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einfach ausgegangen...

BeitragVerfasst: 4. August 2007 07:32
von s-maik
hallo liebe mz gemeinde,

habe da mal eine frage zu meiner etz 250...

bin am mittwoch zur arbeit gefahren hin und zurück ca. 60 km ...
das gleiche wollte ich am donnerstag auch machen, doch die gute blieb nach knapp 4 km stehen ...

ich habe sprit im tank ....

habe versucht sie wieder zum laufen zu bringen --> vergeblich
sie sprang noch einmal kurz an mit voll gezogenem shok und vollgas.... und ging dann doch nach 10 sekunden wieder aus....

ich denke mal der vergasser könnte das übel sein...

was denkt ihr ?

da ich bisher nur an simsons geschraubt habe und noch nie einen etz 250 vergasser ausgebaut habe, was muss ich beachten ?

danke im voraus und gruß maik

BeitragVerfasst: 4. August 2007 09:29
von Lorchen
Einem solchen Effekt konnte ich auch mal beiwohnen. Es war ein durchgeblasener Kurbelwellendichtring.

BeitragVerfasst: 4. August 2007 09:56
von s-maik
ds hoffe ich mal net... sonst wirds teuer...

ich werde mal schauen... morgen werde ich basteln...

:evil:

BeitragVerfasst: 4. August 2007 10:43
von Joachim
das sieht sehr nach Problemen mit Vergaser und/oder Spritleitung aus! Hatte das Problem auch schon öfter.

Erstens: wenn ein zusätzlicher Spritfilter zwischen Hahn und Vergaser verbaut ist

-> raus damit und nicht erstzen. Der macht oft richtig Ärger.

Zweitens: Wassersack am Sprithahn abschrauben und kritisch den Inhalt beäugen

-> viel Abrieb, Dreck, Rost drin? Dann ist der Tank arg verrostet!

-> viel Wasser unten drin? Dann ist die Tankdichtung Fratze.

-> viel rostiger Feinstaub drin? Dann könnte auch der Sprithahn ein wenig verstopft sein.

--> falls all das zutrifft, kommst Du um eine Tankreinigung nicht umhin :(

Weiter: von unten ist ein kleines Sieb im Hahn eingeschaubt. Mal kurz rausdrehen und säubern und wieder vorsichtig einschrauben.

Weiter (WICHTIG!): Durchflußtest durchführen. Dazu den Hahn wieder komplettieren, den Schlauch oben abziehen und ein Bierglas (0,2 l) drunterhalten. Hahn aufmachen. Jetzt kommt ein Zitat von Hermann

>>Test: Ein Wasserglas von 0,2L unter den Benzinhahn halten, dieses muß in spätestens einer Minute voll sein (12L/Std). Auch in Reservestellung testen!

Wenn nicht, Hahn ausbauen, Sieb im Tank (am Hahn) reinigen, Sieb im "Wassersack" (Plasteverschraubung unterm Hahn) ebenfalls reinigen, Gummischeibe (Vierloch unter dem mit 2 Schrauben gehaltenen Knebel) auf Beschädigungen prüfen (darf nicht zerquetscht sein) und alles wieder zusammenbauen.

Achtung! Die 2 Schrauben für den Knebel gerade so weit und gleichmäßig beidseitig anziehen, daß der Hahn dicht ist! NICHT ANKNALLEN! << Zitat Hermann Ende.

Drittens: Vergaser überprüfen. Dazu die Klemmschelle am Ansaugfaltenbalg lösen und die beiden Klemmschrauben am Ansaugstutzen. Alsdann kräftig den Vergaser nach hinten (Richtung Gummi) drücken und ihn so aus dem Stutzen ziehen. Seitlich rausschwenken und dann aus dem Gummi ziehen. Nicht bis wenig kippen! Die drei Schrauben der Schwimmerkammer herausdrehen und diese vorsichtig nach unten herausziehen, dabei die Kammer mit der anderen Hand festhalten. Schwimmerkammer nach unten hin abziehen und den Inhalt (Sprit und Weiteres) kritisch beäugen.

-> Falls schon im Wassersack Wasser war, wird hier auch eine mehr oder weniger große Lache zu sehen sein; auch und gerade im eingebauten Wassersack der Kammer. Wenn viel Wasser über längere Zeiträume in der Schwimmerkammer war, ist das Alu ankorrodiert = weiße Placken und/oder Brocken sind sichtbar.

-> Einige Abrieb- und/oder Rostbröckchen aus dem Tank sind normal, eine große Ansammlung nicht. Also weg damit ;)

Jetzt den Inhalt der Schwimmerkammer verwerfen und diese schön saubermachen, denn irgendein bißchen Siff ist immer da ;). Alsdann wenden wir uns den messingfarbenen Düsen zu. In der Mitte ist der große Düsenstock mit der Hauptdüse, etwas davor findest Du die Leerlaufdüse. Beide werden mit einem passenden (!!!) Schraubendreher mit sanfter (!!!) Gewalt herausgedreht und sehr kritisch inspiziert. Hilfreich ist auch immer ein Blick hindurch gegen das Licht, denn da erkennt man oft winzige Störteilchen, die Dir das Leben so schwer machen. Durch kräftiges Durchpusten (geht auch mit Lungenkraft) oder einer ausgerissenen Handfegerborste die feinen Bohrungen wieder durchgängig machen. Sollte Wasser im Vergaser gewesen sein, so haben die Düsen oft einen weißlichen Korrosionsbelag, den man mit WD 40 und einem Lappen wieder abbekommt. Die Düsen wieder vorsichtig handfest (!!!) einschrauben. Sodann den Schwimmer inspizieren. Wenn es da drin schwappt, ist es kein Schwimmer mehr, sondern ein Taucher. Da Deine Emme aber problemlos lief, dürfte der aber in Ordnung sein. Weiterer Test: Hahn komplettieren (s.o.), Schlauch anschließen. Mit der Hand den Schwimmer nach oben drücken und dann den Hahn öffnen -> kein Spritfluß. Jetzt den Schwimmer vorsichtig nach unten drücken -> reichlicher Spritfluß. Wenn nicht, ist dort eine Verstopfung.

Aber ich denke, daß Du mit diesem Instrumentatrium Deine Emme gut wieder ans Laufen bekommst.

Ach so: eins noch! Ist der Starterkolben richtig feste im Gehäuse verschraubt? Wenn der nämlich lose ist, dann zieht die Emmi falsche Luft und will auch nicht starten (das war an meiner so - und bis ich das gefunden hatt :angry:)

Viel Erfolg und allzeit gute Fahrt

BeitragVerfasst: 4. August 2007 10:51
von s-maik
wow... klasse anleitung und auch schon ausgedruckt zum nachlesen wenn ich an meinem schatz bin :-)

bin echt gegeistert von dem forum muss ich sagen...
werde das ganze morgen testen und mal schauen vielleicht springt mein schätzchen morgen schon wieder an und liefert mir weiterhin gute dienste

danke für die ausführliche anleitung

gruß maik

ps: ich poste wieder sowie ich es geschaft habe :-)

:oops:

BeitragVerfasst: 4. August 2007 12:18
von Joachim
na, das freut mich aber :) Dankeschön für die netten Worte, Maik

Vile Glück beim Schrauben!

BeitragVerfasst: 4. August 2007 12:26
von wusie
@s-maik

schau auch mal in meinem Tread nach, da hab ich ein ähnliches Problem beschrieben und Antworten erhalten

"Gemisch kommt nicht in den Zylinder"

Gruss

BeitragVerfasst: 4. August 2007 22:46
von mz-henni
ds hoffe ich mal net... sonst wirds teuer...


Auch das ist nicht teuer...Viton Dichtiring kostet ca. 8?, vielleicht noch ne neue Ölleitscheibe, falls sie beim Ausbau des Dichtrings kaputt geht, Deckeldichtung, AL Dichtringe für die Schrauben, sind wir vielleicht bei 20?.
Alles kein Problem.

Aber ich würde erstmal nach Joachims Fehlersuchanleitung vorgehen, Sprithahn reinigen und vielleicht ne neue Vierlochdichtung einbauen geht schneller als den WeDi zu wechseln.

Grüße, Henni

BeitragVerfasst: 5. August 2007 11:42
von s-maik
moin moin,

die sonne scheint und mein möp freut sich auch wieder schöne klänge von sich geben zu lassen, es war tatsächlich der ganze gaser dreckig, mit rost...
habe ihn komplett sauber gesäubert, wieder eingebaut.... und schlag artig sprang sie an....

dann ursache .... auf normal stellung benzinhahn kein rost... auf reserve stellung dicke plüre... ... wenn ich von oben jedoch in den tank rein schaue... sieht der eigentlich sauber .... aber weiter unten sieht mann doch etwas rum schwimmen...

werde also nächste woche tank reinigen und neuen benzinhahn einbauen damit gleich ordentlich :-)

tips zur tankreinigung nehme ich gerne an...

habe mal gehört... komplett leer machen...
kleine kieselsteine reine.... ordentlich hin und her schütteln damit sich derrost löst... und dann solch eine versiegelung rein ?

was kostet die in etwa ?

danke und gruß maik

BeitragVerfasst: 5. August 2007 15:25
von Joachim

BeitragVerfasst: 5. August 2007 16:11
von mzler-gc
Brauchst doch net gleich n neuen Benzinhahn, ordentlich saubermachen reicht doch! :wink:

Ich bin mit der Tankversieglung von Ammon recht gut zurechtgekommen, Set für um die 30?, reicht für mind. 2Tanks...

Ewig diese Schleichwerbung hier :versteck: SCNR!!