von Schortii » 18. Februar 2016 12:00
man muss unterscheiden zwischen federung und dämpfung. soweit ich gesehen habe, beziehen sich alle antworten auf die federung, obwohl der TE eindeutig nach der dämpfung gefragt hatte.
die federung stellt man durch wahl der federhärte grob- und ihre vorspannung fein ein. das machen die kleinen hebel o.ä.
die dämpfung kann man beeinflussen, indem man ventile einbaut, die den durchmesser der ölwege im dämpfer ändern. meist eine madenschraube mit kontermutter, oder klickventile.
der maßgebliche faktor für die richtige federhärte ist, neben dem gewicht vor allem auch der federweg. da l als faktor in der gleichung der federkraft steht, hat der weg direkte proportionale auswirkungen. je mehr platz ich habe, desto sanfter kann ich stöße abfedern. bei umlenksystemen ist sogar eine progression eingebaut. die arbeiten in der normallage nochmal sanfter.
die MZten haben hinten schon einen relativ üppigen weg. außerdem sind sie für schlechte straßen gebaut. beides gut für den komfort.
als erstes solltest du prüfen, ob die schwinge in fahrlage waagerecht oder etwas davor steht. ist sie schon über waagerecht eingefedert, musst du die vorspannung erhöhen. nicht unbedingt dauerhaft mit der verstellung, sondern mit unterlagen. in schweren fällen hilft eine härtere feder. btw. weniger windungen = härtere feder. darum sind die steiler gewickelten federn auch dünner in der drahtstärke. entscheidend ist die kennzahl der feder bei der auswahl.
trägt die feder das gewicht wie vorgesehen, kann man sich um die dämpfung kümmern. die druckstufe kontrolliert die gefederten massen. rad, bremse, teile der aufhängung. die zugstufe kontrolliert die gefederten massen, rahmen, verkleidungen, fahrer. darum ist die druckstufe auch immer wesentlich weicher, als die zugstufe, sie haben es mit unterschiedlich viel masse zu tun.
kurz am rande: hat man einstellbare elemente, beginnt man mit der weichen einstellung. die druckstufe wird schrittweise in 2er schritten geschlossen, bis die fuhre auf schlaglöcher hart reagiert. kurz davor ist die gundeinstellung.
die zugstufe wird ebenso verhärtet, bis - tja, bis das auto sich beim einlenken in einer flüssigen bewegung setzt. beim zweirad hab ich grad keine idee zur beurteilung. aber hier bei der zugstufe hätte man auf jeden fall den bereitesten spielraum zur anpassung an persönliche vorlieben. moderne dämpfer können sogar so hart sein, dass die bodenwellen die aufhängung zu boden zwingen (jacking down), was natürlich vermieden werden sollte.
eine zu schwache zugstufendämpfung hab ich dagegen schon gespürt. man hat, vor allem mit sozius, in kurven mit wellen das gefühl, als würde der hintern in die luft gekickt. man spürt es direkt springen.
aber zum MZ dämpfer. wenn er grundsätzlich in ordnung ist, kann man den dämper durch die viskosität der flüssigkeit beeinflussen. kennt man die verwendete flüssigkeit und hat man eine idee, in welche richtung man will, dann kann das sicherlich funktionieren. allerdings sind die dämpfer von ausgezeichneten ingenieuren entwickelt und angepasst worden. wenn alles andere im normbereich liegt, sollte der dämpfer passen.
Kurzer Gruß
Fuhrpark: MZ ES125/1967
Simson S50/1975
Simson SR 50/1986
Suzuki Epicuro UC125/2000
Benda Floretti e-Roller/2014
Mazda MX5/1991
Hyundai Santamo/2000
Toyota Prius/2007