Zylinderwechsel bei meiner ETZ

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Zylinderwechsel bei meiner ETZ

Beitragvon ETZ-150-BZ » 26. August 2008 06:57

Hallo,

da ich neu auf dem Gebiet der ETZ bin und meine neue-alte- geräusche vom Motor her macht wurde mir empfohlen den Zylinder mit Kolber, Ringen und Bolzen zu wechseln!
Und jetzt kommst: Die Einen sagen der Kopf kann bleiben und die anderen der Kopf muß unbedingt.
Wie sind eure Erfahrung damit?

Danke schon mal für eure Tipps! :shock:

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Beitragvon ETZChris » 26. August 2008 07:17

warum soll man denn den kopf wechseln!? der kann selbstverständlich bleiben, solange er okay ist.
Gruß
Christian

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Beitragvon Thor555 » 26. August 2008 08:22

ich habe zwar eine ETZ251, habe mir eben aber ein paar bilder der 150er angeschaut und eigentlich müsste das vom prinzip das gleiche sein, weil identisch aufgebaut.
also den zylinderkopf musst du auf jeden fall abbauen, geht ja nicht anders, da die stehbolzen vom motorgehäuse durch den zylinder und den kopf gehen.
wenn du also diese schrauben löst, kannst du den zylinderkopf sowieso schon nach oben herunterziehn.
vorher solltest du den motor vorne unterbauen, sodass er nicht nach vorne abkippen kann, wenn du die die obere schwingende halterung des zylinders abschraubst, da der motor sonst an der kette hängt.
nach dem unterbauen entfernst du die obere halterung, sodass dein motor aufsteht. jetzt löst du die muttern am zylinderkopf. eventuell hast du nach oben genug platz und kannst den zylinderkopf jetzt schon herunternehmen, bei mir geht das nicht, da über dem zylinder noch ein anschlußrohr für die beiwagenaufnahme angeschweist ist.
sollte der platz nich ausreichen öffnest du spätestens jetzt die kette am kettenschloß, ist zu beginn aber auch nie verkehrt, wenn auch eventuell überflüssig.nachdem die kette nicht mehr auf dem antriebsritzel lieg schraubst du die schraube der hinteren oberen motorhalterung heraus und löst die untere, sodass sich der motor wie ein schanier nach unten klappen lässt. jetzt nach und nach die unterbauung weitmöglichst entfernen, sodass der motor schräg nach unten hängt, jetzt hast du auf jeden fall genügend platz um den zylinderkopg abzunehmen und wenn du glück hast auch den zylinder, da dieser doch ein gutes stück hochgezogen werden muss, um ihn über die stehbolzen hinweg abheben zu könne.
sollte das nicht gehen musst wohl oder übel den motor ganz aushängen, ist jetzt aber auch keine große sache mehr, einfach den rechten seitendeckel abschrauben und alle kabel der lichtmaschine und sonstiges abziehen ( als neuling empfielt es sich natürlich jedes kabel unverwechselbar zu beschriften. jetzt nur noch die übrig gebliebene, schon gelöste untere aufhängungsschraube rausgedreht und schon fällt dein motor auf den boden, nein, natürlich sollte man darauf achten, das das nicht passieren kann, entweder vorher wieder unterbauen oder eine helfende hand bei der aktion verpflichten.
allerallerspätestens jetzt kanst du den zylinder in aller ruhe herunter ziehen.
für das wechsel des kolbens empfielt sich,sich vorher eine heizstrahlpistole zu besorgen. nach dem entfernen der kolbenbolzensicherungsringe erhitzt du den kolben nun so lange, bis sich der kolbenbolzen ohne mühe leicht aus der bohrung herausschieben lässt.
vorsicht, der kolben ist jetzt sicher um die 200 grad heiß, wenn nicht heißer, also nicht ohne arbeitshandschuhe ranlangen und auch zum bolzen herausschieben sollte man ein passendes metallstück oder genügend großer schraubenzieher bereitlegen. nun kannst du den kolben herunternehmen und das pleullager herausnehmen. am besten gleich ein neues bestellen, kostet nur um die 4 euro.
dann kommts drauf an,wie alles aussieht und was du vorhast, ich habe, da für mich alles schon locker von der hand geht, und alles noch verhältnismässig befriedigend aussah, alles einfach wieder so verbaut.
ist geld für dich aber kein thema, und du möchtest auch den motor nicht in naher zukunft nochmal ausbauer müssen empfiehlt es sich ihn überholen zu lassen. in deinem fall zylinder aufhonen lassen, damit die lauffläche wieder perfekt "geschliefen" (heist eigentlich honen und ist eine noch feinere oberflächenbearbeitung als schleifen) ist. dann musst du dir einen passenden übermasskolben und die dazu passenden kolbenringe besorgen.
bin mir nicht mehr ganz sicher, aber glaube der kolben sollte im durchmesser 0,03mm kleiner sein als dein gehonter zylinderdurchmesser. den genauen durchmesser der zylinderbohrung nach dem honen auf den hundertstel millimeter erfährst du von dem der ihn dir gehont hat und wegen dem untermaß des kolbens von 0,03mm machst du dich am besten woanders noch mal schlau.
kolbenringe solltest du dir vielleicht 1-3 mehr besorgen, als du benötigst, die kosten nur ein paar euro und wenn einem am ende einer fehlt, weil kaputt gegangen, ärgert man sich zu tode. das anbringen der kolbenringe ist nämlich ein bisschen knifflig, da man ein stück weit aufbiegen muss, um sie über den kolbendurchmesser in die vorgesehene nut zu bekomme. außerdem empfielt es sich die ersten beiden ringe nicht gleich in der oberen nut zu lassen, sondern sie in die möglichst tiefste zu bringen (habe an der 250er 3 ringe)da das drüberbringen eines ringes über einen anderen nahezu unmöglich ist. außerdem darf der ring nich viel weiter als der kolbendurchmesser aufgebogen werden, da er sehr hart ist und bei mehr biegung sehr schnell und unverhofft durchbrechen kann, deshalb lieber gleich n paar reseveringe dahaben, gerade wenn man es das erste mal macht.
wichtig die ringe haben an ihrer öffnung eune halbrunde kerbe die in einen stift in der nut passen muss, um den ring gegen verdrehen zu sichern also darauf achten, dass der ring richtig herum auf den kolben aufgebracht wird.
das wars im prinzip, da sich der zusammenbau im grunde einfach in umgekehrter reihenfolge gestaltet, nur beim aufsetzen des zylinders musst du darauf achten, dass die ringe mit ihren kerben an der stelle mit den stiften steht, da er sich sonst nicht komplett zusammendrücken lässt und somit nicht in den zylinder eingeführt werden kann. achtung alle drei stifte der nut befinden sich an einer anderen position am kolben.
jetzt sollte das aufbringen des zylinders mit etwas fingerspitzengefühl kein problem sein, da sich die ringe durch die ausreichend große fase am zylinderfuß selbst zentriern. nie mit gewalt arbeiten, der zylinder muss bei leichtem ruckeln nahezu von selbst über den kolben rutschen, lediglich ein leichter gegendruck durch das zusammenbiegen der ringe sollte erspürbar sein.
wenn du denn motor schon drausen hast und dir auch nicht wirklich sicher bist, wo die klappergeräusche denn nun wirklich herkommen, empfielt es sich vielleicht auch, den motor und das getriebe neu zu lagern.
einen kompletten satz mit allen motorlagern, simmerringe und dichtungen solltest du eigentlich für so 50-80 euro bekommen.
hoffe das hilft dir vorerst mal weiter, wenn noch fragen offen sind einfach mal anschreiben, bin aber nicht täglich online.
gruß thorsten

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Beitragvon ETZChris » 26. August 2008 08:23

:shock:
Gruß
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Beitragvon Thor555 » 26. August 2008 08:24

ETZChris hat geschrieben:warum soll man denn den kopf wechseln!? der kann selbstverständlich bleiben, solange er okay ist.


es ging doch darum, ob man den kopf entfernen muss, um auch den zylinder zu entfernen, um den kolben und die ringe zu wechseln oder habe ich das jetzt falsch verstanden?

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Beitragvon Thor555 » 26. August 2008 08:26

ETZChris hat geschrieben::shock:


ok, erstaunen berechtigt, in der zeit hät ich ihm den motor auch komplett überholen können :oops:

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Beitragvon ETZChris » 26. August 2008 08:29

Thor555 hat geschrieben:es ging doch darum, ob man den kopf entfernen muss, um auch den zylinder zu entfernen, um den kolben und die ringe zu wechseln oder habe ich das jetzt falsch verstanden?


ich denke, das hast du falsch verstanden.

es ging ums wechseln der laufgarnitur. und ob eben ein wechsel des zylinderkopfes ebenfalls notwendig oder pflicht ist.

aussage: nein, nicht zwingend notwendig.

;)

und ja, der roman ist der hammer. der ein oder andere zeilenumbruch mehr bzw. ne leerzeile wäre da echt praktisch ;)
Gruß
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Beitragvon Thor555 » 26. August 2008 09:08

ok, habs jetzt verstanden, klar, wozu den kopf wechseln, es sei den das zündkerzengewinde wäre hinüber aber ansonsten natürlich unnötig.

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Beitragvon Thor555 » 26. August 2008 09:12

na wenigstens weis er jetzt wie ers machen muss, wenn er es macht, vor allem wenn es das erste mal ist.

:musik: beim ersten mal wars noch schwer, beim zweitenmal nicht mehr so sehr und dann irgendwann überhaupt nicht mehr :rofl:

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Beitragvon Thor555 » 26. August 2008 09:16

ne neue zylinderkopfdichtung würde ich allerdings schon verbauen, damit das quetschmaß stimmt, wieviel soll das nochmal betragen? 2mm?

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Beitragvon mareafahrer » 26. August 2008 10:51

Das Spaltmaß soll 0,9 bis 1,2 mm betragen.
Ciao Thoralf
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Beitragvon Thor555 » 26. August 2008 11:01

sorry, spaltmaß, ich nenn es nur immer quetschmaß, da ich zum kontrollieren immer nen verzwirbelten lötzinndraht durch das kerzengewinde stecke und ihn im spalt zusammenquetschen lasse um danach die stärke des spaltmaßes zu messen, funktioniert tadellos.

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Beitragvon ETZChris » 26. August 2008 11:02

thor, so wie beschrieben, ist es richtig. aber dein maß war halt etwas viel ;)
Gruß
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Beitragvon Thor555 » 26. August 2008 11:46

mein maß passt schon, war mir nur nicht mehr ganz sicher, weil das schon 2-3 jahre her ist, dass ich das letzte mal am spaltmaß rumgetüftelt hab, hatte auch noch irgend was um 1-2 millimeter im hinterkopf, glaube ich arbeitete damals mit den angaben 0,8-1,4 und blieb am unteren wert, um die größtmögliche kompression zu haben, demnach müsste mein spaltmaß 0,8-0,9 betragen, aber da wir gerade beim thema sind, werde ich das demnächst mal wieder kontrollieren

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