Ein Wellenundichtring, Ursachen?

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Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon MS53deluxe » 24. Juni 2023 10:44

Wellenundichtringe können ein manchmal in den Wahnsinn treiben oder auch finanziell ruinieren.

So genug Galgenhumor, kommen wir mal zu den Fakten
Laufzeit ca 10.000 km mit einem Stino Zylinder, ca 2.000 km mit einem etwas optimierterem Zylinder.

Die Symptome von Nebenluft zeigten sich schon ankündigend, waren aber teilweise auch nur sehr sporadisch. Im Nachhinein wars mir dann klar woher sie kamen und im April zu meinem Loch im Kolben führten ??

Die regenerierte DDR Kurbelwelle erweckte nicht so wirklich den Eindruck, dass sie die Dichtlippe weggfressen könne.

Bekam er zu wenig Öl um auf der Welle zu gleiten?

Bin gespannt ob ihr auch schon sowas ähnliches hattet.

Meinen Motor hat Mathias wieder fit gemacht und habe ihm gleich mal über die Schulter geschaut.

Schnurrt auch wieder toll das Teil ???
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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon Pedant » 24. Juni 2023 11:00

Wenn äußere Einflüsse keinen negativen Effekt hatten würde ich die Qualität der Ringe anzweifeln.
Wer ist der Hersteller und wie war der Preis?
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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon rally1476 » 24. Juni 2023 11:20

Mahlzeit,

Solche Wellendichtringe brauchen erstaunlich wenig Schmierstoff.
Ich glaube nicht an Mangelschmierung, da versagen vorher andere Bauteile wie Kugellager, Pleuellager, Gleitlager, etc.
Viel größeren Einfluss hat z.B. die geschliffene Oberfläche des Zapfens.
Ich denke aber auch an mindere Qualität der Wedi's.
Braun eingefärbter Gummi soll billig sein... :shock:

Gruß Rally
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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon radiouwe » 24. Juni 2023 11:59

Hallo,

Wenn man Zweifel an der Tauglichkeit der Zapfenoberfläche hat, wäre hier immer noch auf die Verwendung einer Wellenschutzhülse hingewiesen. Schlecht sieht aber die Laufspur des Simmerrings gar nicht aus,wenn Narben oder fühlbare Rillen drin sind, zerstört es die Dichtlippe des Rings. Auch Doppellippen Ringe können gut sein, so in etwa wie Gürtel plus Hosenträger :-)

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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon kachelofen » 24. Juni 2023 12:15

Wenn man bei der Montage die Ringe innen an der Dichlippe anständig mit flüssigem Mos2 einbalsamiert? Ich mach das immer.

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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon MS53deluxe » 24. Juni 2023 13:39

Verbaut waren Dichtringe der Marke AMT

Ob der jetzt ggf zu stramm bei der Erstmontage gesessen hat kann ich nicht sagen. Es soll wohl auch Wedis der Marke Huber geben, die Probleme machen
https://youtu.be/V451u4pmNKo

Ab Minute 27 ca wird es erklärt.

Ich hab jetzt einen NJK Wedi drin und der flippt ganz angenehm rauf.

Bei der Simme hatte ich noch keine Probleme mit NJK.
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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon mutschy » 24. Juni 2023 18:32

Braune WeDis sind eigentlich die unkaputtbaren Allheilmittel aus Viton :gruebel: So kenne ichs jedenfalls. Ich verbaue, was ich grade ladenneu in die Hand kriege. Blau, schwarz, braun. Die schwarzen geben erfahrungsgemäß am schnellsten auf, dann kommen die blauen, und am längsten halten die braunen (bei allen mir bekannten und von mir beschraubten Motoren). Die Viton-Ringe verbaue ich auch am liebsten. Eben, weils, einmal anständig gemacht, am längsten hält, und die Leute einfach zufrieden sind 8) Zufriedene Leute sind mir allemal lieber als welche, die dauernd mit ähnlichen Problemen auf der Matte stehen ?

Gruss

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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon MS53deluxe » 24. Juni 2023 22:29

@mutschy von welcher Marke nimmst du immer die braunen?
Mit freundlichen Grüßen
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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon Steffen G » 24. Juni 2023 23:06

Hallo!

Also wenn ich mir die Kurbelwelle mit Vergrösserung ansehe,
sind da schon paar Unebenheiten drin.
Ich wüsste auch nicht, an was es sonst liegen sollte.

So aus langjähriger Berufs-Erfahrung sage ich mal,
dass Wellendichtringe kein Problem sind, wenn die ordentlich montiert sind,
und die Laufflächen in Ordnung sind.
In PKW-Motoren halten die oft mehrere Jahrzehnte und hunderttausende km.

Wellenschutzhülse wurde schon geschrieben.
Ist recht unbekannt, auch relativ teuer,
aber eine ganz tolle Sache.
Wenn es möglich ist, hier in dem Fall sowas einzusetzen,
würde ich auch dazu raten.
Grüße, Steffen !

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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon rally1476 » 25. Juni 2023 08:32

Moin,

das angenehme an der Montage auf diesem Zapfen ist der stufenlose Übergang vom Konus zur zylindrischen Dichtfläche.
Wenn man nun Hülsen aufzieht hat man an dieser Stelle eine Kante.
Das mögen die Wellendichtringe nun überhaupt nicht.
Zumindest gibt's eine Stelle mehr auf welche man bei der Montage achten muss.
Auch muss man dann der Hülse entsprechend ein abweichendes Abmaß des zu verbauenden Wellendichtringes beachten.
Ansonsten eine schöne Sache um vermackte Dichtflächen an Wellenzapfen wieder instand zu setzen.

Der Tipp mit dem vorher einmassierten Schmiermittel ist hier sehr gut.
Man macht das selbst ja immer vor der Montage, kann man aber nicht immer vorraussetzen.

Gruß Rally
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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon mutschy » 25. Juni 2023 08:55

MS53deluxe hat geschrieben:@mutschy von welcher Marke nimmst du immer die braunen?

Ich bestell die selten. Und wenn, dann das, was der Händler liefert und als "Viton" bezeichnet. Sind meist komplette Sets.

Gruss

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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon Stephan » 25. Juni 2023 09:11

Ich würde hier einen Montagefehler der Dichtkappe sehen, bzw deren Eigenschaften in Frage stellen.
Selbst ein Fehler in der Oberfläche der Welle, würde den Dichtring nicht so gleichmäßig unsymmetrisch abnutzen, Zwangslage schon.
Bitte schickt mir eure FIN, Motor-Nr. und Baujahr eurer ETZ 125/150 für die Analyse der Baureihe.
Die Daten werden vertraulich behandelt.


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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon radiouwe » 25. Juni 2023 09:18

Also,
Nochmal zur Wellenschutzhülse oder neudeutsch Sleev.
Die ich kenne und verbaut habe, hatten immer einen auf Maß gepressten Blechtopf dabei , damit werden sie 'gesetzt'.
Über die Montage gibt's bestimmt Videos. Und verwendet wird dann der ganz normale , zu Welle passende Dichtring.
Die Kante des Sleevs würde im o.g. Beispiel vor dem Konus enden und liegt somit außerhalb der Lauffläche der Dichtringlippe.
Am Lager liegt dann der kurze Bördel des Sleevs, stört dort nicht.
Es ist eine gute und erprobte Methode, um beschädigte Dichtring-Laufflächen an Wellen zu retten, wenn man ansonsten aus diesem Grund Wellen verwerfen müsste.

Im übrigen, nur mal so: Ich hatte in meiner DKW NZ im O -Zustand noch die originalen blechgekapselten Simmerringe von 1940. Der Motor sprang gut an und lief ohne Standgasprobleme, weil die Ringe nichts von Farben und Viton wussten.
Ich kenne auch noch Zweitakter mit Filz- Ringdichtungen, selbst die laufen auch noch. Also aus Wellendichtringen keine Wissenschaft machen.
Zuletzt geändert von radiouwe am 25. Juni 2023 14:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon Mechanikus » 25. Juni 2023 11:30

radiouwe hat geschrieben:
Im übrigen, nur mal so: Ich hatte in meiner DKW NZ im O -Zustand noch die originalen blechtekapselten Simmerringe von 1940. Der Motor sprang gut an und lief ohne Standgasprobleme, weil die Ringe nichts von Farben und Viton wussten.
Ich kenne auch noch Zweitakter mit Filz- Ringdichtungen, selbst die laufen auch noch. Also aus Wellendichtringen keine Wissenschaft machen.

Ich denke die originalen, echten Simmerringe, die ja Lederlippen haben , ebenso wie die Filzringe werden keine großen Probleme mit dem Alkoholgehalt des Kraftstoffs haben. Selbst dort könnte man im Falle von Verschleiß an der Welle solche sogenannten Sleevs einsetzen.

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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon waldi » 25. Juni 2023 11:58

Diese Filzabdichtungen waren Unzerstörbar. Meine Quick Bj.38 hatte bis auf die Kupplung noch alles in Original. Selbst wo ich Einbereichsoel eingefüllt habe, hat nichts Gesabbert. Entweder waren die Ingenieure früher Schlauer, oder es soll nicht mehr ein Leben lang halten.

Lg. Mario
Zuletzt geändert von waldi am 25. Juni 2023 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein Wellenundichtring, Ursachen?

Beitragvon mutschy » 25. Juni 2023 13:38

Wohl eher letzteres. Denn "Was lange hält, das bringt kein Geld!" Zuverlässigkeit is heute nur für die Garantiezeit gefragt. Danach kann der Kunde gerne in die Werkstatt und dort Teile für teuer Geld einbauen lassen bzw nen neuen Artikel kaufen... Geräte, die früher verschraubt waren und wo ne Reparatur durchaus möglich und sinnvoll war, werden heute geclipst oder gar verklebt. Eine sach-und fachgerechte Reparatur is damit fast ausgeschlossen.

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