Seite 1 von 1

Fragen zur Kickstarteranlage und Schaltwelle / -stück

BeitragVerfasst: 27. Dezember 2020 21:53
von TS250-1 1979
Guten Abend,
bin am Bauteile reinigen bzw. auf Schäden kontrollieren und habe mal wieder ein paar Fragen. Entschuldigt, wenn die Antworten für den ein oder anderen selbstverständlich sind! :oops: Es ist meine erste Überholung eines Motorradmotors und auch wenn Schrauben ansich kein Thema ist, möchte ich doch auf Nummer Sicher gehen, sodass die kleine Dampflock nächstes Jahr wieder zuverlässig läuft. Eine Saison repariert und 2 1/2 Tankfüllungen bis zum Pleuellagerschaden gefahren ... da muss sich etwas ändern. :lach:

Also.
1) Druckfeder.
Im Handbuch steht "Druckfeder [...] gegen den Bund der Kickstarterwelle aufschieben". Es schiebt sie allerdings immer über den Bund hinaus. Ist das normal oder ist die Feder ausgeleiert? Weiter als dort wo die Rückholfeder der Kickstarterwelle eingehangen ist kann sie ja ohnehin nicht.
(1) Druckfeder.jpg


2) Pitting an der Welle und den Lagernadeln.
Muss dazusagen, dass es auf den Bildern schlimmer ausschaut als es real ist, aber man spürt es mit dem Fingernagel. Tauschen oder doch eher unkritisch? Wenn macht ja nur der Austausch von Welle und Nadeln zusammen Sinn.
(2) Pitting Kickstarterwelle.jpg
(3) Pitting Lagernadeln.jpg


3) Anlaufscheiben.
Die zugehörigen Anlaufscheiben sind recht stark eingelaufen und würde ich gerne ersetzen, kann allerdings online nur die äußere zwischen der Schrägverzahnung finden? Nehme an, dass die nicht gehärtet sind? Dann würde ich mir welche selber bauen. Die äußere hat leichte Anlauffarben, was natürlich durch Reibung kommen könnte. Deswegen die Frage.
(4) Anlaufscheiben.jpg


4) Schrägverzahnung.
Teilweise sind die Zähne vom Kickstarterrad und dessen Mitnehmer leicht ausgebrochen / abgenutzt. Würde ich dennoch wieder verbauen? Der Kickstarter ist beim Antreten nie übergesprungen und die Verzahnung greift (in der Hand) noch gut ineinander bzw. springt auch beim Auseinanderziehen nicht sofort über.
(5) Verzahnung.jpg
(6) Verzahnung.jpg


Und zu guter letzt ...
5) Im Handbuch steht, dass der Splint durch die Schaltwelle Führung vom Schaltarm ist und nicht zu weit nach oben gebogen sein darf, da sonst der Schaltarm zum Klemmen neigt. Bei meiner Schaltwelle ist zwischen Splint und Schaltarm allerdings eher etwas Platz, sodass dieser kippelt. Ist das normal oder sollte der Splint in dem Fall doch lieber etwas mehr in Richtung Arm gebogen werden?
(7) Schaltarm.jpg



Vielen Dank für eure Antworten!

Gruß, Florian

Re: Fragen zur Kickstarteranlage und Schaltwelle / -stück

BeitragVerfasst: 28. Dezember 2020 11:01
von Klaus P.
Die Feder liegt ja an Teil 14 an,

die Feder ist aber nicht mehr i. O., oben abgebrochen, die muß mit der letzten Windung anliegen,
so wie unten zu sehen, dann springt sie nicht mehr über. Die Feder ist mMn auch eine falsche.
Bevor du die Feder einbaust, kannst du zur weiteren Sicherheit eine Zahnscheibe (Teil 7)
aus dem Getriebe einlegen, dass verhindert zuverlässig ein Überspringen.

Die Teile aus Bild 2 - 4 sind für die Schrotttonne.


Frage 5 verstehe ich leider nicht, ich sehe da auch keinen Splint.

Die Rückholfeder (Teil 9) mußt du innen an der Enden auf Beschädigung (Kerbmarken) prüfen.

Ich weiß auch nicht was das Teil links von dem Schaltarm (Teil 2) ist.
Auf der Welle gibt es 3 Sicherungsscheiben, die große dünne und das Teil rechts daneben gehört da nicht hin.

Gruß Klaus

Re: Fragen zur Kickstarteranlage und Schaltwelle / -stück

BeitragVerfasst: 28. Dezember 2020 12:08
von hiha
Siehe etwas weiter unten.

Die Nadeln und die zugehörige Lauffläche sind verrostet, das ist kein Pitting im herkömmlichen Sinne. Ich überlege mir halt, wie viele Umdrehungen der Kickstarter in seinem Leben noch machen wird, und da das überschaubar ist, verglichem mit einer Getriebewelle, würde ich neue Nadeln und Scheiben organisieren, und das Ganze wieder zusammenbauen. Wie gesagt, das ist meine Ansicht.
Gruß
Hans

Re: Fragen zur Kickstarteranlage und Schaltwelle / -stück

BeitragVerfasst: 28. Dezember 2020 12:11
von Mainzer
hiha hat geschrieben:Die Nadeln und die zugehörige Lauffläche sind verrostet, das ist kein Pitting im herkömmlichen Sinne. Ich überlege mir halt, wie viele Umdrehungen der Kickstarter in seinem Leben noch machen wird, und da das überschaubar ist, verglichem mit einer Getriebewelle, würde ich neue Nadeln und Scheiben organisieren, und das Ganze wieder zusammenbauen. Wie gesagt, das ist meine Ansicht.

Gruß
Hans

Das Zahnrad dreht doch dauernd mit, allerdings ohne Last.

Re: Fragen zur Kickstarteranlage und Schaltwelle / -stück

BeitragVerfasst: 28. Dezember 2020 12:14
von UlliD
Mainzer hat geschrieben:Das Zahnrad dreht doch dauernd mit, allerdings ohne Last.

Aber dafür mit ordentlicher Drehzahl.... also alles NEU bitte :ja: :ja:

Re: Fragen zur Kickstarteranlage und Schaltwelle / -stück

BeitragVerfasst: 28. Dezember 2020 12:54
von hiha
Ah, stimmt, ausgerückt wird ja nur das Gegenrad. Dann revidiere ich alles, denn dann wird das mit der zeit ganz schön rascheln...

Gruß
Hans

Re: Fragen zur Kickstarteranlage und Schaltwelle / -stück

BeitragVerfasst: 28. Dezember 2020 20:06
von TS250-1 1979
Danke euch.

@Klaus: auf welches 'Dokument' bezieht sich die Nummerierung der Teile? Das Reparaturhandbuch bzw. die Teiletafeln vom MM250/4 sind es nicht?

Habe die Feder auf der Kickstarterwelle nun mit Bildern von Neuteilen verglichen und abgesehen davon, dass die Enden bei diesen etwas näher an die Windungen gehen / flacher sind, passt Windungszahl und Überlappung der Enden überein. Wie abgebrochen schaut es eigentlich nicht aus, aber es erscheint mir auch nicht logisch, dass die Feder über die gesamte Länge gleichmäßig im Durchmesser geweitet sein soll. Es ist egal wie rum, sie lässt sich mit beiden Enden über den Bund schieben.

Zu Frage 5) das Teil zwischen der ominösen Scheibe und dem Schaltarm sind die umgebogen Enden von dem im Handbuch erwähnten Splint. Also der muss da defintiv sein. Es gibt auf der Schaltwelle auch nur zwei Nuten für Sicherungsringe, aber mit der ominösen, dünnen Scheibe hast du wohl Recht. :shock: Die taucht weder im Handbuch, noch auf den Teiletafeln auf?
Schaltwelle.jpg

Hatte bisher nicht den Eindruck, dass der Motor schon einmal offen war - weder bzgl. der Schrauben in den Gehäusehälften noch möglichen Hebelspuren.

Kerben sind in keiner der Federn zu sehen. :ja: Nehme an die brechen gerne? Habe beim Suchen nur gesehen, dass es bei GüSi auch eine 'verstärkte' Nachfertigung von der Feder auf der Schaltwelle gibt.


Gut, dann ein Mal neu. Bei der Kickstarterwelle und den Lagernadeln hatte ich diese Anwort bereits erwartet, beim Kickstarterrad und dessen Mitnehmer gehofft, dass die Verzahnung nicht so schlimm ist. :cry:


Hans, mach dir nix draus. Habe gestern Abend auch zunächst überlegt wie das an der Stelle überhaupt einlaufen kann. :biggrin:

Gruß, Florian

Re: Fragen zur Kickstarteranlage und Schaltwelle / -stück

BeitragVerfasst: 28. Dezember 2020 21:00
von Christof
Die Anlaufscheibe gibt es an der Stelle original nicht.

Allerdings hat man den Splint irgendwann durch eine dritte 12er Sicherungsscheibe ersetzt, eben wegen dem Problem der Splintschenkel.
Die EM 250-Motoren haben alle diese neue Schaltwelle. Wenn es dich beruhigt, dann nimm eine EM250-Schaltwelle, inkl dritter Sicherungsscheibe (-5-).

$matches[2]


Schaltwelle.jpg

Re: Fragen zur Kickstarteranlage und Schaltwelle / -stück

BeitragVerfasst: 28. Dezember 2020 23:04
von hermann27
TS250-1 1979 hat geschrieben: zunächst überlegt wie das an der Stelle überhaupt einlaufen kann. :biggrin:

Gruß, Florian


florian
das ist weder pitting noch sind es einlaufspuren das sind massive rostnarben durch dauerhaften "wasserkontakt"

mfg hermann
ps auch der anschlag des kickstarterrmitnehmers auf bild 1 sieht auch nicht unversehrt aus

Re: Fragen zur Kickstarteranlage und Schaltwelle / -stück

BeitragVerfasst: 29. Dezember 2020 00:34
von TS250-1 1979
Hallo Hermann.
Möglich. An der Verzahnung der Kickstarterwelle ist geringfügig Rost zu sehen, wobei ansonsten innen keiner zu finden war. Das und die intakten Gehäusehälften dürften die beiden positiven Dinge an dem Motor gewesen sein. :lach: Glücklicherweise stand sie seit 1996 trocken; insgesamt nicht so günstig war hingegen sicherlich der noch zu Betriebszeiten um einiges zu niedrige Ölstand. :roll:

Die Kickstarteranlage kommt jetzt wohl oder übel ohnehin komplett neu, inkl. Druckfeder. Kickstarter & Keil liegen bereits neu da, weil da mal jemandem das Gewinde abgerissen war, der Keil daraufhin auf einer weiteren Seite angeschrägt und recht dilettantisch in den Kickstarter geklopft wurde. -.-


@Christoph: Gut zu wissen. Da schlafe ich noch eine Nacht drüber.