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Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 30. November 2012 11:37
von Nobbi
Hallo,

seit längerer Zeit ärgert mich der Umstand, dass ich keine Möglichkeit habe, die von mir regenerierten Motoren mal schnell zu testen, ohne sie jedesmal wieder ins Fahrgestell einbauen zu müssen. Jedesmal muss ich dann die Kettenschläuche wieder drauffummeln, bei der Zündungseinstellung bekommt man die Messuhr nicht rein, wenn der Abstand zum Rahmen zu gering ist etc. Ausserdem besteht immer die Gefahr von Kratzern am Fahrgestell und ich mache auch Motoren, wo ich das Fahrgestell nicht da habe.

Meine Idee:

Man müsste so eine Art Prüfstand bauen, wo man mit geringstem Aufwand den Motor einhängt, das Nötigste anschließt und dann starten kann. Dabei wäre es schön, wenn man noch die Kupplung und Schaltung prüfen kann mit Last am Sekundärtrieb.
Es sollten sich die meisten 2-Takt-Motoren von MZ und Simson testen lassen.

Hat hier vielleicht noch jemand so eine Idee oder schon mal umgesetzt?

Gruß
Norbert

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 30. November 2012 11:52
von Wolfo
Machbar ist grundsätzlich (fast) alles.

Problematisch eher das Material - besonders der Punkt Prüfungen unter Last fahren.
Dass bedingt die Beschaffung einer geeigeneten Bremse,
um die thermische Belastung zu minimieren sollte eine Wirbelstrombremse oder eine hydraulische Laufradbremse (o.Ä.) genutzt werden, da nur selbige konstante Bremsekräfte über einen längeren Zeitraum gewährleisten. Wenn du dann auch noch Leistungsparameter messen willst, wird es langsam kriminell für den Geldbeutel.

Ein reiner Testständer kannst du dir relativ problemlos aus geeigneten U-Profilen zusammenschweißen, am besten mit einer steckbaren Motoraufnahme, um die verschiedenen Aufhängungen je nach Hersteller realisieren zu können.

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 30. November 2012 19:43
von krocki
Da muste ganz schön Leistung abführen. Mit 17 kW kriegst du in der Minute einen halben Liter Wasser verdampft.
Wie kühlst du den Motor?
Man könnte ja einen Propeller als Last antreiben, der gleichzeitig Kühlluft... :gruebel:

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 30. November 2012 19:56
von Wolfo
krocki hat geschrieben:Man könnte ja einen Propeller als Last antreiben, der gleichzeitig Kühlluft... :gruebel:

Bei 17 kW?
Da kannst du den Motor gleich in ein UL-Flugzeug hängen :wink:

Es bleibt effektiv eigentlich nur die Wirbelstrombremse, alles andere ist nicht wirklich praktikabel.

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 30. November 2012 20:51
von Nordmann 0815
Foto im MZ Kultbuch S.58 :mrgreen:

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 30. November 2012 21:25
von Enz-Zett
Ich versteh das eher als Frage nach einem einfachen Funktionsprüfstand, nicht nach einem Leistungsprüfstand. Also nur checken: Läuft der Motor? Alles Dicht? Schalten alle Gänge sauber durch?

@ Nobbi, statt den neuen Rahmen zu verkraten, wie wärs mit einfach einen Schlachtrahmen nehmen? Vielleicht auch mit Hinterradschwinge und Rad ohne Reifen, auf das dann ein Bremsband oder Bremsklotz wirken kann (so ähnlich wie die Stempelbremsen an uralten Fahrrädern vorne).

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 30. November 2012 21:55
von Norbert
Nobbi hat geschrieben:Es sollten sich die meisten 2-Takt-Motoren von MZ und Simson testen lassen.

Hat hier vielleicht noch jemand so eine Idee oder schon mal umgesetzt?



wie viele Motoren gilt es denn pro Monat zu testen?

Für 5 Motoren im Jahr dürfte der Aufwand einfach zu groß sein.

Die schon vorgeschlagene "Schrottrahmenmethode" wird am einfachsten zu realisieren sein.
Mit etwas Geschick lassen sich da auch andere Motoren einbauen.
Für meine Begriffe ist ein TS 250 Rahmen einge gute, solide und modifikationsfähige Basis.
Hast Du ein Privatgelände zur Verfügung könntest Du die Motoren sogar probefahren.

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 30. November 2012 23:16
von Ferris
Ich kenn Leute die haben frisch regenerierte Motoren im Schraubstock getestet :shock: .

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 30. November 2012 23:17
von torbiaz
Egal, ob Wirbelstrombremse oder Reibbremse: beide agieren als Wandler in thermische Energie.
Die Motorleistung wird verheizt und diese Wärme muß weg.

Und man braucht für jeden Motortyp ("die meisten 2-Takt-Motoren von MZ und Simson") eine passende Garnitur aus Vergaser und Auspuff. Wenn man denn wissen will, ob der Bock wirklich geht oder "einfach nur läuft".

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 30. November 2012 23:48
von muenstermann
brauchste eigentlich nicht selber bauen, kannste fertisch kaufen

hier bitte dann mal klicken

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 1. Dezember 2012 09:09
von 3einhalb
Der Prüfstand macht allerdings das genaue Gegenteil . Da wird der Motor fremd angetrieben und die jeweiligen Reibungsverluste gemessen .
Schau mal bei Schenk Wirbelstrombremse . Gibts auch gebraucht - allerdings selten für unsere Leistungsklasse .

Gruss , Ralf

Hab da auch mal dran gedacht sowas zu bauen . Meine Idee war einen alten Stromgenerator als Last dranzuhängen . Hab nur zu wenig elektrischen Plan um zu verstehen ob und wie man die Last regeln könnte . Aber da gibts hier bestimmt Leute mit Plan . Würde mich immer noch interessieren das Thema
Bei der Leistung der MZ Motoren sollte es auch reichen einen alte Automotor anzutreiben . Über Auspuffdrosseln sollte sogar eine geringe Lastregelung möglich sein .

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 1. Dezember 2012 09:56
von kutt
Wenn der Generator fremderregt ist, dann ja

du musst nur die Leistung irgendwohin abführen. Man könnte den Generator auch kurzschließen (würde ich aber nur versuchen, wenn das Ding wassergekühlt ist), aber dann hat man keine Spannung mehr für die Feldwicklung. Das nächste Problem ist, daß man hier rund 20kW regeln muß - da werden die Bauteile schon langsam recht teuer

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 1. Dezember 2012 10:05
von 3einhalb
Teuer , genau . Deshalb war mein letzter Gedanke irgendwann auch der Automotor , ein alter Kompressor oder etwas in dieser (mechanischen ) Art . Und so ein Motor hat auch schon alle Bauteile um ihn zu kühlen . Allerdings weiß ich nicht wie gross die Schleppleistung maximal sein könnte .

Grusss , Ralf

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 4. Dezember 2012 19:21
von Nobbi
Norbert hat geschrieben:Für 5 Motoren im Jahr dürfte der Aufwand einfach zu groß sein.

Die schon vorgeschlagene "Schrottrahmenmethode" wird am einfachsten zu realisieren sein.
Mit etwas Geschick lassen sich da auch andere Motoren einbauen.
Für meine Begriffe ist ein TS 250 Rahmen einge gute, solide und modifikationsfähige Basis.


Hobby ist Hobby und da gilt es, mit maximalem Aufwand den geringstmöglichen Nutzen zu zu erreichen :biggrin:

So werde ich es mal mit einem alten Rahmen angehen und als Last eine Kolbenpumpe, mit der man dann auch mal Wasser von A nach B pumpen kann oder den Garten wässern. Solche Kombinationen gab es zu DDR-Zeiten mit Wiesel-Motor und Pumpe zur Gartenbewässerung. Da war auch die Kühlung kein Problem. Als Kühlung für den zu testenden Motor könnte man einen ganz normalen Ventilator nehmen.

Hat evtl. jemand die Anschlussmaße für 150 er bzw. 250 er Motoren? Ich würde das Ganze mit CAD entwerfen.

Gruß
Norbert

Re: Einfachen Prüfstand für Motoren selber bauen

BeitragVerfasst: 4. Dezember 2012 19:27
von P-J
Prüfstand ganz einfach, ohne Last. :unknown: