Mein Fuhrpark besteht inzwischen aus 74er TS250/0, 82er ETZ 250, 84er ETZ 250, 72er KR51/1, 89er XT 600 2kf und einer 84er K100 Basis. Nicht mehr in meinem Besitz befinden sich eine 71er KR51/1, 83er XS400 12E und eine 81er XJ550. Die Mopeds sind alle so weit wie möglich unverbastelt da ich ein Freund vom Originalzustand und Originalteilen bin. Nun habe ich vor kurzem den Motor meiner 84er ETZ neu gemacht und was ich dabei entdeckt habe, wollte ich hier mal präsentieren.
Kurze Vorgeschichte: Die besagte ETZ habe ich 2014 vom Schwiegervater eines Arbeitskollegen für 200 € gekauft. Die stand damals komplett und unverbastelt noch mit DDR-Kennzeichen trocken in einer Scheune. Kurze Probefahrt auf dem Hof lief auch gut, auch wenn das bei dem Preis meiner Meinung nach nicht wirklich notwendig gewesen wäre. Bei mir stand sie dann nochmal bis 2019 bis dich die Zeit und Muße gefunden hatte sie wieder auf die Straße zu bringen.
Dafür habe ich alle Flüssigkeiten, Reifen und Bremsen gemacht. Die MZ lief dann im Großen und Ganzen ok würde ich sagen. Sprang nicht auf den ersten, aber spätestens nach den 3ten oder 4ten Kick an, Motor lief ohne Klappern, Rasseln etc. aber mit ganz leichten, konstanten Schleifgeräuschen. Klang für mich wie ein Lager an seinem Lebensende. Leistung war bis in den 4ten Gang ok, um Anschluss an den 5ten zu finden musste man den 4ten aber bis 6000 drehen, dann fuhr sie aber auch ihre 110. Manchmal verschluckte sie sich beim Gas geben (Ich vermutete den Ansaugschlauch im Rahmen). Um die Probleme zu beheben habe ich mal den Vergaser getauscht und eine Vape Zündung (nur Zündung), die ich noch liegen hatte, verbaut. Da das Motorrad bei meinen Eltern in der Heimat stand und ich nur alle paar Monate maximal 20, 30 km damit fuhr war das erstmal ok. Letzten Monat habe ich dann endlich mal den Zylinder gezogen, um der Sache mal weiter auf den Grund zu gehen. Ich denke die Bilder sprechen für sich. Nicht vergessen, lief bis zuletzt

Grüße Stephan
-- Hinzugefügt: 5. Januar 2023 12:29 --
Zum weiteren Zustand des Motors kann ich noch sagen das die KW Lager und Simmerringe natürlich hin waren. Letztere waren teils verkohlt / verbrannt. Der Kurbelraum war voller Einschläge aber loses Material habe ich eigentlich nur noch zwischen Simmerring und Lager gefunden. Kurbelwelle war von 84 und passt damit zum Baujahr. Motor war den Schrauben nach ungeöffnet oder es wurden neue verwendet. Getriebe war nur minimal verschließen und passt meiner Meinung nach zum letzten Scheckhefteintrag von 1987 mit ~ 3500km (KM Stand aktuell 4200 km - ich weiß das hat nichts zu bedeuten). Zylinder war im 3ten Schleifmaß. Gehäuse hat den Anguss für Getrenntschmierung und eine Getriebewelle für die Ölpumpe.
Was mich noch interessieren würde ist, wo dieses kleine 1,3mm Rund aus dem Zylinderdeckel her kommt. Ich wüsste nicht wo im EM250 etwas in dem Durchmesser verbaut ist. Die Stifte für die Kolbenringe waren alle vorhanden. Der Stift für die Arretierung des Vergaser-Schiebers hat auch einen anderen Durchmesser. Vielleicht hat da ja noch jemand eine Idee.
Inzwischen habe ich die Kurbelwelle regenerieren lassen und einen frisch geschliffenen Zylinder mit Almet Kolben im 1ten Übermaß verbaut. Moped läuft jetzt überraschender Weise besser als vorher

Grüße Stephan