ETZ 250 - nur mal schnell die Kupplung einstellen...

Vor 14 Tagen auf auf einer wunderschönen 800km-Wochenedtour bemerkte ich, das die Kupplung an meiner ETZ 250 doch ganz schön spät kommt. Das blieb zum Glück bis daheim so - also ohne Probleme nach Hause gekommen. Am letzten Wochenende dann mal nach der Kupplung geschaut - ups, die Nachstellplatte ist ja am Anschlag.

Das ist ja komisch, also mal genauer geschaut. Bowdenzug am Motor unter der Hülse ausgefranzt. Sollte nicht die Ursache sein, tausche ich mal lieber. Der viele Jahre unter der Sitzbank spazieren gefahrene Bowdenzug passte nicht ganz, insgesamt etwas zu kurz. Gibt es da verschiedene Versionen, z.B. von der ETz 251? Außenrum verlegt, geht erst einmal zum probieren - nur besser funktioniert die Kupplung jetzt nicht (war ja zu erwarten).
Also dann halt Öl ablassen und nachschauen. Siehe da, die Beläge sind runter. Das ist verwunderlich, da die Kupplung noch kein 4.000 km drauf hat. Diese hatte ich vor längerer Zeit bei *** komplett gekauft (mit dem Hinweis "hat irgendjemand vor ihm regeneriert" - also vermutlich Pech gehabt mit Belägen und Lamellen, Fotos folgen (Verkäufer wird nicht genannt da es kein Bashing sein soll - war ja ordentlich beschrieben, Fotos von den Kupplungsbelägen folgen).
Zum Glück alle Kupplungsteile vorrätig, also dann mal schnell die andere Kupplung komplettiert und den Abzieher angesetzt. Schließlich soll die ETZ ja in der schönen Jahreszeit bewegt werden....
Nur ging die Kupplung nicht runter. Selber im vorletzten Winter draufgemacht, "gehalten hat es"....
Dafür zu spät gemerkt, das das Abzieh-Gewinde der Kupplung sich auflöst:
Und der Versuch mit dem Klauenabzieher führte zu einer vermurksten Kurbelwelle - war ja klar
Könnte also doch eine größere Sache werden. Die notwendige Motorüberholung hatte sich ja schon angedeutet, hoffte halt erst im Winter. Zwar ging der 5. Gang schlecht rein, insbesondere wenn der 4. Gang ordentlich ausgefahren wurde (manchmal auch gar nicht) - aber irgendwann ging es dann doch. Und ich habe da noch einen Spruch im Ohr: viewtopic.php?f=4&t=83845#p1725263
Fazit von Tag 1: Motor vermurkst - muss nun doch gemacht werden. Zum Glück liegt noch ein bei ebay gekaufter Motor in der Ecke, den baue ich morgen mal ein und schaue ob der noch etwas fahren will
Einschätzung:
Beim Abziehen vermutlich folgende Fehler gemacht:
-Zu sehr einseitig bei abziehen auf den Schlüssel gedrückt, dabei vermutlich das Gewinde überlastet ("drehen - nicht drücken")
-Den Hammer zum "Freischlag" auf den Abzieher zu zughaft benutzt - wollte ja noch fahren und die Kurbelwellenlager ganz lassen
-nur mit dem Heißluftfön heiß machen reicht nicht, besser wäre wohl der Brenner gewesen
Also blöd gelaufen - wer was macht macht auf Fehler----
Feedback ist willkommen - es folgt der Berich von Tag 2
-- Hinzugefügt: 29. Mai 2020 23:07 --
Tag 2: Dann mal den Versuch mit dem Austausch Motor starten. Den ETZ-Motor musste ich noch nie ausbauen, obwohl die ETZ schon seit 1990 "meine" ist.
(Randstory vor etlichen Jahren beim TÜV: Der Prüfer schaut sich das Motorrad an, trägt die Daten in seinen Computer und meint: "Sag doch gleich das Du nur 20km gefahren bist - da hätte ich nicht alles anschauen müssen").
Nun ja, war nach 4h erledigt - inkl. Wechsel des Kettenritzels da von ETZ251
Die Probefahrt war alles andere als erfolgreich: Laufgeräusche, Im ersten Gang schlagende Geräusche beim Beschleunigen, läuft schlecht. Also gleich wieder kehrt, geflucht, die ETZ in die Ecke gestellt und erst einmal alles aufgeräumt...
Also jetzt beim 2. ETZ-Motor zur Motorüberholung "gebucht" - hätte ich doch eher mal probieren sollen...
Fragen: Schlagendes Geräusch beim 1. Gang: Wird ja vermutlich ein defektes Zahnrad sein, oder?
Fortsetzung folgt
-- Hinzugefügt: 29. Mai 2020 23:15 --
Tag 3: Machen lassen oder selber machen, das ist jetzt die Frage?
Einige Telefonate später, z.B. beim Zweirad-Center Schubert in Hartha: "Zwei bis drei Monate müssten sie schon warten." ( war ja zu erwarten bei Saisonbeginn).
Was jetzt? So einige Tage später: Wenn es sein soll, dann mach ich es jetzt selbst. Nur wie die Kupplung runterbekommen?
-- Hinzugefügt: 29. Mai 2020 23:38 --
]Heute dann endlich wieder Zeit. Also erst einmal die Lima und den Zylinder demontieren. Interessant: Der vor einem Jahr eingebaute Wellendirchtring leckt. Wie kann das sein?
(unten ist im Bild rechts)
Was sind das für helle Puntke im Zylinderkopf?
Kolbenbild - ganz schön braun, und ein paar (leichtere) Klemmspuren.
Versuch den Zylinder zu fotografieren, Laufspuren sind am Stoß fühlbar:
Wird sicher ausgeschliffen werden müssen, Kolbenringstoß messe ich noch
Kolbenbolzen, sollte dann vermutlich auch neu:
So, dann flexe ich mal den vermursksten Kupplungsstumpen einfach mal ab und versuch es mit ausbohren - zum Glück hat der Nachbar eine große Ständerbohrmaschine:
20 x Bohrer anschleifen und 3 h später - gehärtete Oberflächen von Kurbelwellen sind halt doch nicht zu unterschätzen:
Fortsetzung folgt - sicher nicht jeden Tag. Und eventuell auch ein Hilferuf zur Unterstützung (Raum Dresden)
Der Wildschrei und der Neuber-Müller sind vorhanden, die MZ-Motormontage Videos sind bekannt - also rein ins Schrauber-Abenteuer...
Das ist ja komisch, also mal genauer geschaut. Bowdenzug am Motor unter der Hülse ausgefranzt. Sollte nicht die Ursache sein, tausche ich mal lieber. Der viele Jahre unter der Sitzbank spazieren gefahrene Bowdenzug passte nicht ganz, insgesamt etwas zu kurz. Gibt es da verschiedene Versionen, z.B. von der ETz 251? Außenrum verlegt, geht erst einmal zum probieren - nur besser funktioniert die Kupplung jetzt nicht (war ja zu erwarten).
Also dann halt Öl ablassen und nachschauen. Siehe da, die Beläge sind runter. Das ist verwunderlich, da die Kupplung noch kein 4.000 km drauf hat. Diese hatte ich vor längerer Zeit bei *** komplett gekauft (mit dem Hinweis "hat irgendjemand vor ihm regeneriert" - also vermutlich Pech gehabt mit Belägen und Lamellen, Fotos folgen (Verkäufer wird nicht genannt da es kein Bashing sein soll - war ja ordentlich beschrieben, Fotos von den Kupplungsbelägen folgen).
Zum Glück alle Kupplungsteile vorrätig, also dann mal schnell die andere Kupplung komplettiert und den Abzieher angesetzt. Schließlich soll die ETZ ja in der schönen Jahreszeit bewegt werden....
Nur ging die Kupplung nicht runter. Selber im vorletzten Winter draufgemacht, "gehalten hat es"....
Dafür zu spät gemerkt, das das Abzieh-Gewinde der Kupplung sich auflöst:
Und der Versuch mit dem Klauenabzieher führte zu einer vermurksten Kurbelwelle - war ja klar
Könnte also doch eine größere Sache werden. Die notwendige Motorüberholung hatte sich ja schon angedeutet, hoffte halt erst im Winter. Zwar ging der 5. Gang schlecht rein, insbesondere wenn der 4. Gang ordentlich ausgefahren wurde (manchmal auch gar nicht) - aber irgendwann ging es dann doch. Und ich habe da noch einen Spruch im Ohr: viewtopic.php?f=4&t=83845#p1725263
Fazit von Tag 1: Motor vermurkst - muss nun doch gemacht werden. Zum Glück liegt noch ein bei ebay gekaufter Motor in der Ecke, den baue ich morgen mal ein und schaue ob der noch etwas fahren will
Einschätzung:
Beim Abziehen vermutlich folgende Fehler gemacht:
-Zu sehr einseitig bei abziehen auf den Schlüssel gedrückt, dabei vermutlich das Gewinde überlastet ("drehen - nicht drücken")
-Den Hammer zum "Freischlag" auf den Abzieher zu zughaft benutzt - wollte ja noch fahren und die Kurbelwellenlager ganz lassen
-nur mit dem Heißluftfön heiß machen reicht nicht, besser wäre wohl der Brenner gewesen
Also blöd gelaufen - wer was macht macht auf Fehler----
Feedback ist willkommen - es folgt der Berich von Tag 2
-- Hinzugefügt: 29. Mai 2020 23:07 --
Tag 2: Dann mal den Versuch mit dem Austausch Motor starten. Den ETZ-Motor musste ich noch nie ausbauen, obwohl die ETZ schon seit 1990 "meine" ist.
(Randstory vor etlichen Jahren beim TÜV: Der Prüfer schaut sich das Motorrad an, trägt die Daten in seinen Computer und meint: "Sag doch gleich das Du nur 20km gefahren bist - da hätte ich nicht alles anschauen müssen").
Nun ja, war nach 4h erledigt - inkl. Wechsel des Kettenritzels da von ETZ251
Die Probefahrt war alles andere als erfolgreich: Laufgeräusche, Im ersten Gang schlagende Geräusche beim Beschleunigen, läuft schlecht. Also gleich wieder kehrt, geflucht, die ETZ in die Ecke gestellt und erst einmal alles aufgeräumt...
Also jetzt beim 2. ETZ-Motor zur Motorüberholung "gebucht" - hätte ich doch eher mal probieren sollen...
Fragen: Schlagendes Geräusch beim 1. Gang: Wird ja vermutlich ein defektes Zahnrad sein, oder?
Fortsetzung folgt
-- Hinzugefügt: 29. Mai 2020 23:15 --
Tag 3: Machen lassen oder selber machen, das ist jetzt die Frage?
Einige Telefonate später, z.B. beim Zweirad-Center Schubert in Hartha: "Zwei bis drei Monate müssten sie schon warten." ( war ja zu erwarten bei Saisonbeginn).
Was jetzt? So einige Tage später: Wenn es sein soll, dann mach ich es jetzt selbst. Nur wie die Kupplung runterbekommen?
-- Hinzugefügt: 29. Mai 2020 23:38 --
]Heute dann endlich wieder Zeit. Also erst einmal die Lima und den Zylinder demontieren. Interessant: Der vor einem Jahr eingebaute Wellendirchtring leckt. Wie kann das sein?
(unten ist im Bild rechts)
Was sind das für helle Puntke im Zylinderkopf?
Kolbenbild - ganz schön braun, und ein paar (leichtere) Klemmspuren.
Versuch den Zylinder zu fotografieren, Laufspuren sind am Stoß fühlbar:
Wird sicher ausgeschliffen werden müssen, Kolbenringstoß messe ich noch
Kolbenbolzen, sollte dann vermutlich auch neu:
So, dann flexe ich mal den vermursksten Kupplungsstumpen einfach mal ab und versuch es mit ausbohren - zum Glück hat der Nachbar eine große Ständerbohrmaschine:
20 x Bohrer anschleifen und 3 h später - gehärtete Oberflächen von Kurbelwellen sind halt doch nicht zu unterschätzen:
Fortsetzung folgt - sicher nicht jeden Tag. Und eventuell auch ein Hilferuf zur Unterstützung (Raum Dresden)
Der Wildschrei und der Neuber-Müller sind vorhanden, die MZ-Motormontage Videos sind bekannt - also rein ins Schrauber-Abenteuer...