Hallo,
zwar kenne ich die Honda-Duplex nicht, dafür die BMW-Stopper und verschiedene, andere Modelle. Nach schon vielen guten Vorschlägen noch mein bißchen Senf dazu:
Grundsätzlich ist (wie der bereits zitierte Hertweck schrieb) eine maximale Leichtgängigkeit der Bremshebelei das A und O guter Bremswirkung und -dosierbarkeit, verbunden mit Spielfreiheit (außer Seilzugspiel, das muß natürlich sein). Je weniger Kraft man zum Ziehen benötigt, umso feiner läßt es sich dosieren.
Darum halte ich nichts davon, die Bremse absichtlich zu "verschlechtern"; auch lege ich gerade Wert auf einen definierten Druckpunkt.
Wenn die Duplex dann noch "beißt", wäre ein naheliegender Grund dafür eine vom Bremsnocken in die Druckfläche der Bremsbacke eingearbeitete Rille. Die fängt den Nocken regelrecht ein und hält ihn fest; die Rückstellkraft kommt gegen die Selbstverstärkung nur noch schlecht an. Ferner wären die Rückzugfedern zu begutachten. BMW hat z.T. zwei verschieden starke Federn verbaut; wenn die vertauscht sind, gibt es auch Probleme.
Die Idee einer "Registerbremse" via Gestänge-Verstellung finde ich gut, könnte was bringen. Wenn alles nicht hilft, wäre eine oben schon vorgeschlagene Nockenveränderung vielleicht die Lösung. Ist aber nicht so einfach, denn m.E. müßte ein größerer Nocken her, also ein umgestricktes Neuteil. Hertweck schreibt u.a. über das "Nockenfeilen" für verbesserte Bremswirkung. Das läuft auf einen kleineren Nockenradius hinaus, was auf einer Drehbank leichter zu bewerkstelligen ist als mit der Feile. So ändert sich die Hebelübersetzung, und es wird mehr Kraft auf den Bremsbacken gebracht (und macht die Bremse bissiger). Anm.: Wenn also der Nockenradius kleiner wird, ändert sich bei gleichbleibender Bremshebellänge die Übersetzung relativ, ist vergleichbar einem längeren Bremshebel bei unverändertem Nocken.
Nun ist das genau das Gegenteil von dem, was gegen Bissigkeit helfen könnte. Es muß ein größerer Radius her, der die Kräfte sozusagen auf eine längere Strecke verteilt und so die Dosierbarkeit verbessert.
Mit den BMW-Duplex war ich nie ganz glücklich. Die /2-Bremse habe ich trotz aller Kunststücke mit Backenanschlägen und Zusatzfedern nie gescheit hinbekommen; Hertwecks Rückbau zur Simplex ist für mich keine gute Idee - noch grottigere Wirkung? Nee...
Eine R 60/5-Bremse an der Maschine eines Freundes war das schiere Grauen. Bissig in jeder Lebenslage; brutale Handkraft nötig, erst nichts und dann volle Wirkung, trotz Besatzung mit zwei Halbschwergewichtlern und vollem Campinggepäck (und mit Gläser-Verkleidung

)
Froh wurde ich erst mit einer Ceriani-Doppelduplex, aber erst mit Gestängebetätigung. Das Seilzug-Scherenprinzip ist theoretisch bestechend, hat mir aber nur Ärger mit Bremsenschleifen usw. gemacht.
Hoffe, es war etwas Hilfreiches dabei, Fritz.