MZ ES 250/1, Probleme Anfahren

Hallo zusammen,
Ende letzten Jahres habe ich den Aufbau meiner ES250/1 beendet. Die 250er hat laut Brief November 1966 das Werk verlassen, wobei die Erstzulassung erst Mitte '67 erfolgt ist. Das Typenschild zeigt als Baujahr 1967. Der Originalmotor ist laut Brief ebenfalls verbaut.
Die Technik habe ich komplett revidiert (lassen). Den Motor hatte ich bei Dirk Singer und der Vergaser wurde ebenfalls überholt (Übermaßschieber usw.). Als Zündung ist die 180W Powerdynamo mit internem Pickup verbaut (bitte keine Diskussion hierüber beginnen
).
Aufgrund der Wetterlage konnte ich nach der Fertigstellung keine ausführliche Proberunde mehr drehen. Die ersten schönen Tage diesen Jahres habe ich daher genutzt, um endlich ein paar Kilometer mit der ES zu fahren.
Doch leider scheint die alte Dame noch nicht ganz so zu wollen, wie ich mir das vorstelle. Speziell bereitet mir das Anfahren Probleme.
Zum einen kommt die Kupplung sehr plötzlich und undefiniert, so dass das Anfahren des Öfteren mit einem leichten Satz nach vorne einher geht. Von meinen anderen Maschinen, speziell der 250er TS (5 Gang) kenne ich das so nicht. Zum Test wurde bereits ein neuer Bowdenzug getestet, hat jedoch keine Besserung gezeigt. Trennen tut die Kupplung perfekt und rutschen tut sie auch nicht.
Ist hier generell ein Unterschied zwischen 4 Gang und 5 Gang Motor vorhanden, so dass der alte Motor ein wenig Eingewöhnung braucht? Das "lautlose" Schalten klappt hingegen erstaunlich gut
.
Oder können hier z.B. die Lamellen eingelaufen sein?
Viel mehr habe ich jedoch das Problem, dass beim Anfahren das ein oder andere Mal eine Art "Schlagen" aus Richtung Antriebsstrang zu vernehmen ist. Einher geht dieses Schlagen mit einem starken Rucken und Wippen der Maschine. Gesund hört und fühlt es sich auf alle Fälle nicht an.
Irgendwie provozieren kann ich das Verhalten nicht, einmal ist es da und einmal nicht. Ob es aus dem Getriebe oder aus dem Bereich Kette kommt, kann ich noch nicht genau sagen.
Aufgefallen ist weiterhin: Das gleiche Problem ist ebenfalls aufgetreten, als ich im 1.Gang sehr sehr langsam mit gezogener Kupplung gerollt bin (sagen wir, fast vorm "Umkippen") und dann eingekupplt habe. Gas habe ich dabei nicht gegeben (oder nur ganz minimal), da ich in dem Fall einen minimalen Abhang herunter gerollt bin. Das Einkuppeln erfolgte somit quasi ohne Last im Schubbetrieb, wobei das Getriebe theoretisch durch den Schubbetrieb auf der anderen Klauenflanke als im normalen Betrieb die Kraft übertragen musste?
Während diesem Kupplungsvorganges ist das gleiche Problem wie beim Anfahren auftreten. Ein Scheppern aus dem Antriebsstrang und ein Schütteln der Maschine.
Das Problem ist nach dem "Überwinden" des gewissen Momentes komplett weg und tritt während des normalen Fahrens nicht auf. Auch ist dann ein normales Beschleunigen im 1. Gang möglich. Wenn ich bei verhältnismäßig hohen Geschwindigkeiten in den 1. Gang schalte und einkuppel, treten bisher ebenfalls keine Probleme auf. Die anderen Gänge machen ebenfalls keine Probleme.
Ich bin mir jedoch unsicher, ob das Problem aufhört, wenn ein gewisser Kupplungsweg überschritten wurde oder wenn das Fahrzeug eine gewisse Geschwindigkeit überschritten hat. Das Problem trat aber bisher nur auf, wenn die Kupplung in der Übergangsphase zwischen "offen" und "zu" ist, also quasi schleift, und die Geschwindigkeit sehr gering ist bzw. aus dem Stillstand losgefahren wird (Schätzungsweise unter 5km/h).
Tendenziell würde ich auch behaupten, dass das Problem geringer ausfällt, wenn ich beim Anfahren mehr Gas gebe.
Ein ähnliches Geräusch konnte ich durch Zufall "erzeugen".
Kickt man bei aufgebockter Maschine (Hinterrad in der Luft und Zündung aus) mit eingelegten Gang, so pendelt das Hinterrad im letzten Moment vorm Stehenbleiben "hin und her". Das Getriebe pendelt demzufolge ebenfalls "hin und her". Just in diesem Moment kommt ein ähnlichen Geräusch aus Richtung Getriebe. Ich denke, dass durch das Pendel des Hinterrades die Klauen im Getriebe wechselseitig an der vorderen und an der hinteren Flanke anschlagen.
Folgende Dinge wurden erneuert bzw. geprüft:
- Kette
- Hinteres Ritzel
- Dämpfungskörper (Naturkautschuk von Gabor)
- Kupplungsbowdenzug temporär gegen einen neuen getauscht
- Grob- und Feineinstellung der Kupplung geprüft
- Kettenspannung sollte passen
- ZZP 2,7mm vor OT
- Vergaser sauber, Nadel in der 5. Position von oben
- Am Telefon hatte Dirk damals gesagt, dass das Getriebe i.O. sei. Ob er die Kupplung auf hatte, kann ich nicht sagen. Wobei ich Vertrauen in Dirks Arbeit habe.
Kann es sein, dass beim Anfahren der erste Gang wechselseitig rausspringt und gleich wieder reinspringt? Ist das prinzipiell möglich oder springt für gewöhnlich der 1. Gang raus und bleibt draußen?
Komischerweise bereitet das sonstigen Beschleunigen unter Last im 1. Gang keine Probleme.
Oder scheint es doch eher ein Kupplungsproblem zu sein?
Hat einer von euch ein ähnlichen Problem bereits einmal gehabt oder hat jemand eine Vermutung?
Natürlich wäre der einfache Weg, direkt den Instandsetzer zu kontaktieren. Ich wollte jedoch vorab das Problem dem Forum schildern, um ggf. eine anderweitige Ursache ausschließen zu können.
Bevor ich den Motor ggf. nochmal zu Dirk schicke, wollte ich daher bei euch nachfragen.
Ich danke im Voraus.
Gruß
Martin
Ende letzten Jahres habe ich den Aufbau meiner ES250/1 beendet. Die 250er hat laut Brief November 1966 das Werk verlassen, wobei die Erstzulassung erst Mitte '67 erfolgt ist. Das Typenschild zeigt als Baujahr 1967. Der Originalmotor ist laut Brief ebenfalls verbaut.
Die Technik habe ich komplett revidiert (lassen). Den Motor hatte ich bei Dirk Singer und der Vergaser wurde ebenfalls überholt (Übermaßschieber usw.). Als Zündung ist die 180W Powerdynamo mit internem Pickup verbaut (bitte keine Diskussion hierüber beginnen

Aufgrund der Wetterlage konnte ich nach der Fertigstellung keine ausführliche Proberunde mehr drehen. Die ersten schönen Tage diesen Jahres habe ich daher genutzt, um endlich ein paar Kilometer mit der ES zu fahren.
Doch leider scheint die alte Dame noch nicht ganz so zu wollen, wie ich mir das vorstelle. Speziell bereitet mir das Anfahren Probleme.
Zum einen kommt die Kupplung sehr plötzlich und undefiniert, so dass das Anfahren des Öfteren mit einem leichten Satz nach vorne einher geht. Von meinen anderen Maschinen, speziell der 250er TS (5 Gang) kenne ich das so nicht. Zum Test wurde bereits ein neuer Bowdenzug getestet, hat jedoch keine Besserung gezeigt. Trennen tut die Kupplung perfekt und rutschen tut sie auch nicht.
Ist hier generell ein Unterschied zwischen 4 Gang und 5 Gang Motor vorhanden, so dass der alte Motor ein wenig Eingewöhnung braucht? Das "lautlose" Schalten klappt hingegen erstaunlich gut

Oder können hier z.B. die Lamellen eingelaufen sein?
Viel mehr habe ich jedoch das Problem, dass beim Anfahren das ein oder andere Mal eine Art "Schlagen" aus Richtung Antriebsstrang zu vernehmen ist. Einher geht dieses Schlagen mit einem starken Rucken und Wippen der Maschine. Gesund hört und fühlt es sich auf alle Fälle nicht an.
Irgendwie provozieren kann ich das Verhalten nicht, einmal ist es da und einmal nicht. Ob es aus dem Getriebe oder aus dem Bereich Kette kommt, kann ich noch nicht genau sagen.
Aufgefallen ist weiterhin: Das gleiche Problem ist ebenfalls aufgetreten, als ich im 1.Gang sehr sehr langsam mit gezogener Kupplung gerollt bin (sagen wir, fast vorm "Umkippen") und dann eingekupplt habe. Gas habe ich dabei nicht gegeben (oder nur ganz minimal), da ich in dem Fall einen minimalen Abhang herunter gerollt bin. Das Einkuppeln erfolgte somit quasi ohne Last im Schubbetrieb, wobei das Getriebe theoretisch durch den Schubbetrieb auf der anderen Klauenflanke als im normalen Betrieb die Kraft übertragen musste?
Während diesem Kupplungsvorganges ist das gleiche Problem wie beim Anfahren auftreten. Ein Scheppern aus dem Antriebsstrang und ein Schütteln der Maschine.
Das Problem ist nach dem "Überwinden" des gewissen Momentes komplett weg und tritt während des normalen Fahrens nicht auf. Auch ist dann ein normales Beschleunigen im 1. Gang möglich. Wenn ich bei verhältnismäßig hohen Geschwindigkeiten in den 1. Gang schalte und einkuppel, treten bisher ebenfalls keine Probleme auf. Die anderen Gänge machen ebenfalls keine Probleme.
Ich bin mir jedoch unsicher, ob das Problem aufhört, wenn ein gewisser Kupplungsweg überschritten wurde oder wenn das Fahrzeug eine gewisse Geschwindigkeit überschritten hat. Das Problem trat aber bisher nur auf, wenn die Kupplung in der Übergangsphase zwischen "offen" und "zu" ist, also quasi schleift, und die Geschwindigkeit sehr gering ist bzw. aus dem Stillstand losgefahren wird (Schätzungsweise unter 5km/h).
Tendenziell würde ich auch behaupten, dass das Problem geringer ausfällt, wenn ich beim Anfahren mehr Gas gebe.
Ein ähnliches Geräusch konnte ich durch Zufall "erzeugen".
Kickt man bei aufgebockter Maschine (Hinterrad in der Luft und Zündung aus) mit eingelegten Gang, so pendelt das Hinterrad im letzten Moment vorm Stehenbleiben "hin und her". Das Getriebe pendelt demzufolge ebenfalls "hin und her". Just in diesem Moment kommt ein ähnlichen Geräusch aus Richtung Getriebe. Ich denke, dass durch das Pendel des Hinterrades die Klauen im Getriebe wechselseitig an der vorderen und an der hinteren Flanke anschlagen.
Folgende Dinge wurden erneuert bzw. geprüft:
- Kette
- Hinteres Ritzel
- Dämpfungskörper (Naturkautschuk von Gabor)
- Kupplungsbowdenzug temporär gegen einen neuen getauscht
- Grob- und Feineinstellung der Kupplung geprüft
- Kettenspannung sollte passen
- ZZP 2,7mm vor OT
- Vergaser sauber, Nadel in der 5. Position von oben
- Am Telefon hatte Dirk damals gesagt, dass das Getriebe i.O. sei. Ob er die Kupplung auf hatte, kann ich nicht sagen. Wobei ich Vertrauen in Dirks Arbeit habe.
Kann es sein, dass beim Anfahren der erste Gang wechselseitig rausspringt und gleich wieder reinspringt? Ist das prinzipiell möglich oder springt für gewöhnlich der 1. Gang raus und bleibt draußen?
Komischerweise bereitet das sonstigen Beschleunigen unter Last im 1. Gang keine Probleme.
Oder scheint es doch eher ein Kupplungsproblem zu sein?
Hat einer von euch ein ähnlichen Problem bereits einmal gehabt oder hat jemand eine Vermutung?
Natürlich wäre der einfache Weg, direkt den Instandsetzer zu kontaktieren. Ich wollte jedoch vorab das Problem dem Forum schildern, um ggf. eine anderweitige Ursache ausschließen zu können.
Bevor ich den Motor ggf. nochmal zu Dirk schicke, wollte ich daher bei euch nachfragen.
Ich danke im Voraus.
Gruß
Martin