Servus
ich hab noch ein paar Sachen zusätzlich geändert.
1) ein Absperrhahn für die Druckluft am Kabineneingang, weil das Ventil in der Sandstrahlpistole nicht ganz dicht war und auch ohne Sandstrahlerei immer wieder der Kompressor anging. 1/4 Zoll Kugelhahn aus dem Hydraulikladen um ein paar Euro.
2) Nach einem Jahr Rückwand aufgeschnitten und Kabine nach hinten gut aufs Doppelte verlängert, damit kann auch mal ein Endtopf oder ein Gepäckträgerteil gestrahlt werden.
3) Die Luftführung geändert. Original wird über einen winzigen Papierluftfilter die Abluft aus der Kabine gepresst - die Kabine hat Überdruck, aus jeder Ritze kommt irgendwann Staub, und der Papierfilter ist sehr schnell zugesetzt. Ich habe die Strahlmittelansaugung am tiefsten Punkt der Kabine geändert und sauge dort die Luft samt Strahlmittel AB - der ganze Staub wird also von der Sichtscheibe weg nach UNTEN gezogen, anstatt original an der Scheibe vorbei nach hinten oben. Die abgesaugte Luft wird über einen selbstgebauten einfachen Zyklonabscheider in einen preiswerten (=alten) Bausauger geleitet. Da landet der Staub, Rostbrösel, die Lackflitter und so Zeug. Das abgeschiedene Strahlmittel landet in einem eigenen externen Gefäß, von wo aus die Pistole dann auch ansaugt.
Ist zwar viel Arbeit und auch einiges an Abstimmerei bezüglich Saugrohrlängen und so, aber klappt ganz gut.
Sandstrahlen bei klarer Sicht, 90% Strahlmittelrückgewinnung, kaum Staub in der Werkstatt.
Hier noch ein Bild; die Zeichnung ist ja ein wenig schematisch wegen der Übersicht. In Wirklichkeit ist der Zyklon rechts der Strahlkabine angeflanscht:
- Eine Platte aus dickem Sperrholz, mit der Stichsäge ein Loch reingeschnitten, und das Verkehrshütchen drangeschraubt. Loch für Staubsauger, Loch für Sichtfenster. Die Platte bleibt mit dem Hütchen verbunden, ich glaube ich hab das zusätzlich verklebt. Sie dient
- als luftdichter Abschluss des Hütchens
- Als Grundplatte, um den Strahlgutschlauch von der Kabine zu halten
- Gerne zum Ablegen von Zeug
- Der Strahlgutschlauch von der Kabine zum Zyklon. Die Kabine hat am tiefsten Punkt eine Verschraubung, um das Strahlgut abzulassen. Dort wurde der Metallgliederschlauch angeschlossen, der vorher Teil des geschlachteten Aschesauger-Kübels war. Das andere Ende wird tangential mit einem Stück Staubsaugerrohr in den Zyklon (das Hütchen) eingeführt, das Rohr ist fix verklebt und verschraubt und verbleibt dauerhaft am Hütchen (Halter ist mit Platte (1) verschraubt). Der Strahlgutschlauch kann einfach vom Hütchen abgezogen werden (wird quasi vom Unterdruck gehalten) und man kann eventuell im Schlauch verbliebenes Strahlgutz nach unten in einen Eimer rausrieseln lassen.
. - Zyklonhalter. Ein Brett mit nem Loch drin. Am Rollschrank angeschraubt. Dient zur Führung des Zyklons, der da einfach von oben reingesteckt wird und unten in einem Loch des Aschekübels steht. Nach Abnehmen von Staubsaugerschlauch und Strahlgutschlauch kann der Zyklon nach oben rausgezogen werden, und damit hat man vollen Zugriff auf den Aschekübel, der das Strahlgutreservoir darstellt.
. - Strahlgutbehälter. Ein ehemaliger Aschesauger, zu Beginn der Heizsaison beim Discounter erworben im Abverkauf (15 Euro?). Eigentlich nur ein Blechkübel mit einem Griff und zwei Öffnungen in einem abnehmbaren Deckel - im einen steckt original der Metallgliederschlauch (2) um damit im dreckigen Ofen herumzusaugen, und in die andere steckt man den Staubsaugerschlauch. Ich habe eine Holzplatte draufgeschraubt und verklebt, was dem windigen Deckel etwas Stabilität verleiht. Drei Löcher: Für den Zyklon (Loch tatsächlich trichterförmig ausgeführt), für den Strahlgut-Saugschlauch über den die Pistole das Strahlgut ansaugt, und eine Wartungsöffnung mit Spezial-Schauglas. Der 15mm-Saugschlauch musste mit einem neuen Fitting durch die Kabinenwand geführt werden - innen steckt der Originalschlauch der Pistole, und außen eben ein zusätzlicher Schlauch aus dem Kfz-Bedarf, irgendwas gewebeverstärktes, mit am Ende dem originalen Ansaugteil das im Strahlgutbehälter am Boden verschraubt ist. Das Spezialschauglas (Marmelade, Typ Marille) ermöglicht die Kontrolle des Füllstandes, und man sieht ob das Ansaugteil eventuell freiliegt und Luft zieht statt Strahlgut. Außerdem kann man es entnehmen und durch die Öffnung im Strahlgut herumrühren, oder welches nachfüllen.
Der Strahlgutbehälter steht auf einem Brett, das über eine Holzkonsole am Rollschrank befestigt ist.
. - Zu guter Letzt: Industriesauger mit Superkräften, der schon mehrere Baustellen lang geschuftet hat und jetzt bei mir sein Gnadenbrot bekommt (Fahrgestell kaputt).
Fein, weil er ausschließlich für die Strahlkabine eingesetzt wird, sich somit nur Strahlgut und Staub im Behälter findet. Das ist fein, weil damit die Überprüfung der Abscheidefunktion vom Filter einfach möglich ist. Er hat einen großflächigen Mehrweg-Vliesfilter vor dem Motor (super zu reinigen). Hier findet nochmal eine Abscheidung statt: feiner Staub pickt am Vlies (rötlich-grau) und groberes Material findet sich im Behälter.
Ach ja, der Sauger geht gleichzeitig mit dem Licht an und macht ordentlich Unterdruck in der Kabine. Beim Strahlen (da wird ja Luft in die Kabine geblasen) verringert sich der Unterdruck lediglich, Überdruck gibt es da nicht.
Die originale Plastikfolien-Scheibenlösung habe ich durch eine geschraubte Fensterglasscheibe auf der Kabineninnenseite ersetzt. Ich musste die Scheibe erst nach einem Jahr tauschen, die Kosten sind überschaubar ...
Hier sieht man die Sichtverhältnisse in einem einfachen Video:
https://www.flickr.com/photos/124167181 ... 003289804/Die Handschuhe blasen sich übrigens durch den Unterdruck in der Kabine von selbst auf. Bei laufendem Sauger geht auch der Deckel der Kabine kaum auf ...
Durch die geänderte Luftführung dient der alte Papierluftfilter jetzt für zusätzliche ZULUFT in die Kabine und bleibt sauber
Gryße!
Andreas, der motorang
Die Bitterkeit schlechter Qualität hält noch lange an, wenn die Süße des niedrigen Preises längst vergessen ist.