ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

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ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon frmarco » 3. Mai 2025 23:24

Das Problem mit den Nachbauten ist ja bekannt, und das es fast nichts ordentliches mehr gibt auch.
Für 30€ dachte ich mir, probierst einfach mal ein Nachbauteil passend zu schleifen, Material ist genug da und scheint auch komplett durchgehärtet zu sein.
Das alte Zahnrad war so blau das die Härte raus war und man es feilen konnte, aber die Form war noch da.

Also auf die Schleifmaschine gespannt, den Kopf 3 Grad geneigt und den Teilkopf eingestellt, rundherum abgetastet und los gings.
Das Ergebnis siehe Fotos, eingebaut ist es auch schon, bis jetzt geht es aber das muss ja nichts heißen.
Grund für das blaue Zahnrad war ein falsch gebogenes Ölleitblech, Gabel natürlich auch defekt, Rest guter Zustand.

Die Fotos Stehen alle Kopf, ging nicht anders. Kann man das nachträglich ändern?
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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon Treibstoff » 4. Mai 2025 04:13

frmarco hat geschrieben:...
Material ist genug da und scheint auch komplett durchgehärtet zu sein.
...

Und genau da wird das Problem letztlich liegen.
Ob's wirklich komplett durchgehärtet ist? Da glaub ich eher nicht dran. Müßte eigentlich, jetzt nach dem Schleifen, nochmal gehärtet werden.

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon Kai2014 » 4. Mai 2025 06:35

Die sind Butterweich, du kannst es gerne einbauen. Bei mir hat ein Nachbau vom 1/3 Gang keine 2000 km gehalten.
Auf die Idee war ich auch schon gekommen, nach Härten geht aber nicht.
Das einzigste was geht, ist hart aufschweißen.

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon frmarco » 4. Mai 2025 07:19

Den Nachbau hätte ich so nicht eingebaut, durch die fehlende Hinterschneidung kann das auch nicht lange halten.
Ich glaube da gibt es auch mehr als 1 Nachbau Hersteller, ein Härtetest Gerät hab ich nicht aber mit der Feile ging da garnichts, ist auch nur oberflächlich , was im inneren ist weiß keiner.
Viel Material ist da nicht runtergeschliffen.

Vieleicht war es ein Fehler das so zu machen.
Wie tief wird denn normal gehärtet , kann man das so pauschal beantworten?
Also beim nächsten Zahnrad schleifen und dann Härten, lohnt sich am Ende bestimmt wieder nicht wenn man es nicht selber kann.

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon rally1476 » 4. Mai 2025 08:13

Moin,

gehärtet sind solche Maschinenbauteile oberflächlich.
Wenn ein Bauteil ( Zahnrad, oder Welle, etc.) dynamisch belastet werden soll, geht man her und härtet die Randschicht an den Stellen, wo es belastet wird.
Diese Schicht ist im Regelfall mehrere Zehntel bis nen Millimeter tief.

In Deinem Fall wird die Härteschicht abgetragen sein.
Maximal der Rand des Schliffes ist noch hart.
Das kann beim Betrieb zu Ausbrüchen der harten Randschicht führen.

Nochmal zum Durchhärten, das macht man bei oben beschriebenen Bauteilen deshalb nicht, weil sich homogen harte Bauteile bei Krafteinleitung, innerlich nicht verformen können.
Die Begleiteigenschaften von weich ist elastisch, von hart ist spröde.

Beim Härteprozess können in der Randschicht schon mikroskopisch kleine Risse entstehen, welche im Betrieb zum Bruch führen können.

Gruß Rally
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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon zweitakt » 4. Mai 2025 09:14

Was spricht dagegen bei Nachbauteilen eine Hinterschneidung anzuschleifen
und sie dann in der Oberfläche zu härten?

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon motorradfahrerwill » 4. Mai 2025 10:04

Müßte man dafür(härten) nicht auch wissen welches Material das genau ist?
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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon Klaus P. » 4. Mai 2025 10:29

Und da liegt der Schlüssel (du hast mir vorgegriffen)
Eine Materialanalyse wäre ja möglich.

Die Zähne der Räder (originale) sind mMn auch Einsatz gehärtet,
Ausbrüche an den Kanten weisen darauf hin.
Und das Nachschleifen ist auch nicht trivial.

Christof und GÜSI haben das ja mit dem Schaltrad 1/3 Gang gemacht.
Kann man ja nachlesen welcher Aufwand das war.

Gruß Klaus

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon rally1476 » 4. Mai 2025 10:40

Mahlzeit,

man beschäftige sich mal mit dem Verfahren.
Frage, was passiert mit den schon harten Bereichen?
Ist Bauteilverzug ein Thema?
Nachträgliches Schleifen der Konturen ist kein Thema, weil Zielmaße ja schon erreicht sind.

Zu den entstehenden Kosten, wenn man das bei Firmen in Auftrag geben will, möchte man garnicht erst reden.
Ich gebe regelmäßig Bauteile zur Wärmebehandlung zu entsprechenden Firmen.

Das wollt ihr nicht bezahlen, glaubt mir.

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon frmarco » 4. Mai 2025 11:40

Und wie ist das dann mit dem aufschweissen von verschlissenen Teilen? Wurde auch schonmal erwähnt oder sogar gemacht.
Ich entsorge defekte Zahnräder und Gabel nicht.

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon Kai2014 » 4. Mai 2025 14:31

Das aufschweißen geht, ich habe schon seit letzten Jahr, Schalträger zur Bearbeitung.
Nur leider bin ich immer noch nicht dran, derjenige hat so viel zu tun.

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon rally1476 » 4. Mai 2025 15:01

Das wäre in der Tat eine Option.

Man kann so genannte Verschleißschichten auftragen lassen.
Dies auch nur an den gewünschten Stellen.
Hab ich mir unlängst mal eine Präsentation dazu angeschaut.
Das ging mit Laserschweißverfahren.

Interessant dabei war der genau positionierte Materialauftrag.

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon Stephan » 4. Mai 2025 19:51

Originale MZ-Zahnräder wurden auf Maß gefertigt und Einsatzgehärtet in der Härtepresse.

Gehärtet wird meist im Hundertstel bis zehntel Bereich.

Material wird 16MnCr5 sein, reichlich verfügbar und billig.

Wenn man schon eine Schleifmaschine hat, würde ich den Kram schleifen, laserhärten.
Bitte schickt mir eure FIN, Motor-Nr. und Baujahr eurer ETZ 125/150 für die Analyse der Baureihe.
Die Daten werden vertraulich behandelt.


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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon ea2873 » 4. Mai 2025 21:13

aus meiner Sicht ne gute Idee, einfach mal schauen wie lange das hält. Schlimmer als der schlechte Nachbau in "original" wird es schon nicht sein.

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon ferdi7 » 4. Mai 2025 21:38

Denke mal, das man einen 16MnCr5 nicht Laserhärten kann, wegen zu wenig Kohlenstoff.
Diese Räder sollten Einsatzgehärtet worden sein.
DH die werden in Kohle unter ausschluß von Sauerstoff aufgekohlt und dann gehärtet, mit anschließendem anlassen.
Ich würde es mit dem Hinterschnitt ausprobieren. Die vordere Verschleißkante sollte doch noch Hart sein ?

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon Mechanikus » 4. Mai 2025 22:50

Diese Ansicht spiegelt genau meine Gedanken wieder. Bevor man die Idee komplett verwirft, erstmal probieren und sehen, wie lange es hält. Da die harte Kante vorn stehenbleibt, könnte es gut sein, daß es durchaus funktioniert.

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon rene1982 » 5. Mai 2025 05:30

Das hier hab ich damals in meinem Motor gefunden: https://mz-forum.com/viewtopic.php?f=4&t=78014&start=150#p2022987

Es hat geschaltet und die Gänge sind nicht rausgesprungen. Wie lange das da drin war lässt sich nicht mehr sagen.
Grüße,
Rene

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon Klaus P. » 5. Mai 2025 09:26

Ja - das sind ja nun mal Bilder da hat ja einer mal in die Vollen gegriffen.

Aber mal egal.
Die Klauen werden schon verhundst gewesen sein und der Werker
hatte die Möglichkeit das in seinem Sinn zu probieren.
Ob die Räder anschließend gehärtet wurden, glaube ich eher nicht.
Die hätten dann ja auch erstmal wieder Aufgekohlt werden müssen.
Aber mal egal.
Die Hinterschneidung wird oben zu spitz gewesen sein, meine ich.
In Folge dessen wird die Kante auch beim Um(rück)schalten
ordentlich gelitten haben.
Ich denke das hat einer im Werk gemacht/getestet.
Die Möglichkeit dazu musste ja gewesen sein.
Meine Gedanken zu den Bilder.

Aber eigentlich wollte ich was anderes Fragen.
Die leidige Frage,
sind die heutigen Schalträder gehärtet oder nicht,
(ich meine nicht) sollte doch mal geklärt werden.

Ist den niemand in einer Bude (Werkzeugbau oder - Abteiling)
wo das geprüft werden kann ?
Oder hat noch jemand eine verschlissenes Nachfertigung für mich ?

Oder hat schon jemand den Feilentest gemacht ?


Gruß Klaus

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon Kai2014 » 5. Mai 2025 14:43

Das Schaltrad ist Schrott, obwohl das war es vorher auch schon.
Die Schaltgabel,als Nachbau ist Knochen hart, also sich Müll.

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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon frmarco » 5. Mai 2025 20:00

Von den Nachbauten gibt es verschiedene, zumindest hab ich 2 varianten gesehen, beide ohne Hinterschnitt.
Der eine Unterschied im Bild, dazu gab es auch schonmal was zu lesen im Forum.
Das Schaltrad was ich hatte war wie im Original an einer Linie lang gefräst, wie es auch weiter oben beschrieben wurde.
War eher Zufall beim Kauf, auf den Bildern sieht man oft die gleichen Teile von verschiedenen Händlern.
Ich habe beim Schleifen an der Kante oben fast nichts weggenommen, lediglich die 3 Grad nachgearbeitet, das sieht breiter aus durch die Schleifspuren weil die Schleifscheibe schon 2 mm dick ist.
Vieleicht bekommt das irgendein Hersteller mal hin die Teile so zu fertigen das es passt, nur wegen den fehlenden 3 Grad, gefeilt habe ich auch und da ging nichts runter.
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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon hiha » 8. Mai 2025 12:43

Ich glaube dass das Nachgeschliffene vom frmarco ganz gut funktionieren wird, wenn die äußerste Kante nicht oder nur wenig geschliffen wurde, denn da ist die Einsatzschicht ja noch dick genug. Die Flanken müssen nicht so hart sein wie die Kante, die unterliegen ja keinem Verschleiß.
Der Stahl der Originalzahnräder dürfte BESTENFALLS 16MnCr5 sein, vermutlich ist er aber eher ohne Chrom legiert, also ein Mangan-Einsatzstahl. Ich hab mal ein einsatzgehärtetes Pleuel aus einem deutschen 50erjahre Motorrad analysieren lassen, das war irgendwas mit 0,17%C und 4%Mn.
Wie schon weiter oben beschrieben, wird in den schwach kohlenstoffhaltigen Grundstahl durch relativ langes (>24h)Glühen in kohlenstoffreicher Atmosphäre die Randschicht mit Kohlenstoff angereichert und dadurch härtbar, während der Kern zäh bleibt. Dass dabei eine Härtepresse zum Einsatz kommt ist eher unwahrscheinlich, denn sowas nimmt man eher zum Härten von eigentlich durchhärtbaren Blechen, die in der Presse aber nur in der Randschicht abgeschreckt werden. Meistens fallen die aufgekohlten Teile direkt ins Abschreckbad und werden anschließend noch bei weniger als 180° für ein paar Stunden entspannt.
Wenn zu wenig Kohlenstoff drin ist, wirds auch nicht hart, da hilft kein Laser und kein Nachhärten.

Hart aufschweißen mit WIG mit anschließendem Nachschleifen wäre für mich die einfachste und sicherste Alternative, man muss nur darauf achten dass das restliche Zahnrad, speziell die Zähne, keine Anlassfarbe kriegen, sonst isses vorbei mit der Lebensdauer. Als Zusatzwerkstoff nehm ich für solche Sachen den einfach zu beschaffenden Draht 1.4718 X45CrSi9-3, auch unter DUR600 vertrieben. Ich hab mir da mal eine angebrochene 15kg-Rolle mit 1mm-Draht gebraucht besorgt, die dürfte noch den Rest meines Lebens reichen :-)
Gruß
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Re: ETZ TS 250 Schaltrad 2.Gang Nachbau umgeschliffen

Beitragvon Treibstoff » 8. Mai 2025 16:56

Lt. Christof waren die originalen Schalträder aus 15MnCr5, der gute Nachbau vom SR1/3 von Guesi ist auch aus dem Material.

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