Bremssattel undicht

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Bremssattel undicht

Beitragvon emzett83 » 25. Februar 2014 16:55

Hallo Gemeinde,

ich habe folgendes Problem:

Nach der Erneuerung der Kolbendichtringe und penibelster Reinigung des Sattels nebst Nuten bekomme ich die Innenseite (zum Rad) des Sattels nicht dicht. Es ist nicht so, daß nach dem Druckaufbau ein Tröpfchen zu sehen wäre, nein es saut ordentlich heraus. Ich habe dazu neue rechteckförmige Kolbendichtringe verwendet.
Gut dachte ich, das ganze halt nochmal.
Habe aber dazu neue trapezförmige Dichtringe mit der breiteren Seite nach außen eingesetzt. Habe sie auch nach Arne´s Tip heroisch mit Rizinusöl behandelt. Gestern alles wieder montiert, auch die Kolben poliert. Was soll ich sagen, nach dem Druckaufbau der selbe Stuhl wieder.
Habe dann bis ca.22.30 die Suchfunktion gefoltert und bin dann frustriert ins Bettchen marschiert.
Heute habe ich den Bremssattel abgebaut, die Beläge rausgenommen und ein Stück Holz zwischen die Kolben gespannt. Vorher habe ich noch die Manschetten entfernt, um beim Pumpen genau zu sehen, wo es herkommt.
Nix da, alles dicht!!!! :?: :roll:
Nun habe ich schon von der aufquellenden Wirkung von Bremsflüssigkeit gehört, aber soll es wirklich nur daran liegen? Oder war der Kolben 2x verkantet? Der Sattel ist wieder mit Belägen montiert, ich habe gepumpt wie ein Mann. Alles dicht
So ganz beruhigt bin ich aber nicht.
Hatte jemand von Euch schon mal dieses Phänomen?

Entschuldigt bitte den langen Text.

Gruß Dirk

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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon ETZploited » 25. Februar 2014 17:15

Also es saute am RBK?


emzett83 hat geschrieben:Nun habe ich schon von der aufquellenden Wirkung von Bremsflüssigkeit gehört, aber soll es wirklich nur daran liegen?

Nein.

emzett83 hat geschrieben:Oder war der Kolben 2x verkantet?

Hattest du die Kolben bis Anschlag in die RBZs gedrückt?
Hast du neue oder gebrauchte Bremsklötze verwendet?

Theoretsich wäre es denkbar, daß du beim Einsetzen die Lippe des Kolbenrings zerissen hast.
Gingen die Kolben mit sanftem Druck rein?

emzett83 hat geschrieben:So ganz beruhigt bin ich aber nicht.

Zieh den handbremshebel an soweit es geht und laß das mit Kabelbinder fixiert über nacht stehen.
Wenn danach alles dicht ist, solltest du erst mal beruhigt sein dürfen.
Viele Grüße,
Arne


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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon emzett83 » 25. Februar 2014 17:28

Hallo Arne,

Also es hat am RBK gesaut.
Die Kolben liessen sich mit den Däumelinchen eindrücken, ging aber nicht unbedingt leicht. Ich habe sie bis zum Anschlag reingedrückt.
Die Beläge sind die alten geblieben, die waren aber fast neu.
Ich weiß nur nicht, warum das 2x innen mit verschiedenartigen Kolbenringen passiert ist.

Danke Dirk

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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon ETZploited » 25. Februar 2014 17:34

soweit wie du beschreibst in ordnung.
alles etwas mysteriös


emzett83 hat geschrieben:Die Beläge sind die alten geblieben, die waren aber fast neu.

Der Vollständigkeit halber, miß bitte mal nach, ob die Klötze überall die gleiche dicke haben.
es kann sein, daß sie an der anlaufenden seite (fahrtrichtung) schneller verschleißen.
das führt dann zum verkanten des kolbens.

Ob verkanten des kolbens ursache für die undichtigkeit ist, ist etwas fraglich.
aber wir gehen alles einfach mal der reihe durch.
Viele Grüße,
Arne


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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon emzett83 » 25. Februar 2014 17:44

Also Beläge sind incl. Stahlplatte innen und außen und vorne wie hinten glatte 9,0mm.
Alles gleichmäßig.

Gruß Dirk

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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon mzkay » 25. Februar 2014 18:47

Hallo Dirk,
solltest du die Kolben nochmals aus dem Sattel nehmen, dann poliere, putze bitte die Zylinderwandung der Zange so lang, bis die Kolben ohne Gummi nahezu von allein hineingleiten. Sie müssen sich dann auch ohne haken im Loch drehen lassen. Achte besonders auf Anhaftungen oberhalb des Einstichs für die Gummis. Ich nehm ganz gern 1000er Naßschleifpapier.

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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon ETZploited » 25. Februar 2014 18:49

Zur Theorie des Verkantens, es gibt noch eine Idee.
Oftmals kommen die Kolben beim allersersten Rauspumpen ungleichmäßig, zögerlich und hakelig.
Das mag daran liegen, daß die Ringe nach dem Einsetzen der RBK noch verspannt sind und sich setzen müssen.
Drückt man die Kolben nochmal auf anschlag rein und pumpt neu (ggf. wiederholen), wird das erreicht.

War evtl. bei dir der Fall.


Sahen bei dir die RBZ schön unvernarbt aus, oder lagen Korrosionsschäden vor?
Viele Grüße,
Arne


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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon emzett83 » 25. Februar 2014 19:01

@Kay,
habe ich alles im Vorfeld gemacht, Kolben gingen auch leicht zu bewegen ohne den Dichtring.

@Arne,
Deine Theorie klingt plausibel, vielleicht hab ich ja Glück und es war so. Die Oberflächen der RBZ sahen m.E. gut aus. Sonst fotografiere ich jeden Fur.., aber das nicht.

Gruß Dirk

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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon ETZploited » 25. Februar 2014 19:07

Mach jetzt am besten nochmal den Dichtheitstest mit fixiertem Bremshebel wie oben beschrieben, Dirk.

Sollte der zufriedenstellend ausfallen, dann weiterfahren & beobachten.
Ich würde mich jetzt erstmal nicht weiter heiß machen :)
Viele Grüße,
Arne


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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon emzett83 » 25. Februar 2014 19:14

Hallo Arne und Kay,

vielen herzlichen Dank erstmal bis hier.

Gruß Dirk

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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon emzett83 » 27. Februar 2014 19:51

Hallo, ich nochmal:

nach 24 Stunden Dauerbums mittels Kabelstraps zwischen Handbremshebel und Gasgriff ist alles immer noch schön trocken. Nach der ersten Ausfahrt dieses Jahr kann ich auch eine gute Bremswirkung bestätigen.

Danke Arne
Gruß Dirk

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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon ETZploited » 27. Februar 2014 21:25

Sehr schön, Dirk.
Gute Fahrt!

Für die nächste Zeit könntest du jetzt als Kontroll-/Sicherheitsmaßnahme vor jedem Fahrtantritt nit dem Handbremshebel ein paar mal Durchpumpen. So gewährleistest du, daß ein Druckpunkt da ist und kannst beobachten, ob er auch nicht wandert.


An der Stelle nochmal was ganz allgemeines. Ein plötzlicher Totalausfall der hydraulischen Anlage ist grundsätzlich möglich, aber sehr, sehr selten.
Sollte man wirklich mal ins Leere greifen, dann:
1. Keine Panik!
2. Pumpen, Pumpen, Pumpen
3. Es gibt noch ne zweite Bremse
Viele Grüße,
Arne


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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon emzett83 » 27. Februar 2014 22:07

Werd´ich so machen.

Danke Dirk

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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon mzkay » 2. März 2014 11:34

Jetzt stellt sich die Frage, warum das System anfangs undicht war. Wir wissen, dass neue Kolbendichtringe in Verbindung mit Bremsflüssigkeit etwas quellen. Dirk schrieb, dass er sie, auf Arnes anraten mit rizinusöl eingerieben hat. Sowas steht auch im Neubert und Müller. Könnte es sein, dass eben dieses Rizinusöl das Quellen behindert hat?

Nach dem Hinweis, dass es von ATE auch eine Bremszylinderpaste gibt, habe ich mir gleich mal so eine Tube gekauft. Es ist die größere unten.
IMG_4869.JPG

Es ist ein gänzlich anderes Produkt, zumindest der Beschreibung nach. Vom Material her würde ich es mit der Paste vergleichen, welche man zu hochwertigen Gabeldichtringen bekommt. Wenn man sich verschiedene Dinge für die Bremse hinlegt, dann fangen diese meist mit gammeln an, die Bremszylinderpaste soll das angeblich verhindern. Ich werd das mal ausprobieren.
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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon ETZploited » 3. März 2014 15:00

mzkay hat geschrieben:Jetzt stellt sich die Frage, warum das System anfangs undicht war.

Ich gehe davon aus, daß es jetzt im Nachhinein sowieso nicht mehr schlüssig rekonstruierbar ist.


mzkay hat geschrieben:Dirk schrieb, dass er sie, auf Arnes anraten mit rizinusöl eingerieben hat. Sowas steht auch im Neubert und Müller. Könnte es sein, dass eben dieses Rizinusöl das Quellen behindert hat?

Ich hab den Tipp auch nur aus dem NM wiedergegeben. Der Sitz der Ringe mit Trapez-Profil ist ja ein ganzes Stück straffer, das Rizinusöl als initiales Schmiermitel für die Montage ungleich wirksamer als Bremsflüssigkeit, und diese Schmierung offenbar auch notwendig.
Da kann das Quellen eigentlich nicht so wesentlich sein.

- Streng genommen muß man sich schon die Frage stellen, ob die Matscherei mit Rizinusöl nicht eine Behelfsmaßnahme von hintervorgestern ist. Sowas hat an einer Bremse eigentlich nichts verloren. Andererseits: Es funktioniert.

mzkay hat geschrieben:Wenn man sich verschiedene Dinge für die Bremse hinlegt, dann fangen diese meist mit gammeln an, die Bremszylinderpaste soll das angeblich verhindern. Ich werd das mal ausprobieren.

Meinst du das Gammeln an einer zum Anbau fertig vormontierten Anlage, Kay?
Überall da, wo Bremsflüssigkeit hingekleckert ist, zieht sie natürlich die Luftfeuchte und es blüht.


Die Bremszylinderpaste scheint auf Glykolbasis zu sein. Die Gretchenfage lautet: Ist sie hygroskopisch oder nicht? Bzw. wie funktioniert der Korrosionsschutz genau?
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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon daniel_f » 4. März 2014 14:43

ETZploited hat geschrieben:Die Bremszylinderpaste scheint auf Glykolbasis zu sein. Die Gretchenfage lautet: Ist sie hygroskopisch oder nicht? Bzw. wie funktioniert der Korrosionsschutz genau?


Wie ich bereits an anderer Stelle schrieb, hab ich bei meinem Fabia an den Radbremszylindern mit dieser Paste experimentiert, bis jetzt sind sie noch nicht wieder fest. Warum sollte das Zeug hygroskopisch sein, das würde doch dem Zweck eines Korrosionsschutzes eher widersprechen? Keine Ahnung auf was die Paste basiert, sieht für mich fast wie Armaturenfett o.ä. aus...
Ich kann auch gerne versuchsweise eine Wurst dieser Paste bei mir in der Werkstatt irgendwo hinkleckern und kontrollieren, ob sie Wasser anzieht. Ich glaub allerdings nicht, daß das der Fall sein wird.

Gruß
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Re: Bremssattel undicht

Beitragvon mzkay » 4. März 2014 20:32

auch das Plastilube gammelt nicht

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