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Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 28. Juni 2023 19:55
von MZ ETZ 150 neu
Nach längerer Aktivabstinenz hier im Forum melde ich mich mit folgendem Schadensbild: Während der Einfahrtzeit des 10,5 kW-Zylinder-Kolbensets bin ich insgesamt nur 70 km weit gekommen.
Da meine HuFu keine gute Verdichtung hatte, hatte ich in 2022 ein neues Zylinder-Kolbenset bestellt und erst vor ein paar Wochen montiert. Komplett mit neuer Fuß-, Kopf und Vergaserflansch-Dichtungen. Nach dem Einbau hatte ich einen Kompressionsdruck von 9 bar, bei einem Quetschmass von 1,0 mm.
Da kein Originaldrehzalmesser verbaut ist, hatte ich mir aus den Bedienungsanleitung die Schaltmarkierungen während der Einfahrtzeit notiert und mich strikt daran gehalten. Das Gemisch hatte ich auf 1:40 gewählt, für die erste Tankfüllung. Vorgestern bin ich dann wieder ne Runde gefahren und wollte im 5 Gang von 70 km/h auf 80 km/h beschleunigen, und dann kam die Negativbeschleunigung. Die HuFu 7 km nach Hause geschoben und heute den Zylinder und Kolben demontiert. Die Ergebnisfotos stelle ich ein. Kann es sein, dass sich die Beschichtung der Zylinderlaufbahn schadhaft war?

Updatet 30-6-2023
Habe heute gemäß dem Rep-Handbuch die Stellen in der Zylinderlaufbahn egalisiert.
Dabei ist mir aufgefallen, im Einlass ist eine "Unebenheit", siehe Fotos und die Kanäle sind sehr scharfkantige im Vergleich zu den anderen, genutzten Original-Zylindern

8-10-2023
Hatte versprochen zu berichten. Zylinder + Kolben wurden anstandslos zurückgenommen und der Kaufpreis erstattet.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 28. Juni 2023 20:15
von EmmasPapa
Da gibt es keine Zylinderbeschichtung. Die hat halt geklemmt. Sieht gar nicht mal so schlimm aus. Sollte sich ausbügeln lassen.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 28. Juni 2023 20:16
von trabimotorrad
Du weißt aber schon, das die Kolbenringe eines MZ-Kolbens auf einer unbeschichteten Graugußoberfläche laufen?
Meiner Meinung nach hast Du einen klassischen Kolbenklemmer und die "Beschichtung" ist Aluabrieb, denn man rausschleifen kann. Vermutlich sind Deine Kolbenringe festgeschmiert - vorsichtig mit einem drunter geschobenen Blechstreifen lösen.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 28. Juni 2023 20:25
von MZ ETZ 150 neu
Danke. Kannst Du das "Ausbügeln" beschreiben?
Ich hatte nach dem Schieben die Kompression gemessen. Von den ursprünglichen 9 wurden nur noch 5 erreicht.
Die Kolbenringe sind nicht fest. Sie sind in der jeweiligen Nut frei beweglich.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 28. Juni 2023 21:03
von EmmasPapa
Die Spuren am Kolben werden mit einer feinen Schmirgelfeile beseitigt. Dazu am besten die Ringe runternehmen (vorsichtig, da Bruchgefahr und deren Lage merken) und die Ringnuten frei machen. Bei nur 70 km Laufleistung wäre es aber nicht schlimm, wenn ein Ring verlorengeht. Hier könnte man dann noch einen neuen Ring einsetzen.

Die Alu-Spuren im Zylinder werden mit Ätznatronlösung (etwa 1:2) beseitigt. Das ätzt das Alu weg. Vorsicht dabei, Schutz beachten!

Am besten wäre wohl eine Wahl-Kur. Aber ob das noch über Achim zu organisieren geht, glaube ich nicht. Die alte Firma Wahl gibt es ja nicht mehr so.

Und nicht vergessen, die Ursache des Klemmers zu suchen und zu beseitigen. Vielleicht ist die Vergaserabstimmung zu mager oder es gibt Falschluft oder......oder.....

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 28. Juni 2023 21:30
von kachelofen
EmmasPapa hat geschrieben: Die hat halt geklemmt.


Interessant ist warum? Almot Kolben. Warum kauft ihr sonen Scheiss? Nur weils billig ist? Zwischenzeitig sollte es sich doch in der gesammten Welt herumgesprochen haben das die nix taugem.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 28. Juni 2023 21:38
von matthias1
Wenn die mit 6 - 7/100 eingeschliffen werden, dann laufen die auch. Darunter, siehe oben.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 28. Juni 2023 22:26
von MZ ETZ 150 neu
EmmasPapa hat geschrieben:Die Spuren am Kolben werden mit einer feinen Schmirgelfeile beseitigt. Dazu am besten die Ringe runternehmen (vorsichtig, da Bruchgefahr und deren Lage merken) und die Ringnuten frei machen. Bei nur 70 km Laufleistung wäre es aber nicht schlimm, wenn ein Ring verlorengeht. Hier könnte man dann noch einen neuen Ring einsetzen.

Die Alu-Spuren im Zylinder werden mit Ätznatronlösung (etwa 1:2) beseitigt. Das ätzt das Alu weg. Vorsicht dabei, Schutz beachten!

Am besten wäre wohl eine Wahl-Kur. Aber ob das noch über Achim zu organisieren geht, glaube ich nicht. Die alte Firma Wahl gibt es ja nicht mehr so.

Und nicht vergessen, die Ursache des Klemmers zu suchen und zu beseitigen. Vielleicht ist die Vergaserabstimmung zu mager oder es gibt Falschluft oder......oder.....


Danke für Deine Tipps.
Was meinst Du zu den 5 bar Kompression nach dem Klemmer?

-- Hinzugefügt: 28. Juni 2023 21:29 --

kachelofen hat geschrieben:
EmmasPapa hat geschrieben: Die hat halt geklemmt.


Interessant ist warum? Almot Kolben. Warum kauft ihr sonen Scheiss? Nur weils billig ist? Zwischenzeitig sollte es sich doch in der gesammten Welt herumgesprochen haben das die nix taugem.


Ich hatte ein Komplettset, Zylinder, Kolben, Kolbenringe, Kolbenbolzen, Nadellager bei Güsi gekauft.
Welches Set ist Dein Vorschlag?

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 28. Juni 2023 22:59
von rausgucker
Also Originalzylinder plus Megu-Kolben aus Altbestand ist das Ideal. Almot ist keine Empfehlung. Es gehen auch Originalzylinder mit ALMET-Kolben. Fischer-Kolben werden auch empfohlen - aber die kosten dann auch etwas. Wenn Du die aktuelle Garnitur weiter fahren willst, dann klär den Grund für den Klemmer.

Die Kompression ist nicht unbedingt der zu prüfende Wert. Aber Du wirst sehen, dass nach "Behandlung" der Klemmspuren an Zylinder und Kolben die Kompression wieder steigen wird, ist ja logisch.
Und so schlimm sieht es ja nicht aus, alles machbar - haben die Vorposter ja schon erklärt.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 00:08
von Steffen G
MZ ETZ 150 neu hat geschrieben:Da meine HuFu keine gute Verdichtung hatte, hatte ich in 2022 ein neues Zylinder-Kolbenset bestellt und erst vor ein paar Wochen montiert.


Hi!
Um die Kompression hab ich mich noch nie gekümmert...
meine 150er hat noch den originalen Kolben und Zylinder von 1989,
sah auch nicht so schlecht aus, als ich vor paar Jahren die KW gewechselt habe.
Kolben-Zylinder dürften jetzt 32 tkm gelaufen sein.

Natürlich merke ich schon beim antreten, dass die leichter zu starten geht, als damals eine werksneue ETZ.

Aber Probleme hab ich keine damit,
der Motor startet grundsätzlich immer gut, und hat auch noch die volle Leistung,
und solange das so bleibt, mache ich da auch nichts.

Ich hab da ehr Angst, dass ich mit so komischen Nachbauzeugs mal auf die Fresse fliege, wenn es da mal klemmt.
Das ist in meinem Alter ja auch nicht mehr so lustig.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 12:27
von Guzzi44
Hallo MZ...
Genügend fundierte Vorschläge zu Deinem Einfahrproblem hast Du ja schon bekommen, ich will trotzdem noch meinen Senf dazugeben:
Warum fahren viele ihren Zweitakter mit einem Gemisch von 40:1 ein? Da bei mir das gleiche Problem ansteht (mit Almot-Koben), werde ich während der Einfahrzeit ein Gemischverhältnis von 1:25 bevorzugen. Wenn die ganze Sache dann flutscht, kann man das Mischungsverhältnis wieder stufenweise reduzieren.
Ein Zweitaktzylinder ist nun einmal ein löchriges Gebilde, welches sich ungleichmäßig ausdehnt, im Gegensatz zum Viertakter, der hat die "Löcher" im Zylinderkopf.
Die Vorschläge von Emmas Papa sind sehr gut. Nach dieser Operation kannst Du den Zylinder noch mit einer Honahle leicht glätten, die sind für ein paar Euro zu haben. Ich würde jedoch auf eine möglichst kleine Körnung der Schleifsteine achten!
Jetzt viel Erfolg und ungetrübten Spaß an deiner Maschine.
Guzzi44 (Volker)

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 12:47
von schrauberschorsch
Aetznatronbist sehr gefährlich, frisst sich durch alle Hautschichten und -gewebe ohne dass man das großartig merkt. Schutzkleidung ist da extrem wichtig.

Bei meinem Berlin hatte ich auch einen Klemmer, auch mit Almot-Kolben. Die Rückstände an der Zylinderwand habe ich mir feinem Schleifpapier trocken rausgeschliffen. Wenn man den Zylinder gegen das Licht hält, sieht man gut, wo noch Anhaftungen sind und wo nicht (mehr). Seitdem läuft der Motor einwandfrei. Ist jetzt 3 Jahre her.

Almot-Kolben funktionieren grundsätzlich, wenn das Laufspiel zum Kolben passt. Bei der 250er hat man den Luxus, auch andere Kolben verwenden zu können. Bei den kleinen Motoren ist die Auswahl, soweit ich den Markt überblicke, nicht gegeben und Megu in bestimmten Uebermassen schwer zu finden.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 12:55
von hiha
schrauberschorsch hat geschrieben:Aetznatronbist sehr gefährlich, frisst sich durch alle Hautschichten und -gewebe ohne dass man das großartig merkt.


Doch, merkt man, aber mit Verspätung und um so schöner... Ich hab mich mal eine ganze Nacht lang über die Natronlauge unterm Fingernagel gefreut, die ich selbst mit Essigbädern nicht rausgekriegt hab. In der Früh war dann zwar Ruhe, aber der halbe Fingernagel unterätzt. Also, unbedingt laugenfeste Handschuhe und Schutzbrille tragen.

Gruß
Hans

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 13:51
von trabimotorrad
hiha hat geschrieben:
schrauberschorsch hat geschrieben:Aetznatronbist sehr gefährlich, frisst sich durch alle Hautschichten und -gewebe ohne dass man das großartig merkt.




Doch, merkt man, aber mit Verspätung und um so schöner... Ich hab mich mal eine ganze Nacht lang über die Natronlauge unterm Fingernagel gefreut, die ich selbst mit Essigbädern nicht rausgekriegt hab. In der Früh war dann zwar Ruhe, aber der halbe Fingernagel unterätzt. Also, unbedingt laugenfeste Handschuhe und Schutzbrille tragen.

Gruß
Hans


Bzw. Finger weg von dem Zeug und die paar Klemspuren mit feinem Schmirgelleinwand rausschleifen!!

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 14:53
von hiha
@trabimotorrad
WIR sind Werkzeugmacher und können das. Ich hab aber auch schon gut gemeinte/schlecht gemachte Rausschleifereien gesehen, da war der erhabene Alubuckel im Zylinder noch vorhanden, dafür war der Grauguss links und rechts davon um 2/10 runtergeschliffen.
Die Natronlauge funktioniert nicht schlecht, man muss halt aufpassen. Ich hab die dann mit einem Wattestäbchen immer wieder auf die Klemmstellen aufgetragen bis kein Alu mehr vorhanden war.
Gruß
Hans

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 15:19
von trabimotorrad
:oops: Da hast Du natürlich Recht, SO habe ich das nicht gesehen. :oops: Mir ist halt Chmie schon immer ein "böhmisches Dorf" gewesen, während mechanische Bearbeitungen für mich eher ein kleineres Problem darstellen :wink:

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 17:22
von Mechanikus
Relativ unproblematisch geht das Rausschleifen übrigens, wenn man keine Schmirgelleinwand, sondern einen schmalen Korundstein nimmt. Notfalls wenigstens die Schmirgelleinwand straff über eine gerade Feile oder einen Flachstahl spannen.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 18:37
von MZ ETZ 150 neu
Den Antwortenden besten Dank für die Anregungen und Tipps. Vielleicht nehme ich meinen vorherigen Zylinder wieder, lasse ihn Honen und den passenden Kolben dazu.
Wer hat von Euch einen Tipp, wo ich das gut und zuverlässig machen lassen kann und auch den passenden Kolben (kein Almot) dann bekomme?

Bei dem Seit welches ich kaufte ist von Almot nix zu lesen: https://www.guesi-motorradteile.de/inde ... 6/c/_/_/?_

Wäre dieses Set die bessere Wahl gewesen?: https://www.zweirad-schubert.de/de/zyli ... 50-105kw-2

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 18:38
von g-spann
Guzzi44 hat geschrieben:... werde ich während der Einfahrzeit ein Gemischverhältnis von 1:25 bevorzugen. ...

...wenn du gleichzeitig den Vergaser etwas fetter einstellst, kannst du das machen...die erhöhten Reibungsverluste beim Einfahren bewirken eine Hitzeentwicklung, die in der Einfahrzeit mit fetterem Kraftstoff-Luft-Gemisch runter gekühlt wird. Wird jetzt ein Teil des Benzins durch zusätzliches Öl ersetzt, machst du das Kraftstoff-Luft-Gemisch magerer, wodurch die Klemmerneigung steigt...
Die Werksempfehlung war, in der Einfahrzeit die Nadel höher zu hängen, nicht den Ölanteil zu erhöhen...

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 19:06
von MZ ETZ 150 neu
g-spann hat geschrieben:
Guzzi44 hat geschrieben:... werde ich während der Einfahrzeit ein Gemischverhältnis von 1:25 bevorzugen. ...

...wenn du gleichzeitig den Vergaser etwas fetter einstellst, kannst du das machen...die erhöhten Reibungsverluste beim Einfahren bewirken eine Hitzeentwicklung, die in der Einfahrzeit mit fetterem Kraftstoff-Luft-Gemisch runter gekühlt wird. Wird jetzt ein Teil des Benzins durch zusätzliches Öl ersetzt, machst du das Kraftstoff-Luft-Gemisch magerer, wodurch die Klemmerneigung steigt...
Die Werksempfehlung war, in der Einfahrzeit die Nadel höher zu hängen, nicht den Ölanteil zu erhöhen...

So ähnlich stehts es im Wildschrei. In den Bedienungsanleitung, welche ich als PDF habe, steht im Kapitel "Einfahren" nix von dem höher Hängen der Nadel auch nix von einem anderen Gemisch.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 19:29
von schrauberschorsch
hiha hat geschrieben:
schrauberschorsch hat geschrieben:Aetznatronbist sehr gefährlich, frisst sich durch alle Hautschichten und -gewebe ohne dass man das großartig merkt.


Doch, merkt man, aber mit Verspätung und um so schöner... Ich hab mich mal eine ganze Nacht lang über die Natronlauge unterm Fingernagel gefreut, die ich selbst mit Essigbädern nicht rausgekriegt hab. In der Früh war dann zwar Ruhe, aber der halbe Fingernagel unterätzt. Also, unbedingt laugenfeste Handschuhe und Schutzbrille tragen.

Gruß
Hans


So meinte ich das. Man merkt es, wenn es eigentlich schon zu spät ist...

Die Vorgabe, die Nadel höher zu hängen, gab es bei MZ-Motoren mit Gusszylinder (RT, Wiesel, Berlin), bei den kleinen MZ-Motoren mit Aluzylinder dann nicht mehr. Schaden kann es aber beim Aluzylinder meiner Meinung nicht, während des Einfahrens auch da die Nadel höher zu hängen. Bei den Gusszylinder gab es zusätzlich die Vorgabe, die HD eine Nummer zu vergrößern.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 19:33
von rednug
Aus alten Zeiten mit den 150er ES- und TS-Motoren waren ab und an auch zu straff oder zu locker sitzende Kolbenbolzen Klemmerursache.
Beim Einfahren sollte die Kerze halt doch etwas dunkler ausschauen. Das war meine Orientierung.
Viel Erfolg!

Gunder

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 19:34
von schrauberschorsch
Die Klemmspuren sehen mehr nach einem klassischen "Stehbolzenklemmer" aus...

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 19:46
von EmmasPapa
schrauberschorsch hat geschrieben:....
Die Vorgabe, die Nadel höher zu hängen, gab es bei MZ-Motoren mit Gusszylinder (RT, Wiesel, Berlin), bei den kleinen MZ-Motoren mit Aluzylinder dann nicht mehr.......


Das wäre mir neu, daß bei den Aluzylindern dies nicht mehr vorgegeben wurde. Auch dort wurde in der Einfahrzeit eine Kerbe höher gehängt. In der Liste im N.-M. (siehe Wissensdatenbank) ist das auch so ausgezeichnet.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 19:57
von Kai2014
Die Kolben Almet gibt's nur da, meines Wissens.
Du kannst auch LucasM anschreiben.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 20:14
von MZ ETZ 150 neu
rednug hat geschrieben:Aus alten Zeiten mit den 150er ES- und TS-Motoren waren ab und an auch zu straff oder zu locker sitzende Kolbenbolzen Klemmerursache.
Beim Einfahren sollte die Kerze halt doch etwas dunkler ausschauen. Das war meine Orientierung.
Viel Erfolg!

Gunder

Kerze hat ein dunkles Bild

-- Hinzugefügt: 29. Juni 2023 19:15 --

schrauberschorsch hat geschrieben:Die Klemmspuren sehen mehr nach einem klassischen "Stehbolzenklemmer" aus...

Was ist ein Stehbolzenklemmer?

-- Hinzugefügt: 29. Juni 2023 19:15 --

Kai2014 hat geschrieben:Die Kolben Almet gibt's nur da, meines Wissens.
Du kannst auch LucasM anschreiben.

Danke

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 20:29
von kutt
Eigenartiges Klemmbild .. Einlaßseitig und so weit oben... Wie schaut denn der Kolben auf der anderen Seite aus?

Schaut irgendwie aus, als wäre der zu knapp einegeschliffen

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 20:30
von DWK
Stehbolzenklemmer heißt, die Klemmspuren sind in dem Bereich der Stehbolzen. Ist auf dem letzten Bild sehr schön zu sehen. Die Klemmspuren sind im Bereich der Zylinderbohrung für die Stehbolzen.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 20:57
von schrauberschorsch
Genau. Da ist der Hitzeabtrag in den Zylinder aufgrund des Luftspalts zwischen Zylinder und Stehbolzen schlechter. Öfters passiert sowas aber auslassseitig.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 29. Juni 2023 23:07
von Der Sterni
Stehbolzenklemmer kann auch durch zu fest angezogen Muttern kommen.
Wäre nicht der erste bauchig gezogene Zylinder.
Auch beim ''schleifen'' und hohen können solche Fehlerbilder provoziert werden, wenn der Zylinder nicht ordentlich verspannt wird.
Lucas kann ich ebenso empfehlen, dort gehen meine Firmenzylinder zum ''schleifen''.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 30. Juni 2023 11:18
von MZ ETZ 150 neu
Ich nutze einen Drehmomentschlüssel. Demnach ist das auszuschließen.

-- Hinzugefügt: 30. Juni 2023 10:19 --

Der Sterni hat geschrieben:Stehbolzenklemmer kann auch durch zu fest angezogen Muttern kommen.
Wäre nicht der erste bauchig gezogene Zylinder.
Auch beim ''schleifen'' und hohen können solche Fehlerbilder provoziert werden, wenn der Zylinder nicht ordentlich verspannt wird.
Lucas kann ich ebenso empfehlen, dort gehen meine Firmenzylinder zum ''schleifen''.

Der Zylindern und Kolben sind neu, somit ist das wohl auszuschließen, beim Hohnen, .....

-- Hinzugefügt: 30. Juni 2023 10:35 --

kutt hat geschrieben:Eigenartiges Klemmbild .. Einlaßseitig und so weit oben... Wie schaut denn der Kolben auf der anderen Seite aus?

Schaut irgendwie aus, als wäre der zu knapp einegeschliffen


Auch dort hat er Spuren.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 1. Juli 2023 08:46
von hiha
Ich glaube nicht mehr an den "typischen Stehbolzenklemmer", seit ich diese typischen vier Klemmerstellen an diversen Zylindern ohne, oder mit 6 Stehbolzen gesehen habe. ICH behaupte, dass er mit dem zu engen Kolbenbolzen zu tun hat.
Gruß
Hans

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 1. Juli 2023 20:15
von Der Sterni
''Der Zylindern und Kolben sind neu, somit ist das wohl auszuschließen, beim Hohnen, .....''

Mhm, also in meiner Welt werden neue Zylinder auch gehont ;]

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 2. Juli 2023 19:37
von MZ ETZ 150 neu
Der Sterni hat geschrieben:''Der Zylindern und Kolben sind neu, somit ist das wohl auszuschließen, beim Hohnen, .....''

Mhm, also in meiner Welt werden neue Zylinder auch gehont ;]


Also dieser neue Zylinder ist ganz sicher nicht gehont worden und eine Honbürste kam auch nicht zum Einsatz. Denn die Kanalkanten sind scharfkantig. Ich warte immer noch auf eine Antwort des Händlers/Lieferanten.

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 2. Juli 2023 20:20
von Der Sterni
Der Zylinder ist ganz sicher gehont und ne Honbürste (Klobürste) ist beim 2T Motor alles andere als sinnvoll.

Erst Wissen aneignen und dann Sprüche klopfen ;]

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 2. Juli 2023 20:47
von trabimotorrad
Mensch, schleift/ätzt den Aluabrieb raus, macht Alles schön sauber sorgt dafür, das der Kolbenbolzen GÄNGIG ist (er muß, eingeölt, durch sein Eigengewicht in den Kolben gleiten!!) und fahrt das Ganze mal 1000Km schonend ein.
Oder streitet Euch bis zum St. Nimmerleinstag, schleift den guten Zylinder auf die nächste Übergröße, holt Euch einen neuen Kolben, haut den schwergängigen Bolzen wieder mit dem Hammer rein und wundert Euch, warum der dann wieder klemmt :wink:
Nicht vergessen: Immer schön ums Gemisch streiten, von 1:25 bis 1:100 kann man angeblich mit der MZ fahren - irgendwann, mit den alten DDR-Ölen war mal 1:33 vorgeschrieben/empfohlen. Ich fahre jetzt knappe 30 Jahre immer das billigste Zweitaköl, aber nie weniger als 1:40 und hatte nocht nie einen Klemmer.
Mein Kolbenbolzen gehen aber ALLE IMMER und AUSSCHLIEßLICH auf Schiebesitz in den Kolben. Warum? Weil das mir der alte Herr Wahl einst so BEfohlen hat :biggrin:

Re: Beschichtungsfehler am 10,5 kW Zylinder?

BeitragVerfasst: 2. Juli 2023 21:10
von hiha
Bin ganz und 100%ig bei Dir.
Gruß
Hans