MZ ES300 Getriebeschaden

Motor, Antrieb, Vergaser, Getriebe.

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MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon rockabilly17 » 19. Januar 2022 20:51

Hallo Rund-und Ecklampenfans. Ich hatte dieses Jahr einen schlummernden Getriebeschaden an meiner ES300. Die Story dazu hab ich mal aufgearbeitet:
https://youtu.be/7af0iSrHUMs
Weiterfahrn, Beobachten.
Doku Wiederbelebung einer ES250 BJ 1959
gallery/album.php?album_id=4048

Fuhrpark: MZ ES 300 BJ 63 https://youtu.be/AqVKU1f7BII
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Re: MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon trabimotorrad » 19. Januar 2022 21:08

Boah, eine tolle story :shock: , toll aufbereitet, Klasse! :wink:
Gruß aus Wüstenrot, wohnen, wo Andere Urlaub machen...
Zwei Takte sind genug, alles Andre ist Betrug!

Bild
:schlaumeier: Mein Fuhrpark ist sowieso rein und komplett von Vernunft geprägt!
Denn vernünftig ist was Freude macht!

( Zitat von TS-Jens 13.04.2020)

seit Sosa `09 OT- Maultaschenpartisane
Seit Lehesten 2011 günstig erkaufter Nörgelmod
Gründer des "Flacheisenreiter-Fanclubs"
Gransee 2011 - ich war dabei und es war schön
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Re: MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon koschy » 19. Januar 2022 21:39

Tolles Moped, tolles Video?
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Re: MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon Christof » 19. Januar 2022 21:41

Den Schaden kenne ich.

Schau dir mal die Anlaufscheibe an. Diese ist mit Sicherheit ausgeglüht, wie auch die Welle am Bruch. Meiner Meinung nach hatte das Losrad 1. Gang kein oder zuwenig Axialspiel.
Grüße

Christof

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Re: MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon otmar » 19. Januar 2022 21:57

Christof hat geschrieben:Schau dir mal die Anlaufscheibe an. Diese ist mit Sicherheit ausgeglüht, wie auch die Welle am Bruch. Meiner Meinung nach hatte das Losrad 1. Gang kein oder zuwenig Axialspiel.


Klingt plausibel.

Aber das merkt man doch beim Zusammenbauch des Motors relativ deutlich wenn das Getiebe im 1. Gang schwer zu drehen geht.
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Re: MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon matthias1 » 19. Januar 2022 22:16

Wenn man es denn dreht...

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Re: MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon rockabilly17 » 20. Januar 2022 09:42

Christof hat geschrieben:Den Schaden kenne ich.

Schau dir mal die Anlaufscheibe an. Diese ist mit Sicherheit ausgeglüht, wie auch die Welle am Bruch. Meiner Meinung nach hatte das Losrad 1. Gang kein oder zuwenig Axialspiel.


Hi Christph,
danke, der Tip ist gut.Hab ich bisher ausgeschlossen, weil alles sehr leicht ging. Ich seh mir aber die Anlaufscheibe nochmal genauer an.

Gruss
Stephan
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Re: MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon Scharlachdorn » 20. Januar 2022 11:09

Da musste ich doch noch mal schnell in den Hefter Maschinenelemente gucken: „An Geometrieveränderungen wie Wellenabsätzen oder Nuten entstehen immer, bedingt durch die Änderung der Widerstandsmomente, sprunghafte Veränderungen der Spannungen. Zusätzlich überlagern sich Spannungsspitzen aufgrund der Kerbwirkung. Bei dynamisch beanspruchten Achsen oder Wellen kann dies zum Bruch führen“.

FEM-Analyse mit Vergleichsspannung verschiedener Zahnwellen / Keilwellen unter Biegebeanspruchung (wie bei der ES ohne Torsion [toter Wellenstumpf] bzw. Torsions- und Biegebelastung. Spannungsüberhöhung ohnehin schon genau am Ende der Verzahnung. Und genau dort auch noch ein Einstich. Auch die Ausführung des Einstichs selbst (Radien am Grund) hat ordentlich Einfluss.

$matches[2]


B8ABD0E1-C639-41FF-BBFB-751AEDF2B0DA.png


Meine naheliegende Vermutung, meine sehr verehrten Damen & Herren: Ein schöner Dauerbruch dessen Rastlinien während 150 km Restlaufzeit verschmiert wurden.

Grüße

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Re: MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon emzett » 20. Januar 2022 13:10

Oder einfach gesagt , der Kram ist sehr Alt und hat sehr sehr viel Km gelaufen und kann deshalbeinfach mal kauptt gehen

-- Hinzugefügt: 20/1/2022, 14:10 --

Oder einfach gesagt , der Kram ist sehr Alt und hat sehr sehr viel Km gelaufen und kann deshalbeinfach mal kauptt gehen

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Re: MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon TS_Treiber » 20. Januar 2022 16:19

emzett hat geschrieben:Oder einfach gesagt , der Kram ist sehr Alt und hat sehr sehr viel Km gelaufen und kann deshalbeinfach mal kauptt gehen

Oder/und die tatsächlich vorhandene Belastung (z.B. durch Verspannungen) war zu groß - auf jeden Fall ein Dauer- und KEIN Gewaltbruch.
Gruß Roland

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Re: MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon MrEyeballz » 21. Januar 2022 07:32

Wir hatten in der Getriebfertigungbestimmt hunderte Steckwellen für die Getriebeprüfstände von 3 unterschiedlichen Lieferanten. Bei einem Lieferant, war am Einstich neben der Rollverzahnung kein oder nur ein minimaler Eckenradius vorhanden. Es sah exakt so aus wie bei dir. Wie oben in der FEM Analyse gezeigt, ist an der verjüngten Stelle die größte Spannung. Kombiniert mit zu kleinem Einstich und der Randschichthärtung, reisst die einsatzgehärtete Oberflächhe langsam ein und es arbeitet sich in die Welle durch, bis es reisst. Siehst du schön an der aussen recht polierten fläche, wie lange die dynamisch aneinander gerieben haben. Ich vermute, deine Welle hatte einen zu kleinen Eckenradius an der Stelle.

Hab jetzt hier nicht alles durchgelesen, ahb noch 1,5 Getriebe des MM250/2 zu Hause liegen. 2 Abtriebswellen auf jeden Fall.

Gruß Michael

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Re: MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon Scharlachdorn » 21. Januar 2022 09:21

Ziemlich krass jedenfalls, was so ein scharfer Übergang ausmachen kann. Nämlich mal ohne Weiteres die doppelte, dreifache Materialbelastung lokal. Ebenfalls interessant in diesem Zusammenhang: die tschechischen Getriebe der Altmarke mit den 4 Buchstaben - wovon es das W im tschechischen Alphabet gar nicht gibt - haben viel (beängstigend) dünnere Wellen (Kern 14 mm) aber auch keine Einstiche soweit. Wellenbrüche sind trotz ähnlicher Leistung und Hubraum nicht belegt.

69426917-431E-44C0-A8F3-C0F4CF7F3A02.jpeg


Und, dass diese Boxen überhaupt funktionieren ist gleich mal das nächste Wunder. Es gibt kein Zahnrad mit irgendwelchen hinterschliffenen Elementen. Trotzdem fliegt im Normalfall nie ein Gang raus… Darum, Lehrmaterial für die Fahrschule und technisch Interessierte:

https://youtu.be/ZuyfU2rAWzg
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Re: MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon radiouwe » 22. Januar 2022 14:34

Zitat: >Ebenfalls interessant in diesem Zusammenhang: die tschechischen Getriebe der Altmarke mit den 4 Buchstaben - wovon es das W im tschechischen Alphabet gar nicht gibt - <

Hallo, JAWA entstand aus der Zusammenarbeit der Fa. Janacek und WANDERER , daher das W ...

Pivo prosím ! :D

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Re: MZ ES300 Getriebeschaden

Beitragvon Munin » 23. Januar 2022 13:35

Selbes Problem hatte ich mit meiner ES 250 auch. Allerdings war das ca. 100km hinter Novosibirsk. :shock:
Das Ganze machte sich durch zunehmende Schaltschwierigkeiten bemerkbar, nachdem schon einige 100km gefahren waren.
Bis dann endlich mal der runde Deckel unter dem Vergaser abgemacht wurde.
Siehe da, die Abtriebswelle hatte viel zu viel Spiel auf der linken Seite, also musste Motor raus und wir ahnten schlimmes. Bruch genau an der gleichen Stelle wie oben beschrieben.
Der Auslöser für den Wellenbruch, war eine versehentlich etwas zu straff nachgespannte Kette gewesen.
Ich nehme mal stark an, dass dürfte wohl in den meisten Fällen der Grund sein, wenn die Welle dort bricht.
Gott sei dank hatte der gute Günter Six gleich von Deutschland aus ein Eilpacket für uns fertig gemacht, so dass wir die Welle dann 2 Wochen später wechseln konnten. :flehan: :bussi:

Grüße
Georg
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22.000 km in 4 Monaten auf 2 Rundlampen durch Russland & Zentralasien, http://mz-forum.com/viewtopic.php?f=12&t=45335

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