Kettenfett

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Re: Kettenfett

Beitragvon Martin H. » 14. Januar 2020 20:16

Vielen Dank an Güsi für die Erläuterungen; ich fühle mich dadurch in meiner Kettenpflege bestätigt und werde bei den Emmen auch weiterhin lieber auf Kettenspray verzichten. :wink:
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Re: Kettenfett

Beitragvon koschy » 14. Januar 2020 20:58

Also ich habe vor zwei Jahren einfach extrem schlechte Erfahrungen mit Fett gemacht (bin das vorher auch jahrelang gefahren). Mit viel Gepäck und bei 40 Grad Hitze war die Kette nach 500-600 km (also jeden Tag) komplett trocken gelaufen. Sie ist so heiß geworden, dass die Kettenschläuche angefangen haben, ihre Färbung an das zerfließende Öl abzugeben, wodurch es mir den ganzen Motor versaut hat, was fast nicht mehr ab zu bekommen war. Außerdem hat sich durch die fehlende Schmierung die Kette so gelängt, dass die Kettenspanner am Maximum waren. Und es war schon eine nagelneue RK428H. Die war nachher komplett fritte. Daher nehme ich definitiv kein Fett mehr. Als Sonntagsfahrer mag das gehen, aber auf Reisen mit viel Gepäck, warmen Temperaturen und viel Kilometern ist das aus meiner Erfahrung raus eine extrem schlechte Wahl. Ähnliche Erfahrungen müssten ja eigentlich auch Gespannfahrer gemacht haben, die ebenfalls große Strecken mit viel Gewicht zurücklegen. Aber wie dem auch sei: Ich bleibe jetzt erstmal bei normalem weißen Kettenspray und wenn das nicht passt, dann werde ich mir spezielles Kettenspray holen, das Kautschuk nicht angreift. Zumal ich einfach mal unterstelle, dass die Lebensdauer der Kette sich durch die hochwertigen Öle doch deutlich verlängert. Bessere Schmierung und eine vielfach höhere Haftkraft.

EDIT: Hier mal ein Kettenspray, das explizit für Kunststoffe freigegeben ist. Ich denke, diese pauschale Verurteilung von Kettensprays als Töter von Schläuchen sollte man mit Vorsicht genießen.

https://www.ravenol.de/produktgruppe/au ... ten-spray/
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Re: Kettenfett

Beitragvon Mainzer » 14. Januar 2020 21:29

Oder man baut sich einen Kettenöler ein. Der kann dann wahrscheinlich auf deutlich geringerer Tropfrate laufen als an einem Motorrad mit offener Kette.
Ich meine, irgendwann sowas schonmal gesehen zu haben.
Grüße aus Schwabsburg, Nils
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Re: Kettenfett

Beitragvon rockebilly » 14. Januar 2020 21:30

Gott sei dank fahre ich dieses Schlauchgeraffel nicht mehr. Ich kann da keinen Nachteil im Winter feststellen.

2 mal die Woche einsprühen mit guten Spray. Feddisch.

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Re: Kettenfett

Beitragvon g-spann » 15. Januar 2020 00:09

@koschy:
Vielleicht war's das falsche Fett, Heißlagerfett muss es mindestens schon sein, ich hatte ein spezielles für eine Umgebungstemperatur von 180°C...zu Zweitakt-Gespannzeiten hatte ich da nie ein Problem mit; jedes Jahr Christi Himmelfahrt mit Gepäck, auch mal zu zweit, zum MZ-Treffen ins Erzgebirge, einfache Strecke schlapp 600 km, oder Elefantentreffen im Bayr. Wald, 650 km, immer in einem Rutsch hauptsächlich über die Autobahn, ohne irgendwelche Probleme mit dem Kettenantrieb...die kriegte ich erst mit dem Rotax-Gespann, aber auch da nicht trocken, sondern einfach nur zu heiss, wie schon verschiedentlich beschrieben...
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Re: Kettenfett

Beitragvon TS-Jens » 15. Januar 2020 07:57

Mainzer hat geschrieben:Oder man baut sich einen Kettenöler ein. Der kann dann wahrscheinlich auf deutlich geringerer Tropfrate laufen als an einem Motorrad mit offener Kette.
Ich meine, irgendwann sowas schonmal gesehen zu haben.


Sowas hab ich gesehen mit einem Dosierer vom Tropf. Da hat der Fahrer das einfach mal zwischendurch ne Etappe lang aufgedreht und dann war wieder ewig ruhe. Er meinte dass es so bei Langstrecken komfortabler ist.
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Re: Kettenfett

Beitragvon koschy » 15. Januar 2020 08:16

g-spann hat geschrieben:@koschy:
Vielleicht war's das falsche Fett, Heißlagerfett muss es mindestens schon sein, ich hatte ein spezielles für eine Umgebungstemperatur von 180°C...zu Zweitakt-Gespannzeiten hatte ich da nie ein Problem mit; jedes Jahr Christi Himmelfahrt mit Gepäck, auch mal zu zweit, zum MZ-Treffen ins Erzgebirge, einfache Strecke schlapp 600 km, oder Elefantentreffen im Bayr. Wald, 650 km, immer in einem Rutsch hauptsächlich über die Autobahn, ohne irgendwelche Probleme mit dem Kettenantrieb...die kriegte ich erst mit dem Rotax-Gespann, aber auch da nicht trocken, sondern einfach nur zu heiss, wie schon verschiedentlich beschrieben...


Ok, das mit dem Heißlagerfett macht Sinn. Ich hatte immer handelsübliches Wälzlagerfett oder MoS2-Fett genommen. Aber das verabschiedet sich bei heißer Kette innerhalb von 1-2 Stunden und dann fährt man trocken.
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Re: Kettenfett

Beitragvon Thomas Becker » 15. Januar 2020 08:25

Ich wiederhole mich:
Spray dringt intensiv in die Rollen ein und bleibt auch da.
Fett könnt ihr im Deckel abkratzen.
Alle modernen Sprays greifen Gummi und alle benachbarten Kunststoffe nicht an. Das wäre auch unvorteilhaft bei Fireblade und Co.
Ich schmiere meine Kette durch ein winziges Loch im Kettenkasten mit Röhrchen an der Spraydose und kontrolliere gelegentlich hinter dem Deckel.
Die Kette ist immer (immer) geschmiert.
Gruss

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Re: Kettenfett

Beitragvon samyb » 6. März 2020 09:59

Aus einem russischen Motorradbuch (Сытин Б.М. - Устройство советских мотоцикло), 1942 stammt folgende Anleitung zur Kettenpflege:

Bild

Sieht nach einem Bad im heissen Fett aus :?:

Ich habe bei Miraculis in den ältesten Bedienungsanleiteungen (RT 125) gestöbert. Da steht aber bei Kettenplfege nichts derartiges!

War so eine Behandlung etwa zur DKW-Zeit gängig?

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Re: Kettenfett

Beitragvon guzzimk » 6. März 2020 10:04

]
samyb hat geschrieben:Aus einem russischen Motorradbuch (Сытин Б.М. - Устройство советских мотоцикло), 1942 stammt folgende Anleitung zur Kettenpflege:

Bild

Sieht nach einem Bad im heissen Fett aus :?: War so eine Behandlung etwa zur DKW-Zeit gängig?

Ich habe bei Miraculis in den ältesten Bedienungsanleiteungen (RT 125) gestöbert. Da steht aber bei Kettenplfege nichts derartiges!


..Gab es früher (80er) auch zu kaufen, in einer grossen Dose Kettenfett, Fett heiß machen zum Verflüssigen und dann Kette rein und drin bewegen......war aber eher nix für O-Ring-Ketten......glaube ich.....
[attachment=0]Kettenfett.jpg[/attachment
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Zuletzt geändert von guzzimk am 6. März 2020 10:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kettenfett

Beitragvon samyb » 6. März 2020 10:06

Interessant! Danke!

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Re: Kettenfett

Beitragvon muenstermann » 6. März 2020 10:16

muenstermann hat geschrieben:sowas hier

Bild

Schau mal hier
Is maith an scáthán súil charad.

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Re: Kettenfett

Beitragvon samyb » 6. März 2020 10:22

muenstermann hat geschrieben:Schau mal hier


Volltreffer!

https://www.putoline.com/de/produktkata ... -wax/1675/


Die Dose öffnen
Auf Gaskocher oder Heizplatte stellen und Chain Wax erhitzen
Die Kette in die Dose legen
Einige Minuten einwirken lassen
Die Kette entfernen, während das Chain Wax noch heiß ist
Die Kette aufhängen, damit überschüssiges Wachs abtropfen kann


Also für offene Ketten geeignet!

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Re: Kettenfett

Beitragvon flotter 3er » 6. März 2020 10:42

samyb hat geschrieben:Ich habe bei Miraculis in den ältesten Bedienungsanleiteungen (RT 125) gestöbert. Da steht aber bei Kettenplfege nichts derartiges!

War so eine Behandlung etwa zur DKW-Zeit gängig?


In irgendwelcher MZ Literatur stand das auch so drin, bin ich mir sicher. Weiß nur nicht mehr wo. Aber "Kette auskochen" war nichts Ungewöhnliches, z.B. auch bei Fahrradketten. Sauber machen mit Waschbenzin und dann in den Pott mit heißen Fett.
Gruß Frank


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Re: Kettenfett

Beitragvon Martin H. » 6. März 2020 10:50

@samyb:
Mein Vater hat früher auch die Motorradketten „in Kettenfett gebraten“ ( wie er das nannte).
Ich mach‘s nicht, verwende wie gesagt Molykotefett und gut ist. :wink:
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Re: Kettenfett

Beitragvon samyb » 6. März 2020 11:00

Martin H. hat geschrieben:@samyb:
Mein Vater hat früher auch die Motorradketten „in Kettenfett gebraten“ ( wie er das nannte).
Ich mach‘s nicht, verwende wie gesagt Molykotefett und gut ist. :wink:



:gut:

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Re: Kettenfett

Beitragvon g-spann » 6. März 2020 12:27

In meiner Anfangszeit hatte ich auch ne Dose Kettenfett von Castrol, die auf die Herdplatte kam, war komplett normal damals...als ich die erste O-Ringkette hatte, flog die Dose in die Ecke und wurde auch bei der ersten MZ nicht mehr raus geholt...
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Re: Kettenfett

Beitragvon MZFieber » 6. März 2020 12:29

Ich nehm immer Wälzlagerfett, bisher sah dadurch auch noch keine meiner Hinterradfelgen so dermaßen versifft aus. :shock:

Da mein Vorrat aufgebraucht war habe ich aus Versehen graphitiertes Fett erstanden, aber das sollte ja auch funktionieren. Ist halt schwarz und nicht gelblich wie das normale Fett?

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Re: Kettenfett

Beitragvon starke136 » 6. März 2020 13:35

Ich fahre seit Jahren (sind bestimmt schon 5+) die Naturkautschukkettenschläuche von unserem Güsi und bin sehr zufrieden damit.

Außen sind sie langsam etwas grobporiger, aber mein Motor hat auch mal ordentlich Öl auf sie gesabbert :roll:
Aber sie sind dicht und ohne Risse. Ich bin zufrieden damit.

Ich schmiere die Kette ausschließlich mit Maschinenfett, anfangs noch mit DDR-Beständen mittlerweile mit Maschinenfett aus dem Norma für 2,99 Euro pro Tube mit Temperaturbereich -30 Grad bis 160 Grad. Also alles fein nach Handbuch.
Auch bei um die 35-40 Grad im Sommer lief mir die Kette nicht trocken bei der Ostseetour mit Gepäck oder zum treffen.

Es funktioniert gut bei mir mit dieser Art der Schmierung. Ich fahre eine DID-Kette, welche gefühlt schon ewig hält.
Ich denke es kommt, neben der Schmierung, auch immer auf die Qualität der Kette an.
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Re: Kettenfett

Beitragvon Mechanikus » 6. März 2020 22:19

Die Sache mit der Kettenschmierung läßt sich nicht mit einer einzigen Antwort abhandeln. Die für uns infrage kommenden Viskositäten von Schmierfett nennen sich EP2 und EP3. Am gebräuchlichsten und für Endverbraucher überall erhältlich ist EP2. Das neigt aber schon bei längerer Standzeit zu Ölabscheidung und bereits bei moderaten Temperaturen zur Verflüssigung. Eher geeignet ist daher EP3. Das muß man wissen und nach der Bezeichnung Ausschau halten. Ein Phänomen, das ich von früher gar nicht kenne, was mir aber in jüngerer Zeit auch begegnet ist, sind durchgeriebene Kettenschläuche aufgrund offensichtlichen Schmiermittelmangels. Und das, obwohl die Kette beim Einbau der neuen (Nachbau) Schläuche einwandfrei geschmiert war. Scheinbar verflüchtigt sich das Fett. Ist mir mit Molybdänsulfitfett passiert. Früher hatte ich eine 10 kg Dose Staufferfett noch vom Großvater (also schon damals mindestens 40 Jahre alt!), da ist sowas nie passiert und die Kette lief immer einwandfrei im Fett. Ich erkläre mir das so, daß ein Großteil des Öls schon abgeschieden war, weshalb das Fett eine recht feste Konsistenz hatte. Weggeschleudertes Öl gab es praktisch nicht auf der Felge und wenn, kam es aus dem Getriebe durch die Kupplungsbetätigung gesickert. Erfolgreich als Kettenfett verwendbar, kann ich aus meiner Erfahrung Heißlagerfett sowie sogenanntes Langzeitfett EP3 empfehlen. Beim Schmieren hat sich die MZ Anweisung, das Fett bei voraus drehender Kette in den unteren Kettenschlauch zu geben, bewährt. Um jeden Schmiermittelmangel auszuschließen, fülle ich den Raum um das Kettenritzel vorn am Getriebeausgang fast ganz mit Fett, sodaß
die Kette immer dort hindurch muß.

Das althergebrachte Kettenfett, in das im erwärmten Zustand die Kette eingelegt wurde, ist heute nicht mehr notwendig. Es wird durch die lösemittelhaltigen Kettensprays völlig ersetzt. Die machen genau dasselbe: Sie ziehen dünnflüssig in die Schmierstellen ein und werden dann höherviskos. Das dient der inneren Schmierung der Kette. Die äußere Schmierung, also die zwischen Kette und Kettenblatt, ist bei offenen Ketten nicht so gut, weil Kettenspray den umherfligenden Staub anzieht, der dann die Kette nebst Blatt verschleißt. Hier ist der MZ Kettenschutz natürlich die geniale Abhilfe. Der Verschleiß durch Staub entfällt, die Kette ist praktisch immer geschmiert, sowohl innen als auch außen. Vorausgesetzt, man hat geeignetes Fett...

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Re: Kettenfett

Beitragvon Ekke » 6. März 2020 22:51

Hallo Zwei oder Dreiradler
Ich behandle meine Kette wie im 60 Jahre alten Betriebshandbuch für die 250/0 vorgegeben. Ca aller 1000 km 20 bis 30 Tropfen Öl in die Knobbelverschlossene Öffnung des Kettenkastens ( Metall) und gut is. Ist mir fast peinlich, aber meist nehme ich 2 Takt Öl, da hab ich immer ne Flasche im Seitenwagen. Bei meinen Tourlängen von 100 bis Max. 200 km hatte ich noch nie mehr als Handwarme Kettenschläuche.

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Re: Kettenfett

Beitragvon Mechanikus » 6. März 2020 22:57

Und wie sieht's mit Spritzern auf dem Hinterrad aus?

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Re: Kettenfett

Beitragvon Ekke » 6. März 2020 23:16

Ja klar, paar Spritzer sind immer drauf. Aber da es bloß Öl ist, kein Problem. Hauptständer runter, Rad drehen und mit Lappen abwischen. Alufelge wie neu.

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Re: Kettenfett

Beitragvon trabimotorrad » 7. März 2020 11:13

Dank der genialen Kettenschläuche kommt der Hauptfeind einer jeden Kette, der Staub, kaum an sie ran. Bei offenen Ketten, die mit einem Super-Dupper-High-Tech Kettenfett mit besonders großer Haftkraft behandelt werden, klebt auch der Straßenstaub Super-Dupper-High-Tech und mit großer Haftkraft fest AN der Kette und ergibt ein "Super-Dupper-High-Tech-Schmiergelpaste" die mit großer Haftkraft haftet :shock: .
Ohne O-Ringe gelangt dann diese "Schmirgelpaste" in die Kette und dann ist ihr Ende ab zu sehen.
Deshalb hat man die Ketten früher ausgekocht. In heutiger zeit ist das Auskochen von nicht-O-Ring-Ketten zwar immer noch sinnvoll, aber auch eine Heidenarbeit. Faul, wie der Mensch numal ist, genügt es mir die kette an der MZ alle zwei bis dreitausend Kilometer zu fetten und sobald sie anfängt, sich zu längen kommt sie raus und eine neue rein. Bei 10 bis 15 €, die eine MZ- Kette kostet, selbst für mich, als Schwaben, ein überschaubares Problem :wink:
Gruß aus Wüstenrot, wohnen, wo Andere Urlaub machen...
Zwei Takte sind genug, alles Andre ist Betrug!

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( Zitat von TS-Jens 13.04.2020)

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Fuhrpark: 1XMZ ES300 Personengespann, 1X ETZ251 Personengespann, 2X ETZ250 Solo, 2X TS250, 1X ES175, 1X TS150, 1X Kreidler RS65, 1-2X Keeway125 Bonsai-Chopper, 1X Hyosung XRX125, 1X BMW R100,1X BMW R1100LT, 1X BMW K75RT, 1X BMW K75S, 1X K75 C, 1X K75RT mit EML-Beiwagen 1X K100, 1X K100RS 4V, 1X BMW K1100LT, 1X Trabi-Kabrio, 1X Fiat/Maybach Seicento, 1X Ford-Escort-Kabrio 1X Qek Junior.
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Mr. Maultasche
 
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