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Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 2. September 2019 11:22
von Schrakenbach
CIMG7900 - Kopie.JPG


CIMG7901 - Kopie.JPG


Das Gewindestück für die Tachowelle ist gebrochen, das Gewinde ist intakt. Wie sonderbar!

Ich habe nun die Vermutung, dass das Alu-Stück schon vor der Verarbeitung gebrochen war.
Ist das jetzt ein Versehen oder ein Beispiel für die DDR-Produktion der 50er Jahre?

Immerhin hat das Teil bis heute gehalten. Montiert steckt es in einer Klemmfaust und kann also nicht auseinanderbrechen und auch nicht so beschädigt werden.
Wurde das also in der Produktion in Kauf genommen „Wird schon halten“ oder war das einfach wurscht, um den Plan an Stückzahlen einzuhalten?

beste Grüße
der alte Schrakenbach

Ach ja, der Tachoantrieb stammt aus einer ES 250 von 1959.

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 2. September 2019 12:58
von EmmasPapa
Das war sicher nicht vor der Verarbeitung gebrochen.

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 2. September 2019 13:02
von ETZChris
Klar, in der DDR waren alle Produkte so mies verarbeitet. Und das nur wegen des Plansoll.
Aber wir hatten doch nüscht!

;)

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 2. September 2019 13:09
von Mirka1973
weder noch... :gruebel: Hast halt nur Pech :-D

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 2. September 2019 13:50
von flotter 3er
Wenn dann hat das nichts mit DDR Produktion allgemein zu tun. Für den Fall das es schon von Beginn an kaputt war, kommt sicher am ehesten persönliche Schlamperei/und oder Lustlosigkeit in Frage. Und die gab es überall und gibt es noch immer. Völlig systemunabhängig.

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 2. September 2019 14:03
von g-spann
Unfassbar! Grade mal 60 Jahre alt und schon kaputt! Da sieht man mal, wie schlecht in der DDR gearbeitet wurde! Nicht nur, dat die "nüscht hatten", schlampig gearbeitet hamse ooch!
Bei BMW (hier ggf. ersatzweise den Hersteller deiner Wahl einfügen!) wäre das nicht passiert! :lach: :lach: :lach:

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 2. September 2019 16:13
von Tigerente
Ist heute der erste April?
Ich verstehe die Fragestellung nicht.
Ein Bauteil geht nach 60 Jahren kaputt. Das kann passieren. Da es sich nicht um ein tragendes Flugzeugbauteil handelt, wird vor 60 Jahren kein übergroßer Aufwand bei der Qualitätssicherung gemacht worden sein.
Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
"Tigerente" Jörn

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 2. September 2019 17:23
von ea2873
Tigerente hat geschrieben:Ein Bauteil geht nach 60 Jahren kaputt. Das kann passieren.



es geht wohl eher um rein technisches Interesse an der Ursache des Risses, so richtig kann ich mir auch nicht vorstellen warum das gerissen ist.

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 2. September 2019 17:58
von P-J
Tigerente hat geschrieben:Ein Bauteil geht nach 60 Jahren kaputt.


nu komm nicht das da die Garantie schon abgelaufen wäre. :mrgreen: :lach:

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?,

BeitragVerfasst: 2. September 2019 18:22
von Altfranke
Wikipedia sagt: Der Schwingbruch tritt umso früher ein, je höher die Frequenz der Wechselbelastung und je größer die Schwingungsamplitude ist. Qualitativ lässt sich die Höhe der Belastung aus dem Verhältnis der Schwingbruchfläche im Vergleich zur Restgewaltbruchfläche ableiten.

Heißt: Wäre die Schraube halb so lang, wäre sie 1989 gebrochen. Wer weiß, ob Du da eine neue bekommen hättest.

Merke: Tachowellen dürfen sich nicht drehen, dann halten Sie länger :mrgreen:

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 2. September 2019 19:51
von flotter 3er
Wenn ich den TE richtig verstanden habe ging es um eine ganz andere Frage. Der Riss betrifft nicht das Gewinde! Heißt also evtl. wurde ein schon beschädigtes Bauteil verwendet und da noch das Gewinde gesetzt. Und die Frage war sicher, obwohl man schon beim Einbau gesehen hat, das Teil hat eine Beschädigung, wurde es trotzdem verwendet. Und ob das im Osten eben "Methode" war oder Schlamperei eines Einzelnen. Soweit ich aber mir darüber ein Urteil erlauben möchte, ist es eher Letzteres - denn die überwiegende Anzahl der Facharbeiter und Handwerker hatten schon eine Berufsehre.

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 3. September 2019 00:28
von Schrakenbach
Das ist ja alles ganz schön und gut. Es muss sich auch niemand auf den Schlips getreten fühlen.
Es bleibt doch schließlich die Frage: Wie kann ein Teil so kaputt gehen? Im Betrieb am Tachoantrieb doch wohl eher nicht.
Und wenn es so kaputt gegangen ist, wieso ist das Gewinde noch heil?

PS: Ich möchte mir kein Urteil erlauben über "persönliche Schlamperei" oder Mangelwirtschaft.

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 3. September 2019 06:03
von UlliD
Das Gewinde trägt doch nur die Überwurfmutti der Tachopeese, da ist doch keinerlei Last drauf.

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 3. September 2019 07:44
von Stephan
Warum wird wohl das Gewinde halbwegs intakt sein?

Der Riss wird ein Materialfehler vom Strangpressen sein, den man erst beim Abdrehen sieht. Solche Teile gehen durch einen Automaten und da fällt das kaum auf, zumindest nicht mit den visuellen Kontrollen der 50er Jahre.
Deas Gewinde wird gerollt sein, deswegen drückt sich das Material in den Riss und erscheint somit "unbeschadeter".

Einfache Erklärung und nix mit Bruchverhalten, Schlamperei oder anderen Theorien.

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 3. September 2019 14:07
von Tigerente
Stephan hat geschrieben:Warum wird wohl das Gewinde halbwegs intakt sein?

Der Riss wird ein Materialfehler vom Strangpressen sein, den man erst beim Abdrehen sieht. Solche Teile gehen durch einen Automaten und da fällt das kaum auf, zumindest nicht mit den visuellen Kontrollen der 50er Jahre.
Das Gewinde wird gerollt sein, deswegen drückt sich das Material in den Riss und erscheint somit "unbeschadeter".

Einfache Erklärung und nix mit Bruchverhalten, Schlamperei oder anderen Theorien.

Moin Stephan!
Du beschreibst ein sehr mögliches Szenario. Zumal ich meine auf Bild zwei den Riss auch im Gewinde zu sehen, nur nicht als "klaffernder Spalt" sondern mehr als "feiner Haarriss".
Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
"Tigerente" Jörn

Re: Ausnahme oder Beispiel für die DDR-Produktion?

BeitragVerfasst: 7. September 2019 06:18
von TS Jens
Stephan hat geschrieben:Warum wird wohl das Gewinde halbwegs intakt sein?

Der Riss wird ein Materialfehler vom Strangpressen sein, den man erst beim Abdrehen sieht. Solche Teile gehen durch einen Automaten und da fällt das kaum auf, zumindest nicht mit den visuellen Kontrollen der 50er Jahre.
Deas Gewinde wird gerollt sein, deswegen drückt sich das Material in den Riss und erscheint somit "unbeschadeter".

Einfache Erklärung und nix mit Bruchverhalten, Schlamperei oder anderen Theorien.


Hallo

Ist nur ein Szenario

Das Teil kam aus der Fertigung in einer großen Kiste , an die Fertigungsstraße. Wo im Takt und im Akkord die Motorräder zusammen geschraubt wurden.
Vielleicht ist es den Arbeitern am Fließband gar nicht aufgefallen.

So etwas ist nicht nur in den 50er Jahren passiert. Das passiert auch im Jahr 2019. Metall in Lebensmittel etc.

Gruß Jens