olic75 hat geschrieben:Am Wochenende musste ich...
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Es gibt soviele Situationen, gut vielleicht nicht gerade für Anfänger, wo auch eine freie linke Hand nicht schlecht ist.
Nun, es scheint, dass du sowas nicht zum ersten Mal machst. Und dass du schon länger Erfahrung hast.
Ich sehe es wie Arni: Eine freie, also unbeschäftigte linke Hand kann auch ganz schön irritieren. Und am Anfang schweißt man sicherlich keine Stehbolzen auf, oder? Dazu gibt es noch einen Trick, wenn man bspw. einen abgerissenen Stehbolzen oder eine abgerissene Schraube hat, von der noch ein klitzekleines Stückchen rausguckt, also nicht 100% bündig, aber zu wenig, um eine Mutter zur Hälfte aufzudrehen (und dann zu verschweißen). Zunächst öffne man ein Bier und lässt beim Genuss des Inhaltes der Flasche den Zorn und Frust über das abgerissene Drecksding verfliegen. Dann nimmt man den Kronenkorken, versieht ihn mit einem Loch in Bolzengröße, stülpt ihn mit der Bördelkante nach oben auf den Bolzenrest und los geht's. Gegebenenfalls das Loch einen Hauch kleiner bohren und den Deckel unter Verformung auf den Gewinderest "aufschrauben". Die Plaste/Gummi-Dichtung würde ich vorher entfernen - die brennt im Zweifel zwar weg, aber wegbrennendes Zeug hat immer irgendwie den Nimbus von Spratzeln und Sprotzen... also lieber weg damit.
Die Lagerinnenringe hätte ich wohl mit einer passenden (!) Gewindestange ebenso gemacht wie du, d.h. an den Innenring, mit der Linken halten, mit der Rechten zielen. Ohne Helm für die ersten zwei Punkte, Augen zu, dann mit Handschweißschirm weiter. Kann man so oder so sehen, aber Hand hoch, wer hat's noch nie so gemacht? Im Übrigen wäre ich auf diese Idee wohl so gar nicht gekommen... ist ja doch recht "invasiv". Wie lässt sich denn das Material so schweißen?
Der Tipp mit dem Kupferblech ist für die "Noch-nie"-Fraktion wertvoll! Das Kupferblech ist wie Malerkrepp beim Malern... oder so...

siehe auch die Gasdüse... ist die nicht auch aus Messing/Kupfer oder sowas? Jedenfalls möchte man dort möglichst wenig Anhaftungen haben. Der Kronenkorken geht ja in die selbe Richtung. Schweißtrennspray finde ich auch ganz gut, sprühe ich oft vor dem Schweißen vorne in die Gasdüse und auch auf die umliegenden Bereiche - damit sollen wohl Schweißspritzer vom Anhaften abgehalten werden. Ich bilde mir ein, dass es hilft, aber vielleicht kann ja einer der Meister mal was dazu sagen?
Guter Massekontakt ist Gold wert! Aber Vorsicht, die Massezange an eine Schraube anzuklemmen, die man locker in ein Gewinde geschraubt hat, kann auch nach hinten losgehen...

Auf der anderen Seite sieht man hier sehr schön, dass es verschiedene Erfahrungen gibt und dass wohl jeder selbst rausfinden muss, was für ihn und seine jeweilig anstehende Schweißaufgabe das beste Instrumentarium ist. Wollte ich anfangs auch nicht glauben und war auf der Suche nach dem "Patentrezept". Fazit bis dato: Gibt's nicht. Und ich denke nicht, dass ich irgendwie gut schweißen könnte... aber es wird eben von Mal zu Mal besser...

@Ysengrin: Bitte berichte doch mal, was du mit dem Gerät so machst... und auch das wie. Mich interessiert das Ding nach wie vor, obwohl ich auch im Netz recht viel Negatives gelesen habe. Ich denke, dass man eben grundsätzlich mehr Negativerfahrungen zu lesen bekommt, weil die positiven Erfahrungen schlichtweg niemand veröffentlicht.
Und: Wie hast du dir das mit der Gasflasche überlegt? Willst du eine kaufen oder mieten? Ich hatte mich da auch mal erkundigt und fand die Mietangebote allesamt für einen Hobbyanwender absolut indiskutabel. Es geht los mit 150-300 Euro Pfand - die muss man auch erstmal locker haben. Dann die Miete, teils mit Festbetrag, teils nur monatliche Beträge. Dann die Füllung. Teilweise Abgabetermine bzw. Maximalmietzeiten, ggf. Restwerterstattung der Füllung (oder auch nicht), aber damit macht man auch nur Nasse. Auch und gerade, wenn man nur selten und wenig schweißt. Also ich fand das Mist. Auf der anderen Seite ist es nicht einfach, eine Eigentumsflasche befüllen zu lassen. Da muss man erstmal jemanden finden, der das macht!
Ich kenn das aus der Aquaristik... Beispiel: Dennerle CO2-Flasche (500g...700g?) für 100 Euro bei Hornbach - oder so. Abgeben, sofort neue mitnehmen (weil Miet- Tauschsystem), die Füllung kostet extra (15-20 Euro). Ich hab mir lieber eine 2kg-Flasche für 50 Euro frei Haus liefern lassen und die gehört jetzt mir. Wenn in 10 Jahren der TÜV abgelaufen ist, gibt's eben ne Neue, armortisiert hat sich das im Vergleich zu den Miet-Tausch-Systemen bis dahin schon lange. Ich kenne einen Gashändler, der füllt mir die Flasche für ca. 5 Euro - ganz offiziell, dauert aber 1-2 Wochen, womit ich leben kann. Alternativ hab ich auch noch meine Stammkneipe von früher...
