Egon Damm hat geschrieben:Die Handbremspumpe hat
einen Kolben mit einer Manschette, welcher den Druck aufbaut. Mache ich Druck mit dem
Handbremshebel wird dieser durch die Leitung weitergegeben. Lasse ich den Hebel los, fällt
der Druck ab. Der Kolben im Handbremszylinder baut in der Vorwärtsbewegung Druck auf
und in der Rückwärtsbewegung wird er
1. durch die Entspannung der verdichteten Flüssigkeit
2. durch das zurückkommen von dem Kolben in der Bremszange
zurückgedrückt.
...
Ist alles schön, aber es funktioniert nur, wenn die Manschetten vom Kolben in der Bremszange
dicht und flexsiebel sind. Ist der Kolben in der Bremszange schwergänig, wird das Entlüften zu
einem Problem in der Form, das der Kolben sich nicht richtig bewegen kann, zwangsläufig dadurch
das die Manschette in dem Handbremszylinder zwar zurückkommt aber im Drucksystem ein
minemales Vakuum entsteht, weil die Dichtmanschette vom Kolben in der Bremszange die
Kolbenrückzugsfeder ist.
Hydraulikflüssigkeiten sind inkompressibel!
Der Hauptbremskolben wird beim Lösen der Bremse durch die Feder zurückgestellt, die Radbremskolben durch die nachlassende Verspannung der Kolbenringe.
Das System ist so ausgelegt, daß die Primärmanschette im Geberzylinder (Hauptbremszylinder) von "hinten" überströmt werden kann (zweite, hintere Bohrung im HBZ), damit erfolgt der (notwendige) sofortige Druckausgleich.
Die Bremsflüssigkeit entspannt sich nicht, und es entsteht auch nirgends ein Vakuum.
Egon Damm hat geschrieben:Daher wird erst Druck aufgebaut, dieser
gehalten, das Entlüfterventil geöffnet, die Luft abgelassen, dabei bleibt der Hebel gezogen, das
Entlüfterventil wird geschlossen und dann erst der Hebel losgelassen. Das wird mehrmals gemacht bis
der Kolbenweg/ Weg vom Handbremshebel stimmt, und beim Druckablassen am Entlüfterventil
keine Luftblasen mehr kommen. Der Hebelweg von null wird immer kürzer und Druck ist vorhanden
welcher auch steht. Also festhalten und kein Druckabfall spürbar.
So wird das gemacht - theoretisch.
Logischerweise klappt das nur, wenn das System soweit entlüftet ist, daß ein Druckaufbau überhaupt möglich ist.
Und genau das ist in der Praxis das Problem.
Beim Befüllen muß vorhandene Luft möglichst effizient verdrängt werden.
Nun wurden Befüllungsmethoden zur Genüge diskutiert. Wirklich perfekt klappt keine, jedenfalls nicht so einfach.
Viel gefühlvoll nachpumpen.
Mit Geduld kommt man ans Ziel.
UlliD hat geschrieben:Falls du die Luft nicht richtig rausbekommst einfach über Nacht den Bremsgriff mit einem Kabelbinder oder ähnlichem anziehen und den Lenker nach links einschlagen. Der trick hilft garantiert

Genau. Vorm Lösen des kabelbinders noch mal abklopfen. Ist auch die finale Dichtheitsprobe
.