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Klebrige Ablagerungen in Kupplungsdeckel TS 250/1? Harz?

BeitragVerfasst: 21. Oktober 2024 19:59
von Galilool
Schönen Abend zusammen.

So kam es nun heute, dass Joker und ich an ihrer TS 250/1 rumschraubten, die nun leider schon seit geraumer Zeit mit Kupplungsschaden rumoxidiert. Nach etwas rummurkserei mit Kupplungszug und DZM-Antrieb haben wir den Seitendeckel des Motors gelöst bekommen, wonach wir von diesem reizenden Anblick begrüßt wurden?

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An sich schon nicht sonderlich toll, aber auch nicht weiter besorgniserregend. Als wir dann aber den Kupplungskorb abmontierten, sah dieser so aus:

photo_2024-10-21_20-44-19.jpg


Hmm. Das ganze macht keinen guten Eindruck. Optisch könnte man es fast für Rost halten, allerdings passt das nicht von der Textur her. Es wirkt eher klebrig, fast wie abgenutzter Softlack. Das ganze endet exakt an der Öllinie, also vermuten wir kontaminiertes Öl? Alles in allem sehr komisch. Versuche, das ganze mit Bremsenreiniger und Kunststoffbürste zu entfernen sind kläglich gescheitert. Weiterhin sind die Reibscheiben der Kupplung mutmaßlich komplett aufgeschwollen. Unsere Frage wäre nun, ist das schon mal jemandem hier passiert? Wenn ja, woran liegt es und wie kann man es verhindern? Der Motor muss aufgrund eines ruinierten Konus auf der Kurbelwelle sowieso gespalten werden, also werden wir wohl auch den selben Anblick im Getriebe erwarten dürfen...

Hier übrigens der Konus am Kupplungskorb:

photo_2024-10-21_20-44-22.jpg


Joa, der darf wohl auch neu. Wenns schon regnet, dann richtig.



Naja. Falls jemand ne Ahnung hat was das ist, woran es liegt und was man dagegen machen kann wäre eine Antwort sehr willkommen.

Mit freundlichen Grüßen
Galilool/Till

Re: Komische Ablagerungen in Kupplungsdeckel TS 250/1?

BeitragVerfasst: 21. Oktober 2024 20:14
von Mundharmonika
Hallo.

Würde fast vermuten, dass der Konus vorher schon nicht bombe war und Dein Vorgänger die Kupplung auf dem Konus geklebt oder ähnliches hat, damit diese auf besagten Konus hält. War vielleicht etwas viel davon, was sich dann abgelagert hat.

Re: Komische Ablagerungen in Kupplungsdeckel TS 250/1?

BeitragVerfasst: 21. Oktober 2024 20:23
von Galilool
Das ist unabhängig voneinander. Der Konus war durchaus nicht geil bei der letzten Reparatur, aber da wurde nichts eingeklebt oder ähnliches. Das hier ist erst nach dem letzten Ölwechsel aufgetreten, seitdem wurde das Motorrad kaum bewegt

Re: Klebrige Ablagerungen in Kupplungsdeckel TS 250/1? Harz?

BeitragVerfasst: 22. Oktober 2024 05:23
von Sven Witzel
Sieht für mich eher nach verharztem Öl aus.

Entweder ewig lang drin und nicht bewegt oder tatsächlich mit irgendwas reagiert.

Re: Klebrige Ablagerungen in Kupplungsdeckel TS 250/1? Harz?

BeitragVerfasst: 22. Oktober 2024 08:29
von Galilool
Das Öl war tatsächlich etwas länger da drin, aber nicht so lange als dass es verharzen würde. Zudem die Kupplungsprobleme nur wenige Tage nach dem letzten Ölwechsel angefangen haben weshalb ich vermute dass das Öl irgendwie kontaminiert war

Re: Klebrige Ablagerungen in Kupplungsdeckel TS 250/1? Harz?

BeitragVerfasst: 22. Oktober 2024 10:46
von motorradfahrerwill
Ich könnte jetzt auch nur raten.
Das zuletzt verwendete Öl kam woher ? Und welches ?
Originalverpackung, umgefüllt oder so ?
Ich denke auch irgeneine Art "Vergiftung" des Öls.
Normales Getribeöl sieht auch nach 20 Jahren Standzeit einfach nur "ölig" aus.

Re: Klebrige Ablagerungen in Kupplungsdeckel TS 250/1? Harz?

BeitragVerfasst: 22. Oktober 2024 14:00
von Joker
Ich klinke mich der Einfachheit halber mal ein.

2016 hatte ich bei der Restauration Liqui Moly SAE 80W GL4 eingefüllt, mit dem ich zwei Jahre problemlos (Nachtrag: ich bin darauf hingewiesen worden, dass es nicht ganz so problemlos war, aber die Kupplung war noch benutzbar) gefahren bin.
Nach dem Wechsel des kupplungsseitigen Wellendichtrings 2020, bei dem der Konus auf Kurbelwelle und Kupplung schon schwer lädiert ausgesehen hatte und die Kupplung sogar ohne Abzieher runtergekommen wäre (vermutlich wegen einer Scheibe zu viel zwischen Kupplung und Primärrad), habe ich exakt das gleiche Öl wieder eingefüllt - mit dem dann sofort die Kupplung nicht mehr trennen wollte.
Danach hatte ich versucht, die Rückstände davon mit Diesel auszuspülen und die Kupplung freizumachen, was nicht funktioniert hat, und der Diesel hat seitdem drinnen gestanden. Weil die Ablagerungen sowohl an der Kupplung, als auch am Primärrad getriebeseitig beim Öffnen unten waren, muss ich wohl oder übel davon ausgehen, dass sie vom Diesel dort hinterlassen wurden.

Der Diesel hat allerdings nichts mit der klebenden Kupplung zu tun, das war definitiv schon davor ein Problem gewesen. Was leider nichts daran ändert, dass ich irgendwie die Rückstände entfernen muss. Mal sehen, was funktioniert. Eventuell Benzin 🙃