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Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 20. September 2009 20:08
von bigmolly1000
Hi kollegen schaut ma was mir heute Passiert ist, einfach Unglaublich

auf dem Rückwege vom Harburger Oldtimertreffen bin ich durchs Moor gefahren ( Hörsten u.s.w ). Auf einmal bei Ca. 70 Km/h ein Knall und die
Maschine ging nach Rechts unkontrollierbar in den Graben der zum Glück ausgetrocknet war , es hielten gleich Autofahrer an und boten mir ihre Hilfe an.
Zum Glück war nicht Passiert. Aber was war das für ein Knall?

Wir holten das Moped aus den Graben und das Hinterrad schlackerte nur noch hin und her.
Die Achse war gebrochen. Im Anhang die Bilder. Ich meine das die Bruchstelle so aussieht als hätte die Achse schon
lange ein Riss gehabt und ist dann heute ganz durchgebrochen.

Bitte gebt mir mal eure Meinung zur Bruchstelle !

PICT2292.JPG

PICT2293.JPG

PICT2294.JPG



Gruß Arno

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 20. September 2009 20:16
von trabimotorrad
Das sieht mir nach Materialfehler aus. Und abgerissen ists genau am Gewindeansatz, wenns reißt, dann da :(
Gott sei Dank ist Dir nix passiert. Technik versagt eben von Zeit zu Zeit :(

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 20. September 2009 20:17
von kutt
sehr interessant

das ist denn das für ein griesel auf der bruchstelle ?

ist das eine originale achse gewesen ?

könnte man fast mal eine materialanalyse machen ...

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 20. September 2009 20:25
von mecki
Das ist die erste abgebrochene Motorradachse die mir in meinem langen Motorradleben vor Augen kommt. Arno das ist seltener als ein Sechser im Lotto.

Gruß, Mecki

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 20. September 2009 20:31
von trabimotorrad
Aber sieht so aus, als ob die gerissen ist = Materialfehler. Verbogene Achsen habe ich bei MZ mit Seitenständer schon erlebt, aber eine gerissene Achse, die am Gewindeansatz gerissen ist, habe ich auch noch nie gesehen.
Weiß jemand, ob das Gewinde gerollt oder geschnitten wurde, damals bei den RTs?
Bei einem geschnittenen Gewinde in Verbindung zu einem Materialfehler, wäre das schon erklärbar.

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 20. September 2009 20:32
von Marco
Gut ist, dass Dir nix passiert ist.
Is mit der RT sonst noch alles in Ordnung?
Is das ne alte Achse oder eine "neue"?

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 20. September 2009 20:35
von knut
trabimotorrad hat geschrieben: Technik versagt eben von Zeit zu Zeit :(
vor allem bei mid. 50jahre alten maschinen - gut daß dir nix passiert ist....

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 20. September 2009 21:41
von bigmolly1000
knut hat geschrieben:
trabimotorrad hat geschrieben: Technik versagt eben von Zeit zu Zeit :(
vor allem bei mid. 50jahre alten maschinen - gut daß dir nix passiert ist....



Hi danke für Feedback ,
es war die Orginalachse, 50 JAhre alt , durch den Grabe wurde ich und die Maschine mehr oder wenige Sanft
abgebremst außer Grasbüschel hat die Maschine nichts abgekriegt. Aber ich mußte dann So noch 12 KM Fahren !!!! 30 KM/h im 2ten Gang.
Schrägelegt auf dem Moped damit nicht Schleift und der Antrieb nicht übernudelt ( Verzahnung im Rad).

So wie bis jetzt aussieht ist folgendes Defekt

Achse.
Reifen ( hat geschliffen)
Bremzughinten ( hat am Rad Geschliffen)
Und Alu abrib an der Nabe.

Gruß Arno

-- Hinzugefügt: 20.09.2009 22:43:01 --

kutt hat geschrieben:sehr interessant

das ist denn das für ein griesel auf der bruchstelle ?

ist das eine originale achse gewesen ?

könnte man fast mal eine materialanalyse machen ...



Keien Achnung was das für ein griesel ist , es ist Stahl , der aber eben Komisch aussieht.

Gruß Arno

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 20. September 2009 21:47
von albert
moin...
wenn die achse vorher schon nen riss gehabt hätte, hätte sie rost angesetzt.
davon ist nix zu sehen.
hingegen kann man deutlich 2 verschiedene strukturen erkennen, grob und fein.
normaler stahl hat eine durchgehend gleichmässig struktur und bricht eigentlich nicht, weil weich.
grauguss mit hihem kohlenstoffanteil bricht.

ich rate mal, dass da das stahlwerk eine ungleichmässige mischung als stangenware gegossen hat, welche dann weiterverarbeitet wurde.

naja, vor 50 jahren...
immmerhin hats lange gehalten, wer hätte denn gedacht, dass 50 jahre später noch das teil in gebrauch ist.

schön dass du glück gehabt hats im unglück.
wie mecki schon schrieb, sowas ist seltener wie ein 6er im lotto

gruss

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 20. September 2009 21:54
von Thor555
nen materialfehler würde ich da nicht unbedingt unterstellen, bei ner 50 jahre alten achse, ist halt n klassischer dauerbruch.
sieht man gerade an der gekrieselten oberfläche und gehalten hat es am schluß nur noch da wo es jetzt noch blank ist, bis diese stelle irgendwann einfach zu dünn war und die achse schlagartig gebrochen ist.
wäre es ein gewaltbruch gewesen, wäre die stelle komplett blank.
nach 50 jahren, etlichem aufschrauben und wieder anziehen und das ein oder andere mal vielleicht auch etwas zu fest, gepaart mit vibrationen aller art, kann so ne bruchstelle schon mal auftretten, ohne das das material im grunde nen fehler hatte.
also alle 30 jahre besser mal ne ulraschalprüfung ala ice radreifen machen oder die achse erneuern.

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 21. September 2009 07:59
von zweitaktschraubaer
Moin!
Thor hat´s 100% getroffen.
Das "grieselige Gebirge" ist die Restbruchfläche (die´s mit dem Knall zerstört hat),
der silbrige "Halbmond" unten links ist die Dauerbruchfläche - über lange Zeit in die Achse eingearbeitet (Schwingungen, Wechselbelastungen). Solche Brüche starten gern an Kerben, wie z. B. einem Gewindeansatz, wenn der Freistich nicht so schön ist...
Hier sieht man auch sehr schön die Rastlinien auf dem Dauerbruch - der Bruch ist langsam vorwärts gewandert.
Dass man auf der Dauerbruchfläche keinen Rost sieht kann an ausreichender Konservierung (Fett, ist ja ne Achse) oder daran liegen dass die Bruchflächen immer leicht aufeinander gerieben haben.

Da würde ich mal sagen: Glück gehabt dass das so glimpflich ausgegangen ist.
Toi toi toi weiterhin und: kommt bald wieder auf die Räder!
Gruß
Jan

Spätes PS: Jaja, Schadensanalyse war ein nettes Fach - hat Spaß gemacht... :ja:

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 21. September 2009 08:08
von trabimotorrad
zweitaktschraubaer hat geschrieben:Moin!
Thor hat´s 100% getroffen.
Das "grieselige Gebirge" ist die Restbruchfläche (die´s mit dem Knall zerstört hat),
der silbrige "Halbmond" unten links ist die Dauerbruchfläche - über lange Zeit in die Achse eingearbeitet (Schwingungen, Wechselbelastungen). Solche Brüche starten gern an Kerben, wie z. B. einem Gewindeansatz, wenn der Freistich nicht so schön ist...
Hier sieht man auch sehr schön die Rastlinien auf dem Dauerbruch - der Bruch ist langsam vorwärts gewandert.
Dass man auf der Dauerbruchfläche keinen Rost sieht kann an ausreichender Konservierung (Fett, ist ja ne Achse) oder daran liegen dass die Bruchflächen immer leicht aufeinander gerieben haben.

Da würde ich mal sagen: Glück gehabt dass das so glimpflich ausgegangen ist.
Toi toi toi weiterhin und: kommt bald wieder auf die Räder!
Gruß
Jan


Ja, das macht Sinn, was Du da schreibst, so könnte es wirklich gewesen sein. Ich habe mir die zweierlei Farben des Bruches halt anders erklärt, aber Deine These klingt recht logisch! :ja:

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 21. September 2009 08:50
von RT-Tilo
Na bloß gut, daß dir nix passiert ist ! :gut: Ich würde dabei vieleicht auch die
Anzugskräfte nicht ganz außer acht lassen, obwohl das Achsenmaterial viel härter ist,
als andere Metallteile.
Manchmal hat man Schrauben (auch Achsen) zu lösen, die knallen schon beim
rausschrauben. Ich sehe immer zu, daß ich bei allen Schraubverbindungen nicht
zu viel "Anzugsdrehmoment" gebe, genau so wie bei Radmuttern...
Neulich habe ich einem jungen Autofan, geholfen, der einen Platten hatte.
Der hatte zwar eine coole Anlage drin, aber eben keinen Radwechsel drauf... :mrgreen:
Die Radmuttern haben förmlich geknallt, als sie endlich, mit einer Rohrverlängerung
aus ihrem Sitz kamen. Wenn dann noch eine schadhafte Stelle im Material ist... Peng !
Ich bin jetzt mit meiner RT seit vier Jahren, auch zu zweit unterwegs und kontrolliere die
Achsen meist nebenbei im Winter auf Beschädigungen. :lupe: Auch ich habe schon
zwei Achsen ausgesondert, an denen am Gewindeansatz eine kleine Kerbe entstanden war.
Keine Ahnung, wo die herstammt, da schleift nix und da drängelt auch nirgens was... :gruebel: :nixweiss:
Ist eben doch immer altes Zeug und schon länger in Gebrauch...

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 21. September 2009 10:26
von Thor555
wobei ich zugeben muss, die dauerbruch und gewaltbruchstelle verwechselt zu haben.
hier ist das ganze veranschaulicht

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingbruch

jedenfalls hast du da wirklich glück gehabt, von sowas auf nem zweirad überrascht zu werden ist alles andere als lustig, gut dass es verhältnismäßig glimpflig ausging.

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 21. September 2009 10:36
von Ralf TS
Hallo!
Erstmal Glückwunsch, daß nichts passiert ist! :ja:
Zweitens habe ich heute morgen schon alle 3 Steckachsen am Gespann erneuert,
warum sollen die Neuen hamstermäßig im Regal liegen?
Gruß Ralf

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 21. September 2009 12:29
von ths
Typischer Fall von Dauerbruch (Ermüdungsbruch) bis der Rest mit einem Knall nachgibt.
Bei SR 500 Schwingenachsen passiert das hin und wieder. Speziell wenn die Achse nicht sauber ausdistanziert ist.
Das ist mir selbst schon passiert.
Sei froh, dass die Sache so ausgegangen ist wie sie ausgegangen ist.

Gruß

Thomas

Re: Abgang (Unfall ) wegen Achsbruch hinter RT 125/3

BeitragVerfasst: 21. September 2009 13:09
von stegro
zweitaktschraubaer hat geschrieben:Moin!
Thor hat´s 100% getroffen.
Das "grieselige Gebirge" ist die Restbruchfläche (die´s mit dem Knall zerstört hat),
der silbrige "Halbmond" unten links ist die Dauerbruchfläche - über lange Zeit in die Achse eingearbeitet (Schwingungen, Wechselbelastungen). Solche Brüche starten gern an Kerben, wie z. B. einem Gewindeansatz, wenn der Freistich nicht so schön ist...
Hier sieht man auch sehr schön die Rastlinien auf dem Dauerbruch - der Bruch ist langsam vorwärts gewandert.
Dass man auf der Dauerbruchfläche keinen Rost sieht kann an ausreichender Konservierung (Fett, ist ja ne Achse) oder daran liegen dass die Bruchflächen immer leicht aufeinander gerieben haben.

Da würde ich mal sagen: Glück gehabt dass das so glimpflich ausgegangen ist.
Toi toi toi weiterhin und: kommt bald wieder auf die Räder!
Gruß
Jan

Spätes PS: Jaja, Schadensanalyse war ein nettes Fach - hat Spaß gemacht... :ja:


100 % Zustimmung. Dieses Teil ist ein wunderbares Anschauungsbeispiel eines Dauerbruch.