Seite 1 von 1
Anzugsmoment

Verfasst:
1. August 2021 14:01
von matthias1
Bei der TS250 hab ich grad die Deckelmuttern mit dem vorgegebenen Anzugsmoment von 3,5kpm, was 34Nm entspricht, anziehen wollen. Dabei hab ich die Gewinde der Zylinderstehbolzen zerwürgt.
Sind die 34Nm zu viel für ein 8er Gewinde?
Re: Anzugsmoment

Verfasst:
1. August 2021 14:08
von XHansX
Re: Anzugsmoment

Verfasst:
1. August 2021 14:12
von matthias1
Da ich die Festigkeitsklasse der Stehbolzen nicht kenne, nutzt mir die Tabelle nix.
Re: Anzugsmoment

Verfasst:
1. August 2021 14:14
von MRS76
34Nm sind zuviel, auch wenn es im Buch steht.
Hab gerade nachgesehen.
25Nm sind vollkommen ausreichend.
Die ETZ 250 hat 10er Bolzen und auch 34Nm.
Daher bei 8er definitiv zu viel.
Re: Anzugsmoment

Verfasst:
1. August 2021 14:16
von matthias1
Ja, bei der 150er mit 8er Bolzen sind es auch nur 25Nm.
Re: Anzugsmoment

Verfasst:
28. Mai 2025 21:58
von lothar
Ich hab da ein Verständnisproblem und bring das einfach mal in diesem thematisch naheliegenden Thread unter.
Für eine M8x1,5 geändert: M8x1,25-Schraubverbindung (FK 8.8 ) findet man in diversen Tabellen ein Anzugsmoment von um die 25 Nm.
Im Reparaturhandbuch für die ETZ150 steht auf S. 88 ein empfohlener Bereich von 23 ... 25 Nm. Soweit , so gut.
Nun steckt die andere Seite des Stehbolzens aber nicht in 8.8er Stahl, sondern im Alu des Motorgehäuses.
Frage 1: Ist das längere Gewinde des Stehbolzens im Alu der Grund dafür, dass das trotzdem i.O. ist?
Die kleinen ESsen und die RTs haben 6 mm-Stehbolzen. Aus der Ersatzteilliste der ES150 geht z.B. aus dem
TGL-Nummern-Anhängsel hervor, dass die Muttern dafür normale FK 8.8 sind. Lt. Tabelle wäre hier ein Anzugsmoment
von ca. 10 Nm korrekt.
Geht man davon aus, dass obige Frage 1 mit "ja" zu beantworten ist, wäre 10 Nm der Wert der Wahl. Leider habe ich
(bisher) in keinen technischen Unterlagen zu den RTs oder kleinen ESsen eine Angabe dazu gefunden.
Dass die 5 kpm = 50 Nm im Reparaturhandbuch der ES150 von 1967 (und an anderer Stelle) total falsch, weil viel zu
hoch sind, ist allgemein bekannt.
In Schrauberkreisen raunt man jedoch 18 Nm für die kleinen ESsen, was knapp doppelt so hoch wäre, wie das
übliche Moment von 10 Nm. Dass sich diese Angabe auf eine höhere Festigkeitsklasse bezieht, scheidet m.E. aus,
da - wie bereits oben erwähnt - aus den Erstzteillisten für die Muttern eine TGL angegeben wird, die zwingend auf FK8.8 abzielt.
Frage 2: Sind 10 Nm für die M6-Stehbolzenverbinduing korrekt und findet man dafür eine Quelle in der MZ-Literatur?
Viele Grüße
Lothar
Re: Anzugsmoment

Verfasst:
29. Mai 2025 12:01
von Klaus P.
Hallo Lothar,
oben M8 hat eine Gewindesteigung von 1,25 mm.
In den Rep-anleitungen MZ steht hinten auch eine Tabelle dazu.
Zumindest in der ETZ 125 - 251 vom 1989
Tabellen für das Anzugsmoment für Schraubverbindungen
fallen schon mal (im Rahmen) unterschiedlich aus.
Und zwischen in Sahl oder Alu sind die Werte sehr unterschiedlich.
Meine Aufzeichnungen z. B für Regelgewinde
M6 in Stahl 7,7 Nm - in Alu 4,8 Nm
M8 --------19.0 -------------11,7 ----
Re: Anzugsmoment

Verfasst:
29. Mai 2025 13:04
von rene1982
Grundsätzlich wird bei Muttern nur die Zugfestigkeit angegeben. Bei Schrauben die Zugfestigkeit und die Streckgrenze. Bspw. Eine FK 8.8 Schraube hat ne FK 8 Mutter. Aber das nur am Rande.
Wichtig sind die Gewindegänge wo du was reinschraubst. Je mehr Gewindegänge umso höher das Drehmoment welches übertragen werden kann. Deshalb stecken die Bolzen im Motorgehäuse auch so tief drin. Das glaub beantwortet deine Frage1.
Bei den M6 Stehbolzen kannst du ja gern bei Simson schauen da sind es 10Nm. Von MZ hab ich darüber noch nirgends was gefunden. Nur eben über die M8 und M10.
Im NeuberMüller ist eine allgemeine Tabelle. Man könnte also davon ausgehen, daß alles Drehmomente, die nicht gesondert angegeben wurden, aus dieser Tabelle zu nehmen sind. Da bist Du bei genau diesem Wert für M6.
Re: Anzugsmoment

Verfasst:
29. Mai 2025 15:08
von rally1476
Tach jesacht,
genau so ist das.
Die Drehmomententabellen sind allgemeingültig und genormt.
Unterschieden wird in Festigkeitsklassen, welche Gewindeform und Steigung vorliegt.
Außerdem ist die Oberflächenbeschaffeneheit ein wichtiger Faktor.
Ist das Gewinde z.B. geölt oder handelt es sich um verzinkte Gewinde.
Abweichend von den allgemeinen Regeln, werden Momente und Drehwinkel vorgegeben.
Das richtet sich dann mehr nach verwendeter Schraubenform und den zu fügenden Bauteilen.
Meist sind das schon Vorgaben aus den Konstruktionsabteilungen, oder aber in Technologien niedergeschriebene Erfahrungen aus der praktischen Anwendung.
Das sind dann Betriebshandbücher, Instandsetzungsleitfäden und ähnliches.
Wenn's noch weiterführen soll, so empfehle ich ganz nüchterne Klolektüre in Form von Tabellenbüchern.
Dort findet man Formeln über Mindesteinschraubtiefen, Spannungquerschnitten, Bruchdehnungen und anderen aufregenden Fakten für den Maschinenbau.
Gruß Rally