Zündnix hat geschrieben: Erzähl ma...
Ist zwar jetzt OT, aber ok.
Sonntag, den 04.03.07 Gespanntour mit den Kiddies. Beim antreten schlägt der Kicker zurück und knallt mir in die Knobelbechergeschützte Wade. Passiert halt schonmal....nix dabei gedacht, augenscheinlich nix kaputt an der Wade.
Im Laufe der Woche bildet sich ein blauer Fleck, die Wade schmerzt ein wenig wie "gezerrt". Zum Ende der Woche werden die Schmerzen so stark, dass ich meine Arbeit abbrechen muß. Das war am Freitag, den 09.03.07. Ein Kollege fährt mich zu meinem etwas entfernt parkenden Auto. Dort angekommen ist mein Kreislauf mittlerweile kurz vorm zusammenbrechen, kalter Schweiß, Schüttelfrost. Irgendwie schaffe ich es aber trotzdem mit dem eigenen PKW in die Uni D´dorf.
Dort wird der Verschluß der Hauptschlagader im rechten Knie festgestellt -> keinerlei Durchblutung mehr im rechten Bein unterhalb des Knies -> Intensivstation.
Der Verschluß wurde mittels eines Zugangs in der linken Hüfte festgestellt, über den zentimeterweise ein Draht und Kontrastmittel in die betroffene Vene geschoben/gespritzt wurde. Sehr angenehm! Nach ungefähr 1,5 std. Röntgen wurde der Verschluß dann lokalisiert. Mittels diesem Zugang wurde dann das komplette Wochenende auf der Intensiv versucht, den Verschluß medikamentös zu lösen. Hat aber nur teilweise geklappt.
Erschwerend hinzu kam die "dumme Lage" des Verschlußes, mitten im Kniegelenk. Herzpatienten werden es wissen, normalerweise kommt dann ein Ballon zum Einsatz, der die Vene dehnt. Oder aber ein Gerüst wird in die Vene eingesetzt, welches sie weitet (ich glaube "Stand" heißt sowas).
Ging aber alles nicht, da der Verschluß mitten im Kniegelenk war und die Bewegung des Knies einen dauerhaften Erfolg verhindert hätte.
Montag den 12.03. dann die letzte Alternative, die OP.
Aus der rechten Hüfte wird eine überflüssige Vene ausgebaut. Die kaputte Vene im Knie ebenfalls. An ihre Stelle wird die "Ersatzvene" aus der Hüfte eingesetzt. Dauer der OP -> mehrere Stunden.
Am 22.03.07 werde ich entlassen, kann nicht gehen und die Muskulatur hat sich im rechten Bein schon zurückgebildet. Es folgt Lymphdrainage und Krankengymnastik.
Am 12.05.07, also etwas über 2 Monate später werde ich wieder gesundgeschrieben.
Der Verschluß der Vene entpuppte sich als Blutgerinsel, welches sich durch eine innere Verletzung des "Kickstarterunfalls" gebildet hatte.
Auf dem Weg durch den Körper, ist es im Knie hängengeblieben. Gott sei Dank. Nicht auszudenken, wenn es im Schädel oder Pumpe hängengeblieben wäre.
Schockierend auch die Aussage der aufnehmenden Ärztin.....hätte ich das Wochenende noch abgewartet, hätte ich sehr wahrscheinlich meine Moppeds behindertengerecht-einbeinig umbauen müssen.
Soviel zu meiner persönlichen Kickstartererfahrung.
Nette Anekdote am Rande....
Mir wurde viel Bewegung verordnet, also rauf aufs Gespann

.
Mit rechts konnte ich noch nicht kicken, also zaghaft mit links.
Rauf aufs Mopped, 1. Gang rein und die Kiste fährt rückwärts!
Weiss der Geier warum.....paßte aber irgendwie zu der ganzen Pechgeschichte.