von Mechanikus » 27. April 2020 11:17
Sind die Kettenschläuche von der Kette durchgeraspelt oder lösen sie sich direkt auf? In letzterem Fall wäre es einer ganz miserablen Materialqualität geschuldet. Wahrscheinlich sind sie aber durchgeraspelt. In dem Falle, und insbesondere bei bestimmten Nachbaukettenschläuchen hilft reichlich schmieren. Kettenspray ist was für ungekapselte Ketten. An der MZ benutze ich es nur für Hebelgelenke und dergleichen, weil es schön in die Gleitlagerung hineinzieht. Jedoch nicht so für die Kette. Dort kann man das billigste Fett hineinklatschen, aber bitte reichlich.
Ein Kumpel kam ratlos zu mir wegen durchgeraspelter Kettenschläuche. Limadeckel ab, Ursachenforschung. Schock. Die Kette war völlig trocken. Er war sich hundertprozentig sicher, sie eingeschmiert zu haben. Glaube ich ihm auch. Das Phänomen ist dann auch noch bei anderen Leuten aufgetreten.
Meine Erkenntnis daraus: Bestimmte Nachbaukettenschläuche bedürfen einer überaus reichlichen Schmierung, weil sich sonst, vermutlich durch Wärmeentwicklung, das Fett verflüchtigt. (Wohin? Sicherlich in die Kette sowie an die nicht kettenführenden Umfänge der Schläuche.)
Fazit: Kette reichlich in Fett einbalsamieren. Laut MZ- Empfehlung Hinterrad vorwärts drehen und dabei bei geöffneten Limadeckeln Fett auf das untere Kettentrum pappen, daß dann in den unteren Kettenschlauch hineingezogen wird und sich dort um die Kette verteilt. Meine Empfehlung: Auch noch den Raum, wo sich das Ritzel dreht, mit Fett füllen, damit die Kette ständig dort durch muß. So bleibt sie immer geschmiert.
Fuhrpark: MZ TS 150 GS-Umbau Bj 1983; DKW NZ 250 Bj. 1938; Simson S51 Umbau Bj.1980; NSU Quick-Umbau Projekt Bj.1936; Trial-Projekt mit MZ-Motor; Eigenbau-Simmi mit Starrrahmen und MZ Motor; Phänomen Bob Projekt Bj.1941; IFA DKW RT-0 Projekt, DKW NZ 350/ISH Umbau Projekt