ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Motor, Antrieb, Vergaser, Getriebe.

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ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon Atha. » 27. Juli 2021 20:54

Hallo Leute,

so wie es aussieht ist durch einen blöden Fehler von mir wohl der Wellendichtring kaputt gegangen. Im letzten Jahr hatte ich mich von der Werbung beeinflussen lassen und Zweitakt-Reinigungszusatz in den Tank gekippt. Einige Tage später hat die Emme unter Volllast im 5. Gang angefangen zu zicken (Aussetzer, Zündklopfen, plötzlicher Leistungsverlust usw.). 20 Jahre lief das Moped wie ein Uhrwerk und dann kam dieser Umstand.

Zuhause angekommen habe ich den Tank geleert und neu befüllt. Das Kerzenbild gecheckt - war eigentlich soweit OK. Der Zustand stellte sich ja nur unter Volllast ein. Darunter drehte der Motor die Gänge durch bis „Anschlag“. Den Vergaser gecheckt, sah nach 20 Jahren innen wie neu aus. Kein Dreck, nichts. Trotzdem auch die Düsen ausgeblasen. Alles zusammengebaut und mit Bremsreiniger neuralgische Ecken auf Nebenluft geprüft, alles OK. Und trotzdem lief die Emme nicht mehr so wie es sein sollte und das von einem Augenblick zum Anderen. Gefahren bin ich dann seither nicht mehr.

Habe im gelben Wildschrei-Buch versucht mal schlauer zu werden. Zumindest die Aussetzer, das Zündklopfen und der plötzliche Leistungsverlust deuten m.E. auf die im Buch beschriebene Thematik mit dem Wellendichtring (Nebenluft usw.).

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Zeug was ich letztes Jahr reingekippt habe für den alten Motor wohl zu aggressiv war. Dumm von mir….ärgere mich immer noch über mich selbst.

Jetzt suche ich eine „Schritt-für-Schritt-Beschreibung“ für den Wechsel des Wellendichtrings - im Buch vom Wildschrei finde ich diese nicht im Detail – außer ich habe da etwas überlesen. Gerne auch eine Schrauber Unterstützung von jemanden der sich auskennt und ggf. aus dem Rhein-Mai-Gebiet ist. Biete gut ausgestattete Schrauber-Garage in Wiesbaden-Auringen (Nähe Niedernhausen) mit Sound und kaltem Bier… ?

LG
Atha.
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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon bleifrei » 27. Juli 2021 21:08

Bei YouTube gibts ein lehrvideo wie man einen ETZ 250 Motor zerlegt, prüft und wieder zusammensetzt. Schau dir an wie die Kupplung und das Primärantriebszahnrad demontiert wird und Spule bis zum Punkt vor an dem es wieder montiert wird.

Du benötigst dafür einen abzieher für die Kupplung. Kostet aber nicht die Welt .

Im wildschrei ist die Demontage sowie Montage ebenfalls beschrieben. ???

Nachtrag: das Primärantriebsritzel kann wahrscheinlich bleiben wo es ist.
Zuletzt geändert von bleifrei am 27. Juli 2021 21:12, insgesamt 1-mal geändert.
Eine geeignete Maschine ist eine Voraussetzung.
Die Qualität des Ergebnisses wird aber maßgeblich davon beeinflußt wer diese Maschine bedient.

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon B3RtI » 27. Juli 2021 21:10

https://www.youtube.com/watch?v=dMYpNwqmK2E
wirst aber einen Abzieher für die Kupplung brauchen, ansonsten ist kein Spezialwerkzeug nötig

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon ea2873 » 27. Juli 2021 21:11

Atha. hat geschrieben:Einige Tage später hat die Emme unter Volllast im 5. Gang angefangen zu zicken (Aussetzer, Zündklopfen, plötzlicher Leistungsverlust usw.). 20 Jahre lief das Moped wie ein Uhrwerk und dann kam dieser Umstand.


wie alt sind die Wellendichtringe? wenn die >20 Jahre alt sind, ist ein Wechsel sicher nicht schlecht. ***

ansonsten: das kann auch ein thermisches Problem mit der Zündung sein, probier erstmal neue Kerze, Kerzenstecker.

*** rechts: Lima ausbauen, VORSICHTIG 2x ein 1-2mm Loch in den Wedi bohren (NICHT ZU TIEF, nur gerade durch), dann von 2 Spax Schrauben die Spitze abschleifen, die Spax nur 1 Umdrehung in das Loch und Wedi mit Zange herausziehen (vorher Sicherungsring entfernen)


links:
Kupplung abziehen, hierzu GUTEN Abzieher kaufen, kein Billigding, Schraube am Abzieher anziehen, 1 Hammerschlag auf die Schraube, wieder 1/2 Umdrehung anziehen, wieder 1 Hammerschlag, das wiederholen bis die Kupplung unten ist.
Dann Demontage siehe oben.
Montage der Kupplung:
Kupplungskonus innen und Kurbelwelle 150% sauber machen, Klopapier oder Küchenpapier und Bremsenreiniger verwenden, richtig richig sauber machen, ich persönlich mache die Kupplung dann auf ca. 70-80°C warm und montiere die warm.

Wenn die von der Kurbelwelle springt, oder rutscht, ist im schlimmsten Fall Kupplung + Kurbelwelle im Eimer. Also hier nicht pfuschen!

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon P-J » 27. Juli 2021 21:13

Atha. hat geschrieben:Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Zeug was ich letztes Jahr reingekippt habe für den alten Motor wohl zu aggressiv war.

Stark unwahrscheinlich. Egal was du reingekippt hast, nix vermag Simmerringe zu zerstören. Für den Fall das du noch grüne Originale drine hast wäre das Problem so oder so irgendwann gekommen. In deiner Nähe gibts ein paar erfahrene, ich hoffe die kümmern sich um dein Problem. Leider bin ich etwas weit weg. :(

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon Faddi » 27. Juli 2021 21:18

B3RtI hat geschrieben:https://www.youtube.com/watch?v=dMYpNwqmK2E
wirst aber einen Abzieher für die Kupplung brauchen, ansonsten ist kein Spezialwerkzeug nötig


Kauf dir dann aber bitte einen guten Kupplungsabzieher wie den von güsi
Die billigen taugen nichts und schrotten dir u.U. den Kurbelwellenzapfen, alles schon auf youtube-Videos gesehen!
Viele Grüße,
Marcus

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon ETZ250Greiz » 27. Juli 2021 21:51

Das ist kein Hexenwerk und wenn Du schon so lange MZ fährst und gut ausgerüstet bist, kannst Du Dich auch selbst trauen. Fang mit dem rechten an. Der ist leichter zu wechseln. Ich schreibe mal, wie ichs mache.
Rechts musst Du nur die Lima abbauen. Dabei Kabel alle dran lassen und Lima nur links auf Fußraste ablegen. Lange Schraube, der Nocken hält (M7) mit 13er Kopf lösen (Kolben blockiere ich mit Stück dicker Kunststoffwäscheleine ohne Draht). Nocken abnehmen (da muss man etwas hin und her rütteln, weil der strammen sitzt) und dann den Rotor mit einer etwas längeren M10 abziehen (geht ziemlich leicht). Danach Sicherungsring der in der Ringnut vorm Wedi sitzt mit kleinen Schraubenzieher vorsichtig aushebeln (ich nehm ihn immer mittig, da geht es gut). Dann bohre ich die Wedi an zwei gegenüber liegenden Stellen mit 2-3 mm Bohrer an (ca. 5mm vom Rand, ganz vorsichtig und langsam, damit man das Ölblech dahinter nicht beschädigt, wenn der Bohrer plötzlich durchrutscht). Dann zwei passende Holzschrauben nur paar mm rein und an diesen mit zwei Zangen den Wedi wechselseitig rausziehen. Das geht relativ leicht. Den Bereich sauber machen. Den neuen (ich nehme braune Viton) ölen, damit er die ersten Drehungen nicht trocken läuft, mit dem alten Wedi das erste Stück gleichmäßig einschlagen und dann mit einer geeigneten Nuss o.ä. vorsichtig und gleichmäßig bis Anschlag weiter treiben. Sicherungsring wieder rein (die Drahtenden oben). Konus des KW-Stumpfes fettfrei machen. Rotor aufsetzen (geht durch die Feder auf der KW und die Nut im Rotor nur in einer Stellung). Nocken aufstecken (Aufpassen, geht auch nur in einer Stellung), mit der langen Schraube wieder festziehen. Und Lima wieder befestigen (auf Köhlebürsten und Schleifringe achten, da diese schnell zerkratzen bzw. brechen). In der Regel stimmt die Zündung, wie sie vor Demontage war. Kontrolle schadet jedoch nicht. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
Aber vielleicht ist die Ursache ja auch eine ganz andere, wie schon von anderen geschrieben. Meine Wedis waren noch die ersten und absolut weich und dicht (ungewöhnlich). Ich habe sie nach 36 Jahren (davon 30 Standjahre) vorsorglich trotzdem erneuert. Die Kupplung musste eh runter. Viel Spaß ?
Gruß Ulli

-- Hinzugefügt: 27. Juli 2021 22:58 --

Für die rechte Seite brauchst Du außer dem neuen Wedi keine weiteren Ersatzteile und keine Spezialwerkzeuge.

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon ea2873 » 28. Juli 2021 09:03

ETZ250Greiz hat geschrieben:Rechts musst Du nur die Lima abbauen.


bei der Gelegenheit am besten den Kohlenhalter separat demontieren, es gibt welche die sich hier die Schleifringe der Lima kaputt gemacht haben.

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon EmmasPapa » 28. Juli 2021 09:31

Für die linke Seite: :arrow: kb.php?a=266

Die rechte Seite ist dann nur noch halb so wild.....
Grüße

Frank

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon Atha. » 28. Juli 2021 09:42

Aber vielleicht ist die Ursache ja auch eine ganz andere, wie schon von anderen geschrieben.


Die Frage ist halt wie ich dieser Ursache ggf. auf den Grund gehen kann? Die Ideen gehen mir langsam aus. An der Zündung kann es m.E. nicht liegen. Der Motor würde sonst in den Gängen nicht munter hochdrehen. Erst im im 5. Gang, wenn das Moped richtig ziehen muss, so ab 4500 U/min. bzw. 5000 U/min., auf der Geraden, da hört und spürt man das Klopfen, auch ein gewisses Knattern und dass keine Leistung mehr kommt. Darunter dreht er hoch. Vergaser, Benzin? Kann es m.E. auch nicht sein. Dann würde er in allen Gängen nicht hochdrehen.

Den Wellendichring auf der rechten Seite könnte ich auf Verdacht wechseln - die rechte Seite scheint einfacher als die Linke zu sein. Aber ich habe bisher noch nichts am Motor machen müssen, außer mal den Auspuff gewechselt. So gesehen wäre ich wenn es nicht unbedingt sein müsste nicht scharf darauf ohne fachkundige Untersützung da ranzugehen. Zur Not würde ich es aber versuchen.

Also wenn jemand noch Ideen oder Vorschläge hat, her damit. Oder kennt ihr jemanden in meiner Nähe der mir helfen könnte?

LG aus Wiesbaden
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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon EmmasPapa » 28. Juli 2021 09:47

Atha. hat geschrieben:... 20 Jahre lief das Moped wie ein Uhrwerk und dann kam dieser Umstand.
.....


Wenn in den 20 Jahren nichts an dem Motor gemacht wurde (wie lange vorher nicht?), dann dürfen die Wellendichtringe auch mal erneuert werden......
Grüße

Frank

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon ea2873 » 28. Juli 2021 10:06

Atha. hat geschrieben:Erst im im 5. Gang, wenn das Moped richtig ziehen muss, so ab 4500 U/min. bzw. 5000 U/min., auf der Geraden, da hört und spürt man das Klopfen, auch ein gewisses Knattern und dass keine Leistung mehr kommt.


genau da wird er heiß und die Zündung ist manchmal temperatursensibel. ich empfehle beim Tauschen einfach anzufangen und wenn das nichts bringt zu kompliziert zu wechseln.

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon Faddi » 28. Juli 2021 10:44

Ich hatte letztens ähnliche Symptome an meiner ETZ250, da kam zu wenig Kraftstoff im Vergaser an. Vermutlich ist das wegen der jetzt höheren Außentemperaturen erst aufgefallen?
Hast du den Kraftstofffluss, der in den Vergaser fließt, auch einmal kontrolliert? Der soll mindestens 270ml/Minute betragen. Abhilfe schaffte bei mir das größere Schwimmernadelventil vom Trabant.
Viele Grüße,
Marcus

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon ETZ250Greiz » 28. Juli 2021 12:49

Bei annähernd Vollgas über längere Zeit kommt die HD voll zur Geltung. Der Motor zieht da maximal Kraftstoff. Das musst Du bei kurzem Hochdrehen in den niederen Gängen nicht unbedingt so deutlich merken. Ich denke, es kommt zu wenig Sprit oder zu viel Luft oder beides in Betracht. Auf jeden Fall magern alle drei Möglichkeiten ab, was zu höheren Temperaturen führt und ggf. Schwachstellen in der Zündung offenbart. Wie schon geschrieben, messe zuerst was effektiv aus dem Nadelventil mit hängenden Schwimmer herauskommt.
Wie alt sind denn nun die jetzigen Wedis?

-- Hinzugefügt: 28. Juli 2021 13:51 --

Welche Größe hat Deine Hauptdüse? 135er sollte es schon sein.

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon rausgucker » 28. Juli 2021 20:12

Na bevor Du ein größeres Schwimmerventil vom Trabant-Vergaser einbaust, checke erstmal den Benzinhahn. Dort muss genug durchgehen - und da gibt es immer wieder Probleme. Das Schwimmerventil ist eigentlich unkritisch. HD 135 ist zu empfehlen. Und ein Klassiker ist eine verstopfte Entlüftungsbohrung im Tankdeckel.

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon Atha. » 29. Juli 2021 10:47

Werde mal als erstes am Wochenende die Menge messen, die vom Benzinhahn in Richtung Vergaser läuft. Es sollten ja mind. 270 ml. / Minute betragen.

Das mit den Düsen, Tankdeckel schließe ich aus. Ich fahre seit nunmehr 20 Jahren mit einem Bing-Vergaser (damals neu gekauft). An der Bedüsung habe ich nie etwas geändert und das Moped lief wie gesagt wie ein Uhrwerk. Anfangs als SOLO-Maschine, seit 15 Jahren als Gespann.

Den Vergaser hatte ich wie beschrieben aufgemacht. Von innen sah der wie neu aus. Kein Dreck oder Ablagarungen, gar nichts. Die Düse vorsichtig rausgemacht und durchgeblasen. Tankdeckel ist nicht verstopft - habe ich geprüft. An den Temperaturen kann es m.E. auch nicht liegen weil die von mir beschriebeben Symptome bei allen Temperaturen aufgetreten sind - wobei ich es tunlichst vermeide mit dem Moped zu fahren -außer testweise.

Was ich aber nicht geprüft habe ist tatsächlich der Benzinhahn bzw. welche Menge daraus fließt. Vielleicht hat das Mittel den Benzinhahn angegriffen und es fließt zu wenig Benzin durch.
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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon mutschy » 29. Juli 2021 11:24

Die Dichtung quillt auch ganz gerne einfach auf. Steckste nich drinne :nixweiss: Vielleicht hat dein Wundermittel genau das Aufquellen bewirkt.

Gruss

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon Atha. » 1. August 2021 22:06

Hallo Leute,

habe heute mal die Durchflussmenge bei geschlossenen Benzindeckel direkt am Zulauf des Vergasers gemessen. Im Behälter waren 250 ml innerhalb 60 sec. reingelaufen. Gemäß "Faddi" sollen es aber mind. 270 ml. sein.

Das könnte doch ggf. ein Ansatz sein nämlich der Benzinhahn - bevor ich mit den Wellendichtringen anfange - oder sind 20 ml nicht relevant?

Grüße
Atha.
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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon Kai2014 » 2. August 2021 06:14

Die Grünen Wedis ,sind Knochen hart, also raus damit.
Den Bezinhahn zu Reinigen, kann auch nicht Schaden.

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon UlliD » 2. August 2021 06:17

Relevant ist, was IM Vergaser ankommt... Gebetsmühle wieder aus...
Grüße aus Forst von Ulli und Doris
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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon Faddi » 2. August 2021 08:46

Atha. hat geschrieben:Hallo Leute,

habe heute mal die Durchflussmenge bei geschlossenen Benzindeckel direkt am Zulauf des Vergasers gemessen. Im Behälter waren 250 ml innerhalb 60 sec. reingelaufen. Gemäß "Faddi" sollen es aber mind. 270 ml. sein.

Das könnte doch ggf. ein Ansatz sein nämlich der Benzinhahn - bevor ich mit den Wellendichtringen anfange - oder sind 20 ml nicht relevant?

Grüße
Atha.


Es müssen 270ml /Minute NACH dem Schwimmernadelventil sein, also das, was direkt in der Vergaserwanne ankommt. Ich hatte das missverständlich geschrieben, sorry!
Wenn du vor dem Vergaser schon nur 270ml hast, kannste sehr stark davon ausgehen, dass viel zu wenig in der Vergaserwanne ankommt! Die Engstelle ist nämlich das Schwimmernadelventil, weshalb man den Durchfluss danach messen sollte.

Ich habe letztens einen Thread gefunden (bzw. wurde drauf hingewiesen), in dem von einigen Leuten der Benzinfluss gemessen und verglichen wurde. Ich meine, du brauchst vor dem Vergaser (auch wenn man da eigentlich nicht misst), schon ca. 400ml/Minute Durchfluss, damit in der Vergaserwanne überhaupt 270ml /Minute ankommen können.
Wenn von deinem Benzinhahn weniger durchkommt, du den aber behalten möchtest, könnte man noch "pfuschen" und das größere Schwimmernadelventil von Trabant einbauen. Aber deine 270ml/Minute vor dem Vergaser sind so oder so zu wenig, auch mit großem Schwimmernadelventil.
Viele Grüße,
Marcus

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon Atha. » 2. August 2021 09:51

@UlliD / Mal blöd gefragt:

Warum ist meine Messung unter Umständen nicht korrekt? Ich habe den Benzinschlauch direkt am Vergaserflansch abgezogen und die Menge gemessen, die in den Vergaser fließen würde. Da kam ich auf 250 ml.

Was kann ich im Bezug auf die Benzindurchflußmenge darüber hinaus im eingebauten Vergaser selbst messen?

Gruß
Atha.
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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon EmmasPapa » 2. August 2021 10:07

Vergaser abbauen, Benzinschlauch dranlassen, dann Vergaserwanne abschrauben und geeignetes Gefäß drunterhalen, Benzin laufen lassen und Menge/Zeit messen.

Bei der Gelenheit auch mal den Schwimmerstand mit Senfglasmethode konrollieren......
Grüße

Frank

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon UlliD » 2. August 2021 10:17

Ein kleiner Fussel im Schwimmernadelventil kann die die Durchflussmenge schon ordentlich versauen, deswegen immer im Vergaser messen.
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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon emzett83 » 2. August 2021 10:49

UlliD hat geschrieben:Ein kleiner Fussel im Schwimmernadelventil kann die die Durchflussmenge schon ordentlich versauen, deswegen immer im Vergaser messen.


Ein verstellter hinterer Schwimmeranschlag auch.

Gruß Dirk

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon DWK » 2. August 2021 11:48

Nur mal als Vergleich, VOR dem Vergaser sind es bei mir knapp 700ml, davon kommen In der Vergaserwanne noch 300ml an.
mfG Gunther

Fuhrpark: MZ-ETZ 250/1988 ...
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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon Atha. » 2. August 2021 14:08

Uuuuuups... 700 ml vor dem Vergaser??!

Dann scheint das Problem mein Benzinhahn zu sein - zumindest mit dieser Info.

Gruß
Atha.
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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon DWK » 2. August 2021 19:28

Das war nur als Beispiel, mein Benzinhahn ist nicht original.
Das sollte nur zeigen, dass vor dem Vergaser nicht dasselbe ist wie nach dem Vergaser.
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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon Atha. » 2. August 2021 19:52

OK, verstanden. Als nächstes Vergaser aufmachen und schauen was in unten rausläuft.
...vergiss den Stress und lebe....

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Re: ETZ 250 / Wechsel des Wellendichtrings

Beitragvon Jungpionier » 2. August 2021 20:58

Das mit dem Gaser ist schon schlüssig.
Trotz allem würde ich nach 20 Jahren den Tausch der Wedis als erweiterte Wartungsarbeit sehen.
Unser Zweitakter läuft nun mal nur anständig wenn auch "untenrum"alles schick ist.
Dazu gehört auch ein dichtes Kurelgehäuse;sogar die mittlere Abdichtung tät ich mal mit Bremsenreiniger absprühen.
LG

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