Ein herzliches Hallo an das Forum und vorab Entschuldigung, wenn ich irgendwelche Regularien unbewusst missachte!!!
Bin ursprünglich aus Sachsen, aber nun seit 13 Jahren im Ländle in Österreich. Habe vor geraumer Zeit eine Schwalbe KR51/2L erfolgreich in Österreich als Oldtimer zugelassen und bin nun an meiner ETZ 125 (EM 125 mit Unterbrecherzündung) dran. Nach mehr als 2 Jahren der Restaurierung und Studierung des blauen Buches hat alles soweit super geklappt, jedoch habe ich nun das Problem, dass ich bei meinen Probefahrten beim Anfahren die Drehzahl bei vollen Gasgriff nicht über 3000 Umdrehungen bekommen. Jetzt zur Erklärung und zeitlichen Abfolge der einzelnen Begutachtungsschritte.
Motor EM125 habe ich getauscht, da der eingbaute Motor an die diversen Stellen undicht war. Der Austauschmotor, EM125, wurde eingebaut und in diesem Zuge auch der Vergaser überholt und neu bedüst, BVF 22N2-2, LLD 35, HD 110, Nadeldüse 70, Teillastnadel C8 - 3 Kerbe von oben. Schwimmerstand wurde trocken in Auf- und Zustellung geprüft und dann noch mittels Senfglasmethode. Gasbowdenzug und Chokezug erneuert und liegen frei. Chokezug noch nicht eingehangen und Abschlussgummi Choke schliesst sauber im Vergaser. Luftfilterkasten wurde ebenso geöffnet, gereinigt und Filter gewechselt. Ansauggummi wurde auch erneuert, da es hier mitunter merkwürdige Nachbauvarianten gibt. Jetzt haben ich einen Passenden, der auch bündig auf dem 40mm hinteren Vergasstutzen passt und schliesst. Weiter habe ich nun endlich den mechanischen Drehzahlmesserantrieb gegen einen elektronischen von MMB getauscht und zeitnah wird dann auch noch der elektronische Tacho eingebaut. Hier warte ich aber noch auf den induktiven Sensor, sind gerade schwer zu bekommen.
Prüfung Battierspannung unbelastet (Zündung aus) ca. 12.7V, Zündung ein - Maschine an - Licht ein - 12.5 V. Zündzeitpunkt prüfe ich dieses Wochenende, steht somit noch aus. Aktuelle Mischung 1:50 und Tankdeckelentlüftung ist frei und Durchfluss würde über eine Minute gemessen.
Nun war es am Anfang so, dass Maschine immer zu fett lief. Der Ansauggummi vom Luftkasten schloss hierbei nicht sauber am Flansch Vergaser und mit Einbau des neuen Ansuaggummis lief Maschine mit der benannten Bedüsung recht gut. LLS 2 Umdrehungen und Umluftschraube 4 Umdrehungen draussen. Da es sich um einen revidierten Motor handelt, ist die Einstellung gerade auf den ersten 500km nur grob zu sehen und wird sicher noch später nachjustiert. Nun, mit diesen Einstellungen kann ich mal starten (2 Treten Choke und dann 1 mal Treten ohne Choke und Zündung EIN) und fahren. Jetzt merke ich aber, dass gerade beim Ziehen der Kupplung die Drehzahl in den Keller geht und die Maschine ausgeht. Wenn ich wieder starte, dann geht es soweit und ich könnte sie auch bis 6000 Umdrehungen sauber durchdrehen, aber gerade wenn ich an Ampeln rolle und die Kupplung nutze, geht die Drehzahl weg. Der letzte Stand war, dass ich immer mit dem Gas gespielt habe und sie dann einfach nicht mehr über 3000 Umdrehungen kam. Ich habe dann sofort das Kerzenbild geprüft, jedoch nicht zu hell und auch nicht zu dunkel/ nass. Weitere Änderungen der Bedüsungen, HD mal mehr oder weniger, brachten keinerlei Besserung. LLD wollte ich nicht gegen eine 40 tauschen, weil mir hier der Sinn fehlen würde. Auch Umhängen der Nadel zeigte keine Vorteile. Maschine zeigt ein normales Abgasbild, für leicht zu fette Einstellung nicht zuviel Qualm.
Bisherige Untersuchungen zu hängenden Schwimmer, Chokegummi, klemmender Kolbenschieber, fehlende Dichtung von Vergasergehäusekappe oder Flansch bzw. Flanschdichtungen von Vergaser zu Zylinder, Zündkerze wechseln, Falschluft wurden mehr als intensiv geprüft. Zündspüle, Zündkabel und Zündkerzenstecker wird am Wochenende noch eneuert. Auspuff frei und keine undichten Stellen.
Vielleicht übersehe ich einen Zusammenhang und konzentriere mich nur auf die ersten und einfachsten möglichen Probleme, wobei diese meist die grösste Auswirkung haben.
Wo könnte hier noch die Elektrik zum Tragen kommen. Ja, Unterbrecherzündung messe ich auch mal noch durch.
Kann eine fehlerhaft eingestellte Kupplung, gerade am Kupplungszug und dann im Bereich Druckstange und Druckspindel, dieses Fehlerbild auslösen? Da es sich um einen revidierten Motor handelt, ist entsprechend die Madenschraube zur Druckspindel relativ weit reingedreht. Ich prüfe diesen Punkt ebenfalls nochmals am Wochenende, warte aber noch auf eine neue Halterung für den Kupplungshebel. Dort oben ist das Gewinde mehr als hin und es kann hier keine sauber Einstellung des Kupplungszuges am Kupplungshebel vorgenommen werden. Vorgehen wäre dann, am Kupplungshebel Madenschraube ganz rein und dann ca. 1 mm raus. Unten an der Druckspindel nun Kontermutter lösen und Madenschraube soweit reindrehen, bis Widerstand zu merken ist, dann eine halbe Umdrehung raus und fixieren. Prüfung der Kupplung dann mittels Kickstarter und bei gezogener Kupplung müsste dieser ohne Widerstand gehen.
Würde mich über den ein oder anderen Gedankengang noch freuen und prüfe gerne auch eure Ratschläge.
LG aus Vorarlberg!
Danilo