Material MZ-Rahmen

Rahmen, Räder, Dämpfung, Bremsen.

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Material MZ-Rahmen

Beitragvon TeEs » 15. Februar 2009 21:58

Hat jemand die genaue Materialbezeichnung der MZ-Rahmen? Besonders ES/2 interessiert mich.
Vielleicht aus einer Veröffentlichung in der KFT?
Harald, Norbert, Hiha, Flotter3er oder wer waren nochmal die Antiquariatsverwalter?

Hintergrund: Meine Oberflächenbude hier will den Rahmen per Pyrolyse entlacken. Machen die angeblich immer so. Das Verfahren ist viel schonender als Sandstrahlen, weil kein Materialabtrag.
Ich geb das Ding dazu aber erst her, wenn ich sicher bin, dass das temperaturmäßig noch keine negativen Gefügeveränderungen bewirkt.
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Re: Material MZ-Rahmen

Beitragvon Q_Pilot » 15. Februar 2009 22:19

Meinst du nicht, dass die Temperatur bei der Pyrolyse etwas zu hoch ist? Nicht dass der Rahmen hinterher krumm und spröde ist.
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Re: Material MZ-Rahmen

Beitragvon voodoomaster » 15. Februar 2009 23:14

mit was für temperaturen mußt du denn bei dem verfahren rechnen?
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Re: Material MZ-Rahmen

Beitragvon Q_Pilot » 15. Februar 2009 23:22

Bei meinem Backofen funktioniert die Selbstreinigung auch durch Pyrolyse. Der heizt auf 500°C auf. das ist Niedertemperaturpyrolyse. Bei der Hochtemperaturpyrolyse wird es bis 900°C heiß.
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Re: Material MZ-Rahmen

Beitragvon voodoomaster » 15. Februar 2009 23:39

500 täten kein problem darstellen, aber 900, schade das ich morgen und übermorgen frei hab, sonst hätte ich ma in der härterei bei uns nachgefragt
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Re: Material MZ-Rahmen

Beitragvon hiha » 16. Februar 2009 06:59

Danke für die Blumen, aber so tief reichen meine speziellen MZ-Kenntnisse denn doch nicht. :oops:

Ich trau mich aber wetten dass alle deutschen und japanischen Massenmotorräder aus unlegiertem Bauernstahl mit niedrigem Kohlenstoffgehalt bestehen. Eine thermische Behandlung bis 500°C sollte allenfalls ein paar vom Schweissen verbliebene Spannungen beseitigen. Aufpassen: Lötstellen sind zwar bei den Temperaturen meist noch beständig, zumal wenn sie aus CuZn oder CuNiZn-Hartlot bestehen, aber riskieren würd ich das nicht unbedingt.
Entgegen landäufiger Meinung machen Legierungsbestandteile den Stahl nicht steifer. Ein St35-Stahlrohrrahmen ist somit genauso steif wie einer aus CrMn oder CrMo-Rohr. (gleiche Wandstärken natürlich vorausgesetzt) Wären MZ-Rahmen aus solchen Stählen, wäre aber auch noch nicht zu befürchten, dass sich da bei 500° was in der Festigkeit ändern täte, dazu müsste es schon etwas wärmer werden.
Was Anderes wär es bei modernen Fahrradrahmen aus hochfesten Alulegierungen, die kann man oft nicht mal einbrennlackieren ohne dass die Festigkeit dahin ist.

Gruß
Hans

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Re: Material MZ-Rahmen

Beitragvon TeEs » 16. Februar 2009 09:33

hiha hat geschrieben:Danke für die Blumen, aber so tief reichen meine speziellen MZ-Kenntnisse denn doch nicht. :oops:

Ich hatte nicht erwartet, dass ihr das so aus dem Hut wisst. Ich dachte nur ihr hättet eine Idee wo es stehen könnte. :D
Trotzdem Danke Hans. Es hilft auch so schon weiter.

Noch zum Verfahren: Man spricht von 400 - max. 500°C. Die Teile werden für mehrere Stunden in eine Wärmekammer gehängt. Die Temperatur ist ziemlich gut geregelt. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das der gleiche Ofen, in dem dann später auch die Pulverbeschichtung eingebrannt wird und da kommts schon auf eine definierte T. an.


PS. Noch was Geschichtliches zur Legierung: Ich bin mir ziemlich sicher, dass es zumindest kein Mo-legierter Stahl ist. (Mn könnte sein). Grund: in der DDR mussten wir für Mo-legierte Stähle eine extra Freigabe (ich glaube beim zuständigen Wirtschaftsrat) beantragen. Meistens erhielten wir die zwar, aber nur weil es sich im Sondermaschinenbau um Einzelstücke handelte.
Als Serie mit den damaligen Verbrauchsmengen von MZ halte ich das für sehr unwahrscheinlich. Da hätte man lieber Stino-Stahl genommen und das höhere Gewicht akzeptiert.
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Re: Material MZ-Rahmen

Beitragvon hiha » 16. Februar 2009 10:24

Wie erwähnt ist es extrem schwierig, einen Rahmen leichter zu machen indem man nur die Legierung ändert. Meist müsste die ganze Konstruktion geändert werden. Schleifenrahmen leben genauso von der Materialstärke wie geschweisste oder gepresste Blechzentralrohrrahmen.
Man überlege sich mal einen ETZ-Blechkasten mit halber Blechstärke neu zu bauen. Man könnte wohl mit dem Daumen Beulen reindrücken.
Ein Gitterrohrrahmen dessen Einzelrohre ausschließlich auf Druck und Zug beansprucht werden, würde von festeren Stahlsorten profitieren, da kann man die Wandstärke runter auf 0,5mm und dünner reduzieren, ohne die Stabilität zu beeinträchtigen. Die Steifigkeit ist bei solchen Konstruktionen eh extrem hoch, da fällt das dünnere Rohr nicht auf.

Gruß
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