen war, hab ich mir mal Nadeldüse und Teillastnadel vorgenommen. Und siehe da: Total ausgeschlagen und in der Folge Überfettung im Leerlauf und unteren Teillastbereich, während der Effekt im mittleren Teillast- bis Vollastbereich, wenn der Einfluß der Teillastnadel in den Hintergrund tritt, verschwand. Klingt Deinem Problem ziemlich ähnlich, oder? Ich habe dann sowohl Nadeldüse als auch Teillastnadel gegen Neuteile getauscht und das Problem war weg.

Nur als Hinweis, wenn alles andere nicht zum Erfolg führen sollte. Geh einfach systematisch vor, das wird schon.

Gruß
Andreas

Re: ETS Leerlaufgemisch überfettet

BeitragVerfasst: 20. September 2016 07:51
von derJörn
Ja ok...bei nichtmal 200km ... Dann wird das noch mit der verdichtung^^

Re: ETS Leerlaufgemisch überfettet

BeitragVerfasst: 22. September 2016 20:30
von Krizma
Hallo Leute,
ich war heute wieder an der Ets und habe ein paar Sachen geprüft.

Den Vergaser habe ich komplett ersetzt gegen einen den ich von Freunden bekommen habe.
Mir ist dabei aufgefallen das der Vergaser der am Anfang verbaut war eine ganz andere Düsennadel besitzt.
Die Nadel im neuem Vergaser ist viel kürzer und hat deutliche Stufen, wobei die andere recht glatt ist!?!

Leider hat der Tausch keinen richtigen Erfolg mit sich gebracht. Ich musste Endlos viel kicken damit sie kurz anläuft und direkt wieder ausgeht.

Ich habe darauf die Zündung auch nochmal überprüft und dafür das es eine 12v magnetzündung von PD ist finde ich den funken sehr schwach.
Teilweise hab ich garkeinen sichtbaren Funken.
Der Abstand vom Pickup habe ich geprüft und der passt auch.
Der pickup hat äusserlich keine Schäden.
Masse hoch in den Kabelbaum ist auch vorhanden.
Wenn man kickt kommt aus dem roten Kabel der lima zur Zündspule auch Spannung.

Ich habe Testweise das blaue Kabel vom Relais zur Zündspule gezogen weil es so in der Anleitung steht, ergab aber nichts.
Im Netz steht aber auch das man sich vom schwachen Funken nicht beunruhigen lassen soll!? Da wohl min.500u/min nötig sind für einen starken Funken.

Joa das ist gerade stand der dinge....

Re: ETS Leerlaufgemisch überfettet

BeitragVerfasst: 22. September 2016 20:33
von Maik80
Es ist ein Trugschluß, dass ein starker Funke auch optisch kräftig sein muss.

Re: ETS Leerlaufgemisch überfettet

BeitragVerfasst: 23. September 2016 13:01
von lothar
Krizma hat geschrieben:Die Leerlaufschraube steht im moment bei Ca2,5 Umdrehungen. Wobei man sagen muss das der Motorlauf auch auf rein und rausdrehen null reagiert.

Du meinst sicher die Leerlauf-Luftschraube (bzw. Gemischschraube). Wenn da keine Reaktion ist, ist was mit dem Vergaser im Inneren,
möglicherweise Luftkanal zugesetzt. Fehlt die Luft im Leerlaufbetrieb, ist das Gemisch überfettet, soweit ist alles logisch.

Krizma hat geschrieben:Den Vergaser habe ich komplett ersetzt gegen einen den ich von Freunden bekommen habe.
Mir ist dabei aufgefallen das der Vergaser der am Anfang verbaut war eine ganz andere Düsennadel besitzt.
Die Nadel im neuem Vergaser ist viel kürzer und hat deutliche Stufen, wobei die andere recht glatt ist!?!
Leider hat der Tausch keinen richtigen Erfolg mit sich gebracht. Ich musste Endlos viel kicken damit sie kurz anläuft und direkt wieder ausgeht

Grundregel beim Einbau eines (gebrauchten) Vergasers ist, dass man zunächst alle Innereien überprüft. Also Düsengrößen, Nadelbezeichnung usw.
Danach muss er von Grund auf eingestellt werden, sofern du dich nicht darauf verlassen kannst, dass er in einem Mopped mit genau dem
gleichen Motor im gleichen Verschleißstadium war.

Das geht jetzt nicht gegen dich persönlich, Krizma, mein allgemeiner Eindruck ist bei Vergasergeschichten immer wieder, dass man sich, selbst
wenn Bedüsung und Innereien kontrolliert wurden, oft mit den Einstellungsvorschlägen aus den Betriebsanleitungen zufrieden gibt.
Im Falle eines Tauschs an eine neue Maschine muss der Vergaser auf jeden Fall neu eingesetellt werden. An keinem meiner
laufenden 5 Zweitakter sind die Einstellungen noch genauso vorzufinden, wie im Handbuch vorgeschlagen. Bei den ZZPs kämpft man
gefühlt ums Hundertsel, bei den Vergasern sind´s meist 2,5 Umdrehungen und 3. Kerbe - und stimmt! Ich versteh das nicht.

Gruß
Lothar