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 Betreff des Beitrags: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 27. März 2017 20:35 
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Beiträge: 31
Hallo an alle,

die eine Lagerbüchse an der Hinterradschwinge ist stark eingelaufen. Ich habe mal ein Foto gemacht. Ich denke die muss gewechselt werden oder?

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Neue Lagerbüchsen gibt es in Bronze (Nachbau) oder Eisen (Original). Welches wäre die beständigere Alternative? Hat jemand Erfahrungen mit den beiden Ausführungen?

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Den Ausbau der alten Lagerbüchsen würde ich mit einer "Notpresse" (Schraube mit Unterlegscheibe, andere Seite Schlüsselnuß, die Lagerbüchse mit einer Mutter auf der Schraube rausziehen) rausdrücken wollen. Ist das der richtige Weg?

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Hat man überhaupt in einer kleinen Bastlerwerkstatt die Möglichkeit die neuen Lagerbüchsen einzubauen? Habe gelesen die müssen wohl außen passend gedreht und innen aufgerieben werden. Oder gibt es da andere Möglichkeiten?


Danke Euch :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 27. März 2017 20:42 
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Ich habe meine wechseln lassen (über Gabor). Er hat mir am Telefon folgendes erzählt: Lagerbronze ist im Gegensatz zur originalen Ausführung mit Fett abschmierbar.


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 27. März 2017 21:04 
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Bronzebuchsen sind o.k., aber zum auspressen empfehle ich dir eine ordentliche Presse und kein Provisorium. Zum Aufreiben brauchst du eine verstellbare Reibahle, Zeit und Geduld.


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 28. März 2017 14:45 
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eine eisensäge in die Buchse einfädeln, dann die Buchse zu 95% durchsägen (nicht ins Schwingenauge sägen), jetzt lässt sie sich mit dem Schraubstock und zwischenstück (z.B. Nuß) relativ einfach auspressen.


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 28. März 2017 16:03 
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oder IGLIDUR-F dann ist Ruhe für immer


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 28. März 2017 19:36 
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Ist die zeitgemäße Variante,
sein Problem wird trotzdem das Reiben sein, dazu braucht er eine geführte,
oder du mußt sie Spindeln. :)


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 28. März 2017 19:48 
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Alles schon geschrieben. Richtige Presse ist empfehlenswert, bei meinen 175/1-Schwingen kamen die Buchsen erst mit einigen Tonnen Druck. Und dann gleich auf "Plaste"buchsen ala Iglidur etc. umbauen. Nie wieder das Gematsche mit Öl oder Fett. Das ist ein echter Fortschritt...


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 28. März 2017 23:41 
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Als Hobbyschrauber kaum durchführbar.
Beide Buchsen müssen sorgfältig und exakt parallel aufgerieben werden nach dem Einpressen.
Das geht nur maschinell.
Sind die Buchsen nicht genau winkelig zueinander, klemmts und verschleisst schnell.

Einfacher ist es sich ne gute gebrauchte Schwinge zu besorgen.


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 29. März 2017 03:37 
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Eine weitere Möglichkeit ist,
nach dem die neuen Buntmetall-Lager mit einer verstellbaren Handreibahle,
zu dem neuen Lagerbolzen passend aufgeriebenen wurden sind.
Die beiden Augen der Schwinge, durch Warmrichten zueinander auszurichten.

Um nicht gleich eine Diskussion über aus Richten von Fahrwerksteilen loszutreten,
aus Richten, aber auch der Umgang mit der Reibahle erfordern Kenntnisse und Erfahrung.


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 29. März 2017 18:57 
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Hallo,
ich würd mich gern mal einklinken da bei mir auch in absehbarer Zeit ein Buchsentausch ansteht und ich mich für das IGLIDUR interessiere...
Gibts die Buchsen schon in ca. passenden Abmaßen von IGUS oder kann man das "Rohmaterial" bekommen und bearbeiten? Verkaufen die ggf. auch an Privatpersonen?
Hat jemand aus dem Forum längere Erfahrungen damit im Gespannbetrieb?
Danke, RTler


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 29. März 2017 19:16 
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Das MAterial gibt es als Halbzeug mit Ø30, einfach anrufen bei Igus


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 29. März 2017 20:53 
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Wohnort: Leipzig
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Alles klar, Danke


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 29. März 2017 20:57 
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Danke für eure Antworten.

Ich denke, ich werde den Weg "Gabor" wählen. :wink:

In meiner Hobby-Werkstatt wird das wohl so nichts werden.


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 30. März 2017 09:50 
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Eine sehr gute Entscheidung. :D

Eine Frage an die Nutzer von IGLIDUR, habt ihr mit dem material Langzeiterfahrungen? Die Lösung klingt auf jeden Fall sehr interessant.


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 13. Mai 2020 10:34 
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Muss mich hier Mal einklinken.Es wurde empfohlen eine gute gebrauchte Schwinge zu kaufen.Die wird doch wahrscheinlich nicht mit einem neuen Schwingenbolzen "harmonieren".Besteht nun die Möglichkeit die Iglidur Buchsen irgendwo fertig zu beziehen oder wäre ein Foristi dazu bereit mir einen Satz für vorn und hinten zu fertigen evtl auch eine Sammelbestellung für mehrere Leute ??


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 13. Mai 2020 10:50 
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Was spricht jetzt gegen den Einsatz vernünftiger, neuer Originalteile? Raus bekommt man die immer, Einbau sollte allerdings mit vernünftigem Werkzeug erfolgen. Verschleiß tritt an den Buchsen normalerweise - heißt also bei korrekter Montage und Wartung - nicht auf. Es ist auch Quatsch die Buchsen zu ölen - wozu? Graphitfett als Korrosionsschutz (nur am Schwingenlagerbolzen versteht sich), gut ist. Der Bolzen dreht sich doch nicht in den Buchsen - wenn ja, liegt ein Montagefehler vor! Die Buchsen werden verspannt und die Bewegung findet ausschließlich in der Gummilagerung statt, nirgendwo anders.
Ab und an sollte der Schwingenlagerbolzen eh gezogen werden. Dann säubern, fetten, einbauen und wieder ein paar Jahre fahren...

Edit sagt - Oh sorry, mein Fehler - ich sehe gerade, es geht um ES Buchsen - da ist es etwas Anderes... Aber evtl. ein Umbau auf eine TS Schwinge....


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 13. Mai 2020 10:53 
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Erledigt !

Gruß Klaus


Zuletzt geändert von Klaus P. am 13. Mai 2020 12:20, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 13. Mai 2020 12:07 
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Klaus P. hat geschrieben:
flotter 3er hat geschrieben:
Was spricht jetzt gegen den Einsatz vernünftiger, neuer Originalteile? Raus bekommt man die immer, Einbau sollte allerdings mit vernünftigem Werkzeug erfolgen. Verschleiß tritt an den Buchsen normalerweise - heißt also bei korrekter Montage und Wartung - nicht auf. Es ist auch Quatsch die Buchsen zu ölen - wozu? Graphitfett als Korrosionsschutz (nur am Schwingenlagerbolzen versteht sich), gut ist. Der Bolzen dreht sich doch nicht in den Buchsen - wenn ja, liegt ein Montagefehler vor! Die Buchsen werden verspannt und die Bewegung findet ausschließlich in der Gummilagerung statt, nirgendwo anders.
Ab und an sollte der Schwingenlagerbolzen eh gezogen werden. Dann säubern, fetten, einbauen und wieder ein paar Jahre fahren...

Oh sorry, mein Fehler - ich sehe gerade es geht um ES Buchsen - da ist es etwas Anderes...


ES/2 Schwingen Frank,
du hast dich vertan.

Gruß Klaus


Schon gemerkt, danke... :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 13. Mai 2020 23:26 
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Dicker Onkel hat geschrieben:
Muss mich hier Mal einklinken.Es wurde empfohlen eine gute gebrauchte Schwinge zu kaufen.Die wird doch wahrscheinlich nicht mit einem neuen Schwingenbolzen "harmonieren".Besteht nun die Möglichkeit die Iglidur Buchsen irgendwo fertig zu beziehen oder wäre ein Foristi dazu bereit mir einen Satz für vorn und hinten zu fertigen evtl auch eine Sammelbestellung für mehrere Leute ??


Es ist so, daß die Buchsen nach dem Einpressen aufgerieben werden müssen.
Zuvor muß die Flucht der Lagerstellen geprüft und ggfs. berichtigt werden.
Beides geht nur wenn man eine die notwendigen Werkzeuge und Maschinen zur Verfügung hat.

Ansonsten kann ich das Material nur nochmals wärmstens empfehlen! Alle unsere ESsen haben wir so umgebaut.


Zuletzt geändert von muenstermann am 17. Mai 2020 15:38, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 14. Mai 2020 07:46 
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Na dann hast Du doch eine an der Hand der das machen könnte...


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 14. Mai 2020 18:03 
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Also von IGUS-Buchsen würde ich an der Stelle eher abraten.
Ich habe das Gelenk meines Kettenspanners mit sowas gebaut, Einbauposition ist also ähnlich, wahrscheinlich aber noch exponierter.
Es hat sich sehr (!) schnell ein sehr (!) deutlicher Verschleiß eingestellt, welchen ich bei einer Schwingenlagerung nicht haben wollen würde.

Früher habe ich sowas auch im beruflichen Umfeld genutzt... geht schnell und billig, hielt aber nie so richtig lange, also im Prinzip ähnlich zu meiner Erfahrung am Motorrad.
Klassische DU-Buchsen waren unter den dortigen Gegebenheiten immer die bessere Wahl, aber das kommt für deine Anwendung wohl nicht in Frage.




Vor längerer Zeit hatte ich mich mal damit beschäftigt, ob ich meine Schwingenlagerung rückbaue auf Ölschwinge (Hinweis: Habe TS250-Rahmen mit ETZ250-Schwinge... ich könnte also...). Hintergedanke war, die Steifigkeit der Hinterradführung zu erhöhen. Das Thema habe ich (für mich) erstmal verworfen.
Bei meinen Recherchen bin ich auf genau das Problem gestoßen, was hier alle beschreiben: Wie kriegt man beides hin: Fluchtung und Passung?

Und dann habe ich in einem Internetforum einen Beitrag gefunden, wo es jemand ganz anders gemacht hat. Derjenige hatte ein Motorrad, das es früher mal mit Gleitlagerbuchsen gab, später dann mit Nadellagerung. Er hatte die spätere Variante, die wohl ziemlich anfällig ist und wollte auf die ältere Gleitlagervariante umbauen.
Sein Vorgehen: Er hat sich die Lagerbuchsen aus RG7 selbst gedreht. Der Innendurchmesser wurde so angepasst, dass die gewünschte Passung zum Schwingenlagerbolzen entstand. Der Außendurchmesser wurde auf Untermaß zur Aufnahme in der Schwinge bearbeitet! Ja, Untermaß! Ich denke, es war die Rede von ca. 0,1mm. Bis hierhin kann man diese Arbeiten im Grunde von jedem metallverarbeitenden Betrieb machen lassen, sofern man selbst nicht die Möglichkeiten hat (Schwingenlagerbolzen und Schwinge bereitstellen). Dann hat er die Buchsen auf den Schwingenlagerbolzen aufgefädelt und quasi in Einbausituation in die Schwinge EINGEKLEBT. Der Umbau war wohl auch erfolgreich getestet.

Ich finde die Idee grundsätzlich erstmal gut bzw. nicht gar zu abwegig.
Über die Größe des Untermaßes des Außendurchmessers kann man diskutieren, ebenso über die Passung zum Schwingenlagerbolzen, den zu verwendenden Klebstoff und die Verarbeitungsbedingungen für's Kleben.
Das Thema Fluchtung würde ich damit jedoch als hinreichend gut gelöst betrachten.

Ich dachte, ich schreib's mal hier rein, sind ja auch viele fähige Metaller an Bord, die mich jetzt steinigen können... ;-)


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 14. Mai 2020 19:50 
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Die Idee mit dem Kleben hat richtig was. Auch an Werkzeugmaschinen werden Führungsbahnen schon seit Jahrzehnten geklebt (und anschließend geschliffen?) und halten. Das Spaltmaß zwischen Buchse und Schwingenrohr muss natürlich auf den Kleber abgstimmt sein. Man kann im Vorfeld die Passung Bolzen-Buchse optimal herstellen und spart sich das Aufreiben und die Qual mit der Flucht.


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 14. Mai 2020 20:19 
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Beiträge: 134
Die Klebelösung habe ich vor ca. 25 Jahren bei meiner ETS durchgeführt . Erfolgreich.


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 24. Juni 2020 23:38 
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Beiträge: 822
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Gibt es noch jemanden der das aus und umpressen der Buchsen machen kann außer Gabor ?
Mein Problem ist das ich noch 2 nagelneue Schwingenbolzen und 4 Buchsen liegen habe und ich glaube kaum dass er erfreut sein wird wenn ich mein Material mitschicke...


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 25. Juni 2020 09:34 
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Beiträge: 7859
Wohnort: Regensburg
hast du eine Eisensäge (einfädeln und dann zu 90% Buchse, nicht Schwinge durchsägen), einen großen Schraubstock, eine passende Nuß als Druckstück, ein Stück Holz und einen Gefrierschrank?


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 26. Juni 2020 06:31 
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Naja das umpressen ist die eine Sachen.Das aufreiben auf Maß die andere...


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 26. Juni 2020 07:36 
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Alter: 50
Wolle69 hat geschrieben:
Also von IGUS-Buchsen würde ich an der Stelle eher abraten.
Ich habe das Gelenk meines Kettenspanners mit sowas gebaut, Einbauposition ist also ähnlich, wahrscheinlich aber noch exponierter.
Es hat sich sehr (!) schnell ein sehr (!) deutlicher Verschleiß eingestellt, welchen ich bei einer Schwingenlagerung nicht haben wollen würde.

Früher habe ich sowas auch im beruflichen Umfeld genutzt... geht schnell und billig, hielt aber nie so richtig lange, also im Prinzip ähnlich zu meiner Erfahrung am Motorrad.
Klassische DU-Buchsen waren unter den dortigen Gegebenheiten immer die bessere Wahl, aber das kommt für deine Anwendung wohl nicht in Frage.




Vor längerer Zeit hatte ich mich mal damit beschäftigt, ob ich meine Schwingenlagerung rückbaue auf Ölschwinge (Hinweis: Habe TS250-Rahmen mit ETZ250-Schwinge... ich könnte also...). Hintergedanke war, die Steifigkeit der Hinterradführung zu erhöhen. Das Thema habe ich (für mich) erstmal verworfen.
Bei meinen Recherchen bin ich auf genau das Problem gestoßen, was hier alle beschreiben: Wie kriegt man beides hin: Fluchtung und Passung?

Und dann habe ich in einem Internetforum einen Beitrag gefunden, wo es jemand ganz anders gemacht hat. Derjenige hatte ein Motorrad, das es früher mal mit Gleitlagerbuchsen gab, später dann mit Nadellagerung. Er hatte die spätere Variante, die wohl ziemlich anfällig ist und wollte auf die ältere Gleitlagervariante umbauen.
Sein Vorgehen: Er hat sich die Lagerbuchsen aus RG7 selbst gedreht. Der Innendurchmesser wurde so angepasst, dass die gewünschte Passung zum Schwingenlagerbolzen entstand. Der Außendurchmesser wurde auf Untermaß zur Aufnahme in der Schwinge bearbeitet! Ja, Untermaß! Ich denke, es war die Rede von ca. 0,1mm. Bis hierhin kann man diese Arbeiten im Grunde von jedem metallverarbeitenden Betrieb machen lassen, sofern man selbst nicht die Möglichkeiten hat (Schwingenlagerbolzen und Schwinge bereitstellen). Dann hat er die Buchsen auf den Schwingenlagerbolzen aufgefädelt und quasi in Einbausituation in die Schwinge EINGEKLEBT. Der Umbau war wohl auch erfolgreich getestet.

Ich finde die Idee grundsätzlich erstmal gut bzw. nicht gar zu abwegig.
Über die Größe des Untermaßes des Außendurchmessers kann man diskutieren, ebenso über die Passung zum Schwingenlagerbolzen, den zu verwendenden Klebstoff und die Verarbeitungsbedingungen für's Kleben.
Das Thema Fluchtung würde ich damit jedoch als hinreichend gut gelöst betrachten.

Ich dachte, ich schreib's mal hier rein, sind ja auch viele fähige Metaller an Bord, die mich jetzt steinigen können... ;-)


ich habe beim aufbau meiner bsa gold star gerade ziemlich häufig igus buchsen verwendet. zur haltbarkeit kann ich noch nichts sagen, nur dass es verschiedenste sorten für die jeweiligen einsatzgebiete gibt.

meine schwinge hab ich genau so umgebaut wie oben beschrieben. original waren gummibuchsen wie bei mz. da mir gummilagerung am fahrwerk nicht zusagt, hab ich buchsen aus messing gedreht, und innen mit igus buchsen versehen. die messingbuchsen wurden dann in die schwinge eingeklebt. allerdings reichte da ein zehntel als untermass lange nicht aus. ich war überrascht wie schief die beiden ausleger der schwinge zueinander standen. ich denke das ist auch der grund für diese gummilagerung. man kann so die herstellung vereinfachen und ungenauigkeiten ausgleichen. allerdings muß man die schwinge bei diesem umbau relativ aufwändig ausdistanzieren, weil der schwingenbolzen jetzt nicht mehr einfach nur angeballert wird und sich die gummibuchsen dabei verspannen, sondern die schwinge muß sich jetzt ja tatsächlich im lager drehen können. alles in allem also ziemlich aufwändig.


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 16. Mai 2024 02:52 
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Ich greife das hier nochmal kurz auf, da ich alle vier Schwingenbuchsen für die Schwingen für Seitenwagenbetrieb (ES250/1) letzte Tage getauscht habe.
Diese ganze Geschichte mit "Warmrichten" und "zurechtbiegen" ist nicht erforderlich. Bzw viel zu umständlich.

Auch wenn es schon etwas her ist, kann es dem einen oder anderen in Zukunft noch ein wenig weiterhelfen.

Man benötigt lediglich eine recht gute Drehbank, Bronze-Halbzeug und eine 18mm Handreibahle (da diese konisch ist, anstatt einer zylindrischen Maschinenahle). Mehr nicht.
Die Buchsen habe ich aus Bronze selbst hergestellt mit äußerem Übermaß zum einpressen in die Schwinge.
Innen mit 17mm Innenmaß vorgebohrt. Die Hülsen müssen im Futter nochmal innen zur Zentrierung angefast werden.
Nachdem die Bronzebuchsen eingepresst sind, spannt man die Handreibahle in das Drehfutter. Hierbei auf exakten Rundlauf der Ahle achten.
Nun nimmt man den Reitstock zur Hilfe. Man schnäbelt das erste Schwingenauge auf die Reibahle, und führt den Reitstock mit der Zentrierspitze
in das zweite Schwingenauge. Nicht vergessen, den Reitstock auf dem Bett festzustellen. Darauf achten, dass der Pinolenhub des Reitstocks, und der Überstand der Reibahle vom Futter ausreichen, um die benötigte Wirklänge der Reibahle zur Buchse auszunutzen.
Die Schwinge sicher auf dem Support ablegen. Dieser muss uU beim Reiben nachgeführt werden (Werkzeughalter im Weg). Die Spindel mit langsamer Drehzahl einschalten, und dabei die Reitstockpinole ausrücken.
Bis die Handreibahle "durch" ist. Nun die Pinole des Reitstocks wieder bei drehendem Futter zurückziehen (Schwinge kräftig zur Zentrierspitze ziehen, damit die Schwinge nicht verkantet) und die Schwinge von der Ahle "lösen".
Schwinge wenden und das zweite Auge dito aufreiben. Fertig. Wenn der Reitstock 100% mit dem Futter fluchtet, sollte das nachher auch passen.
Meine Schwingenbolzen sind im Anschluss ohne Nacharbeit spielfrei und saugend reingerutscht.

Bei mir war eine 18H7 Ahle ausreichend, da meine originalen Schwingenbolzen nur ca 1,5 Hundertstel Untermaß an den Lagerstellen hatten.
Und falls man, warum auch immer, die Ausrichtung solcher Lagerstellen korrigieren muss, können die Buchsen exentrisch gebohrt werden, und dann bei passender Einpressung ebenfalls wie oben genannt aufgerieben werden.
Bis zu einem gewissen Maß ist das durchaus möglich.

Falls Untermaßlager hergestellt werden müssen, weil die Schwingenbolzen zu stark eingelaufen sind, muss in dem Fall mit verstellbaren Ahlen gearbeitet werden.
Ein guter Dreher sollte sowas da haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 16. Mai 2024 06:59 
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Gute Anleitung, danke dafür. Jetzt ist noch dir Frage, ob man bei Durchführung dieser Prozedur die Schwinge "hinten" wo das Rad inkl Kettenritzel etc. eingebaut wird auf passende Distanz zwischen den beiden Schwingenrohren zusammenschraubt?
Ich habe es schon mehrfach gehabt, dass die Schwingen hinten auseinandergehen. Wenn man nun in diesem Zusand in Flucht aufreibt und später dann das Rad einbaut, dann verspannt sich das vorn beim Schwingenbolzen wieder und die Flucht zwischen den beiden Buchsen ist dahin. Ich hoffe, man versteht was ich meine?


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 Betreff des Beitrags: Re: ES 250/2, Lagerbüchse an Schwinge wechseln
BeitragVerfasst: 16. Mai 2024 21:58 
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Beiträge: 204
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Alter: 44
Dann war das in einem gewissen Maße ab Werk jedoch ebenfalls so. Da die Schwinge mit dem 18mm Bolzen quasi fast auf Block gezogen wird (Schwinge soll durch Eigengewicht noch so gerade eben herunterfallen), sollte sich der Schwingenbolzen wohl nicht so viel in der Länge dehnen, dass es einen nennenswerten Effekt hat. Ist der Abstand der Achsaufnahmen deutlich zu groß, sollte man das vor dem Aufreiben korrigieren. Evtl ist auch etwas von den Bauteilen des Rades/Kettentrieb schon verschlissen/gestaucht. Evtl passende Distanzstücke (Scheiben) beilegen wäre eine Option.


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