Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Motor, Antrieb, Vergaser, Getriebe.

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Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon speedy734 » 9. Juli 2022 12:39

Hallo zusammen,
ich möchte mich daran wagen einen ES250/1 Motorblock zusammen zu bauen. Nachdem ich eigentlich dachte ich habe alle notwendigen Neuteile für den Zusammenbau zusammengetragen sind jetzt, nachdem ich beginnen wollte, noch einige Fragen Aufgetaucht.

1.) Beim Zahnsegment der Schaltung gibt es eine Vertiefung, die von der Schaltklinke eingearbeitet wurde. Kann das Zahnsegment noch verwendet werden oder muss ich das noch tauschen?
zahnsegment.jpg

2.) An der der Schaltwalze gibt es einen kleinen Ausbruch. Ist die Schaltwalze noch verwendbar oder muss die auch raus? Ich habe noch eine zweite Schaltwalze aber die sieht genauso aus.
schaltwalze.jpg

3.) Für die Getriebewellen habe ich neue Sprengringe gekauft, um nicht die alten wieder verwenden zu müssen. Ich habe die als Originalteile bei einem der vertrauenswürdigen Händler gekauft. Allerdings sehen die "kleiner" als die alten Sprengringe aus. Der Spalt ist deutlich größer. Gibt es da verschiedene oder wurden die auch in der DDR später kleiner? Seht Ihr da Probleme mit den neuen Sprengringen?
sprengring_neu.jpg

sprengring_alt.jpg

4.) Ich habe irgendwo mal gelesen, dass man die Neigung des Ölleitbleches vor den Zusammenbau prüfen soll. Wie macht man das?

Als Anleitung habe ich nur die Reparaturanleitung. Die hilft mir dabei leider nicht weiter.
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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon Lorchen » 9. Juli 2022 16:03

Die kleinen Macken auf Bild 1 und 2 sind unbedenklich. Diese Teile sind auch keine Mangelware, weil da eigentlich nie was kaputt geht. Ich habe bisher überhaupt nur ein Mal eine Schaltwalze erneuert, weil die verrostet war.

Bei den Sicherungsringen weiß ich jetzt von keiner Änderung in der Serie. Die Ringe müssen klapperfrei in den Nuten sitzen. Man kann sie verdrehen, aber klappern dürfen sie nicht.

Das Ölleitblech muß einfach nur ein leichtes Gefälle nach rechts haben. Wieviel, ist nicht festgelegt. Wenn es zu weit geneigt ist, schleift es am Zahnrad 4. Gang, dann wieder etwas hochbiegen.

Die Sache mit der axialen Ausdistanzierung der Schaltwalze und der beiden Getriebewellen ist dir bekannt?
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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon matthias1 » 9. Juli 2022 19:04

Erklär mal bitte.

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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon speedy734 » 9. Juli 2022 19:10

Lorchen hat geschrieben:Die Sache mit der axialen Ausdistanzierung der Schaltwalze und der beiden Getriebewellen ist dir bekannt?


Danke für den Hinweis. Das ist mir bekannt. Ich habe einige Zeit damit zu gebracht alles was ich hier finden kann zu dem Thema zu lesen und nicht ran zu stürzen. In der Theorie fühle ich mich ganz gut vorbereitet. Hoffentlich klappt auch die Praxis. Leider muss ich das Sackloch Lager einkleben. Das macht die Umsetzung nicht einfacher. Bei den Sicherungsringen dachte ich eher an Materialeinsparung oder so. Die neuen sind geringfügig dünner und niedriger als die alten und der Spalt im eingebauten Zustand ist deutlich größer. Klappern tun sie nicht.

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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon Lorchen » 11. Juli 2022 15:15

Ich will nochmal direkt auf die Ausdistanzierung der Schaltwalze kommen. Die soll auf 0,1 ... 0,2mm eingestellt werden. Das steht in keinem Reparaturhandbuch.
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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon speedy734 » 17. Juli 2022 08:42

Hallo zusammen,
ich hätte da mal noch eine Frage. Ich wollte eigentlich alle Seegeringe auswechseln. Leider passen die gekauften Ringe für das 40er Lager nicht (auch von einem der vertrauenswürdigen Händler). Die sind zu dick. Die neuen sind 1,75mm dick. Die ausgebauten sind aber nur 1,0mm dick (die klappern auch nicht in der Nut und sind offensichtlich die Richtigen für das Gehäuse). Auch hier stellt sich mir die Frage ob es da vielleicht Baujahr bedingte Unterschiede gibt. Weiß da jemand was? Kennt jemand eine Bezugsquelle für die 1,0mm dicken Ringe? Bei Güsi und Gabor bin ich leider nicht fündig geworden.

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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon Klaus P. » 18. Juli 2022 21:26

Ich fürchte das wird schwierig,
du brauchst einen Sicherungsring innen 40x1 TGL (DIN 472)

Hat der Gabor in der Liste (als nicht Lieferbar)

Ich glaube die werden auch nicht mehr hergestellt, bei Seeger sind die nicht aufgeführt.
Vielleicht hat ein Foristi einen übrig.
Die sind auch in der 250/2 gebraucht worden.

Gruß Klaus

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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon P-J » 19. Juli 2022 09:42

hab noch nen 4 Gang Getriebe liegen, gebraucht.

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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon Christof » 19. Juli 2022 17:38

Lorchen hat geschrieben:Ich will nochmal direkt auf die Ausdistanzierung der Schaltwalze kommen. Die soll auf 0,1 ... 0,2mm eingestellt werden. Das steht in keinem Reparaturhandbuch.


Hust.... :mrgreen:

Reparturhandbuch MZ TS 250 - Kap.3.3.1.2. Zahnräder, Wellen, Schaltmechanismus hat geschrieben:
Die Anlaufscheibe (2) auf Bild 57 darf nicht eingelaufen sein. Anderenfalls hat die Kurvenwalze zuviel axiales Spiel (anzustreben 0,3 mm) und es kommt zu Schaltfehlern (Ausgleich durch Beilegen von Scheiben möglich - siehe auch Abschnitt 3.3.3.).


Reparturhandbuch MZ ES 175/2 & 250 /2 - Kap. 4.3 Schalteinstellung hat geschrieben:
Probeweise die rechte Gehäusehälfte auflegen, um das Axialspiel der Schaltwalze (mit Anlaufscheibe!) zu überprüfen. Höchstzulässig sind 0,2 mm.
Grüße

Christof

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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon Lorchen » 19. Juli 2022 18:57

Christof hat geschrieben:Hust.... :mrgreen:

Verschluck dich nicht. :zunge: Deine Zitate sind aus dem Reparaturhandbuch der /2 und der TS. Hier geht es um eine /1. ;D Zwar sind deine Zitate voll auf die alte /1 und /0 anwendbar, in den dazugehörigen Reparaturhandbüchern steht es aber nicht.
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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon speedy734 » 19. Juli 2022 21:58

Klaus P. hat geschrieben:Hat der Gabor in der Liste (als nicht Lieferbar)

Ich glaube die werden auch nicht mehr hergestellt, bei Seeger sind die nicht aufgeführt.

Das deckt sich mit dem, was ich so herausgefunden habe. Ich war dann doch nicht nur zu blöd die zu finden. Die gelisteten aber nicht verfügbaren habe ich wohl gleich ausgeblendet. Ich werde dann die alten wieder verwenden. Eigentlich sitzen die noch straff. Ich dachte nur, wenn ich das einmal mache, wechsle ich solche Kleinteile (wenn verfügbar).

P-J hat geschrieben:hab noch nen 4 Gang Getriebe liegen, gebraucht.


Danke dafür. Ich möchte das allerdings selbst zusammenbauen. Ich habe eigentlich für alle Zahnräder und Wellen neue Originalteile besorgt und habe eine Kurbelwelle auf meinen Kolben (auch originaler Übermaßkolben) wuchten lassen. Ich hoffe, dass das weniger schüttelt als der Motor den ich jetzt drin habe (mit auf Nadellager umgebauter Kurbelwelle ohne Korrektur der Wuchtung).

Danke an Lorchen und Christof. Die passenden Distanzscheiben sind schon ausgewählt.

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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon speedy734 » 21. Juli 2022 16:55

Der Zusammenbau der linken Hälfte war etwas holprig aber letztlich hoffentlich doch erfolgreich. Die Abtriebswelle des Getriebes brauchte trotz heißem Innenring des Lagers deutlich kräftigere Schläge mit dem Plastikhammer als gedacht. Ich hoffe das Lager hat mir das nicht übel genommen. Das Zahnrad des 1. Ganges hat erst mal nicht die notwendigen 0,2mm Spiel. Das würde ich jetzt so herstellen, wie das in den Handbüchern für die späteren 4-Gang Modelle beschrieben ist. Habe ich das richtig verstanden, dass die Dichtkappe des Lagers mit 0,2mm Luft ausdistanziert und die Welle dann die 0,2mm nach rechts geschlagen wird (die Luft der Dichtkappe wäre dann weg) oder muss das so gemacht werden, dass nach dem Aufsetzen und fest schrauben der rechten Gehäusehälfte erst die 0,2mm Spiel der Welle (durch schlagen der Welle nach rechts) hergestellt werden und das Lager in der Kappe dann auf 0,2mm ausdistanziert wird?

Leider muss das Sacklochlager in der rechten Gehäusehälfte eingeklebt werden. Es lässt sich zwar kalt nicht im Gehäuse bewegen, aber wenn das Gehäuse warm ist sitzt es nicht mehr fest und ist verschiebbar (das habe ich beim Auseinanderbau bemerkt). Das würde ich mit Loctite 641 machen wollen. Allerdings weiß ich nicht so recht wie ich das am geschicktesten mache und auch noch sicher stelle, dass die notwendigen 0,2mm Spiel des Losrades für den 4 Gang bleiben. Ich kann zwar das Lager vor dem Aufsetzen der rechten Gehäusehälfte mit Abstand auf die Welle setzen. Aber was ist, wenn das Lager nicht fest genug auf der Welle sitzt und sich beim Zusammenbau verschiebt? Dann ist der Kleber wegen der hohen Temperatur fest und keine Korrektur mehr möglich. Hat das schon mal jemand gemacht und Erfahrungen damit wie das am Besten geht?

Was macht man eigentlich, wenn man beim Aufsetzen der rechten Gehäusehälfte fest stellt, dass man zu lange gebraucht hat bis man das Kurbelwellenlager einsetzen kann und das Gehäuse zu kalt ist. Ein Nachheizen ist ja nicht möglich, weil man den Kurbelwellenzapfen mit erhitzen würde? Noch schlimmer wäre, man hätte das Kurbelwellenlager teilweise im Lagersitz und kommt nicht weiter. Abbrechen geht dann ja eigentlich nicht mehr. Zum Hammer greifen kann man nicht und heraus bekommt man das Lager auch nicht. Ich frage deshalb, weil der Einbau des Lagers in der linken Gehäusehälfte nicht gleich geklappt hat. Dort konnte ich aber abbrechen und das Lager von der anderen Seite ohne Schaden an Gehäuse und Lager wieder heraus drücken (der Außenring war schneller heiß als gedacht).

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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon Klaus P. » 21. Juli 2022 17:51

Zum 1. Absatz
auf den Innenring schlagen oder das Lager kpl, auflegen/unterbauen, das schadet dem Lager nicht.
Das Spiel 0.2 mm unter der Dichtkappe bei montierter rechter Gehäusehälfte einstellen.

Deine Vorstellung im letzten Satz ab "oder muß das so gemacht werden, dass - - - - - -
ist richtig.

Zum 2. Absatz
die 0,2 mm habe ich unter das Sacklochlager gelegt, nachdem ich die gleiche Problematik hatte.

Zum 3. Absatz
wenn du einen passenden Stahlring hast, den heiß machen und auf das Gehäuse legen.
Die Bohrung weitet sich dann.

Gruß Klaus

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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon Lorchen » 21. Juli 2022 19:02

speedy734 hat geschrieben:Das würde ich jetzt so herstellen, wie das in den Handbüchern für die späteren 4-Gang Modelle beschrieben ist. Habe ich das richtig verstanden, dass die Dichtkappe des Lagers mit 0,2mm Luft ausdistanziert und die Welle dann die 0,2mm nach rechts geschlagen wird (die Luft der Dichtkappe wäre dann weg)

So ist das richtig, es ist ja auch so beschrieben.

speedy734 hat geschrieben:Ich kann zwar das Lager vor dem Aufsetzen der rechten Gehäusehälfte mit Abstand auf die Welle setzen. Aber was ist, wenn das Lager nicht fest genug auf der Welle sitzt und sich beim Zusammenbau verschiebt?

Das ist unwahrscheinlich, da es ja schon im Lagersitz im Gehäuse recht locker sitzt. Du kannst es allerdings nach der Montage durch das Schauloch mit Hammer und Durchschlag etwas nach rechts versetzen, falls das Losrad 4. Gang keine Axialluft mehr hat - wider Erwarten. Dafür und für die Prüfung des Axialspiels nach der Montage ist das Schauloch da.

speedy734 hat geschrieben:Was macht man eigentlich, wenn man beim Aufsetzen der rechten Gehäusehälfte fest stellt, dass man zu lange gebraucht hat bis man das Kurbelwellenlager einsetzen kann und das Gehäuse zu kalt ist.

Etwas kräftiger mit dem Hammer zu Werke gehen. Ich nehme dafür die originale Abdrückspindel, die man auf den Lagersitz des KW-Lagers schraubt, um das Gehäuse zu trennen. Man hört auch, wenn der Innenring an der Stufe am KW-Zapfen zum Anliegen gekommen ist.

Hast du die Schaltwalze ausdistanziert? :schlaumeier:
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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon speedy734 » 21. Juli 2022 21:30

Danke für die Empfehlungen.

Bei der Antriebswelle habe ich jetzt zwei Varianten, wenn ich Klaus richtig verstanden habe. Ich werde nochmal mit der Reparaturanleitung vergleichen und eventuell nochmal rückfragen.

Bei dem Sacklochlager werde ich dann wohl erst mal die 0,2mm unterlegen. Mit einem lagen 0,2mm Blech müsste das gehen. Meine Befürchtung ist, dass der Kleber sehr schnell fest wird bei dem heißen Gehäuse und ich nach wenigen Minuten nichts mehr korrigieren kann. Ich kann das ja erst machen nachdem das Kurbelwellenlager drin ist und die Gehäuseschrauben fest sind. Da hat der Kleber sicher 10min Zeit zu anziehen. Das könnte bei 100°C schon reichen.

Ein Ring zum Nachheizen des Sitzes des Kurbelwellenlagers ist eine gute Idee.

Lorchen hat geschrieben:Hast du die Schaltwalze ausdistanziert? :schlaumeier:

Ja, das hab ich gemacht.

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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon Klaus P. » 21. Juli 2022 22:37

Zum Unterlegen des Sacklochlagers bieten sich Seeger Passscheiben an.
DIN 988 PS 28 x 40 x 0,2 / 0,3 usw.
Für die Dichtkappe 37 x 47 x dicke

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Re: Fragen Zusammenbau Getriebe großer 4 Gänger

Beitragvon speedy734 » 22. Juli 2022 19:42

Mit Passscheiben für die Dichtkappen und die Schaltwalze in allen Dicken bis 0,5mm hatte ich mich schon eingedeckt. Ich glaube nicht, dass ich mir da nochmal welche kaufen muss. Für das Sacklochlager werde ich mir was geeignetes aus 0,2mm Büchsenblech machen, das man durch das Schauloch wieder entfernen kann. Jetzt ist für mich aber erst mal Pause wegen Urlaub.

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